SUBSTANTIV

 

 

 

Maskulina

 

 

Feminina

 

l

Kasus

schwach

stark

gemischt

stark

gemischt

Sg.

Nom.

der Held

der Ring

der Strahl

die Mutter

die Frau

 

Gen.

des Helden

des Ring(e)s

des Strahl(e)s

der Mutter

der Frau

 

Dat.

dem Helden

dem Ring(e)

dem Strahl(e)

der Mutter

der Frau

 

Akk.

den Helden

den Ring

den Strahl

die Mutter

die Frau

Pl.

Nom.

die Helden

die Ringe

die Strahlen

die Mütter

die Frauen

 

Gen.

der Helden

der Ringe

der Strahlen

der Mütter

der Frauen

 

Dat.

den Helden

den Ringen

den Strahlen

den Müttern

den Frauen

 

Akk.

die Helden

die Ringe

die Strahlen

die Mütter

die Frauen

 

heutige Regel (+ ev. Umlautungen im Pl. wie zB Frosch – Frösche, Mutter – Mütter):

            männl. Subst.      ®  starke, schwache oder gemischte Dekl.

            sächl. Subst.       ®  starke oder gemischte Dekl.

            weibl. Subst.       ®  starke oder gemischte Dekl.

           

weitere Regeln:

·        Subst., die auf Zischlaute (s, ß, z, tz) enden, haben im Gen. -es (des Stolzes).

·        Subst., die auf -es, -el, -en, -lein, -chen enden, haben im Genitiv nur –s (des Bübleins).

·        Das fakultative (e) ist eine Frage des Wohlklanges / der Stilistik (des Speers od. des Speeres).

·        Subst., die bereits im Nom. Sg. auf –(e)n enden, gehören zur starken Dekl., weil –en nicht Deklinationsendung, sondern Bestandteil des Stammes ist (Spaten, Zeichnen, Bildlein).

·        Doppelte od. schwache Dekl., wenn starke + schwache Biegung nebeneinander gebräuchlich sind:

zB der Bauer            des Bauers         dem Bauer       den Bauer

des Bauern         dem Bauern     den Bauern

·        Subst., die zwei Nom.formen im Sg. besitzen, zählen je nachdem zur starken od. gemischten Dekl.:

zB der Fels               der Fels – der Felsen, der Friede – der Frieden

·        Subst. auf -or (lat. Ursprung, ist gleichzusetzen mit dt. -er) gehören zur gemischten Dekl. (Doktor).

·        Fremdwörter auf -ant (Laborant), -ent (Disponent), -aph (Typograph), -ast (Gymnasiast), -at (Soldat), -et (Poet), -ist (Komunist), -it (Eremit), -nom (Astronom), -og (Demagog), -soph (Philosoph), -ot (Pilot) gehören zur schwachen Dekl.

·        Fremdwörter auf -us + -ismus unterscheiden sich in ihrer Dekl. ® Viele bleiben im Genitiv unverändert (des Rhythmus; beachte: kein Apostroph!); andere bilden den Gen. mit -usses (des Omnibusses); wieder andere bleiben in Sg. unverändert, bilden aber Pl. auf -usse oder behalten die fremde Pl.endung (des Zerberus, die Zerberusse).

 

Eigennamen + Titel

·        Personennamen haben nur noch im Gen. eine Biegungsendung (stark), neben starkem Gen. (Karls Onkel) gibt es die alte Form (Hansens Onkel) oder die Apostrophendung bei Zischlauten (Max’ Onkel).

·        Geht dem Namen der Artikel voraus, wird der Name nicht gebeugt (die Tochter des Karl).

·        Von mehreren zusammengehörigen Namen wird nur der letzte gebeugt (Gustav Adolfs Page).

·        Personennamen mit voranstehendem Titel werden gebeugt, wenn sie ohne Artikel stehen (die Antrittsrede Professor Schallers); geht jedoch der Titel voraus, so wird nur der erste Begriff gebeugt (ein Werk des Architekten Hofmann)

·        Ob Kollege, Genosse, Kamerad dem Titel Herr gleichzusetzen ist, ist ungeklärt und wird meist regional verschieden verwendet (Norden durchgehende Beugung, Süden behandelt wie übrige Wörter: ein Vortrag von Genosse Kummer – der Vortrag des Genossen Kummer) (Jesus Christus hat als einziger Name noch alle 4 Kasusformen behalten (v.a. theologische Lit.): Jesus Christus ist meine Zuversicht, die Kreuzigung Jesu Christi, bete zu Jesu Christo, der Glaube an Jesum Christum (es bürgert sich jedoch allmählich der Nom. auch für Dat. + Akk. ein)

·        Bei Geschlechtsnamen mit „von“ ist zu unterscheiden zw. echten (Zuname = Ortsname) und unechten (kein Ortsname) Adelsnamen; bei echten Adelsnamen erhält der Vorname, bei unechten der Zuname das Kasuszeichen (beim Tode Rudolfs von Habsburg, die Vorfahren Heinrichs von Wartenstein, aber: die Vorfahren Heinrich von Kleists) ® aktuelle Tendenz zu Beugung desjenigen Teils, der dem regierenden Substantivs näher steht.

·        Beinamen, Regentenzahlen erhalten denselben Kasus wie der Name (die Krönung Karls des Großen).

·        Geographische Namen erhalten in der Regel das Wesfallzeichen (an den Ufern des Rheins) (kann wegfallen bei im Dt. ungewöhnlichen Endungen (der Oberlauf des Kongo)

·        Monatsnamen stehen ohne –s (die Feier des 1. Mai)

·        Zeitungs- und Werktitel müssen dekliniert werden ® Falsch ist die herrschende Auffassung, durch die Anführungszeichen sei die Pflicht zur Beugung aufgehoben (er las in Schillers „Räubern“, in „Nathan dem Weisen) ® Der Artikel wird, wenn er gebeugt wurde, aus dem Anführungszeichen genommen („Der Landbote“, des „Landboten“) ® Ein dem Artikel folgendes Attribut wird in diesem Fall groß geschrieben (dem „Zerbrochenen Krug“)


ADJEKTIV

 

Verwendung:

     attributiv (beifügend) in engster Verbindung mit dem Subst. + wird mitdekliniert, od.

            das hohe Haus – die Dächer der hohen Häuser

     prädikativ (aussagend) + bleibt undekliniert

            das Haus ist hoch – die Häuser sind hoch

 

schwache Dekl.:

 

Kasus

männl.

weibl.

sächl.

Sg.

Nom.

der hohe Lohn

die gute Frucht

das helle Licht

 

Gen.

des hohen Lohns

der guten Frucht

des hellen Lichts

 

Dat.

dem hohen Lohn

der guten Frucht

dem hellen Licht

 

Akk.

den hohen Lohn

die gute Frucht

das helle Licht

Pl.

Nom.

die hohen Löhne

die guten Früchte

die hellen Lichter

 

Gen.

der hohen Löhne

der guten Früchte

der hellen Lichter

 

Dat.

den hohen Löhnen

den guten Früchten

den hellen Lichtern

 

Akk.

die hohen Löhne

die guten Früchte

die hellen Lichter

starke Dekl.:

 

Kasus

männl.

weibl.

sächl.

Sg.

Nom.

hoher Lohn

gute Frucht

helles Licht

 

Gen.

hohes(en) Lohns

guter Frucht

helles(en) Lichts

 

Dat.

hohem Lohn

guter Frucht

hellem Licht

 

Akk.

hohen Lohn

gut Frucht

helles Licht

Pl.

Nom.

hohe Löhne

gute Früchte

helle Lichter

 

Gen.

hoher Löhne

guter Früchte

heller Lichter

 

Dat.

hohen Löhnen

guten Früchten

hellen Lichtern

 

Akk.

hohe Löhne

gute Früchte

helle Lichter

 

Regeln:

·          Schwache Dekl., wenn dem Adj. eine den Kasus anzeigende Wortform vorausgeht (best., unbest. Art.) (eines kleinen Mannes).

·          Starke Dekl. in allen anderen Fällen (auch wenn ein Pron. vorausgeht od. eine endungslose Form des unbest. Art.) (solch lächerliches Gehabe).

·          Nach einer Präp. wird das Adj. stark gebeugt (bei gutem Wetter); ist sie aber mit dem Art. verschmolzen, Anwendung der schwachen (beim guten Wetter).

·          Partizipien + subst. Adj. unterliegen denselben Beugungsgesetzen wie gewöhnliche Adj. (stark: gewesener Stadtrat, schwach: der gewesene Stadtrat).

·          Nach alle + keine steht das Adj. ausnahmslos in schwacher Form (alle guten Geister).

·          Nach sämtliche, manche, solche, welche, irgendwelche gilt die starke + schwache Dekl. als korrekt (welche freie(n) Journalisten).

·          Auch auf beide folgt meist die schwache Form (beide überlebenden Matrosen).

·          Nach folgend überwiegt im Sg. die schwache, im Pl. die starke Form.

·          Nach viele, wenige, etliche, einige, andere, mehrere, verschiedene + nach Kardinalzahlen überwiegt die starke Dekl. (viele weiße Segel).

·          Bei subst. Adj. + Partizipien, denen ein anderes Adj. vorausgeht, schwankt der Gebrauch ebenfalls (stark: ein geschlossenes Ganzes, schwach: ihm als Delegierten).

·          Mehrere gleichgerichtete Adj. werden gleich dekliniert, gleichgültig, ob sie durch Komma getrennt sind (bei warmem, trockenem Wetter).

·          Nicht deklinationsfähig sind einige zum Teil aus fremdsprachigen Subst. abgeleitete Farbadj.: uni, mauwe, chamois, créme, lila, olive (eine rosa Tulpe).

 

 

 

 

 

aus:

 Heuer: Richtiges Deutsch