OÖLA, Familienarchiv Starhemberg (Bestand Riedegg) Testament der Potentia von Polhaim, geb. von Hohenfeld, 27.1.1564 Schachtel 184; 8 Seiten (2 x vorhanden).
Frauen Podentiana frauen von Polhamb gebornen Höhenfelderin
seligen testaments abschrifft (etc).
Im namen der heilligen vnzertailten dreÿfaltigkhait gott
des vatters sun vnnd heiligen geists bekhenn ich Potentiana gebornne Hohenfelderin
(etc) des wolgebornnen herrn herrn Sigmunden herrn zu Polhamb vnnd Parz
eheliche gemahl, vnnd thue khundt menigelich nach dem ich auß nattirlicher
sorg vnnd vorbetrachtung des menschlichen geschlechts vngewissen abganng
vnnd sterbens halber bwegt wierdt in dem zeitlichen guet, das mier gott
der allmechtig insonderhait nach weillundt meines lieben herrn vattern
achaznen Höhenfelders vnnd Esster seiner ehelichen gemachl geborner
Albrechtshamerin meiner lieben frauen mueter seligen auß ierem verlaßnem
guet vnnd in ander wege geben hat zuuerhiettung khonnfftiger irrung vnnd
zwitracht guetn ordnung aufzurichten vnnd fürnemblich darine(n) obgedachtem
meinem lieben herrn vnnd gmachl der lieb vnnd threu, so er mier bißher
erzaigt hat vnnd ich mich hinfieran derselben nit mit wenigerer freundtschafft
zu im vngezweiffelt getrist, widerumb zubetrauen, vnnd mich allso in gleichem
faal mit aller ehelichen lieb vnnd threu gegen ime zuerzaig(en), auch meinen
khindern Georg Rueprechten vnnd Regina die ich beÿ ime meinem lieben
herrn vnnd gmahl ehelichen erworben hab, vnnd dise zeit so lanng gott wil
in leben sein, auch mit der weil durch gottes genedigen segen nach mir
mit ime überkhumen mechte wo ich vor ierer vogparkhait mit todt
abgieng sÿ mit threuen vermündern vnnd gerhaben zuuersehen, vnnd
in anderweg in all meiner verlassung guete ordnung fürzunemen. derohalben
ich mich entschlossen dises mein testament vnnd lesten willen so wie gehert
causa mortis halben geschiecht auf zurichten, thue das auch hiemit wissentlich
vnnd in crafft dies briefs wie das allen rechten der testament codicil
oder donation causa mortis auch gemainen landtsbrauch nach zuuolziechung
desselben am crefftigisten sein khan sol vnnd mag.
So ich nun nach dem willen des allmechtigen mein zeitlich
leben schliessen vnnd ableiben wiert des ich in solchen seinen göttlichen
willen stöll, vnnd darauf mein seel in sein vnausprechliche barmherzigkhait
beuelchen thue auch mein lebenlanng innigelich mit seiffzetem herzen bitten
wil, das mier sein allmechtigkhait zu solcher meiner lesten zeit ain waren
christlichen bestendigen glauben in seines aingebornen sohns jesu Christÿ
leiden vnnd verdiennst damit er mich vnnd alle christglaubige erlöst
hat, verleich vnnd mich seiner göttlichen verhaissung nach darein
ich all mein hoffnung vnnd trost sez in das ewige leben nemb. sol mein
leichnamb zu christlicher ehrlicher begrebnuß in des neuen spitals
khirchen zu wels, so vormals das closter daselbs gewesen ist, vnnd darinen
die herrn von polhamb ir begrebnuß haben bestät, vnnd darauf
armen dierfftigen leitten, vmb gottes willen ain anzall gelt, vnnd sonderlich
aber den armen leiten im siechenhauß zu grießkhirchen ainhundert
pfundt pfening die inen von meinem guet mit gedachts meines lieben herrn
gemachls oder seiner erben vorwissen zu nuz vnnd guetem aufs treulichist
vnnd best angelegt geraicht vnnd geben werden. verrer nach dem mier obberierter
mein lieber herr vnnd gemachl in vnnser beeder verehelichung ein vermächt
vnnd mier darinen gegen meinem zuebrachten heirathguet ain widerlegung
mit nottüerfftiger verweisung gethan hat, das alles will ich hiemit
becrefftigt vnnd derzeit vngeändert haben. vnnd über dasselb
ist mein lezter wil vnnd mainung schaff vnnd orden auch so ich nach dem
willen des allmechtig(en) vorgedachtem meinem lieben herrn vnnd gmachl
mit todt abgieng, das er alsodan all mein verlassen anligundt vnnd varundt
guet nindert nichts dauon außgenumben noch gesönd(er)t sein
lebenlanng vnuertänlich inhaben nuzen vnnd niessen sol vnnd mag, doch
wo im was nuzbarlichs mit wexl oder in anderweg zue stundt des er durch
solch mein guet erlanng(en) mechte, sol im dasselb zuthain vnuerwort sein,
dergestalt, das dardurch das einkhumen meines vrbars mit nichte geschmellert
noch meinen erben zu nachtail nichts vergeben vnnd entzogen, sonnder durch
solch verwexlung widerumb volkhomentlich erstat werde, vnnd so er mein
lieber herr vnnd gmachl mit todt abget sol alßdan solch mein verlassen
anligendt vnnd varundt guet auf meine eheleibliche khinder erben vnnd fallen.
dergestalt all die weil sün von mier vnnd meinem lieben herrn miteinander
erzeugt vorhanden sein, auch derselben männdtlicher stammen in absteigender
linÿ befunden wiert, das sÿ meiner töchter ain yede in sonderhait
mit ain tausent gulden reinisch in münz, für ieren müeterlichen
erbthail (wo ich ir hernach nit mehrers verordnen wüerde) sambt ainer
ehrlichen abferttigung ierem standt gemäß gegen gebierlicher
lanndtleiffiger verzicht guetwillig geniegen vnnd ersettigen lassen sollen,
vnnd das annder mein guet alles allain meine(n) sünen, vnnd ieren
mändlichen ehelichen leibs erben, absteigender linÿ aigenthumblich
zue stehen vnnd bleiben, doch das die selben meine khinder solcher ieres
müetterlichen guets halber in gedachts meines lieben herrn vnnd gmachls
leben gegen der threu so er inen, alß vnnser baider khinder sonnders
zweiffels erzaig(en) wiert, zue ime gar khain zuespruch anuorderung vnnd
gerchtigkhait haben sollen vnnd müg(en). Wan aber dieselben meine
sün noch ir mändlicher stamen in absteigender linien von ine(n)
geborn nimmer verhanden, sonnder auch mit todt abganng(en) sein, das alßdan
ernenten meinen töchtern in ierrem natierlichen zueteil vnnd erbschafft
in berirter ierer brieder vnnd derselben abgestorbnen mändlichen erben
verlassen anligenden vnnd varunden güetern so vmb solcher vrsach willen
auf weiblichen stamen erben vnnd fallen, hiemit auch nichts benumen noch
vergeben, sonndern austriekhlich vorbehalten seÿ wann aber dieselben
meine khinder in ierer vnuogtperkhait oder aber vor gedachtem meinem lieben
herrn vnnd gemachl auch mit todt abgienngen, oder so sÿ ir vogtperkhait
erraichten vnnd doch nit khinder verliessen, also das ir khaines, noch
iere khinder nit in leben wären, auch sÿ in ierer vogtperkhait
solch ir erbschafft nit verschieffen vermachten oder in ander billich weg
vergäben, des inen in ierer vogtperkhait doch vnuergrifften bemelts
meines lieben herrn vnnd gmachls leibgedings, des ich ime wie oben begriffen,
verordnet hab hiemit nit benumen sein, sonnder sÿ sollen des gueten
fueg vnnd macht haben, so sol alßdan aus solch meinem verlasenen
guet ernentem meinem lieben herrn vnnd gmachl vnnd desselben erben oder
linien des namen von polhamb in welß, das gannz ambt khöter(n)
sambt meinem hauß zu linnz am hofperg geleg(en), mit allen ieren
rechtlichen ein vnd zuegehörung(en) erblich vnnd aigenthumblich zuestehen
vnnd nachuolgen. Was auch ermelter mein lieber herr vnnd gmachl in zeit
vnnser baider leben für nuzung vnnd gefäl von meinem guet eingenumen
vnnd empfangen hat, dauon sol er niemandts khain verantworttung raittung
noch vnnd erstattung zuthaun schuldig sein was ich nun von solch meinem
anligunden vnnd varundt(en) guet ÿezt oder khonnfftiger zeit wie ich
mier dan gueten fueg vnnnd macht zuhaben hiemit außtrüekhlich
vorbehalten thue wie hernach mehrers begriffen wie es vnuerschafft vnnd
vnuerkhumert hinter mier verlaß, das alles vnnd in sonnderhait mein
ambt vnnd vnterthanen zue merkhenhofen sambt all desselben rechtlichen
ein vnnd zuegehörungen, schaff vnnd orden ich meiner freundlichen
eheleiblichen lieben schwester frauen susanna des wolgebornnen herrn, herrn
gundtackherrn herrn von starhenberg (etc) ehelichen gemachl vnnd ieren
eheleiblich(en) khindern oder wo dieselb mein schwester vnnd iere khinder
nit mer verhannden, sonnder auch mit todt abganngen wären, alßdan
dasselb mein guet alles sambt ÿezt gemeltem ambt merkhenhofen andern
negsten meinen bluets freundt(en) vnnd erben denen es von recht vnnd billichait
zuesteht vnnd erblich bleiben sol oder gebueren thuet. Doch mit diser außtrickhlichen
beschaidenhait vnnd vorbehalt, nach dem ernente mein freundliche liebe
schwester frau susana von Starhemberg, sambt vnnd neben mier all obgedachter
vnnser baider eltern seligen anligundt vnnd varundt guet des sÿ vnns
insonnderhait verornndt vnnd verlassen haben zugleich geerbt, vnnd derhalben
von demselben mich vnnd meine eheleibliche khinder nit dermassen herwiderumb
wie ich sÿ bedenckhen vnnd betreuen wuerde, sonnder solch ir guet
auf ander linien von vnns vnnsern bluets negsten bluedts freunden oder
erben verorenden thet, des ich mich doch aus schwesterlicher lieb vnnd
threu, beÿ ir nicht versiech, das alßdan ir oder ieren erben,
vnangesehen dises meines lesten willen vnnd verordnung, von solch meinem
verlassnen guet, auch nit mehrers zuestehn vnnd nachuolg(en) sol, dan souil
sÿ mier oder meinen negsten erben schaffen vnnd verordnen thuet. so
sich nun nach dem willen des allmechtigen begäb, das ich vor mergedachter
meiner lieben khinder vogtperkhait mit todt abgieng, ist mein lester will
vnnd mainung, schaff vnnd orden auch, das alßdan obgedachter mein
lieber herr vnnd gemachl der selben meiner khinder vormundt vnnd gerhab
biß auf ir volkhomentliche vogtperkhait sein sol, wie er sÿ
meinem vertrauen nach mit vätterlichen treuen vnnd zucht darinen wierdt
zuuersorgen wissen, wo er aber auch durch den genedigen willen gottes vor
solch ierer vogtperkhait, mit todt abgieng, das alsodan der edl vnnd vesst
ehrnvesst herr Michael Höhenfelder zu Austerkhaimb vnnd Albmegg, oder
sein son Leonhart Höhenfelder, mein freundlich lieb vettern solch
meine khinder in ir gethreue vormundtschafft guetwillig meinen vnnd meinem
vertrauen nach, des ich vngezweiffelt in sÿ stöll, vnnd derhalben
hiemit aufs freundlichist darumben gebeten haben wil, darinen in gottsforcht
in allen ehren vnnd gueter zucht von solch ierem müetterlichen guet
doch anentgelt oder vngeschmelert desselben biß zu ierer vogtperkhait
vnnd verehelichung treulich auferziechen vnnd versorgen, vnnd sonnst in
all andern ieren hanndlung(en) das nuzlichist fürdern vnnd betrachten,
wie sÿ inen sonders zweiffels von ehrlicher lieb vnnd freundtschafft
weg(en) zuthain gesint vnnd genaigt sein werden. solliches alles ist mein
lester will vnnd mainung den ich auch hiemit aller zierlichhait vnnd volkhomentlich
nach allen rechten vnnd gebreichen der testament, so vmb vrsach willen
wie oben verstanden geschehen beÿ mein ehrn vnnd threuen angeschwornen
aÿdesstab aufgericht, gesezt vnnd geornndt haben wil, vnnd ob es in
crafft eines ordenlich(en) testaments nit gnuegsamb war, das es doch die
wirkhung der rechten codicil oder donation causa mortis das sein gaben,
so nach aines abgang ir crafft erraichen auch aines ÿden andern lesten
willen haben, vnnd darauff in allen seinen puncten vnnd articulen genzlich
volzog(en) werden solle. doch wouer ich über khuerz oder lanng in
ainem oder mehren articulen hierin begriffen was verändern mündern
oder mehrn oder in anderweg iemand was von meinem guet verodnen vnnd schaffen
wuerde, vnnd solches durch ain ander geschäfft oder mein aig(en) handtschrifft
mit guetem bedacht hinder mier verließ, vnnd verer verordtnete, wie
sich das solches meiner geleg(en)hait nah zuetragen vnnd begeben mechte,
das solches alles vnuerhindert dises meines lesten willen vnnd testaments
gleichsfals für crefftig gehalten vnnd genzlich volzogen werde, alles
treulich vnnd vngeuerlich. des zu warem vrkhundt hab ich mein aigen handtschrifft
vnnd insigl hierunter gestelt, vnnd zu mehrer zeuckhnuß der sachen
die wolgebornen edlen gestrengen vnnd ehrnuessten herrn herrn Georg(en)
von Männing zu Khirchperg an der Pielach ritter, röm. khaÿ.
mat. (etc) rath camerer vnnd lanndtshaubtman in Össterreich ob der
Ennß. herrn Hannsen von Prag freÿherrn zu Windthag, herrn Dietmarn
herrn von Losenstain in der Gschwent ritter, herrn Wilhelbm herrn von Volckherstorff
vnnd Weissenburg (etc) all dreÿ ierer khaÿ. mat. räth. herrn
Wolff Wilhalben herrn von Zelckhing, Hilipranden Jerger zu Prandtegg vnnd
Ottenßhaim, auch ierer khaÿ. mat (etc) rath Hannß Hainrichen
Geÿman zu Galspach vnnd Trätenegg mit vleiß erpeten das
sÿ iere insigl auch hieran gehang(en) haben, doch inen ieren erben
vnnd insigln on schaden, geschehen den 27 tag januarÿ nach Christÿ
vnnsers lieben herrn gebuert funffzehenhundert vier vnnd sechzigisten jar
(etc). Potentiana frau von Polhamb geborne Höhenfelderin aigne hanndtschrifft
(etc).
OÖLA, Familienarchiv Starhemberg (Bestand Riedegg) Testament der Magdalena von Lobkowitz, geb. von Starhemberg, 6.4.1572 Schachtel 183; 6 Seiten.
Testaments abschrifft. frawen Magdalenæ frawen von Lockhowiz,
ein geborne von Starhemberg .(etc). see., dat am tag der fröllichen
vrstendt Christi de(n) 6.t(en) aprilis a(nno) 1572.
Im nahmen der heiligen dreÿfaltigkeit; ich Magdalena
fraw von Lockhowiz, ein geborne von Starhemberg, bekhenne hiemit vor gott
vnd aller welt, demnach mich gott nach seinem vätterliche(n) willen,
mit leiblicher krankheit heimbgeßucht, also daß von wegen der
erbsünde(n), der gemain zeitlich todt zubefahre(n), daß ich
gleichwol meine(n) wille(n) in gottes wille(n) gestelt habe, vnd tröste
mich meines erlößers Ießu Christi, welcher von wege(n)
meiner sünde(n) gestorben vnd zu meiner gerechtigkeit auferstande(n)
ist, dem will ich mich auch forthin ergebe(n), lebendig vnd todt, wie es
der göttlichen allmechtigkeit mit mir zumachen gefällt, vnd wiewohl
ich herzlich ger(n) beÿ meinem liebste(n) herr(n) vnd gemahl lenger
gelebt hette, vnd so es sein göttlicher will were, noch leben wolte,
welcher dan mich zu zeit vnsers beisambe(n) wohnens meinem stand nach,
herlich vnd wohl gehalte(n), sich aller freundlichkeit gege(n) mir befliesße(n),
auch an nichtem, welches zu meiner ehre(n) wohlfarth vnd geßundtheit
dienet, hat mangle lasßen; wann es aber der will des allmechtige(n),
welchem niemandt widerstrebe(n) khan, nicht sein wurde, also ist mein erester
endlicher lezter wille vnd mainung, daß alles daß ienig, waß
ich zu meinem liebste(n) herr(n) vnd gemahl bracht hab, ihme bleibe(n)
solle, auch daß ihm alles daß, waß ich noch beÿ
meine(n) bruder(n) zuforder(n) habe, vnd zugewartte(n), es seÿe an
der mauth zu Ascha an de(n) Schaumburg güetter(n), in summa alles
waß mir auf meinem thail gebühret, nichts außgeschlosße(n),
ohne meiner brüder freundtschafft vnd mennigliche(n) einredt folge(n)
solle, vollkhomblich, alß we(n) ich ihn mit der landtaffel in der
cron Böhaimb versichert hat, oder dasselbe selbste(n) persöhnlich
abforderte, welches ich dann, so mir gott mein lebe(n) vergunet hette,
oder noch vergune(n) wurde, wolte gethan habe(n), auch noch thun will zue
besßerer versicherung, habe ich mit guter wohlbedachter vernunfft,
mein angebore(n) inßigl hierunder angetrukht mich auch mit aigner
hand vnderschribe(n), auch mit vleiß erbette(n), die wohlgeborne(n)
grafe(n) vnd herr(n), grafe(n) Hainrichen von Guttenstein, herr(n) auf
Pernausßel, herr(n) Geörge(n) Hersßeskhÿ von Welchardiz
auf Cesteekh, vnd herr(n) Fridrich Masstiofskhÿ v. Falowrath auf steedig,
daß sie sich nebe(n) mier haben vnderschriben, vnd ihre angeborne
sigl aufgetrukht geschehen am tag der frölliche(n) vrstendt Christi,
welcher ist, der 6. Aprilis im 1572iste(n) iahr. magdalena fraw von lokhowiz
geborne fraw v. Starhemberg. hainrich graf von guttenstain. Geörg
Hersßenßkhÿ von Welchardiz ./. Fridrich Mastiofßkÿ
v. Falowrath auf Steediz.
OÖLA, Familienarchiv Starhemberg (Bestand Riedegg) Überschreibungsurkunde von Bohuslav von Lobkowiz an seine Frau Magdalena von Lobkowiz, geb. von Starhemberg, 1572 2 Seiten.
Im klainern schwarzen obligations buch a(nn)o. 1572. mitwoch nach Mariæ himmelfarth p. 24.
Bohußlau sonsten Gall von Lobkowiz auff Blichau, hat vor den
Prager ambtleuthen bekennt, daß er schuldig sey einhundert schad
groschen böhmisch prägerisch, der Magdalena von Starhemberg,
seiner ehelichen haußfrauen vnd ihren nachkommen, in welcher schuld
er alsobald nach seinem todt vnd eher nicht ihr abgetretten hat, vnd mit
dieser verschreibung ihr abtrett(en) thut, alle sein recht vnd gerechtigkeit,
so er immer, eß seye zu weh nach wehme es seye, vnd wann ers innen
hat od(er) noch haben wird, an weh die auch wehren, vnd wie die gleich
immer erfunden vnd außgesucht werd(en) mög(en), eß seye
durch die landtafel od(er) an briefen, maiestätbriefen, also, alß
wann sie darauff ordentlicher weise guten aufgerichten wille(n) hette,
sambt allen haußrath, clainodien, pahrem geld, welches er hat od(er)
haben wirdt, nirgend nichts außgenommen, vnd das zu haben, zu halten,
zu verkauffen, zuversezen, zuverschreiben, vnd mit dem allen zu thun, alß
mit ihrem aignen erbgutt, in dem recht, kein recht, od(er) ichtes sonders
in obgeschriebnen recht, nach seinem todt vnd ehe nichts, ihme vorbehaltend
mit dieser hiebey vermeldten condition, daß er Bohußlau sonsten
Gall von Lobkowiz ihme dieße macht vorbehalten thut, er diese verschreibung
ändern, cassiren, darzu od(er) daran thun möge vnd macht habe,
od(er) ihme selber solches auß d(er) landtafel thun laßen,
ohne mäninglich verhinderung, alles nach seinem willen, wann es ihme
auch gelegen vnd gefällig sein wurdt. diese abschrifft ist auß
d(er) landtafel gegeben worden, auß befelch des edlen vnd gestrengen
ritters herrn Michaeln Parnarßky von Lißau vnd auff Pozau,
obristen landtschreibers im königreich Böhmen, vnter den insigeln
des wenzeln sturmb von hirsfeld vnd landrichters des königreichs Böhaimb,
vnd Wilhelm Malowez des eltern von Malowez, landschreibers berührtes
königreichs Böhaimb. a(nn)o 79. den mitwochen nach purificat
Mariæ. Wilhelm Malowez d(er) elter von Malowez, vice landschr. des
königreichs Böhaimb. diese translation ist dem gefertigten böhmischen
instrument im verstandt vnd innhalt allerdings gleich. zu vrkundt haben
mir die hierzu von d(er) löbl. landshaubtmanschafft deputirte commissarien,
vnser handtschrifft vnd petschafft hierunter gestelt. act. Linz den 7.
iuly a(nno). 94. Christ. heuder v. h. kay. vizthumbs ambts daselbst gegenhandler.
Theodor(us) Kauli(us) hoff advocat bey d(er) löbl. lands haubtmannschafft
daselbst.
OÖLA, Familienarchiv Starhemberg (Bestand Riedegg) Testament der Anna von Sickingen, geb. von Landeck, 15.11.1603 Schachtel 362; 19 Seiten.
Testament Anna vo(n) Sickhinge(n) vo(n) 15. (novem)bris de a(nno)
1603
In dem namen der hochheÿligen vntheÿlbaren dreÿfaltigkheit
gott deß vatters, deß sohns, vnd heÿligen geÿsts
amen (etc) bekhenne ich Anna frewlïn von Landeckh, weÿlandt deß
etlen vnd vesten Friderichen von Sickhingen, meines freundtlichen lieben
iunckhern vnd ehemahlen säligen nach todt gelaßene wittib, vnd
thuon kundt hiemit. Demnach ich zue mehrmahlen betrachtet vnd zue gemuött
gefüert, das diß zeittliche leben, aller sterblichen menschen
alhie vff disem irdischen iamerthal kurtz, vnbestendig, auch vngewiß;
vnd hingegen der todt alß ein durchgang, vnd endschaft aller lebendiger
creaturon sicher vnaußbleiblich vnd vnempfliehenlich, auch auß
göttlicher verordnung allen menschen einmahln zusterben auffgesetzt
ist, alß hab ich auff khünftige vorberaittung meines tödtlichen
abschiedts von diser weldt, vnd damit ich in meinen letsten sterbens zeitten,
aller zeitlichen vnnd weldtgeschäfften ledig vnd ruöwig, den
weg der letsten bülgerfahrt desto fertiger antretten möge, vnd
in sonders zue erhaltung zwüschen meinen hertz lieben khindern (.damit
der allmechtige ewige gott weÿlandt vorgemeldten meinem freundtlichen
lieben iunckhern vnd ehegemahln säligen vnd auch, inn währendem
vnserm ehelichen standt begabt vnd gesegnet,) aller bruöderlicher
vnd schwesterlicher trewen, liebe, fried vnd einigkheit, auch zue fürkhomung
alles wider willens, weÿtterung vnrichtigkheitten, zanckhens vnd vneinigkheitten,
alles meines vermögens vnd verlaßenschafft, müetterliche
ordnung geben vnd verschaffen wöllen, ordne mache vnd setze also hiemit
auß aigner vnd müetterlicher bewegnuß, beÿ guoter
vernunft vnd vermöglichen leibs, auß freÿem guotten willen,
vnbezwungen, vnd vngetrungen, inn der besten vnd beständigsten form,
weÿß, maß vnd gestalt, so nach zuolaßung der rechten
zum kräftigisten geschehen soll, kan vnd mag, Anna von Sickingen wittwe
geborne von Landeck
Mein müetterliche verordnung testament vnd letstenn willen
vnder meinen hertz lieben khindern, testamentum inter liberos genanndt,
inmaßen hernach vnderschiedtlich geschriben ist. erstlichen so beuilhe
ich dem allmechtigen meinem gott vnd herren, der mich erschaffen, vnd ihesu
Christo, seinem eingebornen sun, meinem heÿlandt vnd söligmachern,
der mich am stamen deß heÿligen creützes, durch sein bitter
leiden vnd sterben erlößet. Gott dem heÿligen geÿst,
der mein seel, in dem heÿligen tauf gehailiget hatt. Auch der hochgebenedeÿten
iungfrauwen vnnd himelkhünigin Mariæ, sambt allen heiligen vnd
außerwälten, mein arme sündthaffte seel, gantz demüettig
pittende, das main ewiger gott, vnd himelische vatter, dieselbige nach
meinem tödtlichen ableiben, durch sein grundtloße barmhertzigkheit,
vnd die tewre verdienst meines erlößers Christj ihesu, barmhertzig
vffnemen , vnd mit der ewigen ruhe vnd seeligkheit vätterlich(en)
begaben wölle. als dann vnd zum andern begere ich gantz eÿfferig,
mit der gnaden deß allmechtigen gottes, inn dem wahren catholischen
christlichen glauben, darinnen ich erborn bin, vnd gelebt habe, biß
ahn mein endt zuverharren, auch inn solchem christ. vnd catholischen glauben,
von dißem zergenckhlichen iamerthal abzuoscheiden, vnd anderst nicht,
dann was die heÿlige christliche vnd catholische kirch glaubt vnd
bekhendt, zuoglauben vnnd zubekhenen . vnd wann also inn diser bekhantnuß,
mein seel von meinem leib abgeschieden, alß ist mein will vnd mainung,
das mein cörper vnd todter laichnam, alhie zuo Freÿburg, inn
die pfarkirch oder münster, vor der großen orgeln (alda auch
mein geliebte fraw muotter, vnd Anna von Sickingen wittwe geborne von Landeck,
dero liebe eltern sälig begraben ligen.) christlich zuor erden bestattet
werde, vnd daselbsten in dem geweichten erdtrich der zuokhunfft deß
großen tags deß herren säliglichen zuohendt, erwarte.
demnach solle mir auch der leibfahl, sibendte vnd dreÿßigist,
gott dem allmechtigen zuo ehren, auch meiner seelen zuo trost vnd heÿl,
christlichem catholischen gebrauch nach (.aber ohne allen weldtlichen schein
vnd bracht.) mit vigalien vnd den amptern der heiligen meß gehalten
werden was dann daß iarzeit meines christlichen ableibens belangt,
ist mein will vnd begeren, das dem herren pfarrherren inn vnser lieben
frauwen mienster alhie, auß meiner verlaßenschaft ein hundert
gulden gegeben werden, vnd er herr pfarherr hingegen mir alle tag, von
dem dreÿßigisten meines ableibens, zuorechnen, biß zuo
verfließung eines gantzenn iahrs, durch einen fromen priester, ein
andechtige meß, vff dem nechsten altar, beÿ der großen
orgeln inn bemeldtem münster alhie, dem allmechtigen ewigen gott zuo
lob vnd ehren, vnd meiner seelen zuo trost vnd heÿl leßen, vnd
noch halten laßenn solle. vnd dieweÿl der allmächtige gott,
inn seiner heilig(en) schrifft, ahn vielen orthen beuelhen thuot, die armenn
inn günstigem beuelch zuo haben, hierauff so legiere vnd verschaffe
ich, den würdigen vnd geistlichen herren Capucinern, alhie zuo Freÿburg
einhundert gulden inn gelt, die inen auß meiner ver[]laßenschafft
, zuo irer notturft vnd vnderhaltung Anna von Sickingen wittwe geborne
von Landeck
Nach meinem ableiben gelüfert werden sollen. ich verordne
auch dem dorff Biengen dreÿhundertt vnd zehen gulden, dergestalten,
das solches haubtguot gegen gnuogsamer verschribenen vnderpfanden, durch
die verordnete pflegere deß neüwen spittals daselbsten sicherlichen
ahngelegt, vnd auß dem dauon gefallenden fünffzehen gulden,
iärliches zinßes, den hauß armen vnd bedürfftigen
leüthen auch iren khindern, schuoch ein khrufft, vnd iärlichen
vor winters zeit, vnder dieselbige recht getreüwlichen, auch ohne
alle parteÿlickeit außgetheilt werden, vnd sie pflegere deßwegen
meinen hernachgemeldten testaments erben, gebüerende reuers geben.
Vnd was den noch überigen halben gulden ahnlangt, ist mein will, das
die gemeldte pflegere, für ir habende mühe solchen iarlichen
haben sollen. gleicher maßen verschaffe ich dehn ebnet auch dreÿhundert
vnd zehen gulden haubtguots, vnd will das die verordnete pflegere der kirchen
vnd guoten leüth hauß daselbsten, solches gegen gnuogsamen reuerß,
vonn meinen testaments erben empfahen vnd sicherlichen ahnlegen, auch auß
den fünffzehen gulden ertragenden zinß, alle iar schuoch einkhauffen,
vnd die selbige vnder die hauß armen leüth vnd ihre khindere
zuo ebnet, wie auch zuo Leÿtterweÿler (.iedoch daselbsten allein
vnder die landeggische iederzeit alda wohnende vnd bedürftige leütt
vnd ihre khindere, iärlich getrewlichen außtheilen, vnd sollen
sie pflegere für ire in disem gott wolgefälligen werckh habende
mühe, zuo einer ergätzlicheit, den noch überigen halben
gulden zinßgelt haben vnd einnemen . Anna von Sickingen wittwe geborne
von Landeck
Also verordne ich auch gehn zäringen dreihundert vnd
zehen gulden haubtguots, die sollen meine testaments erben, dem vogt vnd
Heimburgen zuo Zäringen, gegen gebüerendem reverß lüfern,
vnd er vogt vnd Heimburg wegen genuogsamen vnderpfanden sicherlichen anlegen,
auß den fünfzehen gulden iärlichen zinß, alle iahr
schuoch einkhauffen vnd dieselbige vnder die zuo zäringen wohnende
heuß arme bedürftige leüth vnd khinder, gantz getrewlichen
iedes iahrs außtheilen, auch sie beede der vogt vnd heimburg alle
iahr dem noch überigen halben gulden zinß für ihre bemüehung
empfahen. vnd ist beÿ nechst vorgesetzten dreÿen posten mein
endtlicher will vnd begeren, des die sambtlichen alß vorsteht (.iedoch
in dreÿ vnderschidliche ortt von mir ver[]schaffte vnd geordnete neunhundert
vnd dreÿßig gulden haubtguots, so oft dieselbige ins khinftig
abgelößt, gleich widerumben (.aber inn alle weg mit verwüßen
vnd willen iedes orths oberkheit.) von den gemeldten respectiuè
vogt heimburgen vnd pflegern auch allen ihren nachkhomen ahngelegt, vnd
also dises von mir verschafte werckh, dem allmechtigen gott zuo ehren,
meiner lieben seelen zuo trost, vnd den armen aller vorbestimbter dreÿer
orthen, künftig zuo ewigen zeitten zuo guottem, bestendig vnd vnaufhörlichen
verpleibe, vnd erhalten werde. ich verschaffe auch den hauß armen
vnd bedürftigen leüthen, alhie zuo Freyburg, für ein almuoßen,
so nach meinem leÿbfahl, sibenden vnd dreÿßigisten außgetheilt
werden solle, benandtlichen achtzig Anna von Sickingen wittwe geborne von
Landeck Mutt sauber wolberaiths roggen, also vnd der gestalten, das solche
frucht nach ahnzahl der zwölf zünften daselbsten, vnnd derselbigen
hauß armen bedürftigen leüthen außgerechnet, vnd
demnach in ihre säckh, vnd darvon einem so vil als dem andern (.aber
ie nach viele ihrer verzogener armen khindere) gemeßen vnd spendiert.
Auch sie alle darbeÿ für der testiererin liebe seel, auch alle
christglaubigen seelen zuopitten erinnert werden sollen. ich will auch
das nach meinem gehaltenem leÿbfahl, zehenn gulden gelts, vnder die
arme schuoler, inn der particuler schuolen alhie zuo Freÿburg vmb
gottes willen außgetheilt werden sollen. ebenmäßig begere
ich auch, das vnder die hauß arme bedürftige leüth nachfolgender
vogteÿen, vor vnd hinder der straßen im Falckhensteiner thal,
im Eschbach, zuo Wÿßnegg, Diettenbach, im Zastler, Widenthal,
zuo Ebnet, Leüttenweÿler, Zaringen, im Vehrenthal vnd zuo horben
sechtzig mutt vorbestimbts roggen gleichlichen außgetheilt, vnd einem
sovil als dem andern (.iedoch nach anzahl irer armen khindern.) darvon
vmb gottes ehr, vnd meiner seelen haÿl willen solle gegeben werden.
so ist auch mein will vnd meinung, das dem innhabere deß haußes
zuo ebnet, gleich nach meiner christlichen begräbnuß zwentzig
gulden auß meiner verlaßenschafft gelüfert, damit dieselbige,
inn währendem dreÿßigsten, den frembden vnd für wißenden
armen leüthen, so vmb das almuoßen vor dem hauß zuo ebnet
vmb gottes willen pitten, außgetheilt werden. meinem freundtlichen
lieben vettern, dem edlen vnd vesten Anna von Sickingen wittwe geborne
von Landeck
Iohann Paulußen vom Ruost (etc) zuo anzeigung eines
freudtlichen willens, von wegen vieler seiner mir erwißenen getreuwen
vetterlichen rähten, vnd guotthedten, verordne ich zweÿhundert
cronen inn goldt, sonnen oder frantzhößische cronen, darumben
er mein freundtlicher lieber vetter, ein guldine ketten, in dem preÿß
ime machen laßen, vnd meiner darbeÿ freundt, vnd vetterlichen
eingedenckh, vnd noch fürterhin mit seinem getreuwen vetterlichen
rhat vnd hilf meinen lieben khindern fürstendig sein wölle. ich
verordne vnd verschaffe auch meinem freundtlichen lieben sun Friderichen
von Sickhingen, die gultine ketten, mitsambt dem guldinen pfenning so darahn
hägt, welche meines freundtlichen lieben iunckhern, seines vattern
säligen geweßen, wie er dann dieselbige beÿ seinen lebzeitten
ahngetragen, vnd nach seinem todt verlaßen hatt. Hanß Ulrichen
von Stadion, meinem freundtlichen lieben dochter sun, vermache ich mein
morgengab, das ist vier hundert gülden haubtguots, die von weÿlandt
meinem freundtlichen lieben iunckhern säligen, mir (.vermög destwegen
vffgerichten heürath vnd morgengabs brieffen.) geordnet vnd noch diser
zeit von meinen lieben sünen (inhalt deren zwüschen mir vnd inen
getroffner theilu(n)g vätterlicher verlaßenschafft.) verzinstet
werden (.welche vierhundert gulden, nicht auß den zweÿ tausent
gulden widumb, noch auch auß meinem wittiben sitz, sonder auß
den überigen haubtgüldten, die mir beÿ der erst angeregten
theÿlung, aigenthumblichen zuogetheilt worden.) genomen vnd erstattet
werden sollen, auch also vnd der gestalten vorgemeldtem meinem lieben dochter
sun Hanß Ulrichen von Stadion vermacht sein, das so fern Anna von
Sickingen wittwe geborne von Landeck er nach dem willen gottes inn ehelichen
standt khomen , vnd mit eheleiblichen khindern gesegnet werden, alß
dann solche ime verschaffte morgengab, vnd legat, vff seine eheleibliche
erben khomen , fahls er aber ohne eheleibliche khinder auß disem
zeitlichen iamerthal verscheiden, oder nach dem willen gottes im geÿstlichen
stand sein leb(en) enden, das alß dann, dises ime verordnete legat,
nach seinem tödtlichen ableiben vff seine rechte vnd von beden banden
verlaßene geschwüsterig erb vnd gleichlichen fallen solle. dennieben
ist auch mein will vnd müetterliches begern, das nach meinem christsäligen
ableiben, mehrgedachtem Hans Ulrichen von Stadion, zuo seiner beßerer
in studÿs vnderhaltung, dreÿ iahr lang, vnd iedes iahrs inn sonderheit,
ein hundert gulden, vß meiner verlaßenschafft geb(en) werden
sollen. meinem freundtlichen lieben sun vnd dochtermann Ha(n)ß Christoffen
von Stadion (etc) auch seiner ehegemahlin Margaretha von Stadion, gebornen
von Sickhingen, meiner freu(n)dtlichen lieben dochter, von wegen seiner
vilfältigen mir erwißenen söhnlichen ehren, getreüwen
vnd nützlichen räthen, willfährigen verrichtungen vnd angenähmen
diensten, legiere vnd verordne ich, die eilffhundert gulden, vff der landtvogteÿ
dattnaw angelegten haubtguoths, vnd dauon iärlichen fünfftzig
fünff gulden gefallende zinßgelt, vermög deß haubtbrieffs,
der mir von dem herren andreßen höenstein ahn bezahlung meines
ime verkhauften haußes zum schläffer genandt geben worden, also
das vorgemeldte bede ehegemahlen, mein sun vnd dochter solche gült
die tag ires lebens einnemen , empfahen, nutzen vnd nießen, auch
derumben quittiern sollen vnd mögen, vnd nach irem todt solches legat,
uff Anna von Sickingen wittwe geborne von Landeck, ire eheleibliche khinder,
meine liebe nepoten vnd neptes all dieweÿl deren eines im leben ist
wann aber nach dem willen gottes alle khinder, so von vorgemeldtem meinem
sun von Stadion, vnd meiner freundtlichen lieben dochter Margaretha, inn
wehrendem ihrem ehestandt erzilt worden, ohne eheliche leibs erben absterben
werd(en), als denn solle die vorbesagte gült widerumben zuo ruckh
vff die noch überige meine auch freundtliche liebe khinder, oder derselben
eheleibliche khinder khindts vnd dero descendenten khomen vnd fallen, vnd
vorbeschribener maßen dises legat von mir ein verfang(en) stückh
sein, auch deßwegen diser gült brieff allen meinen khindern
vnd khindts khindern zuo guottem, ahn ein sicher orth, zuo getreüwen
handen deponiert vnd hinderlegt werden solle. es ist auch mein müetterlichs
gesünnen vnd begeren, auch endtlicher liebster vnd letster will, das
alles, was ich auß müetterlicher treüwer neigung vnd liebe,
meinen lieben khindern (.das seÿen sün oder döchtere.) in
zeit meines lebens guots gethan, inen geben vnd gelaßen habe, das
es derleÿ verpleiben, sie meine liebe khindere deßwegen gegen
ein anderm kheinen vnwillen erweckhen, nicht suochen, anfordern, noch begeren,
sondern alles für ein müetterliche guotthadt achten vnd halten
soll(en), vnd es beÿ diser meiner müetterlichen erclärung
allerdings bewenden laßen. ich vermache auch meinem dienern doctor
Petern Cholino, von wegen seiner ehrn willfährigen getrewen diensten,
zweÿhundert reichs thaler, mit dem begeren, das er von mir vnd meinen
lieben khindern nit auß setzen, sondern vnß allen, wie bishäro,
auch fürohin seine diensten leisten wölle. Anna von Sickingen
wittwe geborne von Landeck.
Ferner ist auch mein endtlicher will vnd müetterlichen
begeren, das meine liebe khinder vnd hernach gemelte testaments erben,
nit allein alle vorgeschribene legata vnd vermächtnußen zum
getrewlichisten aufrichten, sondern was ich noch weitter, mit meiner aigenen
ha(n)dt schreiben, oder verordnet vnderschreiben vnd abzuostatten schriftlichen
hinderlaßen würdt, das sie solches alles zuo gebüer vnd
notturft volnziehen, vnd würckhlichen erstatt(en) sollen vnd wöllen.
vnd demnach hæredis institutio das ist ernennung der erb(en), ein
fundament vnd rechte grundtvest(en) ist eines iede(n) testaments, so setze,
ordne, vnd instituier ich zuo meinen rechten gewißen vnd vngezweÿfelten
testaments erben, alle meine eheleibliche, freundtliche liebe sün
vnd döchtern, mit namen frantz conradten, Hanß Iacoben, vnd
Friderichen gebruödere von Sickhingen, auch magdalena von ruost vnd
Margeretham von Stadion, bede schwestern geborne von Sickhingen, alle fünff
meine freundtliche hertz liebe khinder, also vnd dergestalten, das sie
alle mein verlaßene haab vnd güetter (.außerthalben was
ich schon legats weiß, so wol zuo milten haben, als sonsten geordnet,
vnd vermacht habe, oder noch weitters verschaffen würdt) erbs weÿß
in gleiche theil haben, nemen , vnd vnder sich vertheilen, nutzen vnd nießen
sollen, fahls aber eins oder mehr, obgemeldter meiner lieben khindern,
deren kindtskhinder, vnd leibs eheliche erben, auch leibs erbens erb(en),
über kurtz oder lang, ohne laibs eheliche erben mit todt abgehn wurden,
das als dann deßen, oder derselbig(en) erbtheil, außerthalben
der legitima, vff andere meine khinder, khindts khinder, aller deren leibs
eheliche erben vnd leibs erbens erben, erblichen fallen solle. Vnd ist
mein endtlicher will vnd meinung, fahls erstgedachter meiner khinder oder
khindts khinder, dero eheleibliche erben vnd erbens erben, ohne eheliche
leibs erb(en), todts Anna von Sickingen wittwe geborne von Landeck verfahrn
wurden, das als dann das, oder dieselbige weder trebellianicam noch falcidiam
abziehen noch nemen sollen, dann ich ime vnd inen die detractionem falcidiæ
vnd trebellianicæ hiemit außtruckhenlichen verbotten, vnd aller
maßen mein freundtliche liebe frauw muotter sälig, von irem
drittentheil, zwüschen mir vnd meiner lieben iunckhfrauw schwest[]er
sälig disponiert, also ich von allem meinem verlaßenem hab vnd
guot geordnet vnd testiert haben will, vnd ist mein letster endtlicher
vnd liebster will, das alle meine hinterlaßene haab vnd guötter,
außerthalben der legitima gantz volkhomenlichen , auch ohne allen
abgang vnd schmälerung beÿ meinen eheleiblichen descendenten,
zuo allen zeitten verpleiben, vnd vff khein frömbde lineam trasferiert
werden solle. es ist auch mein will vnd meinung, wo diser meiner disposition
über kurtz oder lang etwas kleins oder groß, vil oder wenig,
zuowider gehandelt wurde, das solches iedes dann alß ietzo, vnd ietzt
als dann nichtig, craftloß, vnd von vnwürden sein vnd heißen,
auch nimer mehr zuo einiger wirckhlicheit khomen solle. gleicher maßen
will vnd ordne ich hiemit, das so vorbena(m)sete meine freundtliche liebe
khinder vnd eingesetzte testaments erben, oder dero eheliche leibs erben,
vnd erbens erben, einer oder mehr, sich wider diß mein testament
vnd muötterliche disposition (.die ich mit höchster begierde
vnd eÿfferig begere kräftig vnd bestendig zusein, auch vollkhomenliche
würckhung zuerlangen.) setzen, in einnen oder mehr puncten verhindern,
oder nit halten wurde, oder wolte inn was weg, form oder gestalt, das geschehen
möchte oder für genomen wurde, inner od(er) außerhalben
rechtens, heimlich oder offentlich, durch sich selbsten oder andere, derselbig
oder dieselbigen sollen dardurch ir erbsatzung verwirckht vnd sich deren
vnfähig gemacht, die ich dann mit diser meiner testaments satzung
vnd müotterlichen verordnung ietzo als dann ,vnd dann als ietzo inn
alle weg alß vngehorsame vnd vndanckhbare khindere priniert vnd beraubt
vnd seinen gepüerenden erbtheil den gehorsamen zuogeordnet Anna von
Sickingen wittwe geborne von Landeck haben will, wie ich dann solches von
rechts wegen zum beständigsten thuon soll, khan oder mag. so ist auch
mein will vnd meinung, vnd ahn meine freu(n)dtliche liebe khinder müetterliches
begeren, das so ich ins khünftig durch codicill, oder einen andern
zedel, durch mein eigene handt geschriben oder vnderschriben etwas weitters
verordnen vnd verschaffen wurdt, auch daßelbig inn, oder zuo disem
meinem testame(n)t stoßen oder legen, das solches alles vnd iedeß
aller maßen vnd gestalten khrafft vnd macht haben vnd volnzogen werden
solle, alß ob solches von wort zuo wort disem meinem testament einuerleibt
wäre, dann ich dieselbige meine khünftige codicillos oder handtschrifften
ietzo als dann, vnd dann alß ietzo hiemit disem meinem testa(m)ent
confirmiert, bestättiget, auch in alle weg volnzogen haben will. ich
behalte mir auch beuor in der aller besten form rechtens, diß mein
testame(n)t, letsten willen vnd müetterliche verordnung, solang mir
mein ewiger vnd barmhertziger gott das leben verleÿhen würdt,
vnd als offt mir peliebt, zuendern, zuo mehren, zuo mindern, oder zum theÿl
abzuo thuon. deßen alles zuo wahrem vnd vestem vhrkhundt, hab ich
dieses mein testame(n)t, letsten liebsten vnd endtlichen willen, vnnd muötterliche
disposition, mit eigener handt vnderschrib(en), vnd mit meinem ringpittschafft
verwahrt vnd hab auch darauf zuo noch mehrer sicherheit, vor dem vff disem
meinem testame(n)t benambseten herren notario sambt den gezeugen mich selbsten
mit lauttern worten erclärt, das dises mein testament liebster vnd
letster will seÿe, dem ich in alle weg begere nach meinem tödtlichem
ableiben wirckhlichen gelebt zuo werden, vnd sie alle gantz ehrendienst
vnd frü(n)dtlichen gebetten, das sie solches mit iren innsigeln oder
ringpittschafften zuo rugg vffgetruckht verwahren, auch ire handtschrifften
darzuo verzeichnen wöllen, beschehen zuo Freyburg im Breÿßgöw
den fünfzehend(en) monats noue(m)bris Anna von Sickingen wittwe geborne
von Landeck nach Christj vnsers lieben herren vnd säligmachers geburt
im sechzehen hundertsten vnd dritten iahr.
Ich Anna von Sickingen wittwe geborne von Landeck bekene mitt diser meiner aigen handschriftt das mein testamentt lester vnd liebster wil in disen siben blettern (.deren iedeß ich mitt selbst handen vnder zeichnett.) einverleibtt, vnd mitt meinen ring pittschaftt in vnd vßwendig vf der durch gezogenen schnur, zu beschlus der bletter, versichertt, vnd wol verwartt ist. Demselben begere ich nach meinem dodtt durchus geleptt zuwerden, weig ich dan zu meinen lieben kinderen das mietterlich verttrawen habe, vnd drage, das sig all dem selbigen kenttlichen nach komen, vnd nigst darwider handlen, oder dun werden (Siegel)
Im namen deß herren amen. Khundt gethon, vnd zuowüßen seÿe ieder meniglichen, so diß gegenwärtig offen instrument ansehendt, leßen oder hörendt leßen, das inn dem iar nach Christj geburt gezahlt tausent sechshundert vnd dreÿ oder ersten romer zinßzahl zuo latein indictio genant, beÿ regierung deß aller durchleüchtigisten, großmächtigisten vnüberwündtlichisten fürsten vnd herren, herrn Ruodolph(en) deß andern diß namens erwölten röm. kaÿßers, zuo allen zeitten mehrern deß reichs, inn Germanien, zuo Hungern, Böheim, Dallmatien, Croatien vnd Selauonien (etc) künigs, ertzhertzogens zuo Österreich, hertzogens zuo Burgundj, Steÿr, Kärnthen, Crain vnd Wiertemberg, gefürsten grafens zuo Hapspurg, Fland(er)n, vnd Tÿrol (etc) vnsers aller gnedigisten herrens, irer mat. kaißerlich(en) regierung im neunvndzweingzigisten iar. an einem mitwochen, vff .s. Elisabethen tag, dem neunzehenden monats nouembris, zwüsch(en) zweÿ vnd dreÿ vhren nach mittag, inn der statt Freÿburg im Breÿßgöw, inn der eckhbehaußung vfm barfuößer blatz, ahn dem kuöl gelegen, vnd daselbsten inn der vndern stuben gegen dem hof, vor mir offnen geschwornen notarien, vnd glaubwürdigen hern gezeugen allen hernach vermeldt vnd geschriben, personlich erschinen ist, die edel vnd tugentreiche frauw Anna von Sickhingen wittib, geborn von Landeckh, in iren kleidern angethan, vfm banckh sitzendt, welche gleichwol mit kra(n)ckheit von dem allmächtigen gott vätterlichen heimbgesuocht, doch sunsten vernünftig, rechter sünnen, vnd guoten verstandts, welche durch den ernvesten hochgelerten herren Petrum Colinum, beder recht(en) doctorn ir frauwen vnd dern geliebten sünen der edlen von Sickhingen rhat vnd getreuwen diener fürbringen laßen, das sie iederzeit hertzlichen betrachtet, vnd zuo gemüet gefüert, das auß göttlicher verordnung ied(en) menschen einmahl zusterben vffgesetzt, der todt gewüß, die stundt aber vngewiß, vnd sie iren fürgenomen ein testament letsten willen, vnd muötterliche disposition, vnder iren vilgeliebten khindern vffzerichten vnd zuohinderlaßen, wie es mit dern verlaßenschaft im alweg gehalten werden solte. Und daßelbig in disem pergamenten libell vff siben blätter begriffen, durch gegenwärtigen notarien alles ingroßiert, iedes blatt vnd seitten, wie auch der beschluß innwendigs mit aigner handt vnd name vnderschriben, folgendts mit einer durchzogenen seidenschnuor, von grien, gelb, weiß vnd schwartzer farben gewürckht, beschließen, vnd ihm endt vf selbige durchzogene schnuor, zuo mehrer vnd sicherer bewahrung, ir ring secret vor dem beschluß inwendigs zuo endt einest, vnd außwendig zuo dreÿen mahln, wie augenscheinlich zusehen vfftruckhen laßen, welchs also auß ir der frauwen testiererin handen mir dem notario über antwurt, mit weitterm gedechts hern dr colinj vermeld(en), das sie testierende frauw Anna von Sickhingen wittib vorgemeldt, vor mir notarien vnd den gegenwärtigen hern gezeugen, allen hernach gemelt auch vnderschriben, nochmals offentlich bekhent vnd sich erclärt wölle haben, was also in disem angezognen verschloßnen libell vergriffen, geschriben vnd geordnet, daßelbig alles ir testament, freÿer vngezwungner endtlicher vnd letster müetterlicher will seie, darumben auch ir meinung vnd begern, das derselbig in allen seinen puncten vnd artickhuln, nach irem zeitlichen absterben, von iren lieben khindern steiff gehalten, alweg cräftig sein, vnd pleiben solle. Hieruffen mich offner notarien, meines tragenden ambts halben ersuochedt oberzelten in irem namen fürtrag, bekhantnuß vnd erclärung, dern testaments inn ein offen instrume(n)t vnd gebüerende form zubring(en). Vnd vffzurichten, auch disem beschluß, vff die überig(en) offen vnd ledigen blätter ahnzehenckhen. So wol durch mich notarien selbs, als auch die hern gezeugen zuvnderschreiben, vnd mit fürgetruckhten gewohnlichen pittschieren vnd secreten zubewahrn, welchs ich der notarius begerter maßen zethon vnd zuverrichten bewilliget vff vnd ahngenomen, die hern gezeug(en) alle gegenwärtig solcher vor inen ietzmaln gehandelter dingen aller ingedenckh, darumben zeuggnuß zuogeben haben, auch disen lettsten willen vnd testame(n)t, auch iedes subscription vnd secret neben mir zubewahrn ersuocht, das sie gutwillig zuthondt sich ahnerbotten, wie dann nit weniger die edel vnd tugentreiche frauw Anna von Sickhing(en), wittibe, geborn von Landeckh, die testiererin obgemeldt zum beschluß mir notarien mit handtreichung bezeugt vnd bestättiget, das hier inn disem vbergebnen pergamentin beschloßnen libell, vnd was durch den ernvest(en) hochgelerten herren Petrum Colinum der rechten doctorn (etc) obgemeldt fürbracht word(en), ir endtlicher letster vnd liebster willen vnd testament vergriffen seie. Beschehen seindt dise ding alle im iar indiction kaÿ.r regieru(n)g, monat, tag, stundt, auch ort vnd enden, wie oben im inngang diß instrume(n)ts gesetzt vnd vermeldt ist. Inn gegenwertigkheit der edlen ernvesten fürsichtigen, weißen, hoch vnd wolgelerten herren Iacob Mocken, der zeit vice rectors, Georg(en) Meÿer, bede der medicin, Sigißmund(en) wittumb der rechten, allen doctorn vnd professorn beÿ loblicher hohenschuln alhie, so dann Johann Renner obersten meisters Andreas Fladern statthalters deß schultheißen ampts, Johann Iacob Schmidlin der rechten licentiaten vnd stattschreibers zuo Freyburg, vnd magister Damian Wertheimers, der etickh professors beÿ wolgemeldter hohenschuln, alß gezeug(en) hierzuo sonderlichen beruoffen eruordert vnd erbetten ./. wenn dann ich mÿr Georg Brunner von Munderkhing(en) in Schwab(en) constentzer bistumbs von beden bäpst.r heiligkheit vnd kaÿ.r mat. gwälten ein offenbarer, vnd der zeit loblicher hohenschuln zuo Freyburg geschworner notarius, vorobwolernandter edlen vnd tugendtreichen frauwen Anna von Sickhingen, geborn vo(n) Landegg mir überrrichten pergamentin libell zuohanden empfangen. Innamen ir der frauwen testiererin die proposition, auch alles and(er)s vernomen vnd weitters gehört, das sie diß, was inn den siben verschloßnen blättern begriffen, für ir testament letsten willen vnd muötterliche disposition zwisch(en) iren vilgeliebten khindern geheißen vnd gehalt(en). Auch alles anders mehr oblauttender maßen vermeldt fürgangen, gewest vnd gehandlet, darüber auch glaubwirdig vrkhundt in gewonlich vnd rechtmeßiger form begert, vnd eruordert. So hab ich hierüber diß instrument verfertigt, vnd nach dem beschluß vff die überig(en) blatter ahngehenckht, mit aigner handt geschrib(en), mit meinem tauf vnd zuonamen, auch notariat signet vnderschriben vnd bezeichnet. Auch zuo mehrer gezeuggnuß, aller hieobeinuerleibter dingen, mein eigen pittschaft zuo endt diß furgetruckht, deßen allen sonderlichen erfordert beruofft vnd erbetten. (Siegel) ich Iocobus Mockh der medicin doctor, professor der zeit vice rector, der hochenschul zu Freyburg (etc) bekhene mit diser meiner eigene(n) handschrifft, daß ich auff vleißige pitt. Der edlen vnd dugent reiche(n) fruwen Anna von Shigkhi(n)g wittib, geporne vo(n) Landeckh, der obgenendte(n) testiererin, den innhalt dises vorgschribne(n) beschloßene libells, von mir vndt andre(n) hernach vndergschribne(n) gezeügen, sagt vndt bezeügt ire(n) lesten wille(n) vnd testement sein, den sie mit ire(n) eigene(n) handten, in allen sibne(n) bletter(n) begriffen, vnderschriben vndt mit ire(n) pittschafft secret inwendigs, auch außerhalb auff die durchzogene schnur, betraut auch zu treÿe(n) male(n) ver,schloßen, hab ich als ein gezeüg, nebe(n) vnd mit de(n) ander(n) darzu erpette(n), mit mein eigne(n) handt, dises vnderschriben vnd mein eigen pittschafft secret, hineben auffgedruckht, auff zeit vnd ort, wie alles vorgeschriben. (Siegel)
Ich Geörg(en) Meÿer dr. pord. bekhenne mit diser meiner
handgschrifft das ich disem adzia tezanti auff bitt der edlen vnd dugenreichen
frauwen testiererin (per)sönlih begckhont mein bettschier secrett
hieneben gedrucktt. (Siegel) ich Johann Renner der zeÿtt obrister
meÿster der statt Freyburg bekhenne aller massen, wie obsteet whar
sein daruff ich mein secret hieneben vffgetruckht, vnnd mich mitt aigner
handt vnderschrieben (Siegel) ich Andreas Flader diserzeÿtt stat haltter
des schuldeis ampt alhizu Fraiburg bekhen war sain wie als vor geschraibnen
des wegen ich mein bettschafft hieneben auffgedrukt vnd mit eigner handt
vnder schraibnen (Siegel) ich Sigissmundus Wittum v j r vnd beÿ loblicher
vniuersitet professor bekhenn wie alles vor geschriben wahr sein dess wegen
ich mein secret hieneben auffgetruckht vnd mich mit aigner handt vnderschriben
(Siegel) ich Johann Jacob Schmidlin der rechten licentiat vnnd stattschreÿber
zu Freyburg bekhenne alles wie vorgeschriben wahr sein, darumben auch mein
secret hieneben vff getruckht vnnd mit aignen hannden vnd(er)schriben (Siegel)
ich mgr. Damian Wertheimer ethieg professor bekhen gleücher maßen
war sein, wie vorgeschriben, deßweg(en) ich mein secret hierneben
vffgedruckt, vnnd auch mit aigner handt vnderschrieb(en) (Siegel)
Wen mich Juliana frau von Starhenberg witib geborne freiherrin von
Rogendorf, der almechtige got durch den zeitlichen dot zu sich in die ehewige
freüdt vnnd seeligkheit abgefordert, so bit ich meine liebe hinterlaßne
sön, alß Heinrich Wilhelm, Gundagger, Eraßm vnnd Caspar
gebrüeder herren von Starhemberg, das sie meinen leib ehrlich zur
erdten bestätten lassen, vnnd wo es müglich in die pfarrkhirchen
zu Helmansedt in die grufft zu meinem allerliebsten herren vnnd gemahel
seeligen einsezen lassen; so es aber nit sein khan, so bit ich sie, wölen
sie mich in den freithof bei ainem fenster so in die grufft leücht
legen lassen, so ich anderst in disem lanndt Össterreich ob oder vnter
der Ennß mein leben beschliessen wuerd, da ich aber ausser lanndts
mein leben endten sol, beger ich nit so grossen vnchossten auf mich zu
wendten, den es ist überal die erdt des herren vnnd was darinen ist,
vnd wird mier der allmechtige gott mein hie zeitliches verlang(en) bei
meinem herzallerliebsten herren vnnd gemahel seeligen, an ienem grossem
tag mit ehewiger beiwhonnung beÿ ime vnnd allen auserwölten khindern
gottes zu sein, verleihen. ferners bit ich meine liebe sön, mein hernach
folgetes geschäfft souil müglich zuerfüllen, vnnd nach meinem
über die schulden verlassen vermügen außthaillen. alß
erstlich auß meinem geschmukh schaff ich meinem lieben sohn Casparn
in ansehung nit allein seiner khindtlichen treu, die ich von den andern
meinen lieben sönen in gleichem empfangen, sondern auch wegen des
darlehen der 2000 f vnnd dieselben mier one interesse gelassen dauon ich
aber in meiner verzaichneten vrsachen, meiner schult mit mererm gedenkh.
Mein bliemel mit zehen diemant stainen, vnnd fünff anhengenden
zall berl. meiner freülen Regina Streinin gebornen herrin von schwarzenau,
nachdem ich sie von iugentauf erzogen, vnnd sie mir allen khündtlichen
gehorsamb vnnd treu erwisen mein stainene khöten sambt noch ainer
von cronen golt, vnnd grossen glidern guldene khöten, damit sie ier
auß beeden ein rechtschaffene wie mans iezt tregt khan machen lassen;
ittem auch meine zwen bessten gulden ring, der ain diemant vnnd der ander
ein robin dafel, vnnd was füer überige leedige stain von diemant
vnnd robin, vnnd von leedigen perlen möcht verhanden sein, mit bit
sie wöl damit verlieb nemen. die drei lang perlenschnier sambt den
bösten khlainot ausser dem so zum halßpandt gehörig, vnnd
ich hernach d(as) darfüer halt, so in der mitt ein bilt und auf beeden
seitten diemantstainl, oder d(as) mit dem robin corn so mir pfalzgraf Reichardt
(der meiner frau mueter seeligen schwester zur gemahel gehabt hatt) zu
meiner hochzeit geschenkht, das aber ir liebe frau mueter die wal zunemen
dieweil sie weil sie lebt selbst zu tragen macht, meinem lieben enengl
iuliana Elisabeth, freilein von Starhenberg die überigen khlaineten
auch d(as) halß bandt samt dem khlainnet mit dem soffier, so ichs
anderst nach hinter mier verlassen wuerd bitt ich meine liebe frau döchter
frau susanna frau von Starhenberg geborne gräfin von Meggau vnnd frau
Anna Sabina frau von Starhenberg geborne freiherrin von Dietrichstain sie
wöllens verkhauffen vnnd den werth darumben gleich thaillen, vnnd
innen meiner zugedenkhen was annemlichers darumb khauffen vnnd dem wenigen
verlieb nemen.
Schließlichen ist noch ein guldene kheten verhanden
die meines lieben herren vater seeligen Hannß Wilhelbm freiherren
von Rogendorff gewesen, vnnd in seiner iugent an seinem halß, entlichen
mein allerliebster herr seeliger biß an sein endt getragen, die verschaff
vnnd bitt ich wölen meine liebe sön dem eltern meinem lieben
enengl dem Reichardt meines sons Gundagger herren vorn Starhenberg elterm
son lassen; doch d(as) derselb nit macht hab solche zuuerthain ausser noth,
sonder auf seine erben zu hinterlassen, zwar ist der werth der khetten
gering, aber die weil sie von seinem ehn vnd vhren geliebt vnnd getragen,
also wolt ich auch gern d(as) sie von deren nachkhumen gehert wuerde. von
silber geschier hab ich nichts, ob ich mich wol aines thaills anzumassen,
sonderlich drei deren vergulden böcher so mier vnnd meinem allerliebsten
herren seeligen zu vnser hochzeit von meiner freundtschafft auß dem
reich verehrt worden, so sie doch nach absterbung meines allerliebsten
herren seeligen mit meinem wissen in d(as) inuentari khumen, vnnd vermüg
meines lieben herren seeligen testament was sich bei iedlichem schloß
befindt darbei sol gelassen werden, meinem son casparn zuethailt worden.
darbei laß ichs verbleiben, vnnd hab nichts mier gehöriges als
nachuolgendes, ein sülber khandl, so inwendig vergult mit dem tanhauserischen
wappen, d(as) vermain ich meiner freülen regina streinin sambt den
zwaien bächerln d(as) vergulte darauß ich trinkh vnnd d(as)
sülbere so inwendig vergult drauß sie trinkht. das vergulte
khändl sambt noch ainem vergulten bächerl vermain ich meiner
dienerin Anna susanna andreas fuerterin, sie sei in meinem diennst oder
alberait mit guetem willen von mir abgeschaiten vor meinem seeligen absterben,
wegen ierer lanngen diennst meiner darbei zugedenkhen.
Auf meinem nacht gewandt hab ich ainen silberen anzigl der
ist nach meiner vhranfrauen gewest, so zwen gemahel gehabt ainen grafen
von Hanau dauon mein anfrau herkhomen vnnd einen grafen von Nassau, vnd
si hat gehaissen Juliana gräfin von Stalberg den bit ich wole mein
liebe frau dochter frau Anna Sabina frau von Starhenberg behalten, vnnd
ihr seines alters wegen lassen lieb sein. das bächerl vnnd 2 silberne
gestäterl aines im nacht gewandt, vnnd aines im sakh vermain ich meiner
dienerin so auf mich wardt welche der zeit die Anna Sabina Härtlin
ist. das silberne schissel so ohne das meinem herren vettern herren Hannß
Wilhelbmen herren von Scherffenberg gehörig, bitt ich meine liebe
sön ob sies wider auf den fuermb neu machen liessen, den er mer dergleichen,
vnnd im neben ainem gespüzt diematen ring so oben vnnd vnten gespüzt
vnnd vorhin sein wider geben. die silberne güertl so ich an meinem
leib trag vermain ich meiner dienerin angnes so der zeit mein khöchin
sie sei in meinem absterben noch in meinen diennsten oder alberait mit
meinem guetem willen abgeschaiden. von khlaidern hab ich nichts mer, d(as)
der mhüe werth als ein leifarb gultes duech, d(as) bitt ich wölen
meine liebe frau dechter meiner freülen regina streinin samt meinem
bössern rauhen mantl, vnnd d(as) khuerz(en) zöbele scheibel lassen.
darnach ist noch ein feigelpraunes guettes tuech verhande(n) so meiner
lieben frau muetter seeligen gewest, samt ainem rot atlassen gestikhten
rokh, so ich den noch hinter mier verlassen wuerde vnnd ein weiß
vnnd leifarber silberes dobin samt noch etliche wam[]eser vnnd ermel
darauß bit ich meine liebe frauen dochter dekhenen ins hauß
machen zulassen, vnnd bit sie vmb gottes willen darfüer sie wölen
nuer khaine mößgewänter darauß machen, endtlich ist
ein aschafarb atlasser rokh verhanden so meines lieben herren seeligen
frau muetter gewest, darin d(as) warzaichen wie der boden zu Freydegg auf
herre(n) Reicharten strein herren zu Schwarzenau hochzeit eingangen, da
ein blosses schwerdt auf die frau gefalen vnnd ier durch ein khnüe
gangen, darüber die liebe frau auch hat sterben müessen, wie
der schnit noch am rokh zusehen, den hab ich zur gedächtnuß
behalten, bit ich meine sön ainer wölle in auch behalten, d(as)
überige mein gewandt bit ich unter meine dienstboten zu vertaillen
der genetigsten alzeit d(as) beste, vnnd also d(as) iedliche darunter auch
die Maria khindtswarterin verstanden, der ich absonderlich mein alte nachtschauben
vermain, vnnd also d(as) iedliche etwas dauon bringe, wie auch in gleichem
meinem leingewandt. was ich aber von leingewandt verlassen wuerde, bitt
ich d(as) allerscheneste stukh sambt schenen ertln was verhanden meiner
freülen regina streinin zugeben. der Anna susanna wen sie noch bei
mir auch ein stukh vnnd meinen dienstboten von dem übrigen khlagschlair
einem iedem nach seinem standt wen was übriges mein lieben frau döchter
sambt zäntl und spüzel vntereinander wie auch von andern allerlei
sachen wie sie in meinen schreibtischen vnnd cässten finden vertailen,
wie auch die besten schreibtüsch thaillen. was uon leingewant pethgewant
zünn vnnd khuchel geschier, ist alles ohne d(as) meinem son Casparn
ghörig, ausser was ich anderwerts verschaffen werde, alß zwen
döbich ein niderlendische mit dem rogendorferischen vnnd vidischen
wappen vnnd ein gewifelter mit schen grossen baimen, die vermain ich meinem
lieben sohn Eraßmen herren von Starhenberg weil er der zeit khain
gemahel d(as) er was weniges von mir meiner darbei zugedenkhen. darnach
meiner freülen Regina Streinin ein gerichts peth darauf sie ligt neben
zwen pölster zwai khüsß ein tuchet zwai schene par leilachen
mit spüzen neben denen so sie täglich auf ierem peth braucht
vnd zwaÿ schene par khüsß ziechen sambt dem scheneste(n)
zwillich so verhanden ier peth neu zuüberziehen. in gleichem bit ich
auch meiner Anna Susanna ier peth zulassen so sie noch nach meinem absterben
in meinem diennst sein wuerd sambt zwen pölster vnnd ein tuchet neben
zwai par leilachen mit gewieffelten strichen vnnd die sie täglich
darauf braucht, also auch ein drei gemosierte dischtüecher nit von
den schenesten auch nit die schlechtern, drei tuzette fazenet vnnd drei
hantteücher darzue. gleichs fals meiner angerl wegen ierer lanngen
diennst vermain ich auch wie es auf ieren stanndt gehört ein gerichts
peth mit zwen pölstern vnnd ein tuchet, vnnd drei par leilachen eins
der neue(n) grobe(n) dischtüecher ein duzet fazineth vnnd zwai hanttüecher.
meiner alten preuerin bitt ich auch ir pethgwanth sambt drei par leilachen
wie sie füer sie taugen zu lassen. endtlich in paar geldt vermain
ich meiner freülen Regina Streinin geborne herrin von Schwarzenau
weil sich laider mein vermügen weiter nit erstrekht, vnnd sie zwar
ein mehrers mit ierer erzaigten treu vmb mich verdient alß fünfzehen
hundert gulden mit dem bit ich sie vnnd allem wo sie vorher bedacht worden
verlieb zunemen der gänzlichen hoffnung vnnd wuntsch der almechtige
gott wer sie vmb mier ir gelaisste treu ander werts tausent feltig segnen.
meinen lieben enenggeln deren der zeit sibene in leben alß meines
sons Gundakhers herren von Starhenberg vier sön vnnd ain tochter namens
Reichart, Bärtlme, Gothart vnnd Heinrich die tochter Juliana Elisabeth
meines son Eraßmen zwen sön Geörg Reichardt vnnd Heinrich
Helmhart iedlichem fünfzig ducaten die in gelt machen hundert vnnd
siben vnnd dreissig gulden vnnd zusamen neünhundert neünundfünfzig
gulden, welches zwar wenig, weil aber in meinem vermügen der zeit
nit mer, werden iere liebe eltern damit verlieb nemen, vnnd innens anlegen
d(as) wen sie erwachsen inen ein mehrers wierd, got segne sie anderwerts
an leib und seel, vnnd laß sie zu seines namens lob ehr vnnd preiß
erwachsen. Meiner dienerin Anna Susanna Andres Fuerterin so sie anderst
in meinem seeligen absterben noch bei mir zwai hundert gulden, damit zethuen
vnnd zuhandlen alß ierem leib aignem guet. Ittem meiner dienerin
agnes wolsezer, vnderthan der herrschafft Wiltberg hinterlaßne eheliche
dochter wegen ierer langen diennst so sie anderst noch nach meinem todt
bei mir alß auch ier leib aignes guett hundert gulden. der Anna Sabina
Härtlin gleichsfals solcher gestallt so sie in meinem absterben noch
in meinen diensten fünfzig gulden. Der Barbara des Sigmundt Pfaler
schneiders zu Galneukhirchen eheleibliche dochter so sie noch nach meinem
absterben in meinen diennsten vierzig gulden. meiner alten preuerin so
sie mich überlebt vnnd ich sie nit bei meinem leben in ein spital
bringen wuerde, dreissig gulden. Meinem Hannsl zwergen fünfzig gulden
doch d(as) man ims anleg d(as) ers vnuerthänlich sein lebenlang zugenüessen,
nach seinem todt aber hinschaffen darf wo er wil alß sein aigentümbliches
guett. der Elisabeth Thoman Hausers hinterlaßnen dochter zu Galneukhirchen
so sie zu endt meines lebens noch in meinen diennsten über ieren schuldigen
litlohn auch zwainzig gulden. in hieiges spital zu Walsse schaff ich zwainzig
gulde(n). In d(as) spitall zu Helmanset sechzig gulde(n). Vnnd in d(as)
spital zu Galneukhirchen auch sechzig gulden, wen man mich in die grufft
in der pfarrkhirchen zu Helmanseet einlest, vnnd sich mein vermügen
über meine schulten vnnd geschäfft so weid erstrekht wolt ich
gern hundert gulden dahingeben haben, doch d(as) es zum gebeü der
khirchen, vnnd nit zu erkhauffung der abgötterej ornat gebraucht wuerde.
enndtlich und zum beschluß bitt ich meine liebe sön meinen hinterlasßnen
dienstboten ieren schuldigen lohn vermüg beigelegten zeteln wen ir
iar anfächt, vnnd was sie bsöltung vnnd wieuil sie empfang(en)
treulich zuraichen auch was ich inen sunst vnd andere khlaine sachen möcht
schuldig sein darumen meine dienstboten mein hanndtschrifft fleissig zuzallen,
wolt auch gern d(as) ein iedliches nach seinem standt schwarz khlaidet
wuerde, aber ich sorg mein hinterlaßnes vermügen erströkh
sich nit so weid, daher stel ichs meine(n) lieben söne(n) haimb wie
sie es darmit mache(n). meine hinterlaßne roß vnnd wägen
möchten zu hülf vnnd abzallung meiner schulden verkhaufft werden.
Geschriben alhie zu Nidernwalssee den zwelfften martÿ des 1632 iar
Heinrich frhv g. h. v. Starhemberg Erasm d(er) iüng(er) h. v Caspar
h.v. Starhemberg
Hierinen beschriben wie es nach meinem seelige(n) absterbe(n),
mit meine(n) zwar geringe(n) hintterlasßene(n) vermög(en) solle
gehalte(n) werde(n) beschribe(n) de(n) 12. martÿ des. 1632iste(n)
iahrs ./.
OÖLA, Familienarchiv Starhemberg
(Bestand Riedegg) Testament der Juliana von Starhemberg geb. Roggendorf,
1632 Schachtel 96, II / 5 / 4; 16 Seiten.
(siehe auch Juliane Starhemberg; 10 Seiten; gleiches Testament,
andere Abschrift)
Wan mich Juliana frau von Starhemberg widtib geborne freÿherrin
von Rogendorff, der almechtige gott durch den zeitlichen dott zu sich in
die ebige freit vnd seligkeit abgefortert, so bidt ich meine liebe hinterlassne
sön, als Hainrich Wilhalm, Gundaker, Erasam, vnd Casper gebrüedter
herrn von Starhemberg, das sie meinen leib ehrlich zur erdten bestätten
lassen, vnd wo es miglich ihn die pfahrkhirchen zu Helmanset ihn die grufft
zu meinem allerliebsten hern vnd gemahel seligen ein sezen lassen; so es
aber nit sein khan, so bidt ich sie, wölen sie mich ihn den freiÿthoff
beÿ ainem fenster so ihn die grufft leucht legen lassen, so ich anterst
ihn disem lant Österreich ob odter vnter der Enz mein leben beschliessen
wurt, da ich aber auser lants mein leben enten soll, beger ichs nit so
grossen vncosten auff mich zu wenten, den es ist vber all die erte des
herrn vnd was darinen ist, vnd wirt mir der almechtige gott, mein hie zeitliches
verlangen beÿ meinem herz allerliebsten hern vnd gemahel seligen,
an ienem grossem tag mit ebiger beÿ wonnung beÿ ihm vnd allen
auserwelten khintern gottes zu sein verleuhen. Ferners bidt ich meine liebe
liebe sön, mein hernach volgetes geschäfft so vill müglich
zu erfühlen, vnd nach meinem vber die schulden verlassnen vermigen
außtheillen. Als erstlich auß meinem geschmuck schaff ich meinem
lieben son Caspern ihn ansehung nit alein seiner khintlichen treu, die
ich von den anteren meinen lieben sönen ihn gleichem empfangen, sontern
auch wegen des darlehen der 2000 f vnd die selben mir onne interese gelassen,
dauon ich aber ihn meiner verzeichneten vrsachen meiner schult mitt mehrerm
gedenck, mein bliemel mit zehen diemant steinen, vnd fünff anhengenten
zall berl. meiner freÿlin Regina Streinin, geborne herrin von Schwarzennau
nachdem ich sie von khintauff erzogen, vnd sie mir allen khintlichen gehorsam
vnd treu erwissen, mein stainene ketten sampt noch ainter von cronen golt
vnd grossen glitern gultene khetten, damit sie ihr auß bäten
ein recht schaffene wie mans iezt dregt khan machen lassen,
Ittemb auch meine zwen bösten gulten ring der ain diemant
vnd der anter ein robin daffel vnd was fir vberige letige stein von diemant
vnd robin, vnd von letigen perlen mögt verhanten sein, mit bidt sie
wöle damit verlieb nemen, die dreÿ leng perln schnur sampt den
bösten khleinot, auser dem so zum hals bant gehörig, vnd ich
hernach das darfir halt, so ihn der mit ein bilt vnd auff beten seitten
diemant steinl, odter das mit dem robin corn, so mir pfalz graff Reichardt
so meiner frau mutter selig schwester zur gemahel gehabt , das vber ihr
liebe mutter die wall zu nemen, die weil sie weil sie lebt selbst zu dragen
macht, meinem lieben enigel Juliana Elisabeth, freÿein von Starhenberg,
die vberigen khleinotigen auch das hals bant sampt dem khleinnot mit dem
souier, so ichs anterst nach hinter mir verlassen wur, bidt ich meine bedte
liebe frau döchter, frau Susana frau von Starhemberg geborne gräffin
von Megau vnd Anna Sabina frau von Starhemberg geborne freiherin von Dietrichstein,
sie wölens verkhauffen, vnd den wert darumben gleich theillen, vnd
ihnen meiner zugedencken was annemliches darumb khauffen vnd mit dem wenigen
verlieb nemen. Schliesslichen ist noch ein gultene khetten verhanten die
meines lieben herren vatter seligen, Hannß Wilhalm freÿhern
von Rogendorff gewessen, vnd seiner iugent an seinem hals entlichen mein
allerliebster herr seliger biß an sein ent dragen, die verschaff
vnd bidt ich wölen meine liebe sön dem eltern meinem lieben enigel,
dem Reichardt meines sons Gundacker hern von Starhemberg eltern son lassen;
doch das der selb nit macht hab zu verdain auser nott, sonter auff seine
erben zu hinterlassen zwar ist der werth der khetten gering, aber weil
sih von seinem ehn vnd vhr ehn geliebt vnd gedragen, also wolt ich auch
gern das sih von dern nachkhomen geehrt wur, von silber geschier hab ich
nichts, ob ich mich wol aines theils anzu massen, sonterlich dreÿ
dern vergulten böcher, so mir vnd meinem allerliebsten herrn seligen,
zu vnserer hochzeit von meiner freundtschafft auß dem reich verehrt
worten, so sin sie aber doch noch nach absterbung meines allerliebsten
herrn seligen mit meinem wissen ihn das inuentarÿ khomen, vnd vermig
meines lieben herrn seligen testament, was sich beÿ ielichem schloß
befint darbeÿ soll gelassen werdten meinem son casper zuethailt worten,
dabeÿ laß ichs verbleiben vnd hab nichts mir gehöriges
nach volgetes, ein silber khandl so inwentig vergult mit dem thanhauserischen
wappen, das vermein ich meiner freÿlein regina streinin, sampt den
zweÿen böcherln das vergulte darauß ich drinck, vnd das
silbere so inwentig vergult darauß sih drinckt. das vergulte khaintl
sampt noch ainem vergulten böcherl vermain ich meiner dienerin Anna
Susanna Andreas Furterin, sih seÿ ihn meinem dienst odter alberait
mit guttem will von mir abgescheiten, vor meinem seligen absterben, wegen
ihrer langen dienst meiner darbeÿ zu gedencken. auff meinem nacht
gewandt hab ich einen silberen anzigl der ist nach meiner vhranfrauen gewest,
so zwen gemahel gehabt ainen graffen von Hannau, da von mein anfrau herrkhomen
vnd einen gräffen von Nassau, vnd sih hatt gehaissen Juliana gräffin
von Stalberg, den bidt ich wole mein liebe frau dochter frau Anna Sabina
frau von Starhemberg behalten vnd ihr seines alters wegen lassen lieb sein
das pächerl vnd zweÿ silberen gestätl, aines ihm nacht gewandt
vnd aines im sack, vermain ich meiner dienerin so auff mich wardt weliges
der zeit die Anna Sabina härtlin ist, das silberen schißel so
one das meinem herrn vettern herrn Hannß Wilhalm herrn von Scherffenberg
gehörig, bidt ich meine liebe sön ob sihs widter auff den furmb
neu machen ließen; den er mer der gleichen, vnd ihm neben ainem gespiezt
diematen ring so oben vnd vnten gespiezt vnd vorhin sein wider geben die
silbere giertl so ich an meinem leib drag, vermain ich meiner dienerin
anges, so der zeit mein khöchen sih seÿ ihn meinem absterben
noch ihn meinen diensten, odter albereit mit meinem gutten wilen abgescheiten.
Von khleitern hab ich nichts mehr das der mieh wert, als ein
leÿ farb gultes duech, das bidt ich wölen meine liebe frau döchter
meiner freülein regina streinin sampt meinem bössern rauhen mantl
vnd das khurzen zöbele scheibel lassen. darnach ist noch ein feigel
praunes guttes duch verhante(n), so meiner lieben frau mutter seligen gewest,
sampt ainem rot atlasen gestickten rock, so ich den noch hinter mir verlassen
wurte. Vnd ein weiß vnd leÿifarber silberer dobin, sampt noch
edliche wameser vnd erbeln, darauß bidt ich meine liebe frau döchter
deckenen ihns hauß machen zu lassen, vnd bidt sih vmb gottes wiln
darfir sih wölen nur keine messgewänter darauß machen,
entlich ist ein aschafarb atlaßer rock verhanten so meines lieben
herrn seligen frau mutter gewest, darinen das warzeichen wie der botten
zu Freydeck auff hern Reichart Strein hern zu Schwarzennau hochzeit eingangen,
das da ein bloßes schwert auff die frau gefallen, vnd ihr durch ein
khnie gangen, dar vber die liebe frau auch hatt sterben müessen, wie
der schnit noch am rock zusehen, den hab ich zur gedechtnuß behalten,
bidt ich meine sön ainer wole ihn auch behaltn, das vberige mein gewant,
bidt ich vnter meine dienstbotten zu vertheillen, der genetigesten alle
zeit das beste, vnd also das ieliche darunter auch die Maria khintswarterin
verstanten der ich absonterlich mein alte nachtschauben vermain, vnd also
das ieliche etwas dauon bring, wie auch ihn gleichem meinem lein gewant.
was ich aber von leinbatt verlassen wurte, bidt ich das aller scheneste
stuck sampt schenen ertln was verhanten meiner freÿlein Regina Strein
zu geben, der Anna Susanna wan sih noch beÿ mir auch ein stuck vnd
meinen dienstbotten von dem vbrigen khlagschlair einem iedtem nach seinem
stant, wan was vberiges meine lieben frau döchter sampt zäntl
vnd spizel vntereinanter wie auch von antern allerleÿ sachen wie sih
ihn meinen schreibtischen vnd cästen finten vertheilen, wie auch die
bösten schreibtüsch theilln. was von leingewant, petgewant zinn
vnd khuchel geschier, ist alles one das meinem son casper gehörig,
ausser was ich anterwerts verschaffen werdte, als zwen döbig ein niterlentische
mit dem rogendorfferischen vnd witischen wappen vnd ein gewiffelter mit
schen grossen blämben, die vermein ich meinem lieben son erasmn herrn
von Starhemberg, weil er der zeit kein gemahel das er was weniges von mir
meiner darbeÿ zu gedencken. darnach meiner freÿlein regina streinin,
ein gerichts pedt darauff sih ligt, neben zwen pölster zweÿ khiß,
vnd ein duchtet, zweÿ schöne par leucher par leÿacher mit
spizen neben denen so sih deglich auff ihren bedt braucht, vnd zweÿ
schene par khis ziechen, sampt dem schönesten zwillig so verhanten
ihr pedt neu zu vberziehen, in gleichen bidt ich auch meiner Anna susana
ihr bedt zu lassen so sih noch nach meinem absterben ihn meinem dienst
sein wur sampt zwen bolster vnd ein duchet, neben zweÿ par leÿacher
mit gewiffelten strichen, vnd die sih deglich darauff braucht also auch
ein dreÿ gemosirte dischdiecher, nit von den schenesten auch nit die
schlechtern, dreÿ duzett fazenet vnd dreÿ hantdicher darzu. gleich
fals meiner angrl wegen ihrer langen dienst, vermain ich auch wies auff
ihren standt gehört, ein gerichts pett, mit zwen bölster vnd
ein duchet, vnd ein dreÿ par leÿ lacher eins der neuen groben
dischdiecher, ein duzet fazenet vnd zweÿ hantiecher. meiner alten
proerin bidt ich auch ihr pedtgwant sampt ein dreÿ par leÿlacher
wie sih fir sih daugen zu lassen.
Entlich ihn pargelt vermain ich meiner freÿlein Regina
freÿlein Streinin geborne herrin von Schwarzennau, weil sich leiter
mein vermigen weiter nit erstreckt, vnd sih zwar ein mehrers mit ihrer
erzeigten treu vmb mich verdient, als funnffzehen huntert gulten, mit dem
bidt ich sih vnd allem wo sih vor herr bedacht worten, verlieb nemen, der
genzlichen hoffnung vnd wunsch, der almechtige gott wer sih vmb mir ir
geläste treu, anter werts daussent fältig segnen, meinen lieben
eniggeln dern der zeit sibene ihm leben, als meines sons Gundacker herrn
von Starhemberg vier sön vnd ain dochter namens Reichart, Pärtlme,
Gotthart vnd Hainrich die dochter Juliana Elisabet, meines sons Erasam
zwen sön Georg Reichart vnd Hainrich Helmart, ielichem funnffzig dugaten,
die ihn gelt machen, hunter vnd siben vnd dreissig gulten vnd zusamen 959
f, weliges zwar wenig weil aber ihn meinem vermigen der zeit nit mehr,
wern ihre liebe eltern darmit verlieb nemen, vnd ihnens anlegen das wan
sih erwaxsen ihnen ein mehrers wirt, gott segne sih anterwerts an leib
vnd seel, vnd laß sih zu seines namens lob ehr vnd preiß erwaxsen,
meiner dienerin Anna Susana Antres Furterin so sih anterst ihn meinem seligen
absterben noch beÿ mir, zweÿ hunter gulten, damit zu dun vnd
zu hantln alß ihr leib aignes guet, itumb meiner dienerin Agnes Wolffsezer
vnderthan der herschafft Wilberg hinterlassne ehliche dochter, wegen ihrer
langen dienst so sih anterst noch nach meinem tott beÿ mir als auch
ihr leib aignes gutt hunter gulten, der Anna Sabina Härtlin gleichfals
soliger gestalt so sih ihn meinem absterben noch ihn meinen diensten funnffzig
gulten, der Barbara des Sigmunt Pfaler schneiters zu Galnakhirchen ehleibliche
dochter, so sih noch nach meinem absterben ihn meinen diensten vierzig
gulten. meiner alten proerin so sih mich vberlebt, vnd ich sih nit beÿ
meinem leben ihn ain spitall bringen wurte, dreissig gulten meinem Hannsl
zwergen funnffzig gulten, doch das man ihms anleg das ers vnverdänlich
sein lebelang zu geniessen, nach seinem dott aber hinschaffen darff wo
er will, als sein aigenthumbliches guet. der Elisabet Thoma Hausers hinterlassne
dochter zu Galneuckirchen so sih zu ent meines lebens vber noch ihn meinen
diensten, vber ihren schultigen litlon zwainzig gulten, ihn hieiges spitall
zu niter Walse schaff ich zwainzig gulten, ihn das spitall zu Helmanset
sechsig gulten, vnd ihn das spitall zu Galneuckirchen auch sechsig gulten
wan man mich ihn die grufft ihn der Pfahrkhirchen zu Helmanset ein lest,
vnd sich mein vermigen vber meine schulten vnd geschäfft so weit erstreckt,
wolt ich gern hunter gulten dahin geben haben, doch das es zum gebeu der
khirchen, vnd nit zu erkhauffung der abgöttereÿ ornat gebraucht
werte, entlich vnd zum beschluss bidt ich meine liebe sön meinen hinterlassnen
dienstbotten, ihren schultigen lon, vermig beÿ gelegten zetln wan
ihr iar an fecht, vnd was sih besoltung vnd wie vill sih empfangen, dreulich
zu räichen, auch was ich ihnen sunst vnd antere khleine sachen möcht
schultig sein, darumbe meine dienstbotten mein hantschrifft fleissig zu
zallen, wolt auch gern das ein ieliches nach seinem stant schwarz gekhleitet
wur, aber ich sorg mein hinterlassnes vermigen erstreck sich nit so weit,
daher stell ichs meinen lieben sönen haimb wie sihs darmit machen,
meine hinterlassne roß vnd wagen miesten zu hulff zu bezalung meiner
schult verkhaupfft werden, geschriben alhie zu niter Walse den 12 marzÿ
des 1632 iar
Hier inen beschriben wie ess nach meinem seligen absterben
mit meinem zwar geringen hintterlasssnem vermögen soll gehalten werdten
beschriben den 12 märzÿ des 1632 iar
OÖLA, Familienarchiv Starhemberg (Bestand Riedegg) Testament der Maria Anna von Starhemberg geb. Tschernin, 1649 Schachtel 96.
Jn Namben der Allerheilligisten vnd vnzertrenglichen dreÿfaltigkheith Amen
Jch Maria Anna Grafin von Starhemberg Gebohrne Tscherninin von Chudeniz thue khundt vnnd bekhenne hiemit disen von aigener handt geschribenen brief vor Jedermoniglich offenbahr, Jnsonderheit aber wo solches gebihrt, demnach ich die zergenglichkheit deß Menschlichen lebens in Erwegung genohm(m)en, vndt Es täglich, vnnd Augenblickhlich so villen vnzehllichen Gefahrn vnderworffen Gefundt(en), habe ich den vmbschleichent(en) Todt beuor zukhom(m)(en), vnnd allerhandt strittigkheit(en) die sich nach meinem todt eraignen möcht(en) zuuerhietten zeitlich alles daß meinige zu orttnen vnnd zuuerschaffen mich entschlosßen, Thue Aber vor allem Meine mier anuertraute Seel Gott meinem schaffer, Erlösßer, vnnd Seelligmacher, von dem ich Sie Empfannge(n), wan, vnnd zue welcher zeith selbige, seine Göttliche Allmacht, durch den zeitlich(en) Todt von Meinem Leib trännen, vnnd Gnedigelich(en) abfodern wirdt, hinwiderumb in seine allerheilligist(en) hendt diemiettigist beuelch(en)! / Den Todt den verblichenen Leichnamb aber belanngent, will vnndt verlange ich, d(as) selbiger in der würdigen Capelln Fromleichnambs Christj in die Krufft(en) wo meines Liebsten herrn Vattern, vnnd Fraue(n) Muetter, Leichnamber in Gottruehen mit Gebüerlich(en) leich cermonien, doch ohnne sond(er)liches Gebräng, gesezt, vnnd beÿ solcher Meiner beGröbnuß, wie auch Jährlichen hernach mier Ein Jahrs Tag Gehalten werde. Fehrners auch nach dem auß sond(er)lich(en) Kaÿser vnnd König Gnaden die Ständt dises Königreiches, ihre Güetter, vnnd vermögen zuuerschaffen, vnnd vertestier(en) gänzlichen befuegt sein, als thue ich zwar freÿwillig, vngewzungen, mit Gegenwartt deß von Gott mir verlichen(en) verstandtes, Guetten Rath, vnnd wolbedacht(en) Gemieth, von allen Ligent vnnd fahrendt(en) mir zuegehörig(en) Güetter(n), vnnd bleib(en) nachuolgenter Gestalt testier(en), vnnd verschaffen, Nemblich(en) weillen der Allmechtige Gott mit meinen herrzliebsten herr(n) vnnd / Gemahl dem hoch vnnd wollgebohrnen herrn, herrn Hannß Ludtwig graffen v Starhemberg, mich mit Einem schweren leib Geseegnet, vnnd doch zwischen hoffnung vnnd forcht leben mueß, ob Gott mier disen, od(er) mehrere leibes Erbe(n) Gestatten vnnd Geben würdt, also ordne, testiere, legire, vnnd verschaffe ich in allerbösten, vnnd khröfftigisten form, Kröffte(n), vnnd weiß, alß Es ihmer möglich zu waß zeith mich auch der Allmechtige Gott kuerz oder lanng, durch den zeitlich(en) Todt von diser welt abforden wüerdt, die helffte aller meiner durch Gottes Seege(n) Ererbt, vnnd Erlanngten Landtgüetter, vnnd ligent(en) Güedtern, alß da ist die herrschafft vnndt Stattlein hostau, zwirschen, vnnd Schlatin, mit allen zuegehorungen nichts daruon außgenomben, sambt dern welche ich noch ins khonfftig durch Göttlich(en) Seeg(en) in oder ausßer dißes Konigreichs ÿberkhom(m)en möchte, wie nit weniger aller meiner bahrschafft(en), an Geldt, Kleinodie(n), vnnd Silber mier zuestehendten verbriefft / vnndt vnuerbriefften schuldten, vahrnusßen, vnndt in Suma aller meiner nach mir verbleibendten haab vnnd Güetter(n) wie dieselben auch Namb(en) haben mög(en), Alß wehrn sie von Stuckh zu Stuckh hierbenent vnnd beschriben, obGedacht meinen herrzliebste(n) herrn vnnd Gemahl, herrn herrn, hannß Ludwig Graffen von Starhemberg, das Er dise helffte(n), alles deß meinig(en) alsobaldt nach meinen Todt, wie sein erbaigenthumbs Genisße, besize, vnnd nach sein(en) wollgefahl(en) daßselbige, gebrauche, solches auß sodterlicher treiherziger ehelicher Lieb, vnnd affection treulich, vnnd wohlmeinendt.
Die anderte Helffte aber aller Meiner obberiehrter hab, vnnd Güetter, verschaffe, vnnd verlasße ich disen Noch vnnder meinem herrzen ligendt(en) Erben, vnnd allen die ich ins Khonfftig mit disem meinem herzliebsten herrn, vnndt Gemachl durch Göttlich(en) Seeg(en) Erlang(en) vnnd auf die weldt bring(en) möchte nach meinem todt der Gebüehr nach vnder sich zuthaillen alß ihr legitimam vnnd Nattierlich(en) Erbthaill. / Die vormundtschafft belanngent, will ich hiemit meinnem herrzliebsten herrn, vnnd Gemahel, darzue treulich erbetten, vnnd Geordnet, von der verbürgung aber, gerichtlich(en) Jnuentario, vnnd, aller Rechnung genzlichen ihn befreÿet haben, wüerdt als sein Leibaignes Khündt, oder Khündter sie nach Möglichkheit versorg(en), vnnd ihme Lasßen Befolche(n) seÿe(n). Jm fahl aber der Allmechtige Gott disen, od(er) mehrer meine Leibs Erben vor meinem todt, oder nach meinem Todt ehe sie ihre vogtbahre Jahr erraichen, von diser welt in die Ewige ruehe Nemben thet, oder daß sein Göttlicher will were, weder dises noch einiges anders Khündt lebendtig an d(as) taglicht zubringe(n) so soll auch dise andere ihnen vermainte helfften alles Meines vermögens, vnndt verlasßenschafft mehrgedacht Meinem herrzliebst(en) herrn vnnd Gemahl, mit erst ermelten bösten formb, Crafft, vnnd weiß, alß Es im(m)ermöglich ebenmössig alß wie die Erste helfft, Ganzleib Aigenthumblich / Hiemit verschafft, vertestirt sein, vnnd verbleiben, ohnne Menigelich(en) hindternuß, vnnd Einwürff, die Menschliche Sinn, od(er) list erfündten möchten. Gehalte mier Allein auß allen meinen obernenten vermög(en) beuor, Sechs hundtert Gulden Reinisch, welche alsobaldt nach meinem Todt auf Ewige zünß, wo es am füeglichisten sein wüerdt, solen angelegt, vnnd die Jahrlich(en) zünß alß 36 f(en) beÿ meinem Jahrstag den anwesßendten arm(m)en leithen, Jedweder(n), zu 3 kr vnnd d(as) ÿbrige auf mesßen Meiner Arm(m)en Seel. Gottes barmherzigkheit, vnnd Gnadt zubitten Gereicht, vnnd angewendtet werden, Derohalben gelannget mein Eifferigistes bitten, vnnd Ersuechen, an Jhro Excell(enz) vnnd Gnaden, die herrn obristen Lanndts officier, vnnd Lanndtrechts beÿsizer, wie dan auch die herrn Pragerisch(en) vnnderambtleith der König. Lanndtaffel, sie geruehen, vnnd wollen dises Mein testament vnnd Lezt(en) willen, wanß solches zur Khonig. Landtaffel / vorgebracht wüerdt, zur selben annehmen, vnnd es in gemeldte landtafel einuerleiben, vnd schreiben lassen, ÿber solches auch meinen Entlich(en), vnnd Lezten willen stett, vnnd festiglich(en) hanndt halten. Zu mehrerer desßen glaubwüerdigung habe ich dises mein testament, selbst wisßentlich, vnnd wolbedachtsamb geschriben, vnnderschrib(en), vnnd mit meinem aigenen sigil befestiget. Auch darzue schrifftlich vnder meiner handtschrifft vnnd bedtschafft erbetten, den Wollgebohrnen h(errn). h(errn). Wolff Friderichen freÿherr vonn Laming(en), derzeith h(err) auf H. Creüz, vnnd Cottengschlosß, Tauß??? vnndt die woll Edl Gebohrn, vnnd Gestrenge(n) herrn hannßen Sigmundt Zschernün von Schudeniz iezt zu hostau wohnhafft, herrn hannß Heinerich von Pettenberg, auf Ramsperg, vnnd herr Jacob Johan wittersperger, von Widersperg, auf Muetterstorff, daß sie vmb mehrer sicherheith willen alle sametlich Jn mein beÿwesßen, solches auch mit Jhre(n) / Jnsiglen, vnnd Aigenhandt vnderschrifften, Jedoch ihnen vnndt Jhren Erben ohne allen schaden, vnnd Nachthaill, bekhrafftiget haben, so geben in Meinem schlosß Hostau den 22. Mannatstag Febr. im aintausßent Sechshundtert Neun vnnd vierzigisten Jahr, L S. Maria Anna Graffin von Starhemb. ein Gebohrne v. Zscherninin v. Chudeniz L. S. Wolffgang Friderich Freÿh(err). von Laming(en). L. S. Hannß Sigmundt Zschernin v. Chudeniz. L. S. Hannß hainerich v. Pettenberg Jacob L. S. Jochan widersperger von widersperg.
Daß ihr Gnd. die hoch, vnndt wolgebohrne Frau, Frau, Maria Anna Graffin von Starhemberg Frau auf Hostau (etc). dises testament mit Jhrer Aigner handt geschriben, Jn beÿwesß(en) vier darzue erbettener Siglzeiger, dero Jnsigl auftruckhen beuolch(en), alß dan sich mit aigner vnnderschriben, darauf auch die herrn Siglzeug(en) auf Jhr g. der frauen Gräffin vnder ihrem / Jnsigl schrifftlich begehrn, ihre Jnsigl neben der frauen Graffin allesambt zugleich Jn dero zim(m)er stehent einer nach dem andern aufGetruckht, vnnd sich mit Aigener handt vnd(er)schriben d(as) habe ich nachgeschribener Khaÿ. Geschworner Notarius mit meinem Aug(en) gesechen darbeÿ Gewesßen, vnnd daß deme also vnnd nit Anderst bezeuge ich mit meinem Notariat Signet, vnndt Aigner handt subscription darzue requirirt vnnd Erfordert actum ine Schlosß Hostau, anno, et die ut suppra. Notariat zaich(en) L. S. Petter Miller Notarius
Jn Namen der Allerheilligisten vnzertrenlichen dreÿfaltigkheith
Demnach ich Maria Anna Gräffin von Starhemberg, gebohrne(n) Zscherninin von Chudeniz im 1649ist(en) Jahr den 22 Febr. zu Hostau ein ordentliches, vnnd vollständtiges testament von meiner Aignen handtschrifft Aufgerichtet, beÿ deme ichs auch sonsten allerdings verbleiben lasße, außgenomb(en) der verordtung zu hostau begraben, vnndt meine / Gottes dienst mier ldorten gehalten, zuWerdten in ansechen d(as) ich seithero mich aldorten ganzhinweckh, vnnd in dises Lanndt wo ich zusterben, vnnd zuruehe(n) verhoffe gezogen habe. Alß will ich in selbigen fahl meine Mainung, vnnd willen, dahin geEndert haben, d(as) nemblich anstatt der Capel Fronleichmanbs Christj zu Hostau, die Pfarrkhürch(en) zu Eferding meine Ruehestatt, wann mich Gott nach seinem vnergründliche(n) willen abfordteren wirdt, mein Gottes dienst auch, sambt dem so ich meiner Seelen zum bösten gestifftet, zugedachter Pfarrkhirch(en) mier gehalten, vnnd dahin angewendtet werden solle, verordnete es auch hiemit auf d(as) bestendigiste vnnd mag. Damit iedoch vorgemelt mein testament noch weniger schödlich, sond(er)n villmehr gedeÿlich seÿe, thue ich solches auch zum Überfluß becrafftig(en), vnnd dawiderAlles wisßen, vnnd verhoffen einger mangl, od(er) abgang erscheinete, will ich selbigen ersezet, vnnd Meinen Liebsten h(errn). vnnd Gemachl souill alß es die rechten, Landtesgebreich, vnnd gesäz zuerhaltung der volkom(m)enheith / gedachten testaments, erforder(n), oder zulasßen alß were es vonn worth zu worth hiergeschrib(en), zum fordl Erkhlert, die löb. Justitia aber darüber die handt zuhalten Eufferigist gebette(n) Haben, geben zu Eferding den 12 Maÿ deß Aintausßent Sechshundtert, Neun vnnd fuffzigist(en) Jahrs LS Maria Anna gräfin von Starhemberg .(etc).
Daß dise hieruorstechente Abschrifft, gegen dem füergebrachten original testament, vnnd der seithero absondterlich durch die Jnuermelte Frau Frau Graffin von Starnberg (etc). der begrebnuß halber, aufgericht(en) von Aignen handten geschribenen vnd vndterschribenen auch verferttigtigte(n) Dispo()sition, durch mich alls Vleiß Collation()iert, vnndt gleichlauttendt erfundten worden. Bezeugt mein Aigene vnndergesezte handtschrifft, vnnd Ferttung. Actum Linz den .3. Xbris (1)660 L S Der Röm Kaÿ Maÿ auch der Hochfüert dhur Erzherrzogens Leopoldh willhelmj zu össterreich respectjuâ Rath, vnnd Landtschreiber in lssterreich ob der Ennß Hannß Michael Stelzer / Testament de a(nno) 1649 der frau Maria Anna grafin v Starhemberg gebohrn Tscherninin v Chudniz dto. Eferding den 12. Maÿ (1)659 Nachtrag des Testem(ents) 1649-1660. Abschrift des Testaments u. Codicills der?? f. Maria Anna Starhemberg geb. Tschernin v. Chadnitz Testamentum. Testamendum Legation Der hoch vndt wollgebohrn(en) frau(en)???
OÖLA, Familienarchiv Starhemberg (Bestand Riedegg). Testament der Eva Regina von Greilsheim, geb. Freiin von Jörger, 10.11.1652 Schachtel 183; 5 Seiten.
Verzaichnus meines an jetzo werenden baren gelts, silber, geschmukh
vnd schuldtbrieff mit welchen allen vnd waß sich sonst mein zusein
auch khünfftig fünden möcht jhr gn herr, herr heinrich wilhelmb
deß haÿ. röm. reiches graffen vnd herrn von Starhemberg,
der röm. khaÿ. maÿ. obristen hoffmarschallen mein hochgeehrter
herr vetter vnd vatter wegen vill mier erwisene guttatten, vermög
eines von meiner handt geschribenes testament, darinen etliche legaten
begriffen, als mit seinem eigenen gutt zu thun vnd laßen macht haben
vnd jhm eigendtumlich zu stendtig sein soll allß volget erstlichen
in baren gelt beiläufig 8000 .2. silber aller wenigist 1800. 3. 2.
große galberlerne cötten wenigst 6000 .4. 2. kleine gleiche
galberlerne kötten 1100. 5. ein andere mitelmeßige zalberlerne
kötte(n) 800 .6. wider .3. zalberlerne kötten kleine 1200
.7. allerlei große runde vnd auch korden berl wenigst 1000 .8. ein
dimantes halßbandtel bar gelt 1000 .9. mehr ein dimantes halßbandt
wenigist 1100 .10. ein gantz dimanten geschmelzt keden berdel halßbandt
vnd .3. maschen 2200 .11. ein robin maschen vnd .2. halßbandt 1100
lat. .24800. f .12. ein großdimante(n) ring wenigist 1200. .13. ein
dimanten ring mit vül diemant 600. .14. ein dimante roßen 450.
.15. ein dimantes kreitz 500. .16. ein jochzinges halßbandel 150.
lat .2900. f summa gelt silber vnd geschmuckh .27700. f. f(en) richtige
gelter zu linz auf der mauth auf die khaÿ. quata. zu 4500. ixxs capital
2100. zu graz auf die zestkhrische erben erhalten 5000. die graff cieffehillerin
auff pfandt vnd so die nicht erkleckhlich auff jhre güter capital
3300. die pfandt seindt ein dimant keten ein ring vnd .3. orgeheng nacheinander
angehengt 14900. f lat.
Andere schuldtbrieff landtschafft schuldt f brieff beÿ
6000. von mein herrn vattern der fraw muetter auf die güetter verschriben
29000. andere khaÿ. schuldtbrieff so ich von stat gelt angenohmen
ein drichell voll dommaßkhes dischgewandt vnd leicher ein zobeln
mandel 4 zimer spallier genaten fürhang sambt langen vnd kurzen seiden
4 debig 10 oder 13 dirckhische debig wie sich in der druchen in zetel fünden
würd. dieße specificierte beileifige verzaichnuß meines
jetzigen habenten vermögens hab ich obgedachtem meinem herrn vöttern
zu dem ende hinderlaßen die weillen ehr herr graff nacher Regenßburg,
ich aber auf Wien veraißen, vnd vor vnßerer zusamben khunfft
gott nach sein göttlichen willen mich von dißer welt abforder(n),
solt er herr obrister hoff marschall wißenschafft haben möchte,
waß vnd in wem mein vermögen bestehet, damit daßelbe nicht
von frembten die denen ich nicht daß meine vergunet möchte distrahiert
verduht oder jemant frembten werden sündern jhme herrn graffen verbleiben
möge, den jch auch obbegrifner masen universal erben vnd exaqutorn
meines testament oder im fahl sich auch keines fünden solt hiemit
nachmals vermög diß danation alß letzen willen hiemit
eingesezt vnd verordnet haben will zu bekhrefftigung dißes hab jch
dies mit aigener handt geschriben vnd zu mehrerem zeignuß erbötten
den hoch vnd wohlgebohrnen graffen vnd herrn herrn Ferdinandt graff Schlawata
der khaÿ. maÿ. rath camerern, vnd oberlehenrichter deß
khönigreich Böhämb vnd herrn Marttin Hegellin beiden rechten
doctern vnd agenten am khönig. hoff daß sie dieße meine
danation vnd letzen willen mit jhrer handtschrifft vnd pettschafft doch
jhn vnd herrn erben ohne ainige nachdeill vnd schadten bekrefftiget. actum
Prag den .10. nouember. a(nno) 1652. l. s. Ewa Regina frau von Creilßhaimb
geborne Jörgerin freün l. s. Ferdinandt Wilhelmb graff Slawata
l. s. Harttin Hegelin dr
fraue(n) Eua Regina von Kreylßhaimb geborner Jörgerin
freyi(n) see. donatio in causam mortis auff herr(n) Hainrich Wilhelme(n)
grafe(n) vnd herr(n) vo(n) Starhemberg lauttent, de dato Prag de(n) 10
novemb. a(nno) 1652
OÖLA, Familienarchiv Starhemberg
(Bestand Riedegg) Testament der Sophia Gräfin von Trauttmansdorff,
geb. Gräffin Palffy von Erdöd, 10.8.1666 Schachtel 186; 10 Seiten.
(Kopien 2 x vorhanden) (siehe auch: AVA, Familienarchiv Trauttmansdorff;
Testament vom 10.8.1666; Karton 27; 8 Seiten)
In nahmen der allerheÿligsten und unzertheilten dreÿfaltigkeit
gottes vatters, gottes des sohns und gottes h. geistes amen, ich Sophia
gräfin von und zu Trautmanstorf gebohrne gräfin Pälfin von
erdeöd wittib bekenne hiemit, nachdem ich beÿ mir betracht und
zu herzen geführet, wie das wür menschen alhier auf erden bleiblichen
stand noch gewisses leben haben, sondern alle sterb den willen und gewaldt
des allerhöchsten unterworffen, und erwarthend seÿn müss(en),
auch weder tag, stund noch minuten, wan wir uns aigentlich von hinen lezen
und die zergänglichkeit dieser schnöden weld verlass(en) solten
wüssen können, fürnemlich aber, das nach unseren abgang,
wan wür deme nicht fürkome(n), bißweillen wegen des
zeitlichen gross(en) krieg und zwitrachten entstehen, wo durch nicht allein
die menschen sondern auch die göttliche maÿ. selbsten in villweg
beleidiget wird, dises um zu verhütten habe ich aus wohl bedachten
muth und freÿen ungezwungenen willen beÿ gutter unverruckhter
vernunfft disen meinen lezten willen und disposition aufgerichtet und beschloss(en),
thue d(as) auch hiemit wissentlich und in crafft dits briefs also und dergestalt,
wie hernach folgt. erstlich, und vor all allen dingen befehle ich meine
arme seel, wan sich selbe von ihren gebrechlichen leib abscheiden und zu
den mundt der unbegreiflichen ewigkeit nachnen? wird gott den allmächtige(n)
als meinen schöpffer, erlöser und seeligmacher in sein unendliche
gnad, und barmherzigkeit, den schuz der allzeit unbefleckhten jungfrau
Mariæ, und aller lieben heÿligen, mit diser unterthän vnd
demüthigsten bitte, das er dieselbe mit den augen seiner göttlichen
vollkomenheit mildiglich ansehen, und zu sich in die ewige freud und seeligkeit
gnädiglich an und auf zu nehmen wolle. so ich nun mit todt also abgangen,
solle man mich als dan nach Christ. chatolischen gebrauch zur begräbnus
in d(as) geweichte erdreich allhier in der h. pp. Franciscaneren kirchen
ohne allen bracht oder pomp mit zwölff windt liechtern conduciren
und bestätten, derentwillen ich mich auch mit ihnen allberaith der
begräbnus halber verglichen habe. zu heÿl meiner armen seel sollen
2000 / mess(en), darzue ich dan tausendt gulden verschaffe, gelesen aber
kein gesungenes ambt gehalten werden.
Meiner geistlichen tochter Elisabeth closter frauen zu Tulmb,
verschafe ich zür mütter erbs portion die jenige 4000 f. welche
mir mein fr. lieber sohn, Franz Antoni schuldig ist, zu welchen ihro noch
andern ain tausendt gulden auß meinen verlasß gegeben werden
solle(n). was meine fr liebe söhn, als Adam, Mathias, Hans Friderich,
Franz Antoni, Maximiliani, ferdinand ernst und Georg Sigmundt anbetrifft
lasse ich ihnen titulo institutionis die ihnen de jure gebührende
legetimam zu erben eingesezt haben, und soll ihnen danenhero zu meinen
verlasß anders kein anforderung als actio pro illorum legitima zuständig
seÿn und gebührn mein önikhl Max Sigmundt grafen v Herberstein,
will ich aus absonderlicher affection zwanzig tausendt gulden dergestalt
legiret haben, d(as) ihme solche auf ge wisse mittl angeleget und die jähr
ertragnussen wiederumen nach beschaffenheit der sachen et quantum fiori
potest, zu einen capital gemacht und ihme zu seiner vogtbarkeit, als completen
22.ten jahr eingehändiget und zu gestellet werden solle, da zum fahl
aber er die vogtbahrkeit nicht erraiche(n) oder sonst ohne ehelichen leibs
erben mit todt abgehen möchte, so sollen so dan die zwanzig tausendt
gulden seinen brudern ferdinand hanibal, oder da er auch also ohne ehelichen
leibs erben abgienge, meiner hernach instituirten universal erbin als seiner
mutter, oder ihren erben freÿ aigenthumlich haim und zu fahlen; was
nun mein übriges ganzes vermöge(n) nindert noch nicht aus genohmen,
universa corpora, et jura anbelanget, thue ich zu solchen zu einer univesal
erbin instituiren und einsezen, meine fr liebe tochter Maria Margaretta
gräfin v Herberstein, die wird sich nach meinen todt des völligen
verlasses mit gezimender ordnung, anzunehmen, obbesagte meine funeralia
zu vollziehen die legata und schulden, da deren vor handen abzurichten
und ihre brüder in ihrer legitima hindan ferttigen, auch allen dem
so einer universal erbin zustehet, nach zu komen und ihre jura zu beobachten
wiss(en), beÿ welchen punct ich besonders meine fr liebe söhn
mütterlich hiemit ersuchet haben will, d(as) sie als welche von ihren
h. vattern so vornehm bedachten und in so ergibige quotas seÿnd in
und invitem substituiret, ihro meiner tochter aber, so ein geringes, so
sie annoch nicht völlig habhafft worden, legiret worden, dises von
mir ihro vermeintes mein weniges vermögen nicht allein ihro wohl vergönen
, sondern auch sie mit keinen muthwilligen rechten, oder langwirigen actionibus
umsprengen, oder herum ziehen sollen und hier durch gottes zorn, und der
eltern fluch verhütten wollen. vnd ist mein endlicher will und meinung
dis, welches geschäfft und disposition, wan es aus mangl einer oder
mehr solenität(en) für ein ordentliches testament nicht solle
könen oder wollen gehalten werden, soll es doch als ein testamentum
nuncupativum, codicill, vel alia quæcunq(us) ultima voluntas qua
vel de jure vel de provinciæ consvetudine valere potest, gültig
seÿn und bestehen, wie ich dan hierüber auch alle mängl
und gebrechen die menschen sün oder vernunfft erdenckhen möchte
in omni meliori modo et forma hiemit ersezet und erstattet habe(n) will,
ihre röm. kaÿ. maÿ. und alle deroselben nachgesezete tribunalien
demüthigst bittend ob disen meinen lezten willen so lang ich selben
nicht verändere dess(en) minderung und mehrung ich mir alle vor behalte,
vestiglich zu halten und hand zu haben und niemanden zu gestatten, d(as)
man darüber in geringsten, was handle(n), oder fürnehmen solle.
treulich und ohne gefährde auch mit und beÿ verbindung deß
allgemeinen land schaden in steÿer; zur wahren vrkund dess(en) hat
ich disen meine(n) lezten willen nicht allein mit meiner aigenen handschrifft
und pettschafft bekräfftiget, sondern auch zu mehrer bezeugnus der
sachen mit sonderen fleisß erbetten den wohlgebohrnen h. h. Johann
Ernst freÿh. v. Pranckh, der hoff und lands rechten beÿsizern
und zeugs comisarien in ober Steÿr, wie auch der wohl edlgebohrnen
h. Johann von Hainrichsperg zum Weÿr, ihro kaÿ. maÿ. rath
und burg grafen zu Judenburg daß sie herrn als gezeugen neben meiner
doch ihnen und ihrer ferttigung ohne nachtheill und schaden, sich unterschribe(n)
und mit gefertiget haben. Beschehen zu Judenburg den 10ten aug. 1666/ l
s. Sophia gräffin zu Trautmanstorff wittib. l. s. Johann ernst freÿh.
von Pranck l. s. Johann Hainrich v. Hainrichsperg.
Collationirt, daß gegenwärtige abschrifft gegen dem beÿ der ambts canzleÿ alda befindlichen originali gehalten, collationirt, und deme selben von worth zu worth gleich lautend befunden worden ist. beurkhundet solches s römi. kaÿ. maÿ. ghben raths, cammerer(n), und deren landtsfürst landt rechten angesezten præsidis in Steÿer herrn Carl Thomas graffen Breiner gewöhn fortigung. Gräz den 8. Maÿ (1)754., d. Jos. Murmär l. s. lands. ambts secretar(n) in steÿer collationiert, und befündet sich diese abschrüfft dem mir producierten vidimus von wort zu wort gleichlau[te]nd . Actum Linz den 4. junÿ (1)759, (Siegel) Joseph Grienberger der k. k. lands haubtmannschafft in Ö. ob der Enns gerichts-secretarius.
OÖLA, Familienarchiv Starhemberg (Bestand Riedegg) Testament der Ester Gräfin von Starhemberg, geb. Gräfin von Windischgrätz, 28.6.1689 Schachtel 96; 9 Seiten. (2 x vorhanden)
Erstes sigill p. s. den 6ten iulÿ (1)697.
In dem nahmen der heÿligen hochgelobten dreÿfaltigkheit
gottes des vatters, sohns vnnd h. geistes amen., demnach ich Ester verwittibte
gräfin von Starhemberg gebohrne gräfin von Windischgräz,
reuflich zu gemüeth gefüehrt d(as) alle vnnd iede menschen auf
diser weldt zum sterben gebohrn, vnd die schuld der natur bezahlen müessen;
also d(as) nichts gewissers als der todt, nichts vngewissers aber als die
stundt zusein pflöget, in welcher der ohne grundt güettige gott
de(n) menschen zu sich von diser zergänglichen weldt abfordert, alß
habe ich freÿ vngezwungen vnd vngetrungen mich dahin resoluirt meinen
lezten willen vnnd meinung annoch zur zeit, da ich gott gedanckht, beÿ
gueter vernunfft wiz, sün, vnnd verstandt mich befinde, zu uerfassen,
vnd wie mein wenige verlassenschafft, nichts daruon außgenomben,
nach meinen ableiben zwischen meinen söhnen vnnd töchtern vertheilt
werden solle, schrifftlich zu hinterlassen. Befehle demnach anfangs meine
durch d(as) rosenfarbe / bluet vnnsers heÿlandt vnnd seeligmachers
Iesu Christj theur erleste seele, wann dieselbe von meinen sterblichen
leib abscheiden wird mit demüetig vnnd reuigen herzen in die threue
handt gottes (etc) meinem leib aber wil ich der erden alß vnnserer
muetter biß zu den lieben jüngsten tag vnnd frölicher auferstehung
anbefehlen, vnd hier nechst meinen lieben kindern vnnd erben auferlegt
haben, d(as) sÿe meinen leichnamb christlichen gebrauch nach, doch
ohne sonderbahre vncossten zur erden bestätten lassen, den ich khan
nicht wissen wo ich in diser zeitlichen wanderschafft mein leben beschliessen
werde, beÿ meiner begräbnuß aber solle(n) den armen einhundert
gulden außgetheillet werden. anderten sollen alle meine passiu schulden
so sich nach meinen ableiben befinden vnd sich derzeit auf achttausent
gulden belauffen, wie auch meinen dienstbotte(n) ihr verdienter lidlohn
vleisßig bezahlt, vnnd threulich abgefüehrt werden. vnd weillen
dritens die einsäzung der erbe(n) d(as) fundament eines testament
oder lezten willen ist, beÿnebens mir auch bewust d(as) nach außdeutung
vnnd vermög der gemeinen rechten ich allen meinen kindern, vnd einen
ieden insonderheit seine legitimam zu hinterlassen schuldig bin, also will
vnd thue ich hiermit meinen eheleiblichen sechs kinder(n), alß da
seint Gundackher graff vnd herr von Starhemberg, Guidobalto graff vnd herr
von Starhemberg, Henerich graf vnd herr von Starhemberg, Adam Franz Max
graff vnd herr von Starhemberg, Sabina Christina fraw Gilleÿsin, gebohrne
gräffin vnd herrin von Starhemberg, Anna Francißca gräfin
vnnd freÿle von Starhemberg den halben theil meiner verlassenschafft,
welche sich lauth hiebeÿ geschlosßener ordentlicher verzaichnuß,
in richtigen anligenden capitalien auf einmahl hundert ein tausent dreÿhundert
vier vnnd vierzig gulden, fünff schilling, zehen pfening reinisch
belauffen thuet, vnd wovon die obbemelte acht tausent gulden passiu schulden
zubezahlen sein, verschaffen, von welchen halben theil meiner verlassenschafft
ein iedes kindt seinen erbtheil alß mein warer erb empfange(n) solle,
mit den andern halben theil aber meiner verlassenschafft thue ich hernach
volgender massen disponieren. alß erstlichen legiere vnnd verschaffe
ich meinem lieben sohn heinrich grafen vnnd herrn von Starhemberg achttausent
gulden reinisch. andertens legire vnnd verschaffe ich meinen liebe(n) sohn
Adam Franz Max, grafen vnd herrn von Starhemberg eilff tausent gulden reinisch.
drittens legiere vnnd verschaffe ich meiner lieben tochter Sabina Christina
frauen gilleisin ein gebohrne gräfin vnd herrin von Starhemberg zöhen
tausent gulden reinisch. Vierttens legiere vnndt verschaffe ich meiner
liebe(n) tochter Anna Francißca gräfin vnd freÿle von Starhemberg
auch eilff tausent gulden reinisch. fünfftens legiere vnnd verschaffe
ich meiner lieben frauen schwester Maria gräfin von Aensperg vnnd
Traun gebohrner gräfin vnnd herrin von Zinzendorff vnnd Podendorff
dreÿ hundert gulden reinisch. Sechstens legiere vnnd verschaffe ich
meinen liebe(n) herrn eidam Georg Iulius gilleiß panier vnnd freÿherrn
auf Sohnberg dreÿhundert gulden reinisch. sibentens legiere vnnd verschaffe
ich meiner lieben frauen schwester, frauen Maria Anna gräfin von Starhemberg,
gebohrner herrin von Rappach dreÿhundert gulden reinisch. achtens
legiere vnnd verschaffe ich meinen lieben äniggl Maria Anna Francißca
gräfin vnd freÿle von Starhemberg welche ich erzogen hab fünff
tausent gulden reinisch. neuntens vnnd leztens legiere vnnd verschaffe
ich meiner alten köchin Anna Lädendorfferin, welche mir vil iahr
threu gedient hat, dreÿhundert gulden reinisch. will also in gottes
nahmen dises mein testament in welchen mein lezter wil vnnd mainung clar
genueg verfasset ist, hiemit geschlossen, vnnd meine liebe kinder sambentlich,
söhn, vnd töchter threulich erinderet vnd ermahnet haben d(as)
sÿe disen meinen lezten willen in allen vnd ieden gänzlich erfüllen,
vnd nachkhomben, wie auch d(as) wenige so ich ihnen erspart, vnd verlassen
thue, zu danckh annemben, vnd damit zufriden sein sollen, so wird sÿe
gott segnen. behalte mir auch in allweg beuor, dises mein testament, so
offt es mir beliebt, zu münder(n) zu mehren, oder gar zu cassieren,
vnd ein anders, wie auch ein codicil zumachen, da aber nach meinen todt
khein iüngeres testament oder codicil nicht gefunden wure, so solle
disen in allen puncten vnnd clausule(n) nach gelebt werden. gelangt derowegen
hierauf an die röm. kaÿ. maÿ. meinen allergnädigiste(n)
herrn vnd landts fürsten, mein allerund(er)thenigistes vnd durch gott
höchst flehentliches bitten vber disen meinen woll erwogene(n), vnd
woll ergrinteten lezten willen vnd disposition durch deroselben rechtgesäzte
löb ghrt dergestalt handt zu haben, d(as) er crefftig vnd gültig
verbleiben solle. dessen zu wahrer vnnd mehrern vrkhundt habe ich dises
mein testament durch vnd durch mit eigner handt geschriben vnndt vndterschribe(n),
auch mit meinen angebohrnen pettschafft verferttiget vnd zu mehrerer zeugnuß
der sache(n) durch absond(er)liche pettzötl, vnd(er) gleichen däto
mit sonderbahren vleiß erbetten die hoch vnd wollgebohrne grafen
vnd herrn herrn Adam grafen von Windischgräz freÿherrn zu waldtstein
vnd im thal erblandt stallmaister in Steÿr, herrn Otto Lorenz grafen
von Abensperg vnnd Traun, herrn Georg Hanibal freÿherrn zu Eggkh vnd
Hungerspach erblandt stablmaister in Crain, herrn Friderich herrn von Welz,
freÿherrn auf Eberstein vnd Spiglfeld, vnd herrn Hector Maximilian
grafen von Geÿrsperg vnnd Osterburg, d(as) sÿe neben mir als
zeügen dises mein testament mit handtschrifft vnndt pöttschafft
vndterschriben, vnd geferttiget, datum Rögenspurg den 28. Iunÿ
neuen callenders anno eintausent sechshundert vnnd neun vnd achtzig. l.
s. Ester verwittibte gräfin von Starhemberg gebohrne gräfin von
Windischgräz p. s. den 6ten iulÿ 1697.
Anheunt ist vor herrn landtmarschallen dises testament in
beÿsein des herrn Geörge(n) Julij Gilleÿß, panier
vnnd freÿherrns (etc) eröffnet, vnd sambt beÿligend(er)
verzaichnuß wie auch dreÿe(n) sub dato Rögenspurg den 28.
Octobris 1691 verferttigte(n) particular disposition publiciret worden,
so beÿ der canzleÿ aufzubehalte(n), vnd denen interessirte(n)
auf anlangen abschrifften daruon zuertheillen 6. Iulÿ 697 ist dem
orig. gleichlautent collat. Wienn den 11. Iul. 697 (Siegel) Franz Anton
quarient landtschreiber.
1689 28/6 abschrift des testamentes der frau Ester gf. Starh.
geb. gf. Windischgrätz
l. s. Ester verwittibte gräfin von Starhemberg gebohrne gräfin von Windischgräz l. s. Adam graf vnd herr vo(n) Windischgräz. l s. Otto Lorenz graff von Abensperg vnd Traun l s Georg Hanibal freÿh. zu Eggkh. l s. Fridrich Ernst herr vo(n) Welz f. h. zu Eberstein l s. Hector Maximilian graff von Geÿersperg l s. Ester verwittibte gräfin von Starhemberg gebohrne gräfin von Windischgräz.
OÖLA, Familienarchiv Starhemberg (Bestand Riedegg) Testament der Maria Franziska von Sickingen, geb. Freiin von Dahlberg, 1.10.1696 Schachtel 362; 16 Seiten.
Im namen der allerheilligsten vntheillbahren dreÿfaltigkheit,
gott vatters sohns vndt h. geists amen (etc)., seÿe khundt vndt zuewisßen
iedermänniglichen; demnach ich Maria Francisca von Sickhingen, gebohrene
freÿfraw von Dahlberg wittibin, reifflichen erwogen, vndt billich
zue gemüeth gefiehrt, daß in disem zergänglichen iamerthall
zwahr nichts gewisßers alß der todt, dargegen aber auch nichts
vngewisßers, dan die stund deß selbigen, daß ich deswegen
alß mit einer schwehren krankheit behafftet, damit nit ettwan ich
vor meinem aufgesetzten sterbstündlei(n) ohnuersehens vbereillt, vndt
vnuerhoffenter weiß vnberaith todts verschaÿden, vndt nach meinem
zeitlichen ableiben der zeitlichen hinderlasßenschafft halber zwischen
meinen geliebte(n) mit weÿl. dem hochwohlgebohrenen herren Frantz
Ferdinand von Sickhing(en) meinem geliebtesten eheherren seeligen angedenckhens
ehelich erzaigten kinderen, widerwillen vndt streittigkheiten, so vill
imer m. f. von Sickingen wittbe geborne von Dalberg möglich, verhüettet
werdten möchten, disen meinen endlich letst vndt liebsten willen mit
gehell vndt belieben des hochwohlgebohrenen herren Wolff Friderich freÿherren
von beroldingen ect. meines testament(en) vogten mit keinen listen hindergang(en)
sonderen freÿens willens, in der besten formb vndt maß, wie
ich ein solches nach außweisung geist vndt weltlichen rechten, sonderlich
aber diser statt Freyburg alhier gebrauch nach am cräfftigsten vndt
beständigsten imer thuen soll, kan oder mag, auffgericht gesetzt vndt
verordnet haben will, allermasßen hirnach volgt. erstlichen befähle
ich meine armbe seel ihrem erschöpffer vndt erlöser gott dem
allmächtigen, in die fürbitt der allersehligsten iungfrawen Maria
der muetter gottes vndt aller heilligen außerwöhlten durch welcher
fürbitt deroselben der grundgüettig vndt barmhertzigste erschöpffer
ein fröhliche aufferstehung gnädiglich verleühen wolle,
meinen leib aber der erden seiner muetter vndt will, daß selbiger
nach meinem m. f. von Sickingen wittbe geborne von Dalberg tödlichen
hinschaÿden, nach christlich catholischem gebrauch, in welchem catholischen
vndt allein sehligmachenten glauben ich zue sterben verlange, nacher ebnet
solle gebracht, vndt in der kirchen alda, neben meinen eheherren see. beÿgesetzt
werdten. zuem anderen will ich, daß gleich nach meiner begräbnuß,
zue trost meiner abgeleibten seelen fünffhundert h. meesßen,
alß einhundert beÿ dene(n) vätter capucineren, einhundert
beÿ denen p. p. Franciscaneren einhundert beÿ denen herren dominicaneren,
einhundert beÿ denen herren augustineren, vndt einhundert beÿ
denen exequien sollen gelesen, vndt für solche ins gesambt zweÿhundert
gulde(n) hiesiger wehrung bezahlt werdte(n) zum dritten legiere vndt verordne
ich zue erhaltung des ewigen liechts in der kirchen zue ebnet einhundert
gulden vndt will, daß zue solchem die iennige 100 f. capithal auf
marx rothen zue ebnet stehend, sollen genomben vndt denen kirchen pflegeren
m. f. von Sickingen wittbe geborne von Dalberg eingehändiget, auch
auß dem iährlich fallenten zinnß daß öhl erkaufft
vndt zue diser meiner intention verwerdet werdten. zuem vierten legiere
vndt verschaffe gleich fahls in s. Anna cappellen beÿ ebnet zue mehrerem
auffnamb vndt erhaltung derselben fünffzig gulden capithal, welche
auf hannß zehringeren zue ebnet stehen vndt denen pflegeren sollen
eingelifferet werdten, wie nit wenniger zuem fünfften verordne, schaffe
vndt legiere dem gottes hauß zue dene(n) augustineren alhier einhundert
reichs thaller, oder einhundert vndt achtzig gulden hiesiger wehrung welche
mit erstlich einhundert vndt fünffzig gulden capithal auff Mathiß
schindleren zue ebnet vndt dreÿsßig gulden capithal auf iacob
gesßen sohn alda sollen entrichtet vndt darmit ersagtes gotteshauß
contentiert vndt vernüegt werdte(n) dahingegen sie herren augustiner
schuldig vndt verbunden sein ein ewiges anniversarium mit einem gesungenen
seelambt sambt m. f. von Sickingen wittib geborne von Dalberg zweÿen
h. meesßen zue trost mein vndt meines eheherren see. seelen auch
gantzer familia von Sickhingen Hochenburg zue halten, vndt hierüber
einen revers zue extradieren, werdten auch meine kinder ins gesambt ermahndt
ein fleisßiges einsehen zuehaben, damit dise meine wohlmeinente fundation
alle iahr ohnfehlbahr exequiert vndt gehalten werdte zuem sechsten soll
nach meinem absterbe(n) in vnßer lieben frawen bruederschafft zue
braitnaw vndt in die kirchen hinder der straß in der zahrten aufm
wald, iedes orths fünffzehen gulden zuesamben dreÿsßig
gulden entrichtet, vndt auß denen die muetter gottes bilder geklaidet
werdte(n), wie nit wenniger daß weithers in dise zweÿ kirchen
iedes orths zweÿ altär tüecher in die kirchen aber zue ebnet
dreÿ vndt in s. Anna cappellen auch, zweÿ sollen gemacht vndt
zue denen ein stuckh reüsten tuech(en) verbraucht werdten zuem sibenten
solle beÿ meine(n) exequien m. f. von Sickingen wittib geborne von
Dalberg sechs fiertel frucht alß halb rogge(n) vndt halb gersten
gebawen vndt iedesmahls das brodt von zweÿen fiertlen denen armben
zue ebnet neben einem gulden in gelt, denen hiesigen armben aber das brod
von einem frtl außgetheillt vndt beÿ dem iahrs zeit gleichfahls
also gehalten werdten, betreffend nun zuem achten daß zeitliche verordne
ich vnd will, daß von denen iennig(en) fünfftaußend gulden
reinisch, alß meinem äÿgenthumb vndt heÿrath gueth,
welche ich auf meinen herren bruederen Friderich Dietrich freÿherren
von Dahlberg vicedom zue Maintz annoch zue prætendieren hab, erstlichen
herr Friederich Hannß Georg vndt Frantz Peter beede thomherre(n)
zue Wurtsburg vndt Lamberg eintaußend gulden an capithal vndt von
denen außstehenten zinnßen auch eintaußend gulden, zue
samben zweÿtaußend gulden haben vndt empfangen, nebst denen
ihnen beeden auch die iennige zweÿtaußend gulden, so ihro hochwürd.
gnaden herre(n) schwageren Friderich Edmund zue erkauffung desßen
hoffs seindt vorgelühe(n) m. f. von Sickingen wittib geborne von Dalberg
wordten, vberlasßen sein vndt verbleibe(n) sollen, mit diser intention,
daß hingege(n) sie sich befleissen, eine guete verstandnuß
vndt einigkheit vnder denen mitgeschwistrigten zueerhalte(n) vndt daß
die annoch ohnerzogene dero stand gemeß educiert vndt künfftig
möchten versorgt werdten gleichfahls sollen zue einem prolegat von
ersagten fünfftaußend gulden empfangen, herr Ferdinand Hartmann
eintaußend gulden, Casimir Antoni eintaußend gulden, Maria
Thæresia Benedicta, ein taußend gulden vndt Maria Anna eintaußend
gulden alles reinisch; betreffend herren Edmund den Iesuiten, seindt die
herren thombherren seinetwegen meiner intention benachrichtet, deren sie
befleisßen ist nach zuekhomben ich mich gegen ihnen versehen thue.
neüntens vermache weithers auß bewögenten vrsachen dem
casimir Antoni neben dem iennig vorhandenem gold, so in meinem schreib
düschlin zue finden sein wirdt, auch mein m. f. von Sickingen wittib
geborne von Dalberg klaider gelt pr. eintaußend gulden welche hin
vndt wider zinnßbahr angelegt vndt zue capithalien gemacht wordten;
die vberige capithal vndt andere schulden, wie auch die restierente zinnß
von von ersagten fünfftaußend gulden capithal, so vill sich
vber die vermachte annoch zaigen werdten, sambt dem gearbaiteten silber
verbleiben dem hauß ebnet, zue besßerem anfang einer haußhaltung
mit diser restriction, daß herr casimir dises silbers halber solle
consideriert, in hoffnung die herren thombherren von solchem nichts verlangen
werdten. zuem zehenten in bedenckhen die herrschafft dermahlen in einen
besßeren stand, der zehenten zue ebnet welcher dem hauß ebnet
verbleiben soll auß meinen aÿgene(n) mittlen widerumben redimiret,
vndt zue ruckh erkaufft, wie nit wenniger durch eine bisherige guete oecconomi
zimblichen schulden bezahlt wordten, auch sonsten mihr von dem ergwunnenen
die m. f. von Sickingen wittib geborne von Dalberg helffte ohndisputierlichen
gebühren thette, alß verordne auß disen vndt anderen vrsachen
mehr vndt will, daß ein iedwedere frawlin, wan selbige künfftig
zuer ehe schreiten werdte, ohne waß sonsten ihnen prælegiert
wordten, mit viertaußend gulden hiesig Freyburger wehrung, neben
eintaußend gulden für die außstewrung, solle außgewisen
werdten, iedoch ohne künfftige consequenz vndt præjudiz deß
Sickhingischen hauß ebnet; begebete es sich aber zuem eillfften,
daß eine vnder beeden frawlin tempore impupertatis mit todt abgienge,
auff solchen fahl hin solle die vberlebendte der verstorbenen an klaidungen,
nachbeschribenem silberwerckh vndt geschmuckh eintzige erbin sein, daß
vberige aber die vorhandene geschwisterige mit einanderen erben, hatt die
selbe hingegen testamenti factiones, stehet es beÿ ihren nach dero
belieben mit dem ihrigen selbsten zue disponieren m. f. von Sickingen wittib
geborne von Dalberg. Zuem zwölfften verschaffe vndt sollen ersagte
beede frawlin haben neben dreÿhundert gulden reichs wehrung, die mihr
zuer morgen gab verschriben wordten, auch daß silber gelt, so in
gantzen reichsthalleren bestehet, vndt in meinem schreibtüschlin,
zue finde(n) ist, wie nit wenniger auch daß iennige gold welches
circitem achthundert fünffvndt sibentzig reichsthaller außmachen
möchte, sambt beÿligenten ettwelchen gold gulden, so dermahlen
beÿeinanderen in einem lederen seckhel geflehend seindt; so dan mein
geschmuckh, silber geschier vndt klaidungen, so zue meinem leib gehören
thuet, vndt bestehet daß silber geschier in einer silber vergulten
suppen schisßel, einer kanten so innen verguldet, ein besteckh mit
dreÿen bächeren sambt meesser vndt gabel, zweÿen vergulten
schahlen, die einte in der mitten geschmeltzt, zweÿen küstlin,
daß einte durchbrochen vndt daß andere glatt, einem kleinen
hand liechtstöckhlin, zweÿen silberen schachtlen, einem gestickhten
silberbeschlagenen büechlin m. f. von Sickingen wittib geborne von
Dalberg vndt zweÿen silberen körblen an leingwand solle ein iedwederer
frawlin gefolget werdten, alß sechs par leÿlachen, zweÿ
paar fläxere vndt vier paar reüstene ein halb dozet pfulgen ziechen
vndt so vill küssen ziechen, sechs tozet düsch zwehlen alß
dreÿ dozet gebildete vndt dreÿ dozet glatte, sechs dischtüecher,
sechs handtüecher einer ieden ein aufgerüstet bett mit doppletem
anzug oben vndt vnden; wirdt sonsten der Casimir ins künfftig an dergleichen
mobilien ettwaß benöthiget sein, solle der regierente sich diß
fahls mit ihme der billichkheit nach vergleichen solte sich aber eine von
dene(n) frawlin(en) wider verhoffen, vndt dauor gott sein wolle, ohngebührlich
verhalten vndt der familie(n) einen schandfleckh(en) ansetzen, oder auch
sich ohne vorwissen vndt einrathen der freindtschafft vndt wider ihren
stand verheÿrath(en) derselben alsdan solle daß geringste gevolget
werdten, sondern so wohl des vätter alß müetterlich(en)
m. f. von Sickingen wittib geborne von Dalberg gäntzlichen verlustiget
sein, wurde sich aber eine zuem geistlichen stand vndt in ein closter resolvieren,
solle sie mit zweÿtaußend gulden hiesiger wehrung neben der
geistlichen außstewrung außgewisen vndt darmit daß gottes
hauß vernüegt werdte(n) wan sie auch eines vitalitÿ oder
leibgedings benöthiget solle ihr(en) von eintaußend gulden hiesiger
wehrung der iährliche zinnß geraicht vndt eingelifferet werdte(n),
hette sie aber mehreren lust sich in ein geistliches stifft zuebegebe(n)
vndt zue verbinden, hatt sie alß dan ihr völlig angefallenes
zue nutzen vndt zue genüesßen, auch zue dero freÿen disposition
eintaußend gulden reserviert vndt vorbehalten, daß vberige
aber widerumb(en) auf daß hauß ebnet zue ruckh vndt angefallen
sein; vom silber geschirr solle ihren mit sich ins closter zuenemben bewilliget
sein zweÿ silbere liechtstöckhlin, ein käntlin, ein silber
weÿwasser kesselin, ein besteckh mit löffel messer vndt gabel
sambt einen beliebigen stuckh von geschmuckh m. f. von Sickingen wittib
geborne von Dalberg, daß vberige verbleibt der andere(n) frawlin,
iedoch daß sie sich mit diser der billichkheit nach vergleichen vndt
sie darumbe(n) vernüegen soll zuem dreÿzehenten vermache zue
einem angedenckhen meiner geliebten fr. schwestere(n) Mariæ Estern
von Sickhingen, stifftfrawen zue Seckhingen zweÿ silbere liechtstöckhlin
auf ein nachttuech zuem vierzehenten verschaffe dem præceptori Johann
Paptist, dem Mareidi vndt Torodeæ der köchin iedem ein laid
klaid, dem Mareidi aber neben dem seinigen auch auch dreÿsßig
gulden in gelt, den præceptorem welcher bißhero mit instruieren
vndt anderem sich fleisßig erzaiget, vndt noch ferners von ihme verhofft
wirdt recomendiere meinen kindere(n) ins gesambt, ihme zue künfftig
seiner intention verholffen zue sein auch fals die pfarreÿ zue Braitnaw
vacant vndt apert wurde, ihme die præsentation auf selbige zueertheillen,
welches er mit seinem fleisß wohl meritiert. endlichen solle der
ietzige miller vndt millerin zue Wisßnegg, solang m. f. von Sickingen
wittib geborne von Dalberg sie leben, nit vertreiben werdten sondere(n)
im ietzigen zinnß zuelassen, auß vrsachen sie sich bißhero
alß guete vndt getrewe herrschaffts leüth erwisen vndt daß
herrschafftliche interesse merckhlichen haben befürderen helffen waiß
sonsten vber vorbeschribene disposition weithers an früchten wein,
gelt vndt anderem |:ohne dem s. v. vüch, welches dem hauß ebnet
allein verbleiben, hingegen aber iedwederer frewlin eine tragente s. v.
khue oder sambt dem kalb vberlassen soll:| vorhanden sein wirdt, sollen
gesambte meine kinder alß herr Friderich Hannß Georg vndt h.
Frantz Peter beede thombherren zue Würtzburg vndt Bamberg, Ferdinand
Hartmann, Casimir Antoni, Maria Thæresia Benedicta vndt Maria Anna,
meine natürliche erben |:denen ich samentlich meinen müetterlichen
seegen mittheille:| solches alles ohne zwitrach vndt zanckh brueder, schwester,
vndt freindlich mit einanderen theillen, vndt sich der außweisungen
halber güettiglichen vereinbahren vndt vergleichen im fahl aber eines
vnder meinen kindere(n) m. f. von Sickingen wittib geborne von Dalberg
dißes meines testaments vndt letsten willens nicht ersättiget
oder benüegt sein wurde soll daß selbige alles desßen,
so ihme verschafft werdten, durch auß entsetzt sein, vndt solches
denen, so sich des ihrigen benüegen lasßen, gevolget werdten;
damit auch diß mein testament vndt lester will, desto gewisßer
vollzogen werdte, so ernenne, setze vndt ordne ich zue meiner testamentario
vndt executoren obgemelten den hochwohlgebohrenen herren Wolff Friderich
freÿherren von beroldingen (etc). alß zue deme ich ein sonderes
vertrawen habe, daß er nach meinem tödtlichen hintritt, disen
meinen letsten willen, wie einen getrewe(n) executorn gebührdt, wirckhlichen
exequieren vndt vollstreckhe(n) werdte in vrkhundt vndt rechtmeesßiger
bestettigung desßen, hab ich die testiererin mich zue end eines ieden
plats oder seithen aÿgenhändig vnderschriben, vndt hieneben [be]nambste
siben gezeügen neben d[en] geschwohrenen notario, solches verschlossen
testament, alß meinen letst vndt liebsten willen mit zueuerferttigen
in sonderhait alles fleisßes gebetten, so beschehen auf zeit, orth
vnd end, wie in sein des notarÿ beÿgefüegten instrument
zuesehe(n) ist. m. f. von Sickingen wittib geborne von Dalberg
1696 1/10 orig. testament der fren. Maria Francisca von Sickingen
witwe geb. v. Dalberg.
Ich vnderschribene Maria Francißca von Sickhinge(n) witibi(n) gebohrne freÿfrau (Siegel) von Thalberg vrkhunde hiemit crafft meiner eigenen hand vnderschrifft, daß [in] dißem gegenwärtige(n) mit dem Sickhingische(n) pettschafft [ver]schlosßenem libell mein verschlosßen testament vnd letster wille(n) begriffe(n), zuedesse(n) mehrer bekräfftigung solches auch von meinem adhunc actum ersuchten h[erre](n) beÿstand mit vnd nebe(n) hirunde(n) stehende(n) herre(n) zeuge(n) vnd ends benannten notario vnderschribe(n) worde(n). actum Freyburg de(n) ersste(n) octobris eintaußent sechs hundert neünzig sechs m. f. von Sickingen wittib geborne v[on d]alberg (Siegel) (Siegel) Wolf Fridrich. freÿh. von Beroldinger, [a]ls erbetenner beÿstant. daß wür vnderzeichnete hierzue absonderlich [re]quirirte zeüge(n) von obg[eme]lter frawe(n) von Sickhinge(n) selbste(n) gehört, daß in dißem libell ihr testament begriffe(n) auch gesehe(n), wie sie solches vo(n) ausße(n) mit ihre(n) herr(n) beÿstand eigenhändig vnderschribe(n), bezeüge(n) wür mit eigener handvnderschriffte(n), vnd fürgetruckhte(n) pettschaffte(n) die quo supra. (Siegel) Wolf Wilhelm Schneulim genant Bärenlapp, baron von Bolßcheweil Frantz Christoph Moser vo(n) vnd zu Weÿler, (Siegel) (Siegel) Johann Frid[er]ich Stürtzell von Buechen. Ignatius Meÿer (Siegel) Johan Michael Müntzer (Siegel) (Siegel) Frantz Ioseph Sigl (Siegel) Christoff Schall daß dißes alles wie hieuor vnd obgemelt zuegange(n), vnd beschehe(n), vnd von der frawe(n) testatrice sowohl gesunde(n) leibs allß richtige(n) verstands ich selbste(n) gehört, daß in gegenwärtige(n) libell ihr verschlosse(n) testament begriffe(n), auch gesehe(n), wie sie, der herre(n) beÿstand, vnd hierzue erbettene herre(n) gezeüge(n) solches eigenhandig vnderschribe(n), (Siegel) vnd mit der angebohrne(n), vnd(er) resp. gewohnliche(n) pettschaffte(n) verwahrt, bezeuge ich crafft eigener hand vnd(er) beÿgefügte(n) pettschafft. Actum Freyburg vt supra. Johann Wilhelm Iäger Gallicè le Bafeur genant, i. v. l. vnd auth. apost. ac reg. not.
OÖLA, Familienarchiv Starhemberg (Bestand Riedegg) Testament der Helena Rebekka Gräfin von Starhemberg, geb. Gräfin von Schallenberg, 15.11.1698 Schachtel 96; 16 Seiten.
Im namen der allerheiligisten dreÿfaltigkheit gott deß
vatters, deß sohnns, vnd deß heiligen geistes, amen., in betrachtung
wie vnbestendig alles in der welt, absonnderlich aber vngewiß daß
menntschliche leben, welches von dem all zugewissen todt offt vnuersechens,
vnd augenblickhlich wierdt abgeschnitten oder aberdurch vberheuffte schmerzliche
kranckheiten dem menntschen aller verstanndt zum öfftern gepunndten,
vnd die gelegenheit dardurch benomben, seinen lezten willen zu papier zubrinngen,
dardurch die vnruehe deß ohnne dem mit villen feünndten streittenden
geist vermehret wierdt, also hab ich mit gueten vorbedacht vnd beÿ
volkhomener gesundtheit vber mein weniges vermögen, wie es darmit
nach meinem todt gehalten werden soll, dise nachuolgende disposition gemacht;
erstlich befelche ich meinen geist in die hanndt vnd vnermesßliche
barmbherzigkheit gottes des allmechtigen, von dem ich ihme empfanngen,
auch in die verdienst vnd hei. fünnff wunndten Iesv Christi, meines
gekreüzigten erlösers, der mein seell mit seinem blueth erworben,
vnd in die allmögende vorbitt der vbergewenedeÿthen, vnbefleckhten
iungfrau vnd wehrtisten muetter gottes Maria, sambt allen lieben heiligen
vnd außerwöhlten; meinen todten leichnamb aber der erdten, der
solle in dem pfarr freudthof, ohnne alles gepränge von acht armen
getragen, gannz all gemain, ohnne alle gezierdte der pahr, ausser des schlechtern
pahr tuech, vnd dem hei. crucifix bildt, ohnne ämbter, mit sechs winndt
leichtern begraben werden, die leich aber soll von den armen, so daß
stattzeichen haben, vnd auß den dreÿ armen heüßern,
alß Thanüchtner heüßl, bruederhauß, vnd in
der Sanndtgstötten, hundert persohnnen an der zahl beglaittet werden,
welche mit lauter stümb den hei. rosen crannz, vnd die letäneÿ
for die arme sellen im fegfeur, wie sie in der hei. quatember mesß
gehalten wierdt, vor mein arme seell betten sollen, damit ihr gott genedig
sein wolle, nach gehennt allen disen armen ieden einen groschen, den acht
leichtragern aber ieden einen sibenzechner solle außgethailt werd(en),
welches zusamben brinngt, siben gulden sechzechen kreüzer. 7 f. 16
kr. anderten, weillen ich zu meinen aigenen richtigen vermögen von
meiner lieben frau mutter see nach ihren todt siben tausent fünff
hundert gulden in richtigen schuldtbriefen vberkhomen , auch lauth meines
heurathsbrief vnd deß zwischen mir vnd meinem herrn, a(nno). 1689
aufgerichten contracts, mir nach all gemainen gebrauch die tausent gulden
morgen gaab, gleich nach meinem todt müssen herauß gegeben werden,
wie auch die tausent thaller schmuckh vnd prohent geldt, die ich aber schonn
empfangen, vnd solche tausent thaller mein herr nit mehr ersezen darff,
ich aber von solchen geldt hernachuolgendt auch zu meiner begröbnuß
verwenndte, verbleibt also ohnne solches paar geldt, daß sich ordentlich
fünndten wierdt, acht taussent fünnff hundert gulden zur richtige(n)
verthaillung, alß 8500 f - daß paar geldt finndt sich ordentlich
von mir selbst mit angehengten zötlen außgethailtter vorpettschirt,
wierdt also gleich nach meinem todt solches ieden gegeben werden, wie selbe
zötlen auß weisen drittens, vor mein arme seell sollen zweÿ
hundert hei. mössen gelesen werd(en), daruon denen p p. minorithen
.80. sollen zuegethailt werden, vnd ihnen daruor vierzig guld(en) gereicht
werden, denen capucinern im weingartten sollen vor .20. messen, zechen
gulden, denen in vrfahr vor .30. messen funnffzehen gulden, anndere(n)
armen geistliche(n) inn vnd ausser den clösstern vor .40. messen zwainzig
gulden gegeben werden, daß ist vor hei. messen 100 f. - ich siche
nach schreibung dises puncten meinen fähler, daß ich noch .15.
f vor .30. messen zuwenig außgelegt, in dem die hundert gulden nit
erfült sein, also sollen denen capucinnern in vrfahr noch .10. vnd
also vor .40. messen, denen im weingartten vor .30. messen funnffzehen
guldten, vnd denen armen geistliche(n) vor .50. messen, fünnff vnd
zwainzig gulden gegeben werden, also sein vor die 200 messen, die hundert
gulden erfült. Vierttens verschaffe ich außtragender andacht
gegen der allerseeligisten vnbefleckhten iungfraue(n) vnd muetter gottes
Maria in di societet Iesu zu Lünnz zuegehörige(n) Loretha capelln
von den beÿ der lanndschafft anligenten mir aigene(n) capitalien ain
tausent gulden, mit diser bediengnuß, daß dise tausent gulden
auf ewig beÿ der lanndtschafft sollen anligend(er) gelassen werden
oder souehrn von diser eine aufkhüunndtung geschechen solte, an einen
andern sicheren ohrt iederzeit sollen angelegt werden, vnd von den iährlich
fahlenden innteresse die auf den altar, vnd beÿ der hei. bildnuß
brinnende wax küerzen erkhaufft werden. ingleichen vermache ich eben
von disem capital abermahl ain tausent gulden der alhiesigen khürchen
des hei. ignatÿ des collegÿ der societet zu Lünnz, auß
diser intention, damit von solchen noch zwaÿ silberne brust stuckh
zu denen 4 andern, die albereith der kürchen aigen seind, sambt einen
ganz silbernen crucifix proportioniert zu denen grossen silbernen leichtern
verferttiget werde, vnd souehrn dises gelt nit erkhlöckhte, ieztbenennte
tausent gulden solanng auf innteresse anligend verbleiben sollen, biß
daß durch beÿtragung des iährlichen innteresse die zu gemelten
brust stuckhen, vnd silberne(n) crucifix erforderte suma zusamben gebracht
werde. leztlich vermache ich eben von disen meinen beÿ der lanndtschafft
ligenden capital dem collegio der societet Iesu alhier zu Lünnz, weillen
ich von dissen patribus vill guets empfangen, mein danckhbahres gemüeth
zuezaigen, vnd meine seele in daß heil. mesßopffer vnd eüfriges
gebett zubefehlchen, auch ain tausent gulden, welches dann alles zusamben
brinngt, dreÿ tausent gulden daß ist 3000 f. Fünnfftens
verschaffe ich der corporis cristj bruederschafft in der pfarrkhürchen
fünnff vnd zwainzig gulden, daß ist 25 f. Sechstens der todt
anngst Christj bruederschafft beÿ den p. Iesuittern fünnff vnd
zwainzig gulde(n), daß ist 25 f. Sibenden vermache ich hundert gulden
vor seell messen vber dise, welche gleich nach meinem todt sollen gelesen
werden, welche ich verlannge, daß sie zur volgenden mainung von fromen
armen priestern sollen gelesen werden. Alß nemblich funnffzig vor
die verlasßenste ärmsten seellen, deren niemandt gedenckht,
andere funnffzig vor alle meine blueths verwanndte, vnd abermahl funnffzig
vor alle befreundte meines herrn gemahel, vnd leztlichen auch funnffzig
vor alle vnnsere guetthätter, vnd so villeicht dazumahlen nicht souill
arme priester sich zu Lünnz befünndten solten, von welchen dise
zwaÿ hundert messen, so baldt alß ich verlannge khunnten gelesen
werden, so bitte ich die herrn executores meines testaments, daß
sie sich eüfrig wollen darumben annemben, daß dise messen aber
durch lauter recht arme priester verrichtet vnd ihnnen zuegethailt werde(n),
daß ist 100 f. -. achten, verordne ich betrenngten recht haimblich
haußarmen persohnnen, die auß verhengnuß gottes armb
vnd müeheseellig sein, nit aber schreÿenden, faullen, wollüstigen
gasßen bettlern, die mit sambt ihren künndern zu diehnnen vnd
arbeithen, all zu faull vnd lassterhafft ia auch zu hoförtig
sein, vnd lieber verderben, alß mit ehrlicher arbeith sich dugentlich
ernöhren, vor alle solche boßhaffte vnd deß allmosen vnwürdtige
persohnnen ist dises allmosen von mir kheines weegs vermainth, bitte es
also mit gueten gewissen nach meiner intention außzuthaillen; dreÿzechen
an der zahl, ieden funnffzechen gulden, zusambe(n) hundert fünnff
vnd neünnzig gulden, daß ist 195 f - neunndten vermache ich
ain hundert gulden Matthiaß Wibmer, welchen ich vnd mein herr, alß
ein armes künndt daß pünnder hanndtwerch haben lehrnnen
lassen, solche hundert gulden aber ihme nit eheunder sollen gegeben werdten,
alß biß er seine wannderschafft völlig volbracht, ihme
alßdann zu einer anstendigen versorgung damit solle geholffen werden,
damit er dises gelt nit liederlich verschwenndte, ohnne seinen nuzen vnd
forthkhomen , daruor ich mich in sein tägliches gebett beuelche, daß
ist 100 f - zechenten, meiner gotten freÿllen Iosepha von Lerchenfeldt
vermache ich ain tausent gulden, welche aber mein frau schwester zugeniessen
haben soll, alß lanng sie lebt, nach der todt aber, ihrer tochter,
alß ein von mir vermachtes erbthaill aigenthomblich gehörig
sein, daß ist 1000 f - wie auch diehmanthener geschmuckh soll ihr
zuegehörig sein, in hoffnung, daß sie gannz tugentlich vnd ihrer
fraue(n) muetter gehorsamb sein wierdt, wann aber, daß wider alles
verhoffen nit geschechen solte, soll sie gahr nichts von mir haben, sonndern
alles ihrer frauen muetter, alß meiner lieben frau schwesster, aigenthomblich
zuefahlen, im fahl auch mein gotten vnuerheurathet sterben solte vor ihrer
frauen muetter, soll dies wenige gschmuckh vnd gelt ihrer frauen muetter
zufahlen. ailfften vermache ich meiner lieben freÿllen maimb, Eleonora
freÿllen von Öedt vor aigenthomblich ain tausent gulden, daß
ist 1000 f - wie auch nachuolgendes mein nachtzeug silber, die suppen schallen
mit dem töckhl, mein silbernes nachtzeug gießpökhl mit
der kanndl, der silberne spiegl, die silberne grössere flaschen, daß
glökhl, daß reindl, die sechs nacht zeug scatln , die zweÿ
acht eckhichten nachtzeug leichterl, die zweÿ gleichen vier eckhich
ablanngen gegewölckhleten spüll täzen von silber faimb,
vnd daß aine solche runnde paar tafel leichter mit blätlen,
auch darzue, daß paquetl, so in der ainen truchen meiner schwesster
mit angehefftet zetl sich fünndten wierdt, vnd mein frt. schwesster
ihr freÿllen Lenorl einhendigen soll, anbeÿ auch daß grosse
parchetene pött, so mit n.o 3. gemerckht ist, vnd die wenig andere
vahrnusß, so ich in meinem vahrnusß büchel außgeworffen,
vnd sich fünndten vnd zaigen wierdt, damit soll sie meiner gedenckhen,
vnd absonderlich vor mein arme seell vleissig betten. zwölfften verschaffe
ich frauen Constantiæ von Metniz gebohrener herrin von Gera, witib,
so meinem gedunckhen nach in Prünn wohnnhafft, vnd beÿ denen
patribus der societet Jesu zuerfragen sein wierdt, ain hundert gulden,
daß ist 100 f - wann aber dise ehennder sterben soll, so solle mein
frau schwesster dise hundert gulden der freÿlle(n) Vickherl Holÿin
zusteheen, wann sie aber dise, vmb der andern leben willen, nit zuÿberkhome(n)
hette, so verschaffe ich der freÿllen Vickherl andere hundert gulden,
daß ist 100 f -
Dreÿzechenden vermache ich frauen Anna Catharinæ
Hledienohorsckin, haubtmanin dahier witib, ain hundert gulde(n), mit schönster
bitt, mich in ihr tägliche andacht vleissigist einzuschliessen, vnd
meiner armen seellen im bessten zugedenckh(en), daß ist 100 f - vierzechenden
meiner liebsten frau schwester Maria Elisabetha gräfin von Lerchenfeldt,
vermache ich vor aigenthomblich zwaÿ tausent gulden, von den zwaÿ
tausent gulden aber, soll sie meine(n) brueder die hundert gulden fahlende
innteresse geben, solanng biß er sich graf ehrnreich verheurath aber
durch andere weiß, alß durch etwo einen dienst oder durch eine
iährliche pension oder durch andere erbschafft vnd dergleichen, wie
es nun namen haben mag, seine nothwendigen, aber gahr nit vberfleissige
lebens mitl habe, wann aines dises sich eraignet, soll mein frau schwesster
gahr nit verpunnten sein ihm einige kreüzer innteresse weither eruolgen
zulassen, sonndern imn puncto zu ihren aigenen genuß nemben, alß
ihr aigenthombliches guett, daß ist 2000 f - wie auch die grossen
zweÿ eingeraumbt(en) truchen mit vahrnussen, welche ich alle von meiner
hochgeehrtist(en) fraue(n) muetter sowohl zu meiner außstaffierung,
alß auch nach ihren todt empfanngen habe vnd ÿberkhomen , auch
meinen mit seiden genäthen eingeraumbten schreibtisch in meinem zimer
stehennt, vnd waß sonnsten in meinem silber kässtl von klainen
silberl vnd gallanterier gschierl sich fünndet, vnd waß sonnst
mein vahrnuß in pött gwanndt vnd mobilien etwo weither zaigen
wierdt, daß alles soll meiner lieben fraue(n) schwesster zuegehören,
beede truchen sein mit n. 1. vnd n. 2. m. e. gezaichnet. funnffzechenden
verordne ich ain hundert gulden mir ein grab stain darumb machen zulassen,
zu einer anmahnung allen fromben seellen vnd mentscher, daß sie sich
meiner mit manichen seuffzer vnd anechtigen vorbitt beÿ gott wollen
erindern, welches ich auch dorten hoffentlich vor göttlichen angesicht
gleichmessig ersezen werde, gegen allen ahnen, die meiner also ingedenkch
sein werden. sechzechenden, vermache ich h. d.r speunngenfelß die
noch vbrigen fünnff vnd funnffzig gulden, der vberresst darauf wierdt
sich anderwerths zaigen, zur bezahlung vnd danckhbahrkheit, seiner mir
villfeltig gelaisten dienst, vnd guetthatten, bitte darmit vorlieb zunemen
, vnd meiner auch in seinem gebett zugedenckhen. sibenzechenden, verschaffe
ich herr(n) Georg Wilhelmb Schmidtpaurn, Ober össt. lanndtschafft
gültens buchhaltern, dreÿ hundert gulden, daß ist 300 f
- achtzehenden, verordne vnd vermache ich herrn herrn Johann Pillipp Spünndlern,
freÿh. auf Irrnhärdting, vnd einer lob. Ober össt. lanndtshaubtschafft
h. anwaldt |:tit:| dreÿ hundert gulden, daß ist 300 f. -. vnd
mit disen seind die acht tausent fünnff hundert gulden völlig
verthailt; vehrner gebühren mir noch lauth brüederliche(n) vergleichs
von meinem h. vattern see(lig) fünnff hundert gulde(n), vnd seithero
des vergleichs auch daß interesse von solchen fünnff hundert
gulden, welches alles zusa[m]ben ich meinem lieben herrn schwachern grafen
von Lerchenfeldt verschaffe, zu einer ewigen gedechtnuß, auf ein
paar diemanthene rünng, neben hocher bitt, mein liebste schwesster
besseres anbeuolchen sein zulassen, anbeÿ auch meinem liebsten herrn
gemahel vmb meinetwillen alle lieb vnd guetthättigkheit zuerweisen,
vnd alles guetes zuthuenn daruor ich meinem liebsten herrn schwager seiner
gemahlin vnd künndern tausentföltigen göttlichen seegen
vnd belohnung anwünntsche vnd erbitten will, wann ich vor gottes angesicht
gelannge, meiner armen seellen aber wollen sie alß einer treugewesten
freunndtin ihrer andacht eüfrigist einuerleiben, vnd vor mich betten.
zwainzigisten gebühret mir auch lauth contracth zwischen mir vnd meinem
herrn mein zuegebrachtes heurath guett alß funnffzechen hundert gulden,
gleich nach meines herrn gemahel todt heraußzugeben; dise funnffzehen
hundert gulden dann verschaffe ich meiner lieben frauen schwesster gräfin
von Lerchenfeldt vor aigenthomblich, daß ist 1500 f. -. ain vnd zwainzigisten,
waß vber obgemelte legata noch vbrig sein wierdt, sowohl in geldt,
silber, alß andern meinen aigenen vahrnussen, seze vnd ordne ich
zu einen vniuersal erben, meinem liebsten herrn gemahel, Ferdinandt Ludtwig
gr[a]fen vnd herrn von Starhemberg, gegen ihme mein herz[lic]he lieb zuerweisen,
die er auch hoffentlich genuegsamb erkhennen wierdt, in bedenckhen wie
ich gahr nichts von seinigen genossen, sonndern mit höchster beschwehrlich
vnd müehesambkheit beÿ seiner vill iährigen vnd vndterschidliche(n)
kranckhheiten vnd hartten zeiten, mit den wenigen mitlen, ohne einzige
hilff vnd zuepuesß, hab alles muessen bestreitten vnd versorgen,
vnd neben disen allen mir höchsten beschwehrlichkheiten noch ein gueten
thaill schuldten, so der graf vor seiner verehelichung noch gemacht, vnd
ich gefunndten, abzuzahlen gehabt, vnd mich so schlecht betragen, damit
mein herr gemahel ehrlich, vnd ohnne anderer leüth beschwerdten, vnd
ohnne deren gnaden dannoch zu leben gehabt, vnd in ruehe mit göttlichen
seegen daß wenige genossen, welches ich ihme auch nach meinem ableiben
auß getreuen herzen wünntsche, mich aber bitte alß sein
allzeit getreu, vnd ihme innigkhlich lieb gehabte ehegattin in sein bestendige
tägliche andacht einzuschliessen, vnd vor mich zubetten. zwaÿ
vnd zwainzigisten, ob ich zwar meinen liebsten herrn gemahel in gleich
vorhergehenten puncten, vor eine(n) vniuersal erben eingesezt, will ich
doch kheines weegs in bedenckhung seiner stethen leib vnpäsßlichkheit,
die execution meines letsten willen, ihme aufgepür[te]t haben; sondern
erbitte dem wolgebohrnnen herrn her[rn] Johann Phillipp Spünndler
freÿherrn auf Irrnhärdting, vnd P[o]lheimb, der röm. kaÿ.
maÿ. rhat vnd lanndtrhat, wie auch lanndts annwaldt in Össt.
ob der Ennß, er wolle mir dises werckh einer christlichen lieb erweisen,
vnd die execution auf sich nemen , weillen ich dahin mein gennzliches vertraue(n)
seze, vnd hoffe es werde durch dessen ansehe(n) vnd kuegheit , mein letster
will nachtruckhlicher vollzogen werden, bittent alles meiner erben getreuer
vatter dergestalt zusein, daß sie alle zu ihren von mir bestimbten
erbthaill gelanngen, vnd mein ganzes testament zu volkhomenen zill vnd
enndt khomen möge, auf dessen vätterliche treu vnd gewissenhaffte
hanndlung ich mich sicherlich verlasse, vnd mit trosst hierauf sterbe,
vor dise mir erwisene gueththatt werde ich in iener weldt mit meinem gebett
mich beÿ gott danckhbahr einstöhlen, in diser aber in gleiche(n)
mein danckhbahres gemüett erzaigen mit obgesezten dreÿhundert
gulde(n), damit aber den herr(n) annwaldt dises zulaisten weniger beschwehrlich
fahl, will ich herrn Geörg Wilhelmb Schmidtpaurn Ober össt. lanndtschafft
gültens buechhalter, vnd einnemberambts gegenhandler freunndlichst
gebetten haben, daß er mit treuer beÿhilff herrn anwaldt wolle
an die hanndt gehen, zu welchen enndte ich dann wegen gehabter müehewaltung
vnd villfeltig anderen in meinen leben mir erwisenen gueththatten mich
gegen ihme danckhbahr zuerweisen ge[dac]htem herrn Schmidtpaurn, die zuruckh
begriffene dreÿ hundert gulden vermacht hab. letztlichen vnd zum beschluß,
zum fahl an diser meiner disposition vnd lezten willen, einige solennitet
ermanglen, vnd dahero vor vngültig vnd crafftloß gehalten werden
[dürffte], so will ich doch, daß es wenigist vor ein codicill
vndisputirlich bestehen vnd gehalten werde(n) soll, auch auf waß
formb vnd weiß es imer sein khann, sein crafft haben vnd gültig
sein, also daß souehrn iemanndt auß denen in solchen benennte(n)
benennten erben welches ich nicht hoffen will sich vndterfangen soll, disen
meinen letsten willen zuwidersezen, er den im vermainten thail gennzlich
verliehren vnd solcher in die lünnzerische arme heußer außgethailt
werde(n) soll, vnd weillen ich mich auch vber solches vnrecht in ienner
weldt beÿ gott dem allerhöchsten richter beclagen werde, welcher
gleich wie er nichts guetes vnbelohnnter, also auch nichts vnbilliches
vngestraffter lasst, wierdt ihm die göttliche straff gewiß nit
außbleiben, iedo[ch] behalt ich mir außtruckhlich beuor, ein
anders testament [o]der codicill zumache(n), zu becrefftigung alles dessen,
waß hierin begriffen, hab ich dises mein testament durchgehents mit
aigener hanndt geschriben, vnd auch ihnnen vnd a[u]ßwendig vndterschriben,
vnd mit meinem pettschafft gefe[rt]iget, beschechen in Lünnz den funnffzehende(n)
tag nouember, ain tausent sechs hundert acht vnd neünz[igi]sten iahrs.
l. s. H[e]lena Rebecca gräfin von S[t]arhemberg, gebohrener gräfin
von Schallenberg. zu vehrer versicherung [vnd] becrefftigung meines testaments
habe ich die herrn gezeuge(n) erbette(n) aussen her mit mir zuferttige(n),
doch ihnne(n) vnd ihren erben ohnne nachtl vnd schade(n). l. s. Helena
Rebecca gräfin von Starhemberg. 1698 15/11.
OÖLA, Familienarchiv Starhemberg (Urkunden)
Testament der Magdalena von Starhemberg, geb. von Lamberg, 9.6.1566
Urkunde Nr. 3041; 1 Bogen, (siehe auch: OÖLA, Familienarchiv Starhemberg (Urkunden); Urkunde Nr. 3042; 8 Seiten)