OÖLA, Familienarchiv Starhemberg (Bestand Riedegg) Testament der Potentia von Polhaim, geb. von Hohenfeld, 27.1.1564 Schachtel 184; 8 Seiten (2 x vorhanden).


Frauen Podentiana frauen von Polhamb gebornen Höhenfelderin seligen testaments abschrifft (etc).
 Im namen der heilligen vnzertailten dreÿfaltigkhait gott des vatters sun vnnd heiligen geists bekhenn ich Potentiana gebornne Hohenfelderin (etc) des wolgebornnen herrn herrn Sigmunden herrn zu Polhamb vnnd Parz eheliche gemahl, vnnd thue khundt menigelich nach dem ich auß nattirlicher sorg vnnd vorbetrachtung des menschlichen geschlechts vngewissen abganng vnnd sterbens halber bwegt wierdt in dem zeitlichen guet, das mier gott der allmechtig insonderhait nach weillundt meines lieben herrn vattern achaznen Höhenfelders vnnd Esster seiner ehelichen gemachl geborner Albrechtshamerin meiner lieben frauen mueter seligen auß ierem verlaßnem guet vnnd in ander wege geben hat zuuerhiettung khonnfftiger irrung vnnd zwitracht guetn ordnung aufzurichten vnnd fürnemblich darine(n) obgedachtem meinem lieben herrn vnnd gmachl der lieb vnnd threu, so er mier bißher erzaigt hat vnnd ich mich hinfieran derselben nit mit wenigerer freundtschafft zu im vngezweiffelt getrist, widerumb zubetrauen, vnnd mich allso in gleichem faal mit aller ehelichen lieb vnnd threu gegen ime zuerzaig(en), auch meinen khindern Georg Rueprechten vnnd Regina die ich beÿ ime meinem lieben herrn vnnd gmahl ehelichen erworben hab, vnnd dise zeit so lanng gott wil in leben sein, auch mit der weil durch gottes genedigen segen nach mir mit ime überkhumen  mechte wo ich vor ierer vogparkhait mit todt abgieng sÿ mit threuen vermündern vnnd gerhaben zuuersehen, vnnd in anderweg in all meiner verlassung guete ordnung fürzunemen. derohalben ich mich entschlossen dises mein testament vnnd lesten willen so wie gehert causa mortis halben geschiecht auf zurichten, thue das auch hiemit wissentlich vnnd in crafft dies briefs wie das allen rechten der testament codicil oder donation causa mortis auch gemainen landtsbrauch nach zuuolziechung desselben am crefftigisten sein khan sol vnnd mag.
 So ich nun nach dem willen des allmechtigen mein zeitlich leben schliessen vnnd ableiben wiert des ich in solchen seinen göttlichen willen stöll, vnnd darauf mein seel in sein vnausprechliche barmherzigkhait beuelchen thue auch mein lebenlanng innigelich mit seiffzetem herzen bitten wil, das mier sein allmechtigkhait zu solcher meiner lesten zeit ain waren christlichen bestendigen glauben in seines aingebornen sohns jesu Christÿ leiden vnnd verdiennst damit er mich vnnd alle christglaubige erlöst hat, verleich vnnd mich seiner göttlichen verhaissung nach darein ich all mein hoffnung vnnd trost sez in das ewige leben nemb. sol mein leichnamb zu christlicher ehrlicher begrebnuß in des neuen spitals khirchen zu wels, so vormals das closter daselbs gewesen ist, vnnd darinen die herrn von polhamb ir begrebnuß haben bestät, vnnd darauf armen dierfftigen leitten, vmb gottes willen ain anzall gelt, vnnd sonderlich aber den armen leiten im siechenhauß zu grießkhirchen ainhundert pfundt pfening die inen von meinem guet mit gedachts meines lieben herrn gemachls oder seiner erben vorwissen zu nuz vnnd guetem aufs treulichist vnnd best angelegt geraicht vnnd geben werden. verrer nach dem mier obberierter mein lieber herr vnnd gemachl in vnnser beeder verehelichung ein vermächt vnnd mier darinen gegen meinem zuebrachten heirathguet ain widerlegung mit nottüerfftiger verweisung gethan hat, das alles will ich hiemit becrefftigt vnnd derzeit vngeändert haben. vnnd über dasselb ist mein lezter wil vnnd mainung schaff vnnd orden auch so ich nach dem willen des allmechtig(en) vorgedachtem meinem lieben herrn vnnd gmachl mit todt abgieng, das er alsodan all mein verlassen anligundt vnnd varundt guet nindert nichts dauon außgenumben noch gesönd(er)t sein lebenlanng vnuertänlich inhaben nuzen vnnd niessen sol vnnd mag, doch wo im was nuzbarlichs mit wexl oder in anderweg zue stundt des er durch solch mein guet erlanng(en) mechte, sol im dasselb zuthain vnuerwort sein, dergestalt, das dardurch das einkhumen meines vrbars mit nichte geschmellert noch meinen erben zu nachtail nichts vergeben vnnd entzogen, sonnder durch solch verwexlung widerumb volkhomentlich erstat werde, vnnd so er mein lieber herr vnnd gmachl mit todt abget sol alßdan solch mein verlassen anligendt vnnd varundt guet auf meine eheleibliche khinder erben vnnd fallen. dergestalt all die weil sün von mier vnnd meinem lieben herrn miteinander erzeugt vorhanden sein, auch derselben männdtlicher stammen in absteigender linÿ befunden wiert, das sÿ meiner töchter ain yede in sonderhait mit ain tausent gulden reinisch in münz, für ieren müeterlichen erbthail (wo ich ir hernach nit mehrers verordnen wüerde) sambt ainer ehrlichen abferttigung ierem standt gemäß gegen gebierlicher lanndtleiffiger verzicht guetwillig geniegen vnnd ersettigen lassen sollen, vnnd das annder mein guet alles allain meine(n) sünen, vnnd ieren mändlichen ehelichen leibs erben, absteigender linÿ aigenthumblich zue stehen vnnd bleiben, doch das die selben meine khinder solcher ieres müetterlichen guets halber in gedachts meines lieben herrn vnnd gmachls leben gegen der threu so er inen, alß vnnser baider khinder sonnders zweiffels erzaig(en) wiert, zue ime gar khain zuespruch anuorderung vnnd gerchtigkhait haben sollen vnnd müg(en). Wan aber dieselben meine sün noch ir mändlicher stamen in absteigender linien von ine(n) geborn nimmer verhanden, sonnder auch mit todt abganng(en) sein, das alßdan ernenten meinen töchtern in ierrem natierlichen zueteil vnnd erbschafft in berirter ierer brieder vnnd derselben abgestorbnen mändlichen erben verlassen anligenden vnnd varunden güetern so vmb solcher vrsach willen auf weiblichen stamen erben vnnd fallen, hiemit auch nichts benumen noch vergeben, sonndern austriekhlich vorbehalten seÿ wann aber dieselben meine khinder in ierer vnuogtperkhait oder aber vor gedachtem meinem lieben herrn vnnd gemachl auch mit todt abgienngen, oder so sÿ ir vogtperkhait erraichten vnnd doch nit khinder verliessen, also das ir khaines, noch iere khinder nit in leben wären, auch sÿ in ierer vogtperkhait solch ir erbschafft nit verschieffen vermachten oder in ander billich weg vergäben, des inen in ierer vogtperkhait doch vnuergrifften bemelts meines lieben herrn vnnd gmachls leibgedings, des ich ime wie oben begriffen, verordnet hab hiemit nit benumen sein, sonnder sÿ sollen des gueten fueg vnnd macht haben, so sol alßdan aus solch meinem verlasenen guet ernentem meinem lieben herrn vnnd gmachl vnnd desselben erben oder linien des namen von polhamb in welß, das gannz ambt khöter(n) sambt meinem hauß zu linnz am hofperg geleg(en), mit allen ieren rechtlichen ein vnd zuegehörung(en) erblich vnnd aigenthumblich zuestehen vnnd nachuolgen. Was auch ermelter mein lieber herr vnnd gmachl in zeit vnnser baider leben für nuzung vnnd gefäl von meinem guet eingenumen vnnd empfangen hat, dauon sol er niemandts khain verantworttung raittung noch vnnd erstattung zuthaun schuldig sein was ich nun von solch meinem anligunden vnnd varundt(en) guet ÿezt oder khonnfftiger zeit wie ich mier dan gueten fueg vnnnd macht zuhaben hiemit außtrüekhlich vorbehalten thue wie hernach mehrers begriffen wie es vnuerschafft vnnd vnuerkhumert hinter mier verlaß, das alles vnnd in sonnderhait mein ambt vnnd vnterthanen zue merkhenhofen sambt all desselben rechtlichen ein vnnd zuegehörungen, schaff vnnd orden ich meiner freundlichen eheleiblichen lieben schwester frauen susanna des wolgebornnen herrn, herrn gundtackherrn herrn von starhenberg (etc) ehelichen gemachl vnnd ieren eheleiblich(en) khindern oder wo dieselb mein schwester vnnd iere khinder nit mer verhannden, sonnder auch mit todt abganngen wären, alßdan dasselb mein guet alles sambt ÿezt gemeltem ambt merkhenhofen andern negsten meinen bluets freundt(en) vnnd erben denen es von recht vnnd billichait zuesteht vnnd erblich bleiben sol oder gebueren thuet. Doch mit diser außtrickhlichen beschaidenhait vnnd vorbehalt, nach dem ernente mein freundliche liebe schwester frau susana von Starhemberg, sambt vnnd neben mier all obgedachter vnnser baider eltern seligen anligundt vnnd varundt guet des sÿ vnns insonnderhait verornndt vnnd verlassen haben zugleich geerbt, vnnd derhalben von demselben mich vnnd meine eheleibliche khinder nit dermassen herwiderumb wie ich sÿ bedenckhen vnnd betreuen wuerde, sonnder solch ir guet auf ander linien von vnns vnnsern bluets negsten bluedts freunden oder erben verorenden thet, des ich mich doch aus schwesterlicher lieb vnnd threu, beÿ ir nicht versiech, das alßdan ir oder ieren erben, vnangesehen dises meines lesten willen vnnd verordnung, von solch meinem verlassnen guet, auch nit mehrers zuestehn vnnd nachuolg(en) sol, dan souil sÿ mier oder meinen negsten erben schaffen vnnd verordnen thuet. so sich nun nach dem willen des allmechtigen begäb, das ich vor mergedachter meiner lieben khinder vogtperkhait mit todt abgieng, ist mein lester will vnnd mainung, schaff vnnd orden auch, das alßdan obgedachter mein lieber herr vnnd gemachl der selben meiner khinder vormundt vnnd gerhab biß auf ir volkhomentliche vogtperkhait sein sol, wie er sÿ meinem vertrauen nach mit vätterlichen treuen vnnd zucht darinen wierdt zuuersorgen wissen, wo er aber auch durch den genedigen willen gottes vor solch ierer vogtperkhait, mit todt abgieng, das alsodan der edl vnnd vesst ehrnvesst herr Michael Höhenfelder zu Austerkhaimb vnnd Albmegg, oder sein son Leonhart Höhenfelder, mein freundlich lieb vettern solch meine khinder in ir gethreue vormundtschafft guetwillig meinen vnnd meinem vertrauen nach, des ich vngezweiffelt in sÿ stöll, vnnd derhalben hiemit aufs freundlichist darumben gebeten haben wil, darinen in gottsforcht in allen ehren vnnd gueter zucht von solch ierem müetterlichen guet doch anentgelt oder vngeschmelert desselben biß zu ierer vogtperkhait vnnd verehelichung treulich auferziechen vnnd versorgen, vnnd sonnst in all andern ieren hanndlung(en) das nuzlichist fürdern vnnd betrachten, wie sÿ inen sonders zweiffels von ehrlicher lieb vnnd freundtschafft weg(en) zuthain gesint vnnd genaigt sein werden. solliches alles ist mein lester will vnnd mainung den ich auch hiemit aller zierlichhait vnnd volkhomentlich nach allen rechten vnnd gebreichen der testament, so vmb vrsach willen wie oben verstanden geschehen beÿ mein ehrn vnnd threuen angeschwornen aÿdesstab aufgericht, gesezt vnnd geornndt haben wil, vnnd ob es in crafft eines ordenlich(en) testaments nit gnuegsamb war, das es doch die wirkhung der rechten codicil oder donation causa mortis das sein gaben, so nach aines abgang ir crafft erraichen auch aines ÿden andern lesten willen haben, vnnd darauff in allen seinen puncten vnnd articulen genzlich volzog(en) werden solle. doch wouer ich über khuerz oder lanng in ainem oder mehren articulen hierin begriffen was verändern mündern oder mehrn oder in anderweg iemand was von meinem guet verodnen vnnd schaffen wuerde, vnnd solches durch ain ander geschäfft oder mein aig(en) handtschrifft mit guetem bedacht hinder mier verließ, vnnd verer verordtnete, wie sich das solches meiner geleg(en)hait nah zuetragen vnnd begeben mechte, das solches alles vnuerhindert dises meines lesten willen vnnd testaments gleichsfals für crefftig gehalten vnnd genzlich volzogen werde, alles treulich vnnd vngeuerlich. des zu warem vrkhundt hab ich mein aigen handtschrifft vnnd insigl hierunter gestelt, vnnd zu mehrer zeuckhnuß der sachen die wolgebornen edlen gestrengen vnnd ehrnuessten herrn herrn Georg(en) von Männing zu Khirchperg an der Pielach ritter, röm. khaÿ. mat. (etc) rath camerer vnnd lanndtshaubtman in Össterreich ob der Ennß. herrn Hannsen von Prag freÿherrn zu Windthag, herrn Dietmarn herrn von Losenstain in der Gschwent ritter, herrn Wilhelbm herrn von Volckherstorff vnnd Weissenburg (etc) all dreÿ ierer khaÿ. mat. räth. herrn Wolff Wilhalben herrn von Zelckhing, Hilipranden Jerger zu Prandtegg vnnd Ottenßhaim, auch ierer khaÿ. mat (etc) rath Hannß Hainrichen Geÿman zu Galspach vnnd Trätenegg mit vleiß erpeten das sÿ iere insigl auch hieran gehang(en) haben, doch inen ieren erben vnnd insigln on schaden, geschehen den 27 tag januarÿ nach Christÿ vnnsers lieben herrn gebuert funffzehenhundert vier vnnd sechzigisten jar (etc). Potentiana frau von Polhamb geborne Höhenfelderin aigne hanndtschrifft (etc).


OÖLA, Familienarchiv Starhemberg (Bestand Riedegg) Testament der Magdalena von Lobkowitz, geb. von Starhemberg, 6.4.1572 Schachtel 183; 6 Seiten.


 Testaments abschrifft. frawen Magdalenæ frawen von Lockhowiz, ein geborne von Starhemberg .(etc). see., dat am tag der fröllichen vrstendt Christi de(n) 6.t(en) aprilis a(nno) 1572.
 Im nahmen der heiligen dreÿfaltigkeit; ich Magdalena fraw von Lockhowiz, ein geborne von Starhemberg, bekhenne hiemit vor gott vnd aller welt, demnach mich gott nach seinem vätterliche(n) willen, mit leiblicher krankheit heimbgeßucht, also daß von wegen der erbsünde(n), der gemain zeitlich todt zubefahre(n), daß ich gleichwol meine(n) wille(n) in gottes wille(n) gestelt habe, vnd tröste mich meines erlößers Ießu Christi, welcher von wege(n) meiner sünde(n) gestorben vnd zu meiner gerechtigkeit auferstande(n) ist, dem will ich mich auch forthin ergebe(n), lebendig vnd todt, wie es der göttlichen allmechtigkeit mit mir zumachen gefällt, vnd wiewohl ich herzlich ger(n) beÿ meinem liebste(n) herr(n) vnd gemahl lenger gelebt hette, vnd so es sein göttlicher will were, noch leben wolte, welcher dan mich zu zeit vnsers beisambe(n) wohnens meinem stand nach, herlich vnd wohl gehalte(n), sich aller freundlichkeit gege(n) mir befliesße(n), auch an nichtem, welches zu meiner ehre(n) wohlfarth vnd geßundtheit dienet, hat mangle lasßen; wann es aber der will des allmechtige(n), welchem niemandt widerstrebe(n) khan, nicht sein wurde, also ist mein erester endlicher lezter wille vnd mainung, daß alles daß ienig, waß ich zu meinem liebste(n) herr(n) vnd gemahl bracht hab, ihme bleibe(n) solle, auch daß ihm alles daß, waß ich noch beÿ meine(n) bruder(n) zuforder(n) habe, vnd zugewartte(n), es seÿe an der mauth zu Ascha an de(n) Schaumburg güetter(n), in summa alles waß mir auf meinem thail gebühret, nichts außgeschlosße(n), ohne meiner brüder freundtschafft vnd mennigliche(n) einredt folge(n) solle, vollkhomblich, alß we(n) ich ihn mit der landtaffel in der cron Böhaimb versichert hat, oder dasselbe selbste(n) persöhnlich abforderte, welches ich dann, so mir gott mein lebe(n) vergunet hette, oder noch vergune(n) wurde, wolte gethan habe(n), auch noch thun will zue besßerer versicherung, habe ich mit guter wohlbedachter vernunfft, mein angebore(n) inßigl hierunder angetrukht mich auch mit aigner hand vnderschribe(n), auch mit vleiß erbette(n), die wohlgeborne(n) grafe(n) vnd herr(n), grafe(n) Hainrichen von Guttenstein, herr(n) auf Pernausßel, herr(n) Geörge(n) Hersßeskhÿ von Welchardiz auf Cesteekh, vnd herr(n) Fridrich Masstiofskhÿ v. Falowrath auf steedig, daß sie sich nebe(n) mier haben vnderschriben, vnd ihre angeborne sigl aufgetrukht geschehen am tag der frölliche(n) vrstendt Christi, welcher ist, der 6. Aprilis im 1572iste(n) iahr. magdalena fraw von lokhowiz geborne fraw v. Starhemberg. hainrich graf von guttenstain. Geörg Hersßenßkhÿ von Welchardiz ./. Fridrich Mastiofßkÿ v. Falowrath auf Steediz.


OÖLA, Familienarchiv Starhemberg (Bestand Riedegg) Überschreibungsurkunde von Bohuslav von Lobkowiz an seine Frau Magdalena von Lobkowiz, geb. von Starhemberg, 1572 2 Seiten.


Im klainern schwarzen obligations buch a(nn)o. 1572. mitwoch nach Mariæ himmelfarth p. 24.

Bohußlau sonsten Gall von Lobkowiz auff Blichau, hat vor den Prager ambtleuthen bekennt, daß er schuldig sey einhundert schad groschen böhmisch prägerisch, der Magdalena von Starhemberg, seiner ehelichen haußfrauen vnd ihren nachkommen, in welcher schuld er alsobald nach seinem todt vnd eher nicht ihr abgetretten hat, vnd mit dieser verschreibung ihr abtrett(en) thut, alle sein recht vnd gerechtigkeit, so er immer, eß seye zu weh nach wehme es seye, vnd wann ers innen hat od(er) noch haben wird, an weh die auch wehren, vnd wie die gleich immer erfunden vnd außgesucht werd(en) mög(en), eß seye durch die landtafel od(er) an briefen, maiestätbriefen, also, alß wann sie darauff ordentlicher weise guten aufgerichten wille(n) hette, sambt allen haußrath, clainodien, pahrem geld, welches er hat od(er) haben wirdt, nirgend nichts außgenommen, vnd das zu haben, zu halten, zu verkauffen, zuversezen, zuverschreiben, vnd mit dem allen zu thun, alß mit ihrem aignen erbgutt, in dem recht, kein recht, od(er) ichtes sonders in obgeschriebnen recht, nach seinem todt vnd ehe nichts, ihme vorbehaltend mit dieser hiebey vermeldten condition, daß er Bohußlau sonsten Gall von Lobkowiz ihme dieße macht vorbehalten thut, er diese verschreibung ändern, cassiren, darzu od(er) daran thun möge vnd macht habe, od(er) ihme selber solches auß d(er) landtafel thun laßen, ohne mäninglich verhinderung, alles nach seinem willen, wann es ihme auch gelegen vnd gefällig sein wurdt. diese abschrifft ist auß d(er) landtafel gegeben worden, auß befelch des edlen vnd gestrengen ritters herrn Michaeln Parnarßky von Lißau vnd auff Pozau, obristen landtschreibers im königreich Böhmen, vnter den insigeln des wenzeln sturmb von hirsfeld vnd landrichters des königreichs Böhaimb, vnd Wilhelm Malowez des eltern von Malowez, landschreibers berührtes königreichs Böhaimb. a(nn)o 79. den mitwochen nach purificat Mariæ. Wilhelm Malowez d(er) elter von Malowez, vice landschr. des königreichs Böhaimb. diese translation ist dem gefertigten böhmischen instrument im verstandt vnd innhalt allerdings gleich. zu vrkundt haben mir die hierzu von d(er) löbl. landshaubtmanschafft deputirte commissarien, vnser handtschrifft vnd petschafft hierunter gestelt. act. Linz den 7. iuly a(nno). 94. Christ. heuder v. h. kay. vizthumbs ambts daselbst gegenhandler. Theodor(us) Kauli(us) hoff advocat bey d(er) löbl. lands haubtmannschafft daselbst.
 
 


OÖLA, Familienarchiv Starhemberg (Bestand Riedegg) Testament der Anna von Sickingen, geb. von Landeck, 15.11.1603 Schachtel 362; 19 Seiten.


Testament Anna vo(n) Sickhinge(n) vo(n) 15. (novem)bris de a(nno) 1603
In dem namen der hochheÿligen vntheÿlbaren dreÿfaltigkheit gott deß vatters, deß sohns, vnd heÿligen geÿsts amen (etc) bekhenne ich Anna frewlïn von Landeckh, weÿlandt deß etlen vnd vesten Friderichen von Sickhingen, meines freundtlichen lieben iunckhern vnd ehemahlen säligen nach todt gelaßene wittib, vnd thuon kundt hiemit. Demnach ich zue mehrmahlen betrachtet vnd zue gemuött gefüert, das diß zeittliche leben, aller sterblichen menschen alhie vff disem irdischen iamerthal kurtz, vnbestendig, auch vngewiß; vnd hingegen der todt alß ein durchgang, vnd endschaft aller lebendiger creaturon sicher vnaußbleiblich vnd vnempfliehenlich, auch auß göttlicher verordnung allen menschen einmahln zusterben auffgesetzt ist, alß hab ich auff khünftige vorberaittung meines tödtlichen abschiedts von diser weldt, vnd damit ich in meinen letsten sterbens zeitten, aller zeitlichen vnnd weldtgeschäfften ledig vnd ruöwig, den weg der letsten bülgerfahrt desto fertiger antretten möge, vnd in sonders zue erhaltung zwüschen meinen hertz lieben khindern (.damit der allmechtige ewige gott weÿlandt vorgemeldten meinem freundtlichen lieben iunckhern vnd ehegemahln säligen vnd auch, inn währendem vnserm ehelichen standt begabt vnd gesegnet,) aller bruöderlicher vnd schwesterlicher trewen, liebe, fried vnd einigkheit, auch zue fürkhomung alles wider willens, weÿtterung vnrichtigkheitten, zanckhens vnd vneinigkheitten, alles meines vermögens vnd verlaßenschafft, müetterliche ordnung geben vnd verschaffen wöllen, ordne mache vnd setze also hiemit auß aigner vnd müetterlicher bewegnuß, beÿ guoter vernunft vnd vermöglichen leibs, auß freÿem guotten willen, vnbezwungen, vnd vngetrungen, inn der besten vnd beständigsten form, weÿß, maß vnd gestalt, so nach zuolaßung der rechten zum kräftigisten geschehen soll, kan vnd mag, Anna von Sickingen wittwe geborne von Landeck
 Mein müetterliche verordnung testament vnd letstenn willen vnder meinen hertz lieben khindern, testamentum inter liberos genanndt, inmaßen hernach vnderschiedtlich geschriben ist. erstlichen so beuilhe ich dem allmechtigen meinem gott vnd herren, der mich erschaffen, vnd ihesu Christo, seinem eingebornen sun, meinem heÿlandt vnd söligmachern, der mich am stamen deß heÿligen creützes, durch sein bitter leiden vnd sterben erlößet. Gott dem heÿligen geÿst, der mein seel, in dem heÿligen tauf gehailiget hatt. Auch der hochgebenedeÿten iungfrauwen vnnd himelkhünigin Mariæ, sambt allen heiligen vnd außerwälten, mein arme sündthaffte seel, gantz demüettig pittende, das main ewiger gott, vnd himelische vatter, dieselbige nach meinem tödtlichen ableiben, durch sein grundtloße barmhertzigkheit, vnd die tewre verdienst meines erlößers Christj ihesu, barmhertzig vffnemen , vnd mit der ewigen ruhe vnd seeligkheit vätterlich(en) begaben wölle. als dann vnd zum andern begere ich gantz eÿfferig, mit der gnaden deß allmechtigen gottes, inn dem wahren catholischen christlichen glauben, darinnen ich erborn bin, vnd gelebt habe, biß ahn mein endt zuverharren, auch inn solchem christ. vnd catholischen glauben, von dißem zergenckhlichen iamerthal abzuoscheiden, vnd anderst nicht, dann was die heÿlige christliche vnd catholische kirch glaubt vnd bekhendt, zuoglauben vnnd zubekhenen . vnd wann also inn diser bekhantnuß, mein seel von meinem leib abgeschieden, alß ist mein will vnd mainung, das mein cörper vnd todter laichnam, alhie zuo Freÿburg, inn die pfarkirch oder münster, vor der großen orgeln (alda auch mein geliebte fraw muotter, vnd Anna von Sickingen wittwe geborne von Landeck, dero liebe eltern sälig begraben ligen.) christlich zuor erden bestattet werde, vnd daselbsten in dem geweichten erdtrich der zuokhunfft deß großen tags deß herren säliglichen zuohendt, erwarte. demnach solle mir auch der leibfahl, sibendte vnd dreÿßigist, gott dem allmechtigen zuo ehren, auch meiner seelen zuo trost vnd heÿl, christlichem catholischen gebrauch nach (.aber ohne allen weldtlichen schein vnd bracht.) mit vigalien vnd den amptern der heiligen meß gehalten werden was dann daß iarzeit meines christlichen ableibens belangt, ist mein will vnd begeren, das dem herren pfarrherren inn vnser lieben frauwen mienster alhie, auß meiner verlaßenschaft ein hundert gulden gegeben werden, vnd er herr pfarherr hingegen mir alle tag, von dem dreÿßigisten meines ableibens, zuorechnen, biß zuo verfließung eines gantzenn iahrs, durch einen fromen priester, ein andechtige meß, vff dem nechsten altar, beÿ der großen orgeln inn bemeldtem münster alhie, dem allmechtigen ewigen gott zuo lob vnd ehren, vnd meiner seelen zuo trost vnd heÿl leßen, vnd noch halten laßenn solle. vnd dieweÿl der allmächtige gott, inn seiner heilig(en) schrifft, ahn vielen orthen beuelhen thuot, die armenn inn günstigem beuelch zuo haben, hierauff so legiere vnd verschaffe ich, den würdigen vnd geistlichen herren Capucinern, alhie zuo Freÿburg einhundert gulden inn gelt, die inen auß meiner ver[]laßenschafft , zuo irer notturft vnd vnderhaltung Anna von Sickingen wittwe geborne von Landeck
 Nach meinem ableiben gelüfert werden sollen. ich verordne auch dem dorff Biengen dreÿhundertt vnd zehen gulden, dergestalten, das solches haubtguot gegen gnuogsamer verschribenen vnderpfanden, durch die verordnete pflegere deß neüwen spittals daselbsten sicherlichen ahngelegt, vnd auß dem dauon gefallenden fünffzehen gulden, iärliches zinßes, den hauß armen vnd bedürfftigen leüthen auch iren khindern, schuoch ein khrufft, vnd iärlichen vor winters zeit, vnder dieselbige recht getreüwlichen, auch ohne alle parteÿlickeit außgetheilt werden, vnd sie pflegere deßwegen meinen hernachgemeldten testaments erben, gebüerende reuers geben. Vnd was den noch überigen halben gulden ahnlangt, ist mein will, das die gemeldte pflegere, für ir habende mühe solchen iarlichen haben sollen. gleicher maßen verschaffe ich dehn ebnet auch dreÿhundert vnd zehen gulden haubtguots, vnd will das die verordnete pflegere der kirchen vnd guoten leüth hauß daselbsten, solches gegen gnuogsamen reuerß, vonn meinen testaments erben empfahen vnd sicherlichen ahnlegen, auch auß den fünffzehen gulden ertragenden zinß, alle iar schuoch einkhauffen, vnd die selbige vnder die hauß armen leüth vnd ihre khindere zuo ebnet, wie auch zuo Leÿtterweÿler (.iedoch daselbsten allein vnder die landeggische iederzeit alda wohnende vnd bedürftige leütt vnd ihre khindere, iärlich getrewlichen außtheilen, vnd sollen sie pflegere für ire in disem gott wolgefälligen werckh habende mühe, zuo einer ergätzlicheit, den noch überigen halben gulden zinßgelt haben vnd einnemen . Anna von Sickingen wittwe geborne von Landeck
 Also verordne ich auch gehn zäringen dreihundert vnd zehen gulden haubtguots, die sollen meine testaments erben, dem vogt vnd Heimburgen zuo Zäringen, gegen gebüerendem reverß lüfern, vnd er vogt vnd Heimburg wegen genuogsamen vnderpfanden sicherlichen anlegen, auß den fünfzehen gulden iärlichen zinß, alle iahr schuoch einkhauffen vnd dieselbige vnder die zuo zäringen wohnende heuß arme bedürftige leüth vnd khinder, gantz getrewlichen iedes iahrs außtheilen, auch sie beede der vogt vnd heimburg alle iahr dem noch überigen halben gulden zinß für ihre bemüehung empfahen. vnd ist beÿ nechst vorgesetzten dreÿen posten mein endtlicher will vnd begeren, des die sambtlichen alß vorsteht (.iedoch in dreÿ vnderschidliche ortt von mir ver[]schaffte vnd geordnete neunhundert vnd dreÿßig gulden haubtguots, so oft dieselbige ins khinftig abgelößt, gleich widerumben (.aber inn alle weg mit verwüßen vnd willen iedes orths oberkheit.) von den gemeldten respectiuè vogt heimburgen vnd pflegern auch allen ihren nachkhomen ahngelegt, vnd also dises von mir verschafte werckh, dem allmechtigen gott zuo ehren, meiner lieben seelen zuo trost, vnd den armen aller vorbestimbter dreÿer orthen, künftig zuo ewigen zeitten zuo guottem, bestendig vnd vnaufhörlichen verpleibe, vnd erhalten werde. ich verschaffe auch den hauß armen vnd bedürftigen leüthen, alhie zuo Freyburg, für ein almuoßen, so nach meinem leÿbfahl, sibenden vnd dreÿßigisten außgetheilt werden solle, benandtlichen achtzig Anna von Sickingen wittwe geborne von Landeck Mutt sauber wolberaiths roggen, also vnd der gestalten, das solche frucht nach ahnzahl der zwölf zünften daselbsten, vnnd derselbigen hauß armen bedürftigen leüthen außgerechnet, vnd demnach in ihre säckh, vnd darvon einem so vil als dem andern (.aber ie nach viele ihrer verzogener armen khindere) gemeßen vnd spendiert. Auch sie alle darbeÿ für der testiererin liebe seel, auch alle christglaubigen seelen zuopitten erinnert werden sollen. ich will auch das nach meinem gehaltenem leÿbfahl, zehenn gulden gelts, vnder die arme schuoler, inn der particuler schuolen alhie zuo Freÿburg vmb gottes willen außgetheilt werden sollen. ebenmäßig begere ich auch, das vnder die hauß arme bedürftige leüth nachfolgender vogteÿen, vor vnd hinder der straßen im Falckhensteiner thal, im Eschbach, zuo Wÿßnegg, Diettenbach, im Zastler, Widenthal, zuo Ebnet, Leüttenweÿler, Zaringen, im Vehrenthal vnd zuo horben sechtzig mutt vorbestimbts roggen gleichlichen außgetheilt, vnd einem sovil als dem andern (.iedoch nach anzahl irer armen khindern.) darvon vmb gottes ehr, vnd meiner seelen haÿl willen solle gegeben werden. so ist auch mein will vnd meinung, das dem innhabere deß haußes zuo ebnet, gleich nach meiner christlichen begräbnuß zwentzig gulden auß meiner verlaßenschafft gelüfert, damit dieselbige, inn währendem dreÿßigsten, den frembden vnd für wißenden armen leüthen, so vmb das almuoßen vor dem hauß zuo ebnet vmb gottes willen pitten, außgetheilt werden. meinem freundtlichen lieben vettern, dem edlen vnd vesten Anna von Sickingen wittwe geborne von Landeck
 Iohann Paulußen vom Ruost (etc) zuo anzeigung eines freudtlichen willens, von wegen vieler seiner mir erwißenen getreuwen vetterlichen rähten, vnd guotthedten, verordne ich zweÿhundert cronen inn goldt, sonnen oder frantzhößische cronen, darumben er mein freundtlicher lieber vetter, ein guldine ketten, in dem preÿß ime machen laßen, vnd meiner darbeÿ freundt, vnd vetterlichen eingedenckh, vnd noch fürterhin mit seinem getreuwen vetterlichen rhat vnd hilf meinen lieben khindern fürstendig sein wölle. ich verordne vnd verschaffe auch meinem freundtlichen lieben sun Friderichen von Sickhingen, die gultine ketten, mitsambt dem guldinen pfenning so darahn hägt, welche meines freundtlichen lieben iunckhern, seines vattern säligen geweßen, wie er dann dieselbige beÿ seinen lebzeitten ahngetragen, vnd nach seinem todt verlaßen hatt. Hanß Ulrichen von Stadion, meinem freundtlichen lieben dochter sun, vermache ich mein morgengab, das ist vier hundert gülden haubtguots, die von weÿlandt meinem freundtlichen lieben iunckhern säligen, mir (.vermög destwegen vffgerichten heürath vnd morgengabs brieffen.) geordnet vnd noch diser zeit von meinen lieben sünen (inhalt deren zwüschen mir vnd inen getroffner theilu(n)g vätterlicher verlaßenschafft.) verzinstet werden (.welche vierhundert gulden, nicht auß den zweÿ tausent gulden widumb, noch auch auß meinem wittiben sitz, sonder auß den überigen haubtgüldten, die mir beÿ der erst angeregten theÿlung, aigenthumblichen zuogetheilt worden.) genomen vnd erstattet werden sollen, auch also vnd der gestalten vorgemeldtem meinem lieben dochter sun Hanß Ulrichen von Stadion vermacht sein, das so fern Anna von Sickingen wittwe geborne von Landeck er nach dem willen gottes inn ehelichen standt khomen , vnd mit eheleiblichen khindern gesegnet werden, alß dann solche ime verschaffte morgengab, vnd legat, vff seine eheleibliche erben khomen , fahls er aber ohne eheleibliche khinder auß disem zeitlichen iamerthal verscheiden, oder nach dem willen gottes im geÿstlichen stand sein leb(en) enden, das alß dann, dises ime verordnete legat, nach seinem tödtlichen ableiben vff seine rechte vnd von beden banden verlaßene geschwüsterig erb vnd gleichlichen fallen solle. dennieben ist auch mein will vnd müetterliches begern, das nach meinem christsäligen ableiben, mehrgedachtem Hans Ulrichen von Stadion, zuo seiner beßerer in studÿs vnderhaltung, dreÿ iahr lang, vnd iedes iahrs inn sonderheit, ein hundert gulden, vß meiner verlaßenschafft geb(en) werden sollen. meinem freundtlichen lieben sun vnd dochtermann Ha(n)ß Christoffen von Stadion (etc) auch seiner ehegemahlin Margaretha von Stadion, gebornen von Sickhingen, meiner freu(n)dtlichen lieben dochter, von wegen seiner vilfältigen mir erwißenen söhnlichen ehren, getreüwen vnd nützlichen räthen, willfährigen verrichtungen vnd angenähmen diensten, legiere vnd verordne ich, die eilffhundert gulden, vff der landtvogteÿ dattnaw angelegten haubtguoths, vnd dauon iärlichen fünfftzig fünff gulden gefallende zinßgelt, vermög deß haubtbrieffs, der mir von dem herren andreßen höenstein ahn bezahlung meines ime verkhauften haußes zum schläffer genandt geben worden, also das vorgemeldte bede ehegemahlen, mein sun vnd dochter solche gült die tag ires lebens einnemen , empfahen, nutzen vnd nießen, auch derumben quittiern sollen vnd mögen, vnd nach irem todt solches legat, uff Anna von Sickingen wittwe geborne von Landeck, ire eheleibliche khinder, meine liebe nepoten vnd neptes all dieweÿl deren eines im leben ist wann aber nach dem willen gottes alle khinder, so von vorgemeldtem meinem sun von Stadion, vnd meiner freundtlichen lieben dochter Margaretha, inn wehrendem ihrem ehestandt erzilt worden, ohne eheliche leibs erben absterben werd(en), als denn solle die vorbesagte gült widerumben zuo ruckh vff die noch überige meine auch freundtliche liebe khinder, oder derselben eheleibliche khinder khindts vnd dero descendenten khomen vnd fallen, vnd vorbeschribener maßen dises legat von mir ein verfang(en) stückh sein, auch deßwegen diser gült brieff allen meinen khindern vnd khindts khindern zuo guottem, ahn ein sicher orth, zuo getreüwen handen deponiert vnd hinderlegt werden solle. es ist auch mein müetterlichs gesünnen vnd begeren, auch endtlicher liebster vnd letster will, das alles, was ich auß müetterlicher treüwer neigung vnd liebe, meinen lieben khindern (.das seÿen sün oder döchtere.) in zeit meines lebens guots gethan, inen geben vnd gelaßen habe, das es derleÿ verpleiben, sie meine liebe khindere deßwegen gegen ein anderm kheinen vnwillen erweckhen, nicht suochen, anfordern, noch begeren, sondern alles für ein müetterliche guotthadt achten vnd halten soll(en), vnd es beÿ diser meiner müetterlichen erclärung allerdings bewenden laßen. ich vermache auch meinem dienern doctor Petern Cholino, von wegen seiner ehrn willfährigen getrewen diensten, zweÿhundert reichs thaler, mit dem begeren, das er von mir vnd meinen lieben khindern nit auß setzen, sondern vnß allen, wie bishäro, auch fürohin seine diensten leisten wölle. Anna von Sickingen wittwe geborne von Landeck.
 Ferner ist auch mein endtlicher will vnd müetterlichen begeren, das meine liebe khinder vnd hernach gemelte testaments erben, nit allein alle vorgeschribene legata vnd vermächtnußen zum getrewlichisten aufrichten, sondern was ich noch weitter, mit meiner aigenen ha(n)dt schreiben, oder verordnet vnderschreiben vnd abzuostatten schriftlichen hinderlaßen würdt, das sie solches alles zuo gebüer vnd notturft volnziehen, vnd würckhlichen erstatt(en) sollen vnd wöllen. vnd demnach hæredis institutio das ist ernennung der erb(en), ein fundament vnd rechte grundtvest(en) ist eines iede(n) testaments, so setze, ordne, vnd instituier ich zuo meinen rechten gewißen vnd vngezweÿfelten testaments erben, alle meine eheleibliche, freundtliche liebe sün vnd döchtern, mit namen frantz conradten, Hanß Iacoben, vnd Friderichen gebruödere von Sickhingen, auch magdalena von ruost vnd Margeretham von Stadion, bede schwestern geborne von Sickhingen, alle fünff meine freundtliche hertz liebe khinder, also vnd dergestalten, das sie alle mein verlaßene haab vnd güetter (.außerthalben was ich schon legats weiß, so wol zuo milten haben, als sonsten geordnet, vnd vermacht habe, oder noch weitters verschaffen würdt) erbs weÿß in gleiche theil haben, nemen , vnd vnder sich vertheilen, nutzen vnd nießen sollen, fahls aber eins oder mehr, obgemeldter meiner lieben khindern, deren kindtskhinder, vnd leibs eheliche erben, auch leibs erbens erb(en), über kurtz oder lang, ohne laibs eheliche erben mit todt abgehn wurden, das als dann deßen, oder derselbig(en) erbtheil, außerthalben der legitima, vff andere meine khinder, khindts khinder, aller deren leibs eheliche erben vnd leibs erbens erben, erblichen fallen solle. Vnd ist mein endtlicher will vnd meinung, fahls erstgedachter meiner khinder oder khindts khinder, dero eheleibliche erben vnd erbens erben, ohne eheliche leibs erb(en), todts Anna von Sickingen wittwe geborne von Landeck verfahrn wurden, das als dann das, oder dieselbige weder trebellianicam noch falcidiam abziehen noch nemen sollen, dann ich ime vnd inen die detractionem falcidiæ vnd trebellianicæ hiemit außtruckhenlichen verbotten, vnd aller maßen mein freundtliche liebe frauw muotter sälig, von irem drittentheil, zwüschen mir vnd meiner lieben iunckhfrauw schwest[]er sälig disponiert, also ich von allem meinem verlaßenem hab vnd guot geordnet vnd testiert haben will, vnd ist mein letster endtlicher vnd liebster will, das alle meine hinterlaßene haab vnd guötter, außerthalben der legitima gantz volkhomenlichen , auch ohne allen abgang vnd schmälerung beÿ meinen eheleiblichen descendenten, zuo allen zeitten verpleiben, vnd vff khein frömbde lineam trasferiert werden solle. es ist auch mein will vnd meinung, wo diser meiner disposition über kurtz oder lang etwas kleins oder groß, vil oder wenig, zuowider gehandelt wurde, das solches iedes dann alß ietzo, vnd ietzt als dann nichtig, craftloß, vnd von vnwürden sein vnd heißen, auch nimer mehr zuo einiger wirckhlicheit khomen solle. gleicher maßen will vnd ordne ich hiemit, das so vorbena(m)sete meine freundtliche liebe khinder vnd eingesetzte testaments erben, oder dero eheliche leibs erben, vnd erbens erben, einer oder mehr, sich wider diß mein testament vnd muötterliche disposition (.die ich mit höchster begierde vnd eÿfferig begere kräftig vnd bestendig zusein, auch vollkhomenliche würckhung zuerlangen.) setzen, in einnen oder mehr puncten verhindern, oder nit halten wurde, oder wolte inn was weg, form oder gestalt, das geschehen möchte oder für genomen wurde, inner od(er) außerhalben rechtens, heimlich oder offentlich, durch sich selbsten oder andere, derselbig oder dieselbigen sollen dardurch ir erbsatzung verwirckht vnd sich deren vnfähig gemacht, die ich dann mit diser meiner testaments satzung vnd müotterlichen verordnung ietzo als dann ,vnd dann als ietzo inn alle weg alß vngehorsame vnd vndanckhbare khindere priniert vnd beraubt vnd seinen gepüerenden erbtheil den gehorsamen zuogeordnet Anna von Sickingen wittwe geborne von Landeck haben will, wie ich dann solches von rechts wegen zum beständigsten thuon soll, khan oder mag. so ist auch mein will vnd meinung, vnd ahn meine freu(n)dtliche liebe khinder müetterliches begeren, das so ich ins khünftig durch codicill, oder einen andern zedel, durch mein eigene handt geschriben oder vnderschriben etwas weitters verordnen vnd verschaffen wurdt, auch daßelbig inn, oder zuo disem meinem testame(n)t stoßen oder legen, das solches alles vnd iedeß aller maßen vnd gestalten khrafft vnd macht haben vnd volnzogen werden solle, alß ob solches von wort zuo wort disem meinem testament einuerleibt wäre, dann ich dieselbige meine khünftige codicillos oder handtschrifften ietzo als dann, vnd dann alß ietzo hiemit disem meinem testa(m)ent confirmiert, bestättiget, auch in alle weg volnzogen haben will. ich behalte mir auch beuor in der aller besten form rechtens, diß mein testame(n)t, letsten willen vnd müetterliche verordnung, solang mir mein ewiger vnd barmhertziger gott das leben verleÿhen würdt, vnd als offt mir peliebt, zuendern, zuo mehren, zuo mindern, oder zum theÿl abzuo thuon. deßen alles zuo wahrem vnd vestem vhrkhundt, hab ich dieses mein testame(n)t, letsten liebsten vnd endtlichen willen, vnnd muötterliche disposition, mit eigener handt vnderschrib(en), vnd mit meinem ringpittschafft verwahrt vnd hab auch darauf zuo noch mehrer sicherheit, vor dem vff disem meinem testame(n)t benambseten herren notario sambt den gezeugen mich selbsten mit lauttern worten erclärt, das dises mein testament liebster vnd letster will seÿe, dem ich in alle weg begere nach meinem tödtlichem ableiben wirckhlichen gelebt zuo werden, vnd sie alle gantz ehrendienst vnd frü(n)dtlichen gebetten, das sie solches mit iren innsigeln oder ringpittschafften zuo rugg vffgetruckht verwahren, auch ire handtschrifften darzuo verzeichnen wöllen, beschehen zuo Freyburg im Breÿßgöw den fünfzehend(en) monats noue(m)bris Anna von Sickingen wittwe geborne von Landeck nach Christj vnsers lieben herren vnd säligmachers geburt im sechzehen hundertsten vnd dritten iahr.

Ich Anna von Sickingen wittwe geborne von Landeck bekene mitt diser meiner aigen handschriftt das mein testamentt lester vnd liebster wil in disen siben blettern (.deren iedeß ich mitt selbst handen vnder zeichnett.) einverleibtt, vnd mitt meinen ring pittschaftt in vnd vßwendig vf der durch gezogenen schnur, zu beschlus der bletter, versichertt, vnd wol verwartt ist. Demselben begere ich nach meinem dodtt durchus geleptt zuwerden, weig ich dan zu meinen lieben kinderen das mietterlich verttrawen habe, vnd drage, das sig all dem selbigen kenttlichen nach komen, vnd nigst darwider handlen, oder dun werden (Siegel)

 Im namen deß herren amen. Khundt gethon, vnd zuowüßen seÿe ieder meniglichen, so diß gegenwärtig offen instrument ansehendt, leßen oder hörendt leßen, das inn dem iar nach Christj geburt gezahlt tausent sechshundert vnd dreÿ oder ersten romer zinßzahl zuo latein indictio genant, beÿ regierung deß aller durchleüchtigisten, großmächtigisten vnüberwündtlichisten fürsten vnd herren, herrn Ruodolph(en) deß andern diß namens erwölten röm. kaÿßers, zuo allen zeitten mehrern deß reichs, inn Germanien, zuo Hungern, Böheim, Dallmatien, Croatien vnd Selauonien (etc) künigs, ertzhertzogens zuo Österreich, hertzogens zuo Burgundj, Steÿr, Kärnthen, Crain vnd Wiertemberg, gefürsten grafens zuo Hapspurg, Fland(er)n, vnd Tÿrol (etc) vnsers aller gnedigisten herrens, irer mat. kaißerlich(en) regierung im neunvndzweingzigisten iar. an einem mitwochen, vff .s. Elisabethen tag, dem neunzehenden monats nouembris, zwüsch(en) zweÿ vnd dreÿ vhren nach mittag, inn der statt Freÿburg im Breÿßgöw, inn der eckhbehaußung vfm barfuößer blatz, ahn dem kuöl gelegen, vnd daselbsten inn der vndern stuben gegen dem hof, vor mir offnen geschwornen notarien, vnd glaubwürdigen hern gezeugen allen hernach vermeldt vnd geschriben, personlich erschinen ist, die edel vnd tugentreiche frauw Anna von Sickhingen wittib, geborn von Landeckh, in iren kleidern angethan, vfm banckh sitzendt, welche gleichwol mit kra(n)ckheit von dem allmächtigen gott vätterlichen heimbgesuocht, doch sunsten vernünftig, rechter sünnen, vnd guoten verstandts, welche durch den ernvesten hochgelerten herren Petrum Colinum, beder recht(en) doctorn ir frauwen vnd dern geliebten sünen der edlen von Sickhingen rhat vnd getreuwen diener fürbringen laßen, das sie iederzeit hertzlichen betrachtet, vnd zuo gemüet gefüert, das auß göttlicher verordnung ied(en) menschen einmahl zusterben vffgesetzt, der todt gewüß, die stundt aber vngewiß, vnd sie iren fürgenomen ein testament letsten willen, vnd muötterliche disposition, vnder iren vilgeliebten khindern vffzerichten vnd zuohinderlaßen, wie es mit dern verlaßenschaft im alweg gehalten werden solte. Und daßelbig in disem pergamenten libell vff siben blätter begriffen, durch gegenwärtigen notarien alles ingroßiert, iedes blatt vnd seitten, wie auch der beschluß innwendigs mit aigner handt vnd name vnderschriben, folgendts mit einer durchzogenen seidenschnuor, von grien, gelb, weiß vnd schwartzer farben gewürckht, beschließen, vnd ihm endt vf selbige durchzogene schnuor, zuo mehrer vnd sicherer bewahrung, ir ring secret vor dem beschluß inwendigs zuo endt einest, vnd außwendig zuo dreÿen mahln, wie augenscheinlich zusehen vfftruckhen laßen, welchs also auß ir der frauwen testiererin handen mir dem notario über antwurt, mit weitterm gedechts hern dr colinj vermeld(en), das sie testierende frauw Anna von Sickhingen wittib vorgemeldt, vor mir notarien vnd den gegenwärtigen hern gezeugen, allen hernach gemelt auch vnderschriben, nochmals offentlich bekhent vnd sich erclärt wölle haben, was also in disem angezognen verschloßnen libell vergriffen, geschriben vnd geordnet, daßelbig alles ir testament, freÿer vngezwungner endtlicher vnd letster müetterlicher will seie, darumben auch ir meinung vnd begern, das derselbig in allen seinen puncten vnd artickhuln, nach irem zeitlichen absterben, von iren lieben khindern steiff gehalten, alweg cräftig sein, vnd pleiben solle. Hieruffen mich offner notarien, meines tragenden ambts halben ersuochedt oberzelten in irem namen fürtrag, bekhantnuß vnd erclärung, dern testaments inn ein offen instrume(n)t vnd gebüerende form zubring(en). Vnd vffzurichten, auch disem beschluß, vff die überig(en) offen vnd ledigen blätter ahnzehenckhen. So wol durch mich notarien selbs, als auch die hern gezeugen zuvnderschreiben, vnd mit fürgetruckhten gewohnlichen pittschieren vnd secreten zubewahrn, welchs ich der notarius begerter maßen zethon vnd zuverrichten bewilliget vff vnd ahngenomen, die hern gezeug(en) alle gegenwärtig solcher vor inen ietzmaln gehandelter dingen aller ingedenckh, darumben zeuggnuß zuogeben haben, auch disen lettsten willen vnd testame(n)t, auch iedes subscription vnd secret neben mir zubewahrn ersuocht, das sie gutwillig zuthondt sich ahnerbotten, wie dann nit weniger die edel vnd tugentreiche frauw Anna von Sickhing(en), wittibe, geborn von Landeckh, die testiererin obgemeldt zum beschluß mir notarien mit handtreichung bezeugt vnd bestättiget, das hier inn disem vbergebnen pergamentin beschloßnen libell, vnd was durch den ernvest(en) hochgelerten herren Petrum Colinum der rechten doctorn (etc) obgemeldt fürbracht word(en), ir endtlicher letster vnd liebster willen vnd testament vergriffen seie. Beschehen seindt dise ding alle im iar indiction kaÿ.r regieru(n)g, monat, tag, stundt, auch ort vnd enden, wie oben im inngang diß instrume(n)ts gesetzt vnd vermeldt ist. Inn gegenwertigkheit der edlen ernvesten fürsichtigen, weißen, hoch vnd wolgelerten herren Iacob Mocken, der zeit vice rectors, Georg(en) Meÿer, bede der medicin, Sigißmund(en) wittumb der rechten, allen doctorn vnd professorn beÿ loblicher hohenschuln alhie, so dann Johann Renner obersten meisters Andreas Fladern statthalters deß schultheißen ampts, Johann Iacob Schmidlin der rechten licentiaten vnd stattschreibers zuo Freyburg, vnd magister Damian Wertheimers, der etickh professors beÿ wolgemeldter hohenschuln, alß gezeug(en) hierzuo sonderlichen beruoffen eruordert vnd erbetten ./. wenn dann ich mÿr Georg Brunner von Munderkhing(en) in Schwab(en) constentzer bistumbs von beden bäpst.r heiligkheit vnd kaÿ.r mat. gwälten ein offenbarer, vnd der zeit loblicher hohenschuln zuo Freyburg geschworner notarius, vorobwolernandter edlen vnd tugendtreichen frauwen Anna von Sickhingen, geborn vo(n) Landegg mir überrrichten pergamentin libell zuohanden empfangen. Innamen ir der frauwen testiererin die proposition, auch alles and(er)s vernomen vnd weitters gehört, das sie diß, was inn den siben verschloßnen blättern begriffen, für ir testament letsten willen vnd muötterliche disposition zwisch(en) iren vilgeliebten khindern geheißen vnd gehalt(en). Auch alles anders mehr oblauttender maßen vermeldt fürgangen, gewest vnd gehandlet, darüber auch glaubwirdig vrkhundt in gewonlich vnd rechtmeßiger form begert, vnd eruordert. So hab ich hierüber diß instrument verfertigt, vnd nach dem beschluß vff die überig(en) blatter ahngehenckht, mit aigner handt geschrib(en), mit meinem tauf vnd zuonamen, auch notariat signet vnderschriben vnd bezeichnet. Auch zuo mehrer gezeuggnuß, aller hieobeinuerleibter dingen, mein eigen pittschaft zuo endt diß furgetruckht, deßen allen sonderlichen erfordert beruofft vnd erbetten. (Siegel) ich Iocobus Mockh der medicin doctor, professor der zeit vice rector, der hochenschul zu Freyburg (etc) bekhene mit diser meiner eigene(n) handschrifft, daß ich auff vleißige pitt. Der edlen vnd dugent reiche(n) fruwen Anna von Shigkhi(n)g wittib, geporne vo(n) Landeckh, der obgenendte(n) testiererin, den innhalt dises vorgschribne(n) beschloßene libells, von mir vndt andre(n) hernach vndergschribne(n) gezeügen, sagt vndt bezeügt ire(n) lesten wille(n) vnd testement sein, den sie mit ire(n) eigene(n) handten, in allen sibne(n) bletter(n) begriffen, vnderschriben vndt mit ire(n) pittschafft secret inwendigs, auch außerhalb auff die durchzogene schnur, betraut auch zu treÿe(n) male(n) ver,schloßen, hab ich als ein gezeüg, nebe(n) vnd mit de(n) ander(n) darzu erpette(n), mit mein eigne(n) handt, dises vnderschriben vnd mein eigen pittschafft secret, hineben auffgedruckht, auff zeit vnd ort, wie alles vorgeschriben. (Siegel)

Ich Geörg(en) Meÿer dr. pord. bekhenne mit diser meiner handgschrifft das ich disem adzia tezanti auff bitt der edlen vnd dugenreichen frauwen testiererin (per)sönlih begckhont mein bettschier secrett hieneben gedrucktt. (Siegel) ich Johann Renner der zeÿtt obrister meÿster der statt Freyburg bekhenne aller massen, wie obsteet whar sein daruff ich mein secret hieneben vffgetruckht, vnnd mich mitt aigner handt vnderschrieben (Siegel) ich Andreas Flader diserzeÿtt stat haltter des schuldeis ampt alhizu Fraiburg bekhen war sain wie als vor geschraibnen des wegen ich mein bettschafft hieneben auffgedrukt vnd mit eigner handt vnder schraibnen (Siegel) ich Sigissmundus Wittum v j r vnd beÿ loblicher vniuersitet professor bekhenn wie alles vor geschriben wahr sein dess wegen ich mein secret hieneben auffgetruckht vnd mich mit aigner handt vnderschriben (Siegel) ich Johann Jacob Schmidlin der rechten licentiat vnnd stattschreÿber zu Freyburg bekhenne alles wie vorgeschriben wahr sein, darumben auch mein secret hieneben vff getruckht vnnd mit aignen hannden vnd(er)schriben (Siegel) ich mgr. Damian Wertheimer ethieg professor bekhen gleücher maßen war sein, wie vorgeschriben, deßweg(en) ich mein secret hierneben vffgedruckt, vnnd auch mit aigner handt vnderschrieb(en) (Siegel)
 



OÖLA, Familienarchiv Starhemberg (Bestand Riedegg) Testament der Juliana von Starhemberg, geb. Freiin von Roggendorf, 12.3.1632 Schachtel 96, II / 5 / 4; 10 Seiten. (siehe auch: Juliane Starhemberg; 16 Seiten; gleiches Testament, andere Abschrift)


Wen mich Juliana frau von Starhenberg witib geborne freiherrin von Rogendorf, der almechtige got durch den zeitlichen dot zu sich in die ehewige freüdt vnnd seeligkheit abgefordert, so bit ich meine liebe hinterlaßne sön, alß Heinrich Wilhelm, Gundagger, Eraßm vnnd Caspar gebrüeder herren von Starhemberg, das sie meinen leib ehrlich zur erdten bestätten lassen, vnnd wo es müglich in die pfarrkhirchen zu Helmansedt in die grufft zu meinem allerliebsten herren vnnd gemahel seeligen einsezen lassen; so es aber nit sein khan, so bit ich sie, wölen sie mich in den freithof bei ainem fenster so in die grufft leücht legen lassen, so ich anderst in disem lanndt Össterreich ob oder vnter der Ennß mein leben beschliessen wuerd, da ich aber ausser lanndts mein leben endten sol, beger ich nit so grossen vnchossten auf mich zu wendten, den es ist überal die erdt des herren vnnd was darinen ist, vnd wird mier der allmechtige gott mein hie zeitliches verlang(en) bei meinem herzallerliebsten herren vnnd gemahel seeligen, an ienem grossem tag mit ehewiger beiwhonnung beÿ ime vnnd allen auserwölten khindern gottes zu sein, verleihen. ferners bit ich meine liebe sön, mein hernach folgetes geschäfft souil müglich zuerfüllen, vnnd nach meinem über die schulden verlassen vermügen außthaillen. alß erstlich auß meinem geschmukh schaff ich meinem lieben sohn Casparn in ansehung nit allein seiner khindtlichen treu, die ich von den andern meinen lieben sönen in gleichem empfangen, sondern auch wegen des darlehen der 2000 f vnnd dieselben mier one interesse gelassen dauon ich aber in meiner verzaichneten vrsachen, meiner schult mit mererm gedenkh.
 Mein bliemel mit zehen diemant stainen, vnnd fünff anhengenden zall berl. meiner freülen Regina Streinin gebornen herrin von schwarzenau, nachdem ich sie von iugentauf erzogen, vnnd sie mir allen khündtlichen gehorsamb vnnd treu erwisen mein stainene khöten sambt noch ainer von cronen golt, vnnd grossen glidern guldene khöten, damit sie ier auß beeden ein rechtschaffene wie mans iezt tregt khan machen lassen; ittem auch meine zwen bessten gulden ring, der ain diemant vnnd der ander ein robin dafel, vnnd was füer überige leedige stain von diemant vnnd robin, vnnd von leedigen perlen möcht verhanden sein, mit bit sie wöl damit verlieb nemen. die drei lang perlenschnier sambt den bösten khlainot ausser dem so zum halßpandt gehörig, vnnd ich hernach d(as) darfüer halt, so in der mitt ein bilt und auf beeden seitten diemantstainl, oder d(as) mit dem robin corn so mir pfalzgraf Reichardt (der meiner frau mueter seeligen schwester zur gemahel gehabt hatt) zu meiner hochzeit geschenkht, das aber ir liebe frau mueter die wal zunemen dieweil sie weil sie lebt selbst zu tragen macht, meinem lieben enengl iuliana Elisabeth, freilein von Starhenberg die überigen khlaineten auch d(as) halß bandt samt dem khlainnet mit dem soffier, so ichs anderst nach hinter mier verlassen wuerd bitt ich meine liebe frau döchter frau susanna frau von Starhenberg geborne gräfin von Meggau vnnd frau Anna Sabina frau von Starhenberg geborne freiherrin von Dietrichstain sie wöllens verkhauffen vnnd den werth darumben gleich thaillen, vnnd innen meiner zugedenkhen was annemlichers darumb khauffen vnnd dem wenigen verlieb nemen.
 Schließlichen ist noch ein guldene kheten verhanden die meines lieben herren vater seeligen Hannß Wilhelbm freiherren von Rogendorff gewesen, vnnd in seiner iugent an seinem halß, entlichen mein allerliebster herr seeliger biß an sein endt getragen, die verschaff vnnd bitt ich wölen meine liebe sön dem eltern meinem lieben enengl dem Reichardt meines sons Gundagger herren vorn Starhenberg elterm son lassen; doch d(as) derselb nit macht hab solche zuuerthain ausser noth, sonder auf seine erben zu hinterlassen, zwar ist der werth der khetten gering, aber die weil sie von seinem ehn vnd vhren geliebt vnnd getragen, also wolt ich auch gern d(as) sie von deren nachkhumen gehert wuerde. von silber geschier hab ich nichts, ob ich mich wol aines thaills anzumassen, sonderlich drei deren vergulden böcher so mier vnnd meinem allerliebsten herren seeligen zu vnser hochzeit von meiner freundtschafft auß dem reich verehrt worden, so sie doch nach absterbung meines allerliebsten herren seeligen mit meinem wissen in d(as) inuentari khumen, vnnd vermüg meines lieben herren seeligen testament was sich bei iedlichem schloß befindt darbei sol gelassen werden, meinem son casparn zuethailt worden. darbei laß ichs verbleiben, vnnd hab nichts mier gehöriges als nachuolgendes, ein sülber khandl, so inwendig vergult mit dem tanhauserischen wappen, d(as) vermain ich meiner freülen regina streinin sambt den zwaien bächerln d(as) vergulte darauß ich trinkh vnnd d(as) sülbere so inwendig vergult drauß sie trinkht. das vergulte khändl sambt noch ainem vergulten bächerl vermain ich meiner dienerin Anna susanna andreas fuerterin, sie sei in meinem diennst oder alberait mit guetem willen von mir abgeschaiten vor meinem seeligen absterben, wegen ierer lanngen diennst meiner darbei zugedenkhen.
 Auf meinem nacht gewandt hab ich ainen silberen anzigl der ist nach meiner vhranfrauen gewest, so zwen gemahel gehabt ainen grafen von Hanau dauon mein anfrau herkhomen vnnd einen grafen von Nassau, vnd si hat gehaissen Juliana gräfin von Stalberg den bit ich wole mein liebe frau dochter frau Anna Sabina frau von Starhenberg behalten, vnnd ihr seines alters wegen lassen lieb sein. das bächerl vnnd 2 silberne gestäterl aines im nacht gewandt, vnnd aines im sakh vermain ich meiner dienerin so auf mich wardt welche der zeit die Anna Sabina Härtlin ist. das silberne schissel so ohne das meinem herren vettern herren Hannß Wilhelbmen herren von Scherffenberg gehörig, bitt ich meine liebe sön ob sies wider auf den fuermb neu machen liessen, den er mer dergleichen, vnnd im neben ainem gespüzt diematen ring so oben vnnd vnten gespüzt vnnd vorhin sein wider geben. die silberne güertl so ich an meinem leib trag vermain ich meiner dienerin angnes so der zeit mein khöchin sie sei in meinem absterben noch in meinen diennsten oder alberait mit meinem guetem willen abgeschaiden. von khlaidern hab ich nichts mer, d(as) der mhüe werth als ein leifarb gultes duech, d(as) bitt ich wölen meine liebe frau dechter meiner freülen regina streinin samt meinem bössern rauhen mantl, vnnd d(as) khuerz(en) zöbele scheibel lassen. darnach ist noch ein feigelpraunes guettes tuech verhande(n) so meiner lieben frau muetter seeligen gewest, samt ainem rot atlassen gestikhten rokh, so ich den noch hinter mier verlassen wuerde vnnd ein weiß vnnd leifarber silberes dobin samt noch etliche wam[]eser  vnnd ermel darauß bit ich meine liebe frauen dochter dekhenen ins hauß machen zulassen, vnnd bit sie vmb gottes willen darfüer sie wölen nuer khaine mößgewänter darauß machen, endtlich ist ein aschafarb atlasser rokh verhanden so meines lieben herren seeligen frau muetter gewest, darin d(as) warzaichen wie der boden zu Freydegg auf herre(n) Reicharten strein herren zu Schwarzenau hochzeit eingangen, da ein blosses schwerdt auf die frau gefalen vnnd ier durch ein khnüe gangen, darüber die liebe frau auch hat sterben müessen, wie der schnit noch am rokh zusehen, den hab ich zur gedächtnuß behalten, bit ich meine sön ainer wölle in auch behalten, d(as) überige mein gewandt bit ich unter meine dienstboten zu vertaillen der genetigsten alzeit d(as) beste, vnnd also d(as) iedliche darunter auch die Maria khindtswarterin verstanden, der ich absonderlich mein alte nachtschauben vermain, vnnd also d(as) iedliche etwas dauon bringe, wie auch in gleichem meinem leingewandt. was ich aber von leingewandt verlassen wuerde, bitt ich d(as) allerscheneste stukh sambt schenen ertln was verhanden meiner freülen regina streinin zugeben. der Anna susanna wen sie noch bei mir auch ein stukh vnnd meinen dienstboten von dem übrigen khlagschlair einem iedem nach seinem standt wen was übriges mein lieben frau döchter sambt zäntl und spüzel vntereinander wie auch von andern allerlei sachen wie sie in meinen schreibtischen vnnd cässten finden vertailen, wie auch die besten schreibtüsch thaillen. was uon leingewant pethgewant zünn vnnd khuchel geschier, ist alles ohne d(as) meinem son Casparn ghörig, ausser was ich anderwerts verschaffen werde, alß zwen döbich ein niderlendische mit dem rogendorferischen vnnd vidischen wappen vnnd ein gewifelter mit schen grossen baimen, die vermain ich meinem lieben sohn Eraßmen herren von Starhenberg weil er der zeit khain gemahel d(as) er was weniges von mir meiner darbei zugedenkhen. darnach meiner freülen Regina Streinin ein gerichts peth darauf sie ligt neben zwen pölster zwai khüsß ein tuchet zwai schene par leilachen mit spüzen neben denen so sie täglich auf ierem peth braucht vnd zwaÿ schene par khüsß ziechen sambt dem scheneste(n) zwillich so verhanden ier peth neu zuüberziehen. in gleichem bit ich auch meiner Anna Susanna ier peth zulassen so sie noch nach meinem absterben in meinem diennst sein wuerd sambt zwen pölster vnnd ein tuchet neben zwai par leilachen mit gewieffelten strichen vnnd die sie täglich darauf braucht, also auch ein drei gemosierte dischtüecher nit von den schenesten auch nit die schlechtern, drei tuzette fazenet vnnd drei hantteücher darzue. gleichs fals meiner angerl wegen ierer lanngen diennst vermain ich auch wie es auf ieren stanndt gehört ein gerichts peth mit zwen pölstern vnnd ein tuchet, vnnd drei par leilachen eins der neue(n) grobe(n) dischtüecher ein duzet fazineth vnnd zwai hanttüecher. meiner alten preuerin bitt ich auch ir pethgwanth sambt drei par leilachen wie sie füer sie taugen zu lassen. endtlich in paar geldt vermain ich meiner freülen Regina Streinin geborne herrin von Schwarzenau weil sich laider mein vermügen weiter nit erstrekht, vnnd sie zwar ein mehrers mit ierer erzaigten treu vmb mich verdient alß fünfzehen hundert gulden mit dem bit ich sie vnnd allem wo sie vorher bedacht worden verlieb zunemen der gänzlichen hoffnung vnnd wuntsch der almechtige gott wer sie vmb mier ir gelaisste treu ander werts tausent feltig segnen. meinen lieben enenggeln deren der zeit sibene in leben alß meines sons Gundakhers herren von Starhenberg vier sön vnnd ain tochter namens Reichart, Bärtlme, Gothart vnnd Heinrich die tochter Juliana Elisabeth meines son Eraßmen zwen sön Geörg Reichardt vnnd Heinrich Helmhart iedlichem fünfzig ducaten die in gelt machen hundert vnnd siben vnnd dreissig gulden vnnd zusamen neünhundert neünundfünfzig gulden, welches zwar wenig, weil aber in meinem vermügen der zeit nit mer, werden iere liebe eltern damit verlieb nemen, vnnd innens anlegen d(as) wen sie erwachsen inen ein mehrers wierd, got segne sie anderwerts an leib und seel, vnnd laß sie zu seines namens lob ehr vnnd preiß erwachsen. Meiner dienerin Anna Susanna Andres Fuerterin so sie anderst in meinem seeligen absterben noch bei mir zwai hundert gulden, damit zethuen vnnd zuhandlen alß ierem leib aignem guet. Ittem meiner dienerin agnes wolsezer, vnderthan der herrschafft Wiltberg hinterlaßne eheliche dochter wegen ierer langen diennst so sie anderst noch nach meinem todt bei mir alß auch ier leib aignes guett hundert gulden. der Anna Sabina Härtlin gleichsfals solcher gestallt so sie in meinem absterben noch in meinen diensten fünfzig gulden. Der Barbara des Sigmundt Pfaler schneiders zu Galneukhirchen eheleibliche dochter so sie noch nach meinem absterben in meinen diennsten vierzig gulden. meiner alten preuerin so sie mich überlebt vnnd ich sie nit bei meinem leben in ein spital bringen wuerde, dreissig gulden. Meinem Hannsl zwergen fünfzig gulden doch d(as) man ims anleg d(as) ers vnuerthänlich sein lebenlang zugenüessen, nach seinem todt aber hinschaffen darf wo er wil alß sein aigentümbliches guett. der Elisabeth Thoman Hausers hinterlaßnen dochter zu Galneukhirchen so sie zu endt meines lebens noch in meinen diennsten über ieren schuldigen litlohn auch zwainzig gulden. in hieiges spital zu Walsse schaff ich zwainzig gulde(n). In d(as) spitall zu Helmanset sechzig gulde(n). Vnnd in d(as) spital zu Galneukhirchen auch sechzig gulden, wen man mich in die grufft in der pfarrkhirchen zu Helmanseet einlest, vnnd sich mein vermügen über meine schulten vnnd geschäfft so weid erstrekht wolt ich gern hundert gulden dahingeben haben, doch d(as) es zum gebeü der khirchen, vnnd nit zu erkhauffung der abgötterej ornat gebraucht wuerde. enndtlich und zum beschluß bitt ich meine liebe sön meinen hinterlasßnen dienstboten ieren schuldigen lohn vermüg beigelegten zeteln wen ir iar anfächt, vnnd was sie bsöltung vnnd wieuil sie empfang(en) treulich zuraichen auch was ich inen sunst vnd andere khlaine sachen möcht schuldig sein darumen meine dienstboten mein hanndtschrifft fleissig zuzallen, wolt auch gern d(as) ein iedliches nach seinem standt schwarz khlaidet wuerde, aber ich sorg mein hinterlaßnes vermügen erströkh sich nit so weid, daher stel ichs meine(n) lieben söne(n) haimb wie sie es darmit mache(n). meine hinterlaßne roß vnnd wägen möchten zu hülf vnnd abzallung meiner schulden verkhaufft werden. Geschriben alhie zu Nidernwalssee den zwelfften martÿ des 1632 iar Heinrich frhv g. h. v. Starhemberg Erasm d(er) iüng(er) h. v Caspar h.v. Starhemberg
 Hierinen beschriben wie es nach meinem seelige(n) absterbe(n), mit meine(n) zwar geringe(n) hintterlasßene(n) vermög(en) solle gehalte(n) werde(n) beschribe(n) de(n) 12. martÿ des. 1632iste(n) iahrs ./.
 
 


OÖLA, Familienarchiv Starhemberg (Bestand Riedegg) Testament der Juliana von Starhemberg geb. Roggendorf, 1632 Schachtel 96, II / 5 / 4; 16 Seiten.
(siehe auch Juliane Starhemberg; 10 Seiten; gleiches Testament, andere Abschrift)


Wan mich Juliana frau von Starhemberg widtib geborne freÿherrin von Rogendorff, der almechtige gott durch den zeitlichen dott zu sich in die ebige freit vnd seligkeit abgefortert, so bidt ich meine liebe hinterlassne sön, als Hainrich Wilhalm, Gundaker, Erasam, vnd Casper gebrüedter herrn von Starhemberg, das sie meinen leib ehrlich zur erdten bestätten lassen, vnd wo es miglich ihn die pfahrkhirchen zu Helmanset ihn die grufft zu meinem allerliebsten hern vnd gemahel seligen ein sezen lassen; so es aber nit sein khan, so bidt ich sie, wölen sie mich ihn den freiÿthoff beÿ ainem fenster so ihn die grufft leucht legen lassen, so ich anterst ihn disem lant Österreich ob odter vnter der Enz mein leben beschliessen wurt, da ich aber auser lants mein leben enten soll, beger ichs nit so grossen vncosten auff mich zu wenten, den es ist vber all die erte des herrn vnd was darinen ist, vnd wirt mir der almechtige gott, mein hie zeitliches verlangen beÿ meinem herz allerliebsten hern vnd gemahel seligen, an ienem grossem tag mit ebiger beÿ wonnung beÿ ihm vnd allen auserwelten khintern gottes zu sein verleuhen. Ferners bidt ich meine liebe liebe sön, mein hernach volgetes geschäfft so vill müglich zu erfühlen, vnd nach meinem vber die schulden verlassnen vermigen außtheillen. Als erstlich auß meinem geschmuck schaff ich meinem lieben son Caspern ihn ansehung nit alein seiner khintlichen treu, die ich von den anteren meinen lieben sönen ihn gleichem empfangen, sontern auch wegen des darlehen der 2000 f vnd die selben mir onne interese gelassen, dauon ich aber ihn meiner verzeichneten vrsachen meiner schult mitt mehrerm gedenck, mein bliemel mit zehen diemant steinen, vnd fünff anhengenten zall berl. meiner freÿlin Regina Streinin, geborne herrin von Schwarzennau nachdem ich sie von khintauff erzogen, vnd sie mir allen khintlichen gehorsam vnd treu erwissen, mein stainene ketten sampt noch ainter von cronen golt vnd grossen glitern gultene khetten, damit sie ihr auß bäten ein recht schaffene wie mans iezt dregt khan machen lassen,
 Ittemb auch meine zwen bösten gulten ring der ain diemant vnd der anter ein robin daffel vnd was fir vberige letige stein von diemant vnd robin, vnd von letigen perlen mögt verhanten sein, mit bidt sie wöle damit verlieb nemen, die dreÿ leng perln schnur sampt den bösten khleinot, auser dem so zum hals bant gehörig, vnd ich hernach das darfir halt, so ihn der mit ein bilt vnd auff beten seitten diemant steinl, odter das mit dem robin corn, so mir pfalz graff Reichardt so meiner frau mutter selig schwester zur gemahel gehabt , das vber ihr liebe mutter die wall zu nemen, die weil sie weil sie lebt selbst zu dragen macht, meinem lieben enigel Juliana Elisabeth, freÿein von Starhenberg, die vberigen khleinotigen auch das hals bant sampt dem khleinnot mit dem souier, so ichs anterst nach hinter mir verlassen wur, bidt ich meine bedte liebe frau döchter, frau Susana frau von Starhemberg geborne gräffin von Megau vnd Anna Sabina frau von Starhemberg geborne freiherin von Dietrichstein, sie wölens verkhauffen, vnd den wert darumben gleich theillen, vnd ihnen meiner zugedencken was annemliches darumb khauffen vnd mit dem wenigen verlieb nemen. Schliesslichen ist noch ein gultene khetten verhanten die meines lieben herren vatter seligen, Hannß Wilhalm freÿhern von Rogendorff gewessen, vnd seiner iugent an seinem hals entlichen mein allerliebster herr seliger biß an sein ent dragen, die verschaff vnd bidt ich wölen meine liebe sön dem eltern meinem lieben enigel, dem Reichardt meines sons Gundacker hern von Starhemberg eltern son lassen; doch das der selb nit macht hab zu verdain auser nott, sonter auff seine erben zu hinterlassen zwar ist der werth der khetten gering, aber weil sih von seinem ehn vnd vhr ehn geliebt vnd gedragen, also wolt ich auch gern das sih von dern nachkhomen geehrt wur, von silber geschier hab ich nichts, ob ich mich wol aines theils anzu massen, sonterlich dreÿ dern vergulten böcher, so mir vnd meinem allerliebsten herrn seligen, zu vnserer hochzeit von meiner freundtschafft auß dem reich verehrt worten, so sin sie aber doch noch nach absterbung meines allerliebsten herrn seligen mit meinem wissen ihn das inuentarÿ khomen, vnd vermig meines lieben herrn seligen testament, was sich beÿ ielichem schloß befint darbeÿ soll gelassen werdten meinem son casper zuethailt worten, dabeÿ laß ichs verbleiben vnd hab nichts mir gehöriges nach volgetes, ein silber khandl so inwentig vergult mit dem thanhauserischen wappen, das vermein ich meiner freÿlein regina streinin, sampt den zweÿen böcherln das vergulte darauß ich drinck, vnd das silbere so inwentig vergult darauß sih drinckt. das vergulte khaintl sampt noch ainem vergulten böcherl vermain ich meiner dienerin Anna Susanna Andreas Furterin, sih seÿ ihn meinem dienst odter alberait mit guttem will von mir abgescheiten, vor meinem seligen absterben, wegen ihrer langen dienst meiner darbeÿ zu gedencken. auff meinem nacht gewandt hab ich einen silberen anzigl der ist nach meiner vhranfrauen gewest, so zwen gemahel gehabt ainen graffen von Hannau, da von mein anfrau herrkhomen vnd einen gräffen von Nassau, vnd sih hatt gehaissen Juliana gräffin von Stalberg, den bidt ich wole mein liebe frau dochter frau Anna Sabina frau von Starhemberg behalten vnd ihr seines alters wegen lassen lieb sein das pächerl vnd zweÿ silberen gestätl, aines ihm nacht gewandt vnd aines im sack, vermain ich meiner dienerin so auff mich wardt weliges der zeit die Anna Sabina härtlin ist, das silberen schißel so one das meinem herrn vettern herrn Hannß Wilhalm herrn von Scherffenberg gehörig, bidt ich meine liebe sön ob sihs widter auff den furmb neu machen ließen; den er mer der gleichen, vnd ihm neben ainem gespiezt diematen ring so oben vnd vnten gespiezt vnd vorhin sein wider geben die silbere giertl so ich an meinem leib drag, vermain ich meiner dienerin anges, so der zeit mein khöchen sih seÿ ihn meinem absterben noch ihn meinen diensten, odter albereit mit meinem gutten wilen abgescheiten.
 Von khleitern hab ich nichts mehr das der mieh wert, als ein leÿ farb gultes duech, das bidt ich wölen meine liebe frau döchter meiner freülein regina streinin sampt meinem bössern rauhen mantl vnd das khurzen zöbele scheibel lassen. darnach ist noch ein feigel praunes guttes duch verhante(n), so meiner lieben frau mutter seligen gewest, sampt ainem rot atlasen gestickten rock, so ich den noch hinter mir verlassen wurte. Vnd ein weiß vnd leÿifarber silberer dobin, sampt noch edliche wameser vnd erbeln, darauß bidt ich meine liebe frau döchter deckenen ihns hauß machen zu lassen, vnd bidt sih vmb gottes wiln darfir sih wölen nur keine messgewänter darauß machen, entlich ist ein aschafarb atlaßer rock verhanten so meines lieben herrn seligen frau mutter gewest, darinen das warzeichen wie der botten zu Freydeck auff hern Reichart Strein hern zu Schwarzennau hochzeit eingangen, das da ein bloßes schwert auff die frau gefallen, vnd ihr durch ein khnie gangen, dar vber die liebe frau auch hatt sterben müessen, wie der schnit noch am rock zusehen, den hab ich zur gedechtnuß behalten, bidt ich meine sön ainer wole ihn auch behaltn, das vberige mein gewant, bidt ich vnter meine dienstbotten zu vertheillen, der genetigesten alle zeit das beste, vnd also das ieliche darunter auch die Maria khintswarterin verstanten der ich absonterlich mein alte nachtschauben vermain, vnd also das ieliche etwas dauon bring, wie auch ihn gleichem meinem lein gewant. was ich aber von leinbatt verlassen wurte, bidt ich das aller scheneste stuck sampt schenen ertln was verhanten meiner freÿlein Regina Strein zu geben, der Anna Susanna wan sih noch beÿ mir auch ein stuck vnd meinen dienstbotten von dem vbrigen khlagschlair einem iedtem nach seinem stant, wan was vberiges meine lieben frau döchter sampt zäntl vnd spizel vntereinanter wie auch von antern allerleÿ sachen wie sih ihn meinen schreibtischen vnd cästen finten vertheilen, wie auch die bösten schreibtüsch theilln. was von leingewant, petgewant zinn vnd khuchel geschier, ist alles one das meinem son casper gehörig, ausser was ich anterwerts verschaffen werdte, als zwen döbig ein niterlentische mit dem rogendorfferischen vnd witischen wappen vnd ein gewiffelter mit schen grossen blämben, die vermein ich meinem lieben son erasmn herrn von Starhemberg, weil er der zeit kein gemahel das er was weniges von mir meiner darbeÿ zu gedencken. darnach meiner freÿlein regina streinin, ein gerichts pedt darauff sih ligt, neben zwen pölster zweÿ khiß, vnd ein duchtet, zweÿ schöne par leucher par leÿacher mit spizen neben denen so sih deglich auff ihren bedt braucht, vnd zweÿ schene par khis ziechen, sampt dem schönesten zwillig so verhanten ihr pedt neu zu vberziehen, in gleichen bidt ich auch meiner Anna susana ihr bedt zu lassen so sih noch nach meinem absterben ihn meinem dienst sein wur sampt zwen bolster vnd ein duchet, neben zweÿ par leÿacher mit gewiffelten strichen, vnd die sih deglich darauff braucht also auch ein dreÿ gemosirte dischdiecher, nit von den schenesten auch nit die schlechtern, dreÿ duzett fazenet vnd dreÿ hantdicher darzu. gleich fals meiner angrl wegen ihrer langen dienst, vermain ich auch wies auff ihren standt gehört, ein gerichts pett, mit zwen bölster vnd ein duchet, vnd ein dreÿ par leÿ lacher eins der neuen groben dischdiecher, ein duzet fazenet vnd zweÿ hantiecher. meiner alten proerin bidt ich auch ihr pedtgwant sampt ein dreÿ par leÿlacher wie sih fir sih daugen zu lassen.
 Entlich ihn pargelt vermain ich meiner freÿlein Regina freÿlein Streinin geborne herrin von Schwarzennau, weil sich leiter mein vermigen weiter nit erstreckt, vnd sih zwar ein mehrers mit ihrer erzeigten treu vmb mich verdient, als funnffzehen huntert gulten, mit dem bidt ich sih vnd allem wo sih vor herr bedacht worten, verlieb nemen, der genzlichen hoffnung vnd wunsch, der almechtige gott wer sih vmb mir ir geläste treu, anter werts daussent fältig segnen, meinen lieben eniggeln dern der zeit sibene ihm leben, als meines sons Gundacker herrn von Starhemberg vier sön vnd ain dochter namens Reichart, Pärtlme, Gotthart vnd Hainrich die dochter Juliana Elisabet, meines sons Erasam zwen sön Georg Reichart vnd Hainrich Helmart, ielichem funnffzig dugaten, die ihn gelt machen, hunter vnd siben vnd dreissig gulten vnd zusamen 959 f, weliges zwar wenig weil aber ihn meinem vermigen der zeit nit mehr, wern ihre liebe eltern darmit verlieb nemen, vnd ihnens anlegen das wan sih erwaxsen ihnen ein mehrers wirt, gott segne sih anterwerts an leib vnd seel, vnd laß sih zu seines namens lob ehr vnd preiß erwaxsen, meiner dienerin Anna Susana Antres Furterin so sih anterst ihn meinem seligen absterben noch beÿ mir, zweÿ hunter gulten, damit zu dun vnd zu hantln alß ihr leib aignes guet, itumb meiner dienerin Agnes Wolffsezer vnderthan der herschafft Wilberg hinterlassne ehliche dochter, wegen ihrer langen dienst so sih anterst noch nach meinem tott beÿ mir als auch ihr leib aignes gutt hunter gulten, der Anna Sabina Härtlin gleichfals soliger gestalt so sih ihn meinem absterben noch ihn meinen diensten funnffzig gulten, der Barbara des Sigmunt Pfaler schneiters zu Galnakhirchen ehleibliche dochter, so sih noch nach meinem absterben ihn meinen diensten vierzig gulten. meiner alten proerin so sih mich vberlebt, vnd ich sih nit beÿ meinem leben ihn ain spitall bringen wurte, dreissig gulten meinem Hannsl zwergen funnffzig gulten, doch das man ihms anleg das ers vnverdänlich sein lebelang zu geniessen, nach seinem dott aber hinschaffen darff wo er will, als sein aigenthumbliches guet. der Elisabet Thoma Hausers hinterlassne dochter zu Galneuckirchen so sih zu ent meines lebens vber noch ihn meinen diensten, vber ihren schultigen litlon zwainzig gulten, ihn hieiges spitall zu niter Walse schaff ich zwainzig gulten, ihn das spitall zu Helmanset sechsig gulten, vnd ihn das spitall zu Galneuckirchen auch sechsig gulten wan man mich ihn die grufft ihn der Pfahrkhirchen zu Helmanset ein lest, vnd sich mein vermigen vber meine schulten vnd geschäfft so weit erstreckt, wolt ich gern hunter gulten dahin geben haben, doch das es zum gebeu der khirchen, vnd nit zu erkhauffung der abgöttereÿ ornat gebraucht werte, entlich vnd zum beschluss bidt ich meine liebe sön meinen hinterlassnen dienstbotten, ihren schultigen lon, vermig beÿ gelegten zetln wan ihr iar an fecht, vnd was sih besoltung vnd wie vill sih empfangen, dreulich zu räichen, auch was ich ihnen sunst vnd antere khleine sachen möcht schultig sein, darumbe meine dienstbotten mein hantschrifft fleissig zu zallen, wolt auch gern das ein ieliches nach seinem stant schwarz gekhleitet wur, aber ich sorg mein hinterlassnes vermigen erstreck sich nit so weit, daher stell ichs meinen lieben sönen haimb wie sihs darmit machen, meine hinterlassne roß vnd wagen miesten zu hulff zu bezalung meiner schult verkhaupfft werden, geschriben alhie zu niter Walse den 12 marzÿ des 1632 iar
 Hier inen beschriben wie ess nach meinem seligen absterben mit meinem zwar geringen hintterlasssnem vermögen soll gehalten werdten beschriben den 12 märzÿ des 1632 iar


OÖLA, Familienarchiv Starhemberg (Bestand Riedegg) Testament der Maria Anna von Starhemberg geb. Tschernin, 1649 Schachtel 96.


Jn Namben der Allerheilligisten vnd vnzertrenglichen dreÿfaltigkheith Amen

Jch Maria Anna Grafin von Starhemberg Gebohrne Tscherninin von Chudeniz thue khundt vnnd bekhenne hiemit disen von aigener handt geschribenen brief vor Jedermoniglich offenbahr, Jnsonderheit aber wo solches gebihrt, demnach ich die zergenglichkheit deß Menschlichen lebens in Erwegung genohm(m)en, vndt Es täglich, vnnd Augenblickhlich so villen vnzehllichen Gefahrn vnderworffen Gefundt(en), habe ich den vmbschleichent(en) Todt beuor zukhom(m)(en), vnnd allerhandt strittigkheit(en) die sich nach meinem todt eraignen möcht(en) zuuerhietten zeitlich alles daß meinige zu orttnen vnnd zuuerschaffen mich entschlosßen, Thue Aber vor allem Meine mier anuertraute Seel Gott meinem schaffer, Erlösßer, vnnd Seelligmacher, von dem ich Sie Empfannge(n), wan, vnnd zue welcher zeith selbige, seine Göttliche Allmacht, durch den zeitlich(en) Todt von Meinem Leib trännen, vnnd Gnedigelich(en) abfodern wirdt, hinwiderumb in seine allerheilligist(en) hendt diemiettigist beuelch(en)! / Den Todt den verblichenen Leichnamb aber belanngent, will vnndt verlange ich, d(as) selbiger in der würdigen Capelln Fromleichnambs Christj in die Krufft(en) wo meines Liebsten herrn Vattern, vnnd Fraue(n) Muetter, Leichnamber in Gottruehen mit Gebüerlich(en) leich cermonien, doch ohnne sond(er)liches Gebräng, gesezt, vnnd beÿ solcher Meiner beGröbnuß, wie auch Jährlichen hernach mier Ein Jahrs Tag Gehalten werde. Fehrners auch nach dem auß sond(er)lich(en) Kaÿser vnnd König Gnaden die Ständt dises Königreiches, ihre Güetter, vnnd vermögen zuuerschaffen, vnnd vertestier(en) gänzlichen befuegt sein, als thue ich zwar freÿwillig, vngewzungen, mit Gegenwartt deß von Gott mir verlichen(en) verstandtes, Guetten Rath, vnnd wolbedacht(en) Gemieth, von allen Ligent vnnd fahrendt(en) mir zuegehörig(en) Güetter(n), vnnd bleib(en) nachuolgenter Gestalt testier(en), vnnd verschaffen, Nemblich(en) weillen der Allmechtige Gott mit meinen herrzliebsten herr(n) vnnd / Gemahl dem hoch vnnd wollgebohrnen herrn, herrn Hannß Ludtwig graffen v Starhemberg, mich mit Einem schweren leib Geseegnet, vnnd doch zwischen hoffnung vnnd forcht leben mueß, ob Gott mier disen, od(er) mehrere leibes Erbe(n) Gestatten vnnd Geben würdt, also ordne, testiere, legire, vnnd verschaffe ich in allerbösten, vnnd khröfftigisten form, Kröffte(n), vnnd weiß, alß Es ihmer möglich zu waß zeith mich auch der Allmechtige Gott kuerz oder lanng, durch den zeitlich(en) Todt von diser welt abforden wüerdt, die helffte aller meiner durch Gottes Seege(n) Ererbt, vnnd Erlanngten Landtgüetter, vnnd ligent(en) Güedtern, alß da ist die herrschafft vnndt Stattlein hostau, zwirschen, vnnd Schlatin, mit allen zuegehorungen nichts daruon außgenomben, sambt dern welche ich noch ins khonfftig durch Göttlich(en) Seeg(en) in oder ausßer dißes Konigreichs ÿberkhom(m)en möchte, wie nit weniger aller meiner bahrschafft(en), an Geldt, Kleinodie(n), vnnd Silber mier zuestehendten verbriefft / vnndt vnuerbriefften schuldten, vahrnusßen, vnndt in Suma aller meiner nach mir verbleibendten haab vnnd Güetter(n) wie dieselben auch Namb(en) haben mög(en), Alß wehrn sie von Stuckh zu Stuckh hierbenent vnnd beschriben, obGedacht meinen herrzliebste(n) herrn vnnd Gemahl, herrn herrn, hannß Ludwig Graffen von Starhemberg, das Er dise helffte(n), alles deß meinig(en) alsobaldt nach meinen Todt, wie sein erbaigenthumbs Genisße, besize, vnnd nach sein(en) wollgefahl(en) daßselbige, gebrauche, solches auß sodterlicher treiherziger ehelicher Lieb, vnnd affection treulich, vnnd wohlmeinendt.

Die anderte Helffte aber aller Meiner obberiehrter hab, vnnd Güetter, verschaffe, vnnd verlasße ich disen Noch vnnder meinem herrzen ligendt(en) Erben, vnnd allen die ich ins Khonfftig mit disem meinem herzliebsten herrn, vnndt Gemachl durch Göttlich(en) Seeg(en) Erlang(en) vnnd auf die weldt bring(en) möchte nach meinem todt der Gebüehr nach vnder sich zuthaillen alß ihr legitimam vnnd Nattierlich(en) Erbthaill. / Die vormundtschafft belanngent, will ich hiemit meinnem herrzliebsten herrn, vnnd Gemahel, darzue treulich erbetten, vnnd Geordnet, von der verbürgung aber, gerichtlich(en) Jnuentario, vnnd, aller Rechnung genzlichen ihn befreÿet haben, wüerdt als sein Leibaignes Khündt, oder Khündter sie nach Möglichkheit versorg(en), vnnd ihme Lasßen Befolche(n) seÿe(n). Jm fahl aber der Allmechtige Gott disen, od(er) mehrer meine Leibs Erben vor meinem todt, oder nach meinem Todt ehe sie ihre vogtbahre Jahr erraichen, von diser welt in die Ewige ruehe Nemben thet, oder daß sein Göttlicher will were, weder dises noch einiges anders Khündt lebendtig an d(as) taglicht zubringe(n) so soll auch dise andere ihnen vermainte helfften alles Meines vermögens, vnndt verlasßenschafft mehrgedacht Meinem herrzliebst(en) herrn vnnd Gemahl, mit erst ermelten bösten formb, Crafft, vnnd weiß, alß Es im(m)ermöglich ebenmössig alß wie die Erste helfft, Ganzleib Aigenthumblich / Hiemit verschafft, vertestirt sein, vnnd verbleiben, ohnne Menigelich(en) hindternuß, vnnd Einwürff, die Menschliche Sinn, od(er) list erfündten möchten. Gehalte mier Allein auß allen meinen obernenten vermög(en) beuor, Sechs hundtert Gulden Reinisch, welche alsobaldt nach meinem Todt auf Ewige zünß, wo es am füeglichisten sein wüerdt, solen angelegt, vnnd die Jahrlich(en) zünß alß 36 f(en) beÿ meinem Jahrstag den anwesßendten arm(m)en leithen, Jedweder(n), zu 3 kr vnnd d(as) ÿbrige auf mesßen Meiner Arm(m)en Seel. Gottes barmherzigkheit, vnnd Gnadt zubitten Gereicht, vnnd angewendtet werden, Derohalben gelannget mein Eifferigistes bitten, vnnd Ersuechen, an Jhro Excell(enz) vnnd Gnaden, die herrn obristen Lanndts officier, vnnd Lanndtrechts beÿsizer, wie dan auch die herrn Pragerisch(en) vnnderambtleith der König. Lanndtaffel, sie geruehen, vnnd wollen dises Mein testament vnnd Lezt(en) willen, wanß solches zur Khonig. Landtaffel / vorgebracht wüerdt, zur selben annehmen, vnnd es in gemeldte landtafel einuerleiben, vnd schreiben lassen, ÿber solches auch meinen Entlich(en), vnnd Lezten willen stett, vnnd festiglich(en) hanndt halten. Zu mehrerer desßen glaubwüerdigung habe ich dises mein testament, selbst wisßentlich, vnnd wolbedachtsamb geschriben, vnnderschrib(en), vnnd mit meinem aigenen sigil befestiget. Auch darzue schrifftlich vnder meiner handtschrifft vnnd bedtschafft erbetten, den Wollgebohrnen h(errn). h(errn). Wolff Friderichen freÿherr vonn Laming(en), derzeith h(err) auf H. Creüz, vnnd Cottengschlosß, Tauß??? vnndt die woll Edl Gebohrn, vnnd Gestrenge(n) herrn hannßen Sigmundt Zschernün von Schudeniz iezt zu hostau wohnhafft, herrn hannß Heinerich von Pettenberg, auf Ramsperg, vnnd herr Jacob Johan wittersperger, von Widersperg, auf Muetterstorff, daß sie vmb mehrer sicherheith willen alle sametlich Jn mein beÿwesßen, solches auch mit Jhre(n) / Jnsiglen, vnnd Aigenhandt vnderschrifften, Jedoch ihnen vnndt Jhren Erben ohne allen schaden, vnnd Nachthaill, bekhrafftiget haben, so geben in Meinem schlosß Hostau den 22. Mannatstag Febr. im aintausßent Sechshundtert Neun vnnd vierzigisten Jahr, L S. Maria Anna Graffin von Starhemb. ein Gebohrne v. Zscherninin v. Chudeniz L. S. Wolffgang Friderich Freÿh(err). von Laming(en). L. S. Hannß Sigmundt Zschernin v. Chudeniz. L. S. Hannß hainerich v. Pettenberg Jacob L. S. Jochan widersperger von widersperg.

Daß ihr Gnd. die hoch, vnndt wolgebohrne Frau, Frau, Maria Anna Graffin von Starhemberg Frau auf Hostau (etc). dises testament mit Jhrer Aigner handt geschriben, Jn beÿwesß(en) vier darzue erbettener Siglzeiger, dero Jnsigl auftruckhen beuolch(en), alß dan sich mit aigner vnnderschriben, darauf auch die herrn Siglzeug(en) auf Jhr g. der frauen Gräffin vnder ihrem / Jnsigl schrifftlich begehrn, ihre Jnsigl neben der frauen Graffin allesambt zugleich Jn dero zim(m)er stehent einer nach dem andern aufGetruckht, vnnd sich mit Aigener handt vnd(er)schriben d(as) habe ich nachgeschribener Khaÿ. Geschworner Notarius mit meinem Aug(en) gesechen darbeÿ Gewesßen, vnnd daß deme also vnnd nit Anderst bezeuge ich mit meinem Notariat Signet, vnndt Aigner handt subscription darzue requirirt vnnd Erfordert actum ine Schlosß Hostau, anno, et die ut suppra. Notariat zaich(en) L. S. Petter Miller Notarius

Jn Namen der Allerheilligisten vnzertrenlichen dreÿfaltigkheith

Demnach ich Maria Anna Gräffin von Starhemberg, gebohrne(n) Zscherninin von Chudeniz im 1649ist(en) Jahr den 22 Febr. zu Hostau ein ordentliches, vnnd vollständtiges testament von meiner Aignen handtschrifft Aufgerichtet, beÿ deme ichs auch sonsten allerdings verbleiben lasße, außgenomb(en) der verordtung zu hostau begraben, vnndt meine / Gottes dienst mier ldorten gehalten, zuWerdten in ansechen d(as) ich seithero mich aldorten ganzhinweckh, vnnd in dises Lanndt wo ich zusterben, vnnd zuruehe(n) verhoffe gezogen habe. Alß will ich in selbigen fahl meine Mainung, vnnd willen, dahin geEndert haben, d(as) nemblich anstatt der Capel Fronleichmanbs Christj zu Hostau, die Pfarrkhürch(en) zu Eferding meine Ruehestatt, wann mich Gott nach seinem vnergründliche(n) willen abfordteren wirdt, mein Gottes dienst auch, sambt dem so ich meiner Seelen zum bösten gestifftet, zugedachter Pfarrkhirch(en) mier gehalten, vnnd dahin angewendtet werden solle, verordnete es auch hiemit auf d(as) bestendigiste vnnd mag. Damit iedoch vorgemelt mein testament noch weniger schödlich, sond(er)n villmehr gedeÿlich seÿe, thue ich solches auch zum Überfluß becrafftig(en), vnnd dawiderAlles wisßen, vnnd verhoffen einger mangl, od(er) abgang erscheinete, will ich selbigen ersezet, vnnd Meinen Liebsten h(errn). vnnd Gemachl souill alß es die rechten, Landtesgebreich, vnnd gesäz zuerhaltung der volkom(m)enheith / gedachten testaments, erforder(n), oder zulasßen alß were es vonn worth zu worth hiergeschrib(en), zum fordl Erkhlert, die löb. Justitia aber darüber die handt zuhalten Eufferigist gebette(n) Haben, geben zu Eferding den 12 Maÿ deß Aintausßent Sechshundtert, Neun vnnd fuffzigist(en) Jahrs LS Maria Anna gräfin von Starhemberg .(etc).

Daß dise hieruorstechente Abschrifft, gegen dem füergebrachten original testament, vnnd der seithero absondterlich durch die Jnuermelte Frau Frau Graffin von Starnberg (etc). der begrebnuß halber, aufgericht(en) von Aignen handten geschribenen vnd vndterschribenen auch verferttigtigte(n) Dispo()sition, durch mich alls Vleiß Collation()iert, vnndt gleichlauttendt erfundten worden. Bezeugt mein Aigene vnndergesezte handtschrifft, vnnd Ferttung. Actum Linz den .3. Xbris (1)660 L S Der Röm Kaÿ Maÿ auch der Hochfüert dhur Erzherrzogens Leopoldh willhelmj zu össterreich respectjuâ Rath, vnnd Landtschreiber in lssterreich ob der Ennß Hannß Michael Stelzer / Testament de a(nno) 1649 der frau Maria Anna grafin v Starhemberg gebohrn Tscherninin v Chudniz dto. Eferding den 12. Maÿ (1)659 Nachtrag des Testem(ents) 1649-1660. Abschrift des Testaments u. Codicills der?? f. Maria Anna Starhemberg geb. Tschernin v. Chadnitz Testamentum. Testamendum Legation Der hoch vndt wollgebohrn(en) frau(en)???


OÖLA, Familienarchiv Starhemberg (Bestand Riedegg). Testament der Eva Regina von Greilsheim, geb. Freiin von Jörger, 10.11.1652 Schachtel 183; 5 Seiten.


Verzaichnus meines an jetzo werenden baren gelts, silber, geschmukh vnd schuldtbrieff mit welchen allen vnd waß sich sonst mein zusein auch khünfftig fünden möcht jhr gn herr, herr heinrich wilhelmb deß haÿ. röm. reiches graffen vnd herrn von Starhemberg, der röm. khaÿ. maÿ. obristen hoffmarschallen mein hochgeehrter herr vetter vnd vatter wegen vill mier erwisene guttatten, vermög eines von meiner handt geschribenes testament, darinen etliche legaten begriffen, als mit seinem eigenen gutt zu thun vnd laßen macht haben vnd jhm eigendtumlich zu stendtig sein soll allß volget erstlichen in baren gelt beiläufig 8000 .2. silber aller wenigist 1800. 3. 2. große galberlerne cötten wenigst 6000 .4. 2. kleine gleiche galberlerne kötten 1100. 5. ein andere mitelmeßige zalberlerne kötte(n)  800 .6. wider .3. zalberlerne kötten kleine 1200 .7. allerlei große runde vnd auch korden berl wenigst 1000 .8. ein dimantes halßbandtel bar gelt 1000 .9. mehr ein dimantes halßbandt wenigist 1100 .10. ein gantz dimanten geschmelzt keden berdel halßbandt vnd .3. maschen 2200 .11. ein robin maschen vnd .2. halßbandt 1100 lat. .24800. f .12. ein großdimante(n) ring wenigist 1200. .13. ein dimanten ring mit vül diemant 600. .14. ein dimante roßen 450. .15. ein dimantes kreitz 500. .16. ein jochzinges halßbandel 150. lat .2900. f summa gelt silber vnd geschmuckh .27700. f. f(en) richtige gelter zu linz auf der mauth auf die khaÿ. quata. zu 4500. ixxs capital 2100. zu graz auf die zestkhrische erben erhalten 5000. die graff cieffehillerin auff pfandt vnd so die nicht erkleckhlich auff jhre güter capital 3300. die pfandt seindt ein dimant keten ein ring vnd .3. orgeheng nacheinander angehengt  14900. f lat.
 Andere schuldtbrieff landtschafft schuldt f brieff beÿ 6000. von mein herrn vattern der fraw muetter auf die güetter verschriben 29000. andere khaÿ. schuldtbrieff so ich von stat gelt angenohmen ein drichell voll dommaßkhes dischgewandt vnd leicher ein zobeln mandel 4 zimer spallier genaten fürhang sambt langen vnd kurzen seiden 4 debig 10 oder 13 dirckhische debig wie sich in der druchen in zetel fünden würd. dieße specificierte beileifige verzaichnuß meines jetzigen habenten vermögens hab ich obgedachtem meinem herrn vöttern zu dem ende hinderlaßen die weillen ehr herr graff nacher Regenßburg, ich aber auf Wien veraißen, vnd vor vnßerer zusamben khunfft gott nach sein göttlichen willen mich von dißer welt abforder(n), solt er herr obrister hoff marschall wißenschafft haben möchte, waß vnd in wem mein vermögen bestehet, damit daßelbe nicht von frembten die denen ich nicht daß meine vergunet möchte distrahiert verduht oder jemant frembten werden sündern jhme herrn graffen verbleiben möge, den jch auch obbegrifner masen universal erben vnd exaqutorn meines testament oder im fahl sich auch keines fünden solt hiemit nachmals vermög diß danation alß letzen willen hiemit eingesezt vnd verordnet haben will zu bekhrefftigung dißes hab jch dies mit aigener handt geschriben vnd zu mehrerem zeignuß erbötten den hoch vnd wohlgebohrnen graffen vnd herrn herrn Ferdinandt graff Schlawata der khaÿ. maÿ. rath camerern, vnd oberlehenrichter deß khönigreich Böhämb vnd herrn Marttin Hegellin beiden rechten doctern vnd agenten am khönig. hoff daß sie dieße meine danation vnd letzen willen mit jhrer handtschrifft vnd pettschafft doch jhn vnd herrn erben ohne ainige nachdeill vnd schadten bekrefftiget. actum Prag den .10. nouember. a(nno) 1652. l. s. Ewa Regina frau von Creilßhaimb geborne Jörgerin freün l. s. Ferdinandt Wilhelmb graff Slawata l. s. Harttin Hegelin dr
fraue(n) Eua Regina von Kreylßhaimb geborner Jörgerin freyi(n) see. donatio in causam mortis auff herr(n) Hainrich Wilhelme(n) grafe(n) vnd herr(n) vo(n) Starhemberg lauttent, de dato Prag de(n) 10 novemb. a(nno) 1652


OÖLA, Familienarchiv Starhemberg (Bestand Riedegg) Testament der Sophia Gräfin von Trauttmansdorff, geb. Gräffin Palffy von Erdöd, 10.8.1666 Schachtel 186; 10 Seiten.
(Kopien 2 x vorhanden) (siehe auch: AVA, Familienarchiv Trauttmansdorff; Testament vom 10.8.1666; Karton 27; 8 Seiten)


In nahmen der allerheÿligsten und unzertheilten dreÿfaltigkeit gottes vatters, gottes des sohns und gottes h. geistes amen, ich Sophia gräfin von und zu Trautmanstorf gebohrne gräfin Pälfin von erdeöd wittib bekenne hiemit, nachdem ich beÿ mir betracht und zu herzen geführet, wie das wür menschen alhier auf erden bleiblichen stand noch gewisses leben haben, sondern alle sterb den willen und gewaldt des allerhöchsten unterworffen, und erwarthend seÿn müss(en), auch weder tag, stund noch minuten, wan wir uns aigentlich von hinen lezen und die zergänglichkeit dieser schnöden weld verlass(en) solten wüssen können, fürnemlich aber, das nach unseren abgang, wan wür deme nicht fürkome(n),  bißweillen wegen des zeitlichen gross(en) krieg und zwitrachten entstehen, wo durch nicht allein die menschen sondern auch die göttliche maÿ. selbsten in villweg beleidiget wird, dises um zu verhütten habe ich aus wohl bedachten muth und freÿen ungezwungenen willen beÿ gutter unverruckhter vernunfft disen meinen lezten willen und disposition aufgerichtet und beschloss(en), thue d(as) auch hiemit wissentlich und in crafft dits briefs also und dergestalt, wie hernach folgt. erstlich, und vor all allen dingen befehle ich meine arme seel, wan sich selbe von ihren gebrechlichen leib abscheiden und zu den mundt der unbegreiflichen ewigkeit nachnen? wird gott den allmächtige(n) als meinen schöpffer, erlöser und seeligmacher in sein unendliche gnad, und barmherzigkeit, den schuz der allzeit unbefleckhten jungfrau Mariæ, und aller lieben heÿligen, mit diser unterthän vnd demüthigsten bitte, das er dieselbe mit den augen seiner göttlichen vollkomenheit mildiglich ansehen, und zu sich in die ewige freud und seeligkeit gnädiglich an und auf zu nehmen wolle. so ich nun mit todt also abgangen, solle man mich als dan nach Christ. chatolischen gebrauch zur begräbnus in d(as) geweichte erdreich allhier in der h. pp. Franciscaneren kirchen ohne allen bracht oder pomp mit zwölff windt liechtern conduciren und bestätten, derentwillen ich mich auch mit ihnen allberaith der begräbnus halber verglichen habe. zu heÿl meiner armen seel sollen 2000 / mess(en), darzue ich dan tausendt gulden verschaffe, gelesen aber kein gesungenes ambt gehalten werden.
 Meiner geistlichen tochter Elisabeth closter frauen zu Tulmb, verschafe ich zür mütter erbs portion die jenige 4000 f. welche mir mein fr. lieber sohn, Franz Antoni schuldig ist, zu welchen ihro noch andern ain tausendt gulden auß meinen verlasß gegeben werden solle(n). was meine fr liebe söhn, als Adam, Mathias, Hans Friderich, Franz Antoni, Maximiliani, ferdinand ernst und Georg Sigmundt anbetrifft lasse ich ihnen titulo institutionis die ihnen de jure gebührende legetimam zu erben eingesezt haben, und soll ihnen danenhero zu meinen verlasß anders kein anforderung als actio pro illorum legitima zuständig seÿn und gebührn mein önikhl Max Sigmundt grafen v Herberstein, will ich aus absonderlicher affection zwanzig tausendt gulden dergestalt legiret haben, d(as) ihme solche auf ge wisse mittl angeleget und die jähr ertragnussen wiederumen nach beschaffenheit der sachen et quantum fiori potest, zu einen capital gemacht und ihme zu seiner vogtbarkeit, als completen 22.ten jahr eingehändiget und zu gestellet werden solle, da zum fahl aber er die vogtbahrkeit nicht erraiche(n) oder sonst ohne ehelichen leibs erben mit todt abgehen möchte, so sollen so dan die zwanzig tausendt gulden seinen brudern ferdinand hanibal, oder da er auch also ohne ehelichen leibs erben abgienge, meiner hernach instituirten universal erbin als seiner mutter, oder ihren erben freÿ aigenthumlich haim und zu fahlen; was nun mein übriges ganzes vermöge(n) nindert noch nicht aus genohmen, universa corpora, et jura anbelanget, thue ich zu solchen zu einer univesal erbin instituiren und einsezen, meine fr liebe tochter Maria Margaretta gräfin v Herberstein, die wird sich nach meinen todt des völligen verlasses mit gezimender ordnung, anzunehmen, obbesagte meine funeralia zu vollziehen die legata und schulden, da deren vor handen abzurichten und ihre brüder in ihrer legitima hindan ferttigen, auch allen dem so einer universal erbin zustehet, nach zu komen und ihre jura zu beobachten wiss(en), beÿ welchen punct ich besonders meine fr liebe söhn mütterlich hiemit ersuchet haben will, d(as) sie als welche von ihren h. vattern so vornehm bedachten und in so ergibige quotas seÿnd in und invitem substituiret, ihro meiner tochter aber, so ein geringes, so sie annoch nicht völlig habhafft worden, legiret worden, dises von mir ihro vermeintes mein weniges vermögen nicht allein ihro wohl vergönen , sondern auch sie mit keinen muthwilligen rechten, oder langwirigen actionibus umsprengen, oder herum ziehen sollen und hier durch gottes zorn, und der eltern fluch verhütten wollen. vnd ist mein endlicher will und meinung dis, welches geschäfft und disposition, wan es aus mangl einer oder mehr solenität(en) für ein ordentliches testament nicht solle könen oder wollen gehalten werden, soll es doch als ein testamentum nuncupativum, codicill, vel alia quæcunq(us) ultima voluntas qua vel de jure vel de provinciæ consvetudine valere potest, gültig seÿn und bestehen, wie ich dan hierüber auch alle mängl und gebrechen die menschen sün oder vernunfft erdenckhen möchte in omni meliori modo et forma hiemit ersezet und erstattet habe(n) will, ihre röm. kaÿ. maÿ. und alle deroselben nachgesezete tribunalien demüthigst bittend ob disen meinen lezten willen so lang ich selben nicht verändere dess(en) minderung und mehrung ich mir alle vor behalte, vestiglich zu halten und hand zu haben und niemanden zu gestatten, d(as) man darüber in geringsten, was handle(n), oder fürnehmen solle. treulich und ohne gefährde auch mit und beÿ verbindung deß allgemeinen land schaden in steÿer; zur wahren vrkund dess(en) hat ich disen meine(n) lezten willen nicht allein mit meiner aigenen handschrifft und pettschafft bekräfftiget, sondern auch zu mehrer bezeugnus der sachen mit sonderen fleisß erbetten den wohlgebohrnen h. h. Johann Ernst freÿh. v. Pranckh, der hoff und lands rechten beÿsizern und zeugs comisarien in ober Steÿr, wie auch der wohl edlgebohrnen h. Johann von Hainrichsperg zum Weÿr, ihro kaÿ. maÿ. rath und burg grafen zu Judenburg daß sie herrn als gezeugen neben meiner doch ihnen und ihrer ferttigung ohne nachtheill und schaden, sich unterschribe(n) und mit gefertiget haben. Beschehen zu Judenburg den 10ten aug. 1666/ l s. Sophia gräffin zu Trautmanstorff wittib. l. s. Johann ernst freÿh. von Pranck l. s. Johann Hainrich v. Hainrichsperg.

Collationirt, daß gegenwärtige abschrifft gegen dem beÿ der ambts canzleÿ alda befindlichen originali gehalten, collationirt, und deme selben von worth zu worth gleich lautend befunden worden ist. beurkhundet solches s römi. kaÿ. maÿ. ghben raths, cammerer(n), und deren landtsfürst landt rechten angesezten præsidis in Steÿer herrn Carl Thomas graffen Breiner gewöhn fortigung. Gräz den 8. Maÿ (1)754., d. Jos. Murmär l. s. lands. ambts secretar(n) in steÿer collationiert, und befündet sich diese abschrüfft dem mir producierten vidimus von wort zu wort gleichlau[te]nd . Actum Linz den 4. junÿ (1)759, (Siegel) Joseph Grienberger der k. k. lands haubtmannschafft in Ö. ob der Enns gerichts-secretarius.


OÖLA, Familienarchiv Starhemberg (Bestand Riedegg) Testament der Ester Gräfin von Starhemberg, geb. Gräfin von Windischgrätz, 28.6.1689 Schachtel 96; 9 Seiten. (2 x vorhanden)


Erstes sigill p. s. den 6ten iulÿ (1)697.

In dem nahmen der heÿligen hochgelobten dreÿfaltigkheit gottes des vatters, sohns vnnd h. geistes amen., demnach ich Ester verwittibte gräfin von Starhemberg gebohrne gräfin von Windischgräz, reuflich zu gemüeth gefüehrt d(as) alle vnnd iede menschen auf diser weldt zum sterben gebohrn, vnd die schuld der natur bezahlen müessen; also d(as) nichts gewissers als der todt, nichts vngewissers aber als die stundt zusein pflöget, in welcher der ohne grundt güettige gott de(n) menschen zu sich von diser zergänglichen weldt abfordert, alß habe ich freÿ vngezwungen vnd vngetrungen mich dahin resoluirt meinen lezten willen vnnd meinung annoch zur zeit, da ich gott gedanckht, beÿ gueter vernunfft wiz, sün, vnnd verstandt mich befinde, zu uerfassen, vnd wie mein wenige verlassenschafft, nichts daruon außgenomben, nach meinen ableiben zwischen meinen söhnen vnnd töchtern vertheilt werden solle, schrifftlich zu hinterlassen. Befehle demnach anfangs meine durch d(as) rosenfarbe /  bluet vnnsers heÿlandt vnnd seeligmachers Iesu Christj theur erleste seele, wann dieselbe von meinen sterblichen leib abscheiden wird mit demüetig vnnd reuigen herzen in die threue handt gottes (etc) meinem leib aber wil ich der erden alß vnnserer muetter biß zu den lieben jüngsten tag vnnd frölicher auferstehung anbefehlen, vnd hier nechst meinen lieben kindern vnnd erben auferlegt haben, d(as) sÿe meinen leichnamb christlichen gebrauch nach, doch ohne sonderbahre vncossten zur erden bestätten lassen, den ich khan nicht wissen wo ich in diser zeitlichen wanderschafft mein leben beschliessen werde, beÿ meiner begräbnuß aber solle(n) den armen einhundert gulden außgetheillet werden. anderten sollen alle meine passiu schulden so sich nach meinen ableiben befinden vnd sich derzeit auf achttausent gulden belauffen, wie auch meinen dienstbotte(n) ihr verdienter lidlohn vleisßig bezahlt, vnnd threulich abgefüehrt werden. vnd weillen dritens die einsäzung der erbe(n) d(as) fundament eines testament oder lezten willen ist, beÿnebens mir auch bewust d(as) nach außdeutung vnnd vermög der gemeinen rechten ich allen meinen kindern, vnd einen ieden insonderheit seine legitimam zu hinterlassen schuldig bin, also will vnd thue ich hiermit meinen eheleiblichen sechs kinder(n), alß da seint Gundackher graff vnd herr von Starhemberg, Guidobalto graff vnd herr von Starhemberg, Henerich graf vnd herr von Starhemberg, Adam Franz Max graff vnd herr von Starhemberg, Sabina Christina fraw Gilleÿsin, gebohrne gräffin vnd herrin von Starhemberg, Anna Francißca gräfin vnnd freÿle von Starhemberg den halben theil meiner verlassenschafft, welche sich lauth hiebeÿ geschlosßener ordentlicher verzaichnuß, in richtigen anligenden capitalien auf einmahl hundert ein tausent dreÿhundert vier vnnd vierzig gulden, fünff schilling, zehen pfening reinisch belauffen thuet, vnd wovon die obbemelte acht tausent gulden passiu schulden zubezahlen sein, verschaffen, von welchen halben theil meiner verlassenschafft ein iedes kindt seinen erbtheil alß mein warer erb empfange(n) solle, mit den andern halben theil aber meiner verlassenschafft thue ich hernach volgender massen disponieren. alß erstlichen legiere vnnd verschaffe ich meinem lieben sohn heinrich grafen vnnd herrn von Starhemberg achttausent gulden reinisch. andertens legire vnnd verschaffe ich meinen liebe(n) sohn Adam Franz Max, grafen vnd herrn von Starhemberg eilff tausent gulden reinisch. drittens legiere vnnd verschaffe ich meiner lieben tochter Sabina Christina frauen gilleisin ein gebohrne gräfin vnd herrin von Starhemberg zöhen tausent gulden reinisch. Vierttens legiere vnndt verschaffe ich meiner liebe(n) tochter Anna Francißca gräfin vnd freÿle von Starhemberg auch eilff tausent gulden reinisch. fünfftens legiere vnnd verschaffe ich meiner lieben frauen schwester Maria gräfin von Aensperg vnnd Traun gebohrner gräfin vnnd herrin von Zinzendorff vnnd Podendorff dreÿ hundert gulden reinisch. Sechstens legiere vnnd verschaffe ich meinen liebe(n) herrn eidam Georg Iulius gilleiß panier vnnd freÿherrn auf Sohnberg dreÿhundert gulden reinisch. sibentens legiere vnnd verschaffe ich meiner lieben frauen schwester, frauen Maria Anna gräfin von Starhemberg, gebohrner herrin von Rappach dreÿhundert gulden reinisch. achtens legiere vnnd verschaffe ich meinen lieben äniggl Maria Anna Francißca gräfin vnd freÿle von Starhemberg welche ich erzogen hab fünff tausent gulden reinisch. neuntens vnnd leztens legiere vnnd verschaffe ich meiner alten köchin Anna Lädendorfferin, welche mir vil iahr threu gedient hat, dreÿhundert gulden reinisch. will also in gottes nahmen dises mein testament in welchen mein lezter wil vnnd mainung clar genueg verfasset ist, hiemit geschlossen, vnnd meine liebe kinder sambentlich, söhn, vnd töchter threulich erinderet vnd ermahnet haben d(as) sÿe disen meinen lezten willen in allen vnd ieden gänzlich erfüllen, vnd nachkhomben, wie auch d(as) wenige so ich ihnen erspart, vnd verlassen thue, zu danckh annemben, vnd damit zufriden sein sollen, so wird sÿe gott segnen. behalte mir auch in allweg beuor, dises mein testament, so offt es mir beliebt, zu münder(n) zu mehren, oder gar zu cassieren, vnd ein anders, wie auch ein codicil zumachen, da aber nach meinen todt khein iüngeres testament oder codicil nicht gefunden wure, so solle disen in allen puncten vnnd clausule(n) nach gelebt werden. gelangt derowegen hierauf an die röm. kaÿ. maÿ. meinen allergnädigiste(n) herrn vnd landts fürsten, mein allerund(er)thenigistes vnd durch gott höchst flehentliches bitten vber disen meinen woll erwogene(n), vnd woll ergrinteten lezten willen vnd disposition durch deroselben rechtgesäzte löb ghrt dergestalt handt zu haben, d(as) er crefftig vnd gültig verbleiben solle. dessen zu wahrer vnnd mehrern vrkhundt habe ich dises mein testament durch vnd durch mit eigner handt geschriben vnndt vndterschribe(n), auch mit meinen angebohrnen pettschafft verferttiget vnd zu mehrerer zeugnuß der sache(n) durch absond(er)liche pettzötl, vnd(er) gleichen däto mit sonderbahren vleiß erbetten die hoch vnd wollgebohrne grafen vnd herrn herrn Adam grafen von Windischgräz freÿherrn zu waldtstein vnd im thal erblandt stallmaister in Steÿr, herrn Otto Lorenz grafen von Abensperg vnnd Traun, herrn Georg Hanibal freÿherrn zu Eggkh vnd Hungerspach erblandt stablmaister in Crain, herrn Friderich herrn von Welz, freÿherrn auf Eberstein vnd Spiglfeld, vnd herrn Hector Maximilian grafen von Geÿrsperg vnnd Osterburg, d(as) sÿe neben mir als zeügen dises mein testament mit handtschrifft vnndt pöttschafft vndterschriben, vnd geferttiget, datum Rögenspurg den 28. Iunÿ neuen callenders anno eintausent sechshundert vnnd neun vnd achtzig. l. s. Ester verwittibte gräfin von Starhemberg gebohrne gräfin von Windischgräz p. s. den 6ten iulÿ 1697.
 Anheunt ist vor herrn landtmarschallen dises testament in beÿsein des herrn Geörge(n) Julij Gilleÿß, panier vnnd freÿherrns (etc) eröffnet, vnd sambt beÿligend(er) verzaichnuß wie auch dreÿe(n) sub dato Rögenspurg den 28. Octobris 1691 verferttigte(n) particular disposition publiciret worden, so beÿ der canzleÿ aufzubehalte(n), vnd denen interessirte(n) auf anlangen abschrifften daruon zuertheillen 6. Iulÿ 697 ist dem orig. gleichlautent collat. Wienn den 11. Iul. 697 (Siegel) Franz Anton quarient landtschreiber.
 1689 28/6 abschrift des testamentes der frau Ester gf. Starh. geb. gf. Windischgrätz

l. s. Ester verwittibte gräfin von Starhemberg gebohrne gräfin von Windischgräz l. s. Adam graf vnd herr vo(n) Windischgräz. l s. Otto Lorenz graff von Abensperg vnd Traun l s Georg Hanibal freÿh. zu Eggkh. l s. Fridrich Ernst herr vo(n) Welz f. h. zu Eberstein l s. Hector Maximilian graff von Geÿersperg l s. Ester verwittibte gräfin von Starhemberg gebohrne gräfin von Windischgräz.


OÖLA, Familienarchiv Starhemberg (Bestand Riedegg) Testament der Maria Franziska von Sickingen, geb. Freiin von Dahlberg, 1.10.1696 Schachtel 362; 16 Seiten.


Im namen der allerheilligsten vntheillbahren dreÿfaltigkheit, gott vatters sohns vndt h. geists amen (etc)., seÿe khundt vndt zuewisßen iedermänniglichen; demnach ich Maria Francisca von Sickhingen, gebohrene freÿfraw von Dahlberg wittibin, reifflichen erwogen, vndt billich zue gemüeth gefiehrt, daß in disem zergänglichen iamerthall zwahr nichts gewisßers alß der todt, dargegen aber auch nichts vngewisßers, dan die stund deß selbigen, daß ich deswegen alß mit einer schwehren krankheit behafftet, damit nit ettwan ich vor meinem aufgesetzten sterbstündlei(n) ohnuersehens vbereillt, vndt vnuerhoffenter weiß vnberaith todts verschaÿden, vndt nach meinem zeitlichen ableiben der zeitlichen hinderlasßenschafft halber zwischen meinen geliebte(n) mit weÿl. dem hochwohlgebohrenen herren Frantz Ferdinand von Sickhing(en) meinem geliebtesten eheherren seeligen angedenckhens ehelich erzaigten kinderen, widerwillen vndt streittigkheiten, so vill imer m. f. von Sickingen wittbe geborne von Dalberg möglich, verhüettet werdten möchten, disen meinen endlich letst vndt liebsten willen mit gehell vndt belieben des hochwohlgebohrenen herren Wolff Friderich freÿherren von beroldingen ect. meines testament(en) vogten mit keinen listen hindergang(en) sonderen freÿens willens, in der besten formb vndt maß, wie ich ein solches nach außweisung geist vndt weltlichen rechten, sonderlich aber diser statt Freyburg alhier gebrauch nach am cräfftigsten vndt beständigsten imer thuen soll, kan oder mag, auffgericht gesetzt vndt verordnet haben will, allermasßen hirnach volgt. erstlichen befähle ich meine armbe seel ihrem erschöpffer vndt erlöser gott dem allmächtigen, in die fürbitt der allersehligsten iungfrawen Maria der muetter gottes vndt aller heilligen außerwöhlten durch welcher fürbitt deroselben der grundgüettig vndt barmhertzigste erschöpffer ein fröhliche aufferstehung gnädiglich verleühen wolle, meinen leib aber der erden seiner muetter vndt will, daß selbiger nach meinem m. f. von Sickingen wittbe geborne von Dalberg tödlichen hinschaÿden, nach christlich catholischem gebrauch, in welchem catholischen vndt allein sehligmachenten glauben ich zue sterben verlange, nacher ebnet solle gebracht, vndt in der kirchen alda, neben meinen eheherren see. beÿgesetzt werdten. zuem anderen will ich, daß gleich nach meiner begräbnuß, zue trost meiner abgeleibten seelen fünffhundert h. meesßen, alß einhundert beÿ dene(n) vätter capucineren, einhundert beÿ denen p. p. Franciscaneren einhundert beÿ denen herren dominicaneren, einhundert beÿ denen herren augustineren, vndt einhundert beÿ denen exequien sollen gelesen, vndt für solche ins gesambt zweÿhundert gulde(n) hiesiger wehrung bezahlt werdte(n) zum dritten legiere vndt verordne ich zue erhaltung des ewigen liechts in der kirchen zue ebnet einhundert gulden vndt will, daß zue solchem die iennige 100 f. capithal auf marx rothen zue ebnet stehend, sollen genomben vndt denen kirchen pflegeren m. f. von Sickingen wittbe geborne von Dalberg eingehändiget, auch auß dem iährlich fallenten zinnß daß öhl erkaufft vndt zue diser meiner intention verwerdet werdten. zuem vierten legiere vndt verschaffe gleich fahls in s. Anna cappellen beÿ ebnet zue mehrerem auffnamb vndt erhaltung derselben fünffzig gulden capithal, welche auf hannß zehringeren zue ebnet stehen vndt denen pflegeren sollen eingelifferet werdten, wie nit wenniger zuem fünfften verordne, schaffe vndt legiere dem gottes hauß zue dene(n) augustineren alhier einhundert reichs thaller, oder einhundert vndt achtzig gulden hiesiger wehrung welche mit erstlich einhundert vndt fünffzig gulden capithal auff Mathiß schindleren zue ebnet vndt dreÿsßig gulden capithal auf iacob gesßen sohn alda sollen entrichtet vndt darmit ersagtes gotteshauß contentiert vndt vernüegt werdte(n) dahingegen sie herren augustiner schuldig vndt verbunden sein ein ewiges anniversarium mit einem gesungenen seelambt sambt m. f. von Sickingen wittib geborne von Dalberg zweÿen h. meesßen zue trost mein vndt meines eheherren see. seelen auch gantzer familia von Sickhingen Hochenburg zue halten, vndt hierüber einen revers zue extradieren, werdten auch meine kinder ins gesambt ermahndt ein fleisßiges einsehen zuehaben, damit dise meine wohlmeinente fundation alle iahr ohnfehlbahr exequiert vndt gehalten werdte zuem sechsten soll nach meinem absterbe(n) in vnßer lieben frawen bruederschafft zue braitnaw vndt in die kirchen hinder der straß in der zahrten aufm wald, iedes orths fünffzehen gulden zuesamben dreÿsßig gulden entrichtet, vndt auß denen die muetter gottes bilder geklaidet werdte(n), wie nit wenniger daß weithers in dise zweÿ kirchen iedes orths zweÿ altär tüecher in die kirchen aber zue ebnet dreÿ vndt in s. Anna cappellen auch, zweÿ sollen gemacht vndt zue denen ein stuckh reüsten tuech(en) verbraucht werdten zuem sibenten solle beÿ meine(n) exequien m. f. von Sickingen wittib geborne von Dalberg sechs fiertel frucht alß halb rogge(n) vndt halb gersten gebawen vndt iedesmahls das brodt von zweÿen fiertlen denen armben zue ebnet neben einem gulden in gelt, denen hiesigen armben aber das brod von einem frtl außgetheillt vndt beÿ dem iahrs zeit gleichfahls also gehalten werdten, betreffend nun zuem achten daß zeitliche verordne ich vnd will, daß von denen iennig(en) fünfftaußend gulden reinisch, alß meinem äÿgenthumb vndt heÿrath gueth, welche ich auf meinen herren bruederen Friderich Dietrich freÿherren von Dahlberg vicedom zue Maintz annoch zue prætendieren hab, erstlichen herr Friederich Hannß Georg vndt Frantz Peter beede thomherre(n) zue Wurtsburg vndt Lamberg eintaußend gulden an capithal vndt von denen außstehenten zinnßen auch eintaußend gulden, zue samben zweÿtaußend gulden haben vndt empfangen, nebst denen ihnen beeden auch die iennige zweÿtaußend gulden, so ihro hochwürd. gnaden herre(n) schwageren Friderich Edmund zue erkauffung desßen hoffs seindt vorgelühe(n) m. f. von Sickingen wittib geborne von Dalberg wordten, vberlasßen sein vndt verbleibe(n) sollen, mit diser intention, daß hingege(n) sie sich befleissen, eine guete verstandnuß vndt einigkheit vnder denen mitgeschwistrigten zueerhalte(n) vndt daß die annoch ohnerzogene dero stand gemeß educiert vndt künfftig möchten versorgt werdten gleichfahls sollen zue einem prolegat von ersagten fünfftaußend gulden empfangen, herr Ferdinand Hartmann eintaußend gulden, Casimir Antoni eintaußend gulden, Maria Thæresia Benedicta, ein taußend gulden vndt Maria Anna eintaußend gulden alles reinisch; betreffend herren Edmund den Iesuiten, seindt die herren thombherren seinetwegen meiner intention benachrichtet, deren sie befleisßen ist nach zuekhomben ich mich gegen ihnen versehen thue. neüntens vermache weithers auß bewögenten vrsachen dem casimir Antoni neben dem iennig vorhandenem gold, so in meinem schreib düschlin zue finden sein wirdt, auch mein m. f. von Sickingen wittib geborne von Dalberg klaider gelt pr. eintaußend gulden welche hin vndt wider zinnßbahr angelegt vndt zue capithalien gemacht wordten; die vberige capithal vndt andere schulden, wie auch die restierente zinnß von von ersagten fünfftaußend gulden capithal, so vill sich vber die vermachte annoch zaigen werdten, sambt dem gearbaiteten silber verbleiben dem hauß ebnet, zue besßerem anfang einer haußhaltung mit diser restriction, daß herr casimir dises silbers halber solle consideriert, in hoffnung die herren thombherren von solchem nichts verlangen werdten. zuem zehenten in bedenckhen die herrschafft dermahlen in einen besßeren stand, der zehenten zue ebnet welcher dem hauß ebnet verbleiben soll auß meinen aÿgene(n) mittlen widerumben redimiret, vndt zue ruckh erkaufft, wie nit wenniger durch eine bisherige guete oecconomi zimblichen schulden bezahlt wordten, auch sonsten mihr von dem ergwunnenen die m. f. von Sickingen wittib geborne von Dalberg helffte ohndisputierlichen gebühren thette, alß verordne auß disen vndt anderen vrsachen mehr vndt will, daß ein iedwedere frawlin, wan selbige künfftig zuer ehe schreiten werdte, ohne waß sonsten ihnen prælegiert wordten, mit viertaußend gulden hiesig Freyburger wehrung, neben eintaußend gulden für die außstewrung, solle außgewisen werdten, iedoch ohne künfftige consequenz vndt præjudiz deß Sickhingischen hauß ebnet; begebete es sich aber zuem eillfften, daß eine vnder beeden frawlin tempore impupertatis mit todt abgienge, auff solchen fahl hin solle die vberlebendte der verstorbenen an klaidungen, nachbeschribenem silberwerckh vndt geschmuckh eintzige erbin sein, daß vberige aber die vorhandene geschwisterige mit einanderen erben, hatt die selbe hingegen testamenti factiones, stehet es beÿ ihren nach dero belieben mit dem ihrigen selbsten zue disponieren m. f. von Sickingen wittib geborne von Dalberg. Zuem zwölfften verschaffe vndt sollen ersagte beede frawlin haben neben dreÿhundert gulden reichs wehrung, die mihr zuer morgen gab verschriben wordten, auch daß silber gelt, so in gantzen reichsthalleren bestehet, vndt in meinem schreibtüschlin, zue finde(n) ist, wie nit wenniger auch daß iennige gold welches circitem achthundert fünffvndt sibentzig reichsthaller außmachen möchte, sambt beÿligenten ettwelchen gold gulden, so dermahlen beÿeinanderen in einem lederen seckhel geflehend seindt; so dan mein geschmuckh, silber geschier vndt klaidungen, so zue meinem leib gehören thuet, vndt bestehet daß silber geschier in einer silber vergulten suppen schisßel, einer kanten so innen verguldet, ein besteckh mit dreÿen bächeren sambt meesser vndt gabel, zweÿen vergulten schahlen, die einte in der mitten geschmeltzt, zweÿen küstlin, daß einte durchbrochen vndt daß andere glatt, einem kleinen hand liechtstöckhlin, zweÿen silberen schachtlen, einem gestickhten silberbeschlagenen büechlin m. f. von Sickingen wittib geborne von Dalberg vndt zweÿen silberen körblen an leingwand solle ein iedwederer frawlin gefolget werdten, alß sechs par leÿlachen, zweÿ paar fläxere vndt vier paar reüstene ein halb dozet pfulgen ziechen vndt so vill küssen ziechen, sechs tozet düsch zwehlen alß dreÿ dozet gebildete vndt dreÿ dozet glatte, sechs dischtüecher, sechs handtüecher einer ieden ein aufgerüstet bett mit doppletem anzug oben vndt vnden; wirdt sonsten der Casimir ins künfftig an dergleichen mobilien ettwaß benöthiget sein, solle der regierente sich diß fahls mit ihme der billichkheit nach vergleichen solte sich aber eine von dene(n) frawlin(en) wider verhoffen, vndt dauor gott sein wolle, ohngebührlich verhalten vndt der familie(n) einen schandfleckh(en) ansetzen, oder auch sich ohne vorwissen vndt einrathen der freindtschafft vndt wider ihren stand verheÿrath(en) derselben alsdan solle daß geringste gevolget werdten, sondern so wohl des vätter alß müetterlich(en) m. f. von Sickingen wittib geborne von Dalberg gäntzlichen verlustiget sein, wurde sich aber eine zuem geistlichen stand vndt in ein closter resolvieren, solle sie mit zweÿtaußend gulden hiesiger wehrung neben der geistlichen außstewrung außgewisen vndt darmit daß gottes hauß vernüegt werdte(n) wan sie auch eines vitalitÿ oder leibgedings benöthiget solle ihr(en) von eintaußend gulden hiesiger wehrung der iährliche zinnß geraicht vndt eingelifferet werdte(n), hette sie aber mehreren lust sich in ein geistliches stifft zuebegebe(n) vndt zue verbinden, hatt sie alß dan ihr völlig angefallenes zue nutzen vndt zue genüesßen, auch zue dero freÿen disposition eintaußend gulden reserviert vndt vorbehalten, daß vberige aber widerumb(en) auf daß hauß ebnet zue ruckh vndt angefallen sein; vom silber geschirr solle ihren mit sich ins closter zuenemben bewilliget sein zweÿ silbere liechtstöckhlin, ein käntlin, ein silber weÿwasser kesselin, ein besteckh mit löffel messer vndt gabel sambt einen beliebigen stuckh von geschmuckh m. f. von Sickingen wittib geborne von Dalberg, daß vberige verbleibt der andere(n) frawlin, iedoch daß sie sich mit diser der billichkheit nach vergleichen vndt sie darumbe(n) vernüegen soll zuem dreÿzehenten vermache zue einem angedenckhen meiner geliebten fr. schwestere(n) Mariæ Estern von Sickhingen, stifftfrawen zue Seckhingen zweÿ silbere liechtstöckhlin auf ein nachttuech zuem vierzehenten verschaffe dem præceptori Johann Paptist, dem Mareidi vndt Torodeæ der köchin iedem ein laid klaid, dem Mareidi aber neben dem seinigen auch auch dreÿsßig gulden in gelt, den præceptorem welcher bißhero mit instruieren vndt anderem sich fleisßig erzaiget, vndt noch ferners von ihme verhofft wirdt recomendiere meinen kindere(n) ins gesambt, ihme zue künfftig seiner intention verholffen zue sein auch fals die pfarreÿ zue Braitnaw vacant vndt apert wurde, ihme die præsentation auf selbige zueertheillen, welches er mit seinem fleisß wohl meritiert. endlichen solle der ietzige miller vndt millerin zue Wisßnegg, solang m. f. von Sickingen wittib geborne von Dalberg sie leben, nit vertreiben werdten sondere(n) im ietzigen zinnß zuelassen, auß vrsachen sie sich bißhero alß guete vndt getrewe herrschaffts leüth erwisen vndt daß herrschafftliche interesse merckhlichen haben befürderen helffen waiß sonsten vber vorbeschribene disposition weithers an früchten wein, gelt vndt anderem |:ohne dem s. v. vüch, welches dem hauß ebnet allein verbleiben, hingegen aber iedwederer frewlin eine tragente s. v. khue oder sambt dem kalb vberlassen soll:| vorhanden sein wirdt, sollen gesambte meine kinder alß herr Friderich Hannß Georg vndt h. Frantz Peter beede thombherren zue Würtzburg vndt Bamberg, Ferdinand Hartmann, Casimir Antoni, Maria Thæresia Benedicta vndt Maria Anna, meine natürliche erben |:denen ich samentlich meinen müetterlichen seegen mittheille:| solches alles ohne zwitrach vndt zanckh brueder, schwester, vndt freindlich mit einanderen theillen, vndt sich der außweisungen halber güettiglichen vereinbahren vndt vergleichen im fahl aber eines vnder meinen kindere(n) m. f. von Sickingen wittib geborne von Dalberg dißes meines testaments vndt letsten willens nicht ersättiget oder benüegt sein wurde soll daß selbige alles desßen, so ihme verschafft werdten, durch auß entsetzt sein, vndt solches denen, so sich des ihrigen benüegen lasßen, gevolget werdten; damit auch diß mein testament vndt lester will, desto gewisßer vollzogen werdte, so ernenne, setze vndt ordne ich zue meiner testamentario vndt executoren obgemelten den hochwohlgebohrenen herren Wolff Friderich freÿherren von beroldingen (etc). alß zue deme ich ein sonderes vertrawen habe, daß er nach meinem tödtlichen hintritt, disen meinen letsten willen, wie einen getrewe(n) executorn gebührdt, wirckhlichen exequieren vndt vollstreckhe(n) werdte in vrkhundt vndt rechtmeesßiger bestettigung desßen, hab ich die testiererin mich zue end eines ieden plats oder seithen aÿgenhändig vnderschriben, vndt hieneben [be]nambste  siben gezeügen neben d[en] geschwohrenen notario, solches verschlossen testament, alß meinen letst vndt liebsten willen mit zueuerferttigen in sonderhait alles fleisßes gebetten, so beschehen auf zeit, orth vnd end, wie in sein des notarÿ beÿgefüegten instrument zuesehe(n) ist. m. f. von Sickingen wittib geborne von Dalberg
 1696 1/10 orig. testament der fren. Maria Francisca von Sickingen witwe geb. v. Dalberg.

Ich vnderschribene Maria Francißca von Sickhinge(n) witibi(n) gebohrne freÿfrau (Siegel) von Thalberg vrkhunde hiemit crafft meiner eigenen hand vnderschrifft, daß [in] dißem gegenwärtige(n) mit dem Sickhingische(n) pettschafft [ver]schlosßenem libell mein verschlosßen testament vnd letster wille(n) begriffe(n), zuedesse(n) mehrer bekräfftigung solches auch von meinem adhunc actum ersuchten h[erre](n) beÿstand mit vnd nebe(n) hirunde(n) stehende(n) herre(n) zeuge(n) vnd ends benannten notario vnderschribe(n) worde(n). actum Freyburg de(n) ersste(n) octobris eintaußent sechs hundert neünzig sechs m. f. von Sickingen wittib geborne v[on d]alberg (Siegel) (Siegel) Wolf Fridrich. freÿh. von Beroldinger, [a]ls erbetenner beÿstant. daß wür vnderzeichnete hierzue absonderlich [re]quirirte zeüge(n) von obg[eme]lter frawe(n) von Sickhinge(n) selbste(n) gehört, daß in dißem libell ihr testament begriffe(n) auch gesehe(n), wie sie solches vo(n) ausße(n) mit ihre(n) herr(n) beÿstand eigenhändig vnderschribe(n), bezeüge(n) wür mit eigener handvnderschriffte(n), vnd fürgetruckhte(n) pettschaffte(n) die quo supra. (Siegel) Wolf Wilhelm Schneulim genant Bärenlapp, baron von Bolßcheweil Frantz Christoph Moser vo(n) vnd zu Weÿler, (Siegel) (Siegel) Johann Frid[er]ich Stürtzell von Buechen. Ignatius Meÿer (Siegel) Johan Michael Müntzer (Siegel) (Siegel) Frantz Ioseph Sigl (Siegel) Christoff Schall daß dißes alles wie hieuor vnd obgemelt zuegange(n), vnd beschehe(n), vnd von der frawe(n) testatrice sowohl gesunde(n) leibs allß richtige(n) verstands ich selbste(n) gehört, daß in gegenwärtige(n) libell ihr verschlosse(n) testament begriffe(n), auch gesehe(n), wie sie, der herre(n) beÿstand, vnd hierzue erbettene herre(n) gezeüge(n) solches eigenhandig vnderschribe(n), (Siegel) vnd mit der angebohrne(n), vnd(er) resp. gewohnliche(n) pettschaffte(n) verwahrt, bezeuge ich crafft eigener hand vnd(er) beÿgefügte(n) pettschafft. Actum Freyburg vt supra. Johann Wilhelm Iäger Gallicè le Bafeur genant, i. v. l. vnd auth. apost. ac reg. not.


OÖLA, Familienarchiv Starhemberg (Bestand Riedegg) Testament der Helena Rebekka Gräfin von Starhemberg, geb. Gräfin von Schallenberg, 15.11.1698 Schachtel 96; 16 Seiten.


Im namen der allerheiligisten dreÿfaltigkheit gott deß vatters, deß sohnns, vnd deß heiligen geistes, amen., in betrachtung wie vnbestendig alles in der welt, absonnderlich aber vngewiß daß menntschliche leben, welches von dem all zugewissen todt offt vnuersechens, vnd augenblickhlich wierdt abgeschnitten oder aberdurch vberheuffte schmerzliche kranckheiten dem menntschen aller verstanndt zum öfftern gepunndten, vnd die gelegenheit dardurch benomben, seinen lezten willen zu papier zubrinngen, dardurch die vnruehe deß ohnne dem mit villen feünndten streittenden geist vermehret wierdt, also hab ich mit gueten vorbedacht vnd beÿ volkhomener gesundtheit vber mein weniges vermögen, wie es darmit nach meinem todt gehalten werden soll, dise nachuolgende disposition gemacht; erstlich befelche ich meinen geist in die hanndt vnd vnermesßliche barmbherzigkheit gottes des allmechtigen, von dem ich ihme empfanngen, auch in die verdienst vnd hei. fünnff wunndten Iesv Christi, meines gekreüzigten erlösers, der mein seell mit seinem blueth erworben, vnd in die allmögende vorbitt der vbergewenedeÿthen, vnbefleckhten iungfrau vnd wehrtisten muetter gottes Maria, sambt allen lieben heiligen vnd außerwöhlten; meinen todten leichnamb aber der erdten, der solle in dem pfarr freudthof, ohnne alles gepränge von acht armen getragen, gannz all gemain, ohnne alle gezierdte der pahr, ausser des schlechtern pahr tuech, vnd dem hei. crucifix bildt, ohnne ämbter, mit sechs winndt leichtern begraben werden, die leich aber soll von den armen, so daß stattzeichen haben, vnd auß den dreÿ armen heüßern, alß Thanüchtner heüßl, bruederhauß, vnd in der Sanndtgstötten, hundert persohnnen an der zahl beglaittet werden, welche mit lauter stümb den hei. rosen crannz, vnd die letäneÿ for die arme sellen im fegfeur, wie sie in der hei. quatember mesß gehalten wierdt, vor mein arme seell betten sollen, damit ihr gott genedig sein wolle, nach gehennt allen disen armen ieden einen groschen, den acht leichtragern aber ieden einen sibenzechner solle außgethailt werd(en), welches zusamben brinngt, siben gulden sechzechen kreüzer. 7 f. 16 kr. anderten, weillen ich zu meinen aigenen richtigen vermögen von meiner lieben frau mutter see nach ihren todt siben tausent fünff hundert gulden in richtigen schuldtbriefen vberkhomen , auch lauth meines heurathsbrief vnd deß zwischen mir vnd meinem herrn, a(nno). 1689 aufgerichten contracts, mir nach all gemainen gebrauch die tausent gulden morgen gaab, gleich nach meinem todt müssen herauß gegeben werden, wie auch die tausent thaller schmuckh vnd prohent geldt, die ich aber schonn empfangen, vnd solche tausent thaller mein herr nit mehr ersezen darff, ich aber von solchen geldt hernachuolgendt auch zu meiner begröbnuß verwenndte, verbleibt also ohnne solches paar geldt, daß sich ordentlich fünndten wierdt, acht taussent fünnff hundert gulden zur richtige(n) verthaillung, alß 8500 f - daß paar geldt finndt sich ordentlich von mir selbst mit angehengten zötlen außgethailtter vorpettschirt, wierdt also gleich nach meinem todt solches ieden gegeben werden, wie selbe zötlen auß weisen drittens, vor mein arme seell sollen zweÿ hundert hei. mössen gelesen werd(en), daruon denen p p. minorithen .80. sollen zuegethailt werden, vnd ihnen daruor vierzig guld(en) gereicht werden, denen capucinern im weingartten sollen vor .20. messen, zechen gulden, denen in vrfahr vor .30. messen funnffzehen gulden, anndere(n) armen geistliche(n) inn vnd ausser den clösstern vor .40. messen zwainzig gulden gegeben werden, daß ist vor hei. messen 100 f. - ich siche nach schreibung dises puncten meinen fähler, daß ich noch .15. f vor .30. messen zuwenig außgelegt, in dem die hundert gulden nit erfült sein, also sollen denen capucinnern in vrfahr noch .10. vnd also vor .40. messen, denen im weingartten vor .30. messen funnffzehen guldten, vnd denen armen geistliche(n) vor .50. messen, fünnff vnd zwainzig gulden gegeben werden, also sein vor die 200 messen, die hundert gulden erfült. Vierttens verschaffe ich außtragender andacht gegen der allerseeligisten vnbefleckhten iungfraue(n) vnd muetter gottes Maria in di societet Iesu zu Lünnz zuegehörige(n) Loretha capelln von den beÿ der lanndschafft anligenten mir aigene(n) capitalien ain tausent gulden, mit diser bediengnuß, daß dise tausent gulden auf ewig beÿ der lanndtschafft sollen anligend(er) gelassen werden oder souehrn von diser eine aufkhüunndtung geschechen solte, an einen andern sicheren ohrt iederzeit sollen angelegt werden, vnd von den iährlich fahlenden innteresse die auf den altar, vnd beÿ der hei. bildnuß brinnende wax küerzen erkhaufft werden. ingleichen vermache ich eben von disem capital abermahl ain tausent gulden der alhiesigen khürchen des hei. ignatÿ des collegÿ der societet zu Lünnz, auß diser intention, damit von solchen noch zwaÿ silberne brust stuckh zu denen 4 andern, die albereith der kürchen aigen seind, sambt einen ganz silbernen crucifix proportioniert zu denen grossen silbernen leichtern verferttiget werde, vnd souehrn dises gelt nit erkhlöckhte, ieztbenennte tausent gulden solanng auf innteresse anligend verbleiben sollen, biß daß durch beÿtragung des iährlichen innteresse die zu gemelten brust stuckhen, vnd silberne(n) crucifix erforderte suma zusamben gebracht werde. leztlich vermache ich eben von disen meinen beÿ der lanndtschafft ligenden capital dem collegio der societet Iesu alhier zu Lünnz, weillen ich von dissen patribus vill guets empfangen, mein danckhbahres gemüeth zuezaigen, vnd meine seele in daß heil. mesßopffer vnd eüfriges gebett zubefehlchen, auch ain tausent gulden, welches dann alles zusamben brinngt, dreÿ tausent gulden daß ist 3000 f. Fünnfftens verschaffe ich der corporis cristj bruederschafft in der pfarrkhürchen fünnff vnd zwainzig gulden, daß ist 25 f. Sechstens der todt anngst Christj bruederschafft beÿ den p. Iesuittern fünnff vnd zwainzig gulde(n), daß ist 25 f. Sibenden vermache ich hundert gulden vor seell messen vber dise, welche gleich nach meinem todt sollen gelesen werden, welche ich verlannge, daß sie zur volgenden mainung von fromen  armen priestern sollen gelesen werden. Alß nemblich funnffzig vor die verlasßenste ärmsten seellen, deren niemandt gedenckht, andere funnffzig vor alle meine blueths verwanndte, vnd abermahl funnffzig vor alle befreundte meines herrn gemahel, vnd leztlichen auch funnffzig vor alle vnnsere guetthätter, vnd so villeicht dazumahlen nicht souill arme priester sich zu Lünnz befünndten solten, von welchen dise zwaÿ hundert messen, so baldt alß ich verlannge khunnten gelesen werden, so bitte ich die herrn executores meines testaments, daß sie sich eüfrig wollen darumben annemben, daß dise messen aber durch lauter recht arme priester verrichtet vnd ihnnen zuegethailt werde(n), daß ist 100 f. -. achten, verordne ich betrenngten recht haimblich haußarmen persohnnen, die auß verhengnuß gottes armb vnd müeheseellig sein, nit aber schreÿenden, faullen, wollüstigen gasßen bettlern, die mit sambt ihren künndern zu diehnnen vnd arbeithen, all zu faull vnd lassterhafft ia auch  zu hoförtig sein, vnd lieber verderben, alß mit ehrlicher arbeith sich dugentlich ernöhren, vor alle solche boßhaffte vnd deß allmosen vnwürdtige persohnnen ist dises allmosen von mir kheines weegs vermainth, bitte es also mit gueten gewissen nach meiner intention außzuthaillen; dreÿzechen an der zahl, ieden funnffzechen gulden, zusambe(n) hundert fünnff vnd neünnzig gulden, daß ist 195 f - neunndten vermache ich ain hundert gulden Matthiaß Wibmer, welchen ich vnd mein herr, alß ein armes künndt daß pünnder hanndtwerch haben lehrnnen lassen, solche hundert gulden aber ihme nit eheunder sollen gegeben werdten, alß biß er seine wannderschafft völlig volbracht, ihme alßdann zu einer anstendigen versorgung damit solle geholffen werden, damit er dises gelt nit liederlich verschwenndte, ohnne seinen nuzen vnd forthkhomen , daruor ich mich in sein tägliches gebett beuelche, daß ist 100 f - zechenten, meiner gotten freÿllen Iosepha von Lerchenfeldt vermache ich ain tausent gulden, welche aber mein frau schwester zugeniessen haben soll, alß lanng sie lebt, nach der todt aber, ihrer tochter, alß ein von mir vermachtes erbthaill aigenthomblich gehörig sein, daß ist 1000 f - wie auch diehmanthener geschmuckh soll ihr zuegehörig sein, in hoffnung, daß sie gannz tugentlich vnd ihrer fraue(n) muetter gehorsamb sein wierdt, wann aber, daß wider alles verhoffen nit geschechen solte, soll sie gahr nichts von mir haben, sonndern alles ihrer frauen muetter, alß meiner lieben frau schwesster, aigenthomblich zuefahlen, im fahl auch mein gotten vnuerheurathet sterben solte vor ihrer frauen muetter, soll dies wenige gschmuckh vnd gelt ihrer frauen muetter zufahlen. ailfften vermache ich meiner lieben freÿllen maimb, Eleonora freÿllen von Öedt vor aigenthomblich ain tausent gulden, daß ist 1000 f - wie auch nachuolgendes mein nachtzeug silber, die suppen schallen mit dem töckhl, mein silbernes nachtzeug gießpökhl mit der kanndl, der silberne spiegl, die silberne grössere flaschen, daß glökhl, daß reindl, die sechs nacht zeug scatln , die zweÿ acht eckhichten nachtzeug leichterl, die zweÿ gleichen vier eckhich ablanngen gegewölckhleten spüll täzen von silber faimb, vnd daß aine solche runnde paar tafel leichter mit blätlen, auch darzue, daß paquetl, so in der ainen truchen meiner schwesster mit angehefftet zetl sich fünndten wierdt, vnd mein frt. schwesster ihr freÿllen Lenorl einhendigen soll, anbeÿ auch daß grosse parchetene pött, so mit n.o 3. gemerckht ist, vnd die wenig andere vahrnusß, so ich in meinem vahrnusß büchel außgeworffen, vnd sich fünndten vnd zaigen wierdt, damit soll sie meiner gedenckhen, vnd absonderlich vor mein arme seell vleissig betten. zwölfften verschaffe ich frauen Constantiæ von Metniz gebohrener herrin von Gera, witib, so meinem gedunckhen nach in Prünn wohnnhafft, vnd beÿ denen patribus der societet Jesu zuerfragen sein wierdt, ain hundert gulden, daß ist 100 f - wann aber dise ehennder sterben soll, so solle mein frau schwesster dise hundert gulden der freÿlle(n) Vickherl Holÿin zusteheen, wann sie aber dise, vmb der andern leben willen, nit zuÿberkhome(n) hette, so verschaffe ich der freÿllen Vickherl andere hundert gulden, daß ist 100 f -
 Dreÿzechenden vermache ich frauen Anna Catharinæ Hledienohorsckin, haubtmanin dahier witib, ain hundert gulde(n), mit schönster bitt, mich in ihr tägliche andacht vleissigist einzuschliessen, vnd meiner armen seellen im bessten zugedenckh(en), daß ist 100 f - vierzechenden meiner liebsten frau schwester Maria Elisabetha gräfin von Lerchenfeldt, vermache ich vor aigenthomblich zwaÿ tausent gulden, von den zwaÿ tausent gulden aber, soll sie meine(n) brueder die hundert gulden fahlende innteresse geben, solanng biß er sich graf ehrnreich verheurath aber durch andere weiß, alß durch etwo einen dienst oder durch eine iährliche pension oder durch andere erbschafft vnd dergleichen, wie es nun namen haben mag, seine nothwendigen, aber gahr nit vberfleissige lebens mitl habe, wann aines dises sich eraignet, soll mein frau schwesster gahr nit verpunnten sein ihm einige kreüzer innteresse weither eruolgen zulassen, sonndern imn puncto zu ihren aigenen genuß nemben, alß ihr aigenthombliches guett, daß ist 2000 f - wie auch die grossen zweÿ eingeraumbt(en) truchen mit vahrnussen, welche ich alle von meiner hochgeehrtist(en) fraue(n) muetter sowohl zu meiner außstaffierung, alß auch nach ihren todt empfanngen habe vnd ÿberkhomen , auch meinen mit seiden genäthen eingeraumbten schreibtisch in meinem zimer stehennt, vnd waß sonnsten in meinem silber kässtl von klainen silberl vnd gallanterier gschierl sich fünndet, vnd waß sonnst mein vahrnuß in pött gwanndt vnd mobilien etwo weither zaigen wierdt, daß alles soll meiner lieben fraue(n) schwesster zuegehören, beede truchen sein mit n. 1. vnd n. 2. m. e. gezaichnet. funnffzechenden verordne ich ain hundert gulden mir ein grab stain darumb machen zulassen, zu einer anmahnung allen fromben seellen vnd mentscher, daß sie sich meiner mit manichen seuffzer vnd anechtigen vorbitt beÿ gott wollen erindern, welches ich auch dorten hoffentlich vor göttlichen angesicht gleichmessig ersezen werde, gegen allen ahnen, die meiner also ingedenkch sein werden. sechzechenden, vermache ich h. d.r speunngenfelß die noch vbrigen fünnff vnd funnffzig gulden, der vberresst darauf wierdt sich anderwerths zaigen, zur bezahlung vnd danckhbahrkheit, seiner mir villfeltig gelaisten dienst, vnd guetthatten, bitte darmit vorlieb zunemen , vnd meiner auch in seinem gebett zugedenckhen. sibenzechenden, verschaffe ich herr(n) Georg Wilhelmb Schmidtpaurn, Ober össt. lanndtschafft gültens buchhaltern, dreÿ hundert gulden, daß ist 300 f - achtzehenden, verordne vnd vermache ich herrn herrn Johann Pillipp Spünndlern, freÿh. auf Irrnhärdting, vnd einer lob. Ober össt. lanndtshaubtschafft h. anwaldt |:tit:| dreÿ hundert gulden, daß ist 300 f. -. vnd mit disen seind die acht tausent fünnff hundert gulden völlig verthailt; vehrner gebühren mir noch lauth brüederliche(n) vergleichs von meinem h. vattern see(lig) fünnff hundert gulde(n), vnd seithero des vergleichs auch daß interesse von solchen fünnff hundert gulden, welches alles zusa[m]ben ich meinem lieben herrn schwachern grafen von Lerchenfeldt verschaffe, zu einer ewigen gedechtnuß, auf ein paar diemanthene rünng, neben hocher bitt, mein liebste schwesster besseres anbeuolchen sein zulassen, anbeÿ auch meinem liebsten herrn gemahel vmb meinetwillen alle lieb vnd guetthättigkheit zuerweisen, vnd alles guetes zuthuenn daruor ich meinem liebsten herrn schwager seiner gemahlin vnd künndern tausentföltigen göttlichen seegen vnd belohnung anwünntsche vnd erbitten will, wann ich vor gottes angesicht gelannge, meiner armen seellen aber wollen sie alß einer treugewesten freunndtin ihrer andacht eüfrigist einuerleiben, vnd vor mich betten. zwainzigisten gebühret mir auch lauth contracth zwischen mir vnd meinem herrn mein zuegebrachtes heurath guett alß funnffzechen hundert gulden, gleich nach meines herrn gemahel todt heraußzugeben; dise funnffzehen hundert gulden dann verschaffe ich meiner lieben frauen schwesster gräfin von Lerchenfeldt vor aigenthomblich, daß ist 1500 f. -. ain vnd zwainzigisten, waß vber obgemelte legata noch vbrig sein wierdt, sowohl in geldt, silber, alß andern meinen aigenen vahrnussen, seze vnd ordne ich zu einen vniuersal erben, meinem liebsten herrn gemahel, Ferdinandt Ludtwig gr[a]fen vnd herrn von Starhemberg, gegen ihme mein herz[lic]he lieb zuerweisen, die er auch hoffentlich genuegsamb erkhennen wierdt, in bedenckhen wie ich gahr nichts von seinigen genossen, sonndern mit höchster beschwehrlich vnd müehesambkheit beÿ seiner vill iährigen vnd vndterschidliche(n) kranckhheiten vnd hartten zeiten, mit den wenigen mitlen, ohne einzige hilff vnd zuepuesß, hab alles muessen bestreitten vnd versorgen, vnd neben disen allen mir höchsten beschwehrlichkheiten noch ein gueten thaill schuldten, so der graf vor seiner verehelichung noch gemacht, vnd ich gefunndten, abzuzahlen gehabt, vnd mich so schlecht betragen, damit mein herr gemahel ehrlich, vnd ohnne anderer leüth beschwerdten, vnd ohnne deren gnaden dannoch zu leben gehabt, vnd in ruehe mit göttlichen seegen daß wenige genossen, welches ich ihme auch nach meinem ableiben auß getreuen herzen wünntsche, mich aber bitte alß sein allzeit getreu, vnd ihme innigkhlich lieb gehabte ehegattin in sein bestendige tägliche andacht einzuschliessen, vnd vor mich zubetten. zwaÿ vnd zwainzigisten, ob ich zwar meinen liebsten herrn gemahel in gleich vorhergehenten puncten, vor eine(n) vniuersal erben eingesezt, will ich doch kheines weegs in bedenckhung seiner stethen leib vnpäsßlichkheit, die execution meines letsten willen, ihme aufgepür[te]t haben; sondern erbitte dem wolgebohrnnen herrn her[rn] Johann Phillipp Spünndler freÿherrn auf Irrnhärdting, vnd P[o]lheimb, der röm. kaÿ. maÿ. rhat vnd lanndtrhat, wie auch lanndts annwaldt in Össt. ob der Ennß, er wolle mir dises werckh einer christlichen lieb erweisen, vnd die execution auf sich nemen , weillen ich dahin mein gennzliches vertraue(n) seze, vnd hoffe es werde durch dessen ansehe(n) vnd kuegheit , mein letster will nachtruckhlicher vollzogen werden, bittent alles meiner erben getreuer vatter dergestalt zusein, daß sie alle zu ihren von mir bestimbten erbthaill gelanngen, vnd mein ganzes testament zu volkhomenen zill vnd enndt khomen möge, auf dessen vätterliche treu vnd gewissenhaffte hanndlung ich mich sicherlich verlasse, vnd mit trosst hierauf sterbe, vor dise mir erwisene gueththatt werde ich in iener weldt mit meinem gebett mich beÿ gott danckhbahr einstöhlen, in diser aber in gleiche(n) mein danckhbahres gemüett erzaigen mit obgesezten dreÿhundert gulde(n), damit aber den herr(n) annwaldt dises zulaisten weniger beschwehrlich fahl, will ich herrn Geörg Wilhelmb Schmidtpaurn Ober össt. lanndtschafft gültens buechhalter, vnd einnemberambts gegenhandler freunndlichst gebetten haben, daß er mit treuer beÿhilff herrn anwaldt wolle an die hanndt gehen, zu welchen enndte ich dann wegen gehabter müehewaltung vnd villfeltig anderen in meinen leben mir erwisenen gueththatten mich gegen ihme danckhbahr zuerweisen ge[dac]htem herrn Schmidtpaurn, die zuruckh begriffene dreÿ hundert gulden vermacht hab. letztlichen vnd zum beschluß, zum fahl an diser meiner disposition vnd lezten willen, einige solennitet ermanglen, vnd dahero vor vngültig vnd crafftloß gehalten werden [dürffte], so will ich doch, daß es wenigist vor ein codicill vndisputirlich bestehen vnd gehalten werde(n) soll, auch auf waß formb vnd weiß es imer sein khann, sein crafft haben vnd gültig sein, also daß souehrn iemanndt auß denen in solchen benennte(n) benennten erben welches ich nicht hoffen will sich vndterfangen soll, disen meinen letsten willen zuwidersezen, er den im vermainten thail gennzlich verliehren vnd solcher in die lünnzerische arme heußer außgethailt werde(n) soll, vnd weillen ich mich auch vber solches vnrecht in ienner weldt beÿ gott dem allerhöchsten richter beclagen werde, welcher gleich wie er nichts guetes vnbelohnnter, also auch nichts vnbilliches vngestraffter lasst, wierdt ihm die göttliche straff gewiß nit außbleiben, iedo[ch] behalt ich mir außtruckhlich beuor, ein anders testament [o]der codicill zumache(n), zu becrefftigung alles dessen, waß hierin begriffen, hab ich dises mein testament durchgehents mit aigener hanndt geschriben, vnd auch ihnnen vnd a[u]ßwendig vndterschriben, vnd mit meinem pettschafft gefe[rt]iget, beschechen in Lünnz den funnffzehende(n) tag nouember, ain tausent sechs hundert acht vnd neünz[igi]sten iahrs. l. s. H[e]lena Rebecca gräfin von S[t]arhemberg, gebohrener gräfin von Schallenberg. zu vehrer versicherung [vnd] becrefftigung meines testaments habe ich die herrn gezeuge(n) erbette(n) aussen her mit mir zuferttige(n), doch ihnne(n) vnd ihren erben ohnne nachtl vnd schade(n). l. s. Helena Rebecca gräfin von Starhemberg. 1698 15/11.



OÖLA, Familienarchiv Starhemberg (Urkunden)
Testament der Magdalena von Starhemberg, geb. von Lamberg, 9.6.1566

Urkunde Nr. 3041; 1 Bogen, (siehe auch: OÖLA, Familienarchiv Starhemberg (Urkunden); Urkunde Nr. 3042; 8 Seiten)


Inn dem namen der heilligen vnzertaillten driualtigkhait, got des vatters, des suns vnd heilligen geists, welches ain ainiger almechtiger ewiger got ist. bekhenne ich, Magdalena frau von Starhemberg, des wolgebornnen herrn herrn Hainrichen herrns von Starhemberg (etc). eeliche gemachel, weillent des wolgebornnen herrn herrn Wolffen von Lamberg herrn zum Saimstain, meines freundtlichen lieben herrn vattern, vnnd frauen Susanna gebornner von Schärffenberg seiner gemachl, meiner lieben frau muettern, bedter selliger gedächtnus, beleibliche gelassne tochter, mit disem meinem testament, vnnd lezten willen, vnnd thue khundt menigelichen das ich got dem himblischen vatter, mit allen meinen crefften, gmuets vnnd herzen, dannckh lob vnnd preiss, das er mich anfanngs zu seiner gottlichen tauff khumben lassen vnnd mir darinen all mein sindt vergeben abgewaschen vnd ich zu gnaden an vnnd aufgenomben bin, das er auch der treue got, wie das vrtl der gannzen welt, also auch mein sindt vbertrettung vnnd missethat auf seinen aingebornnen sohn, christum ihesum gelegt, der auf vnerforschlicher vnmäslicher göttlicher lieb, vnnd barmherzigkhait die menschlich natur von der rain iunckhfrauen maria, doch one alle sindt angenomben die sindt ausgetilget, vnnd mit seinem pittern leidten vnd sterben für vnns gnueggethon, vnnd den heilligen geist erworben hat. das wir dadurch zu erkhandtnus seiner göttlichen weishait gerechtigkhait warhait vnnd barmherzigkhaitt khumben, vnnd in allen götlichen christlichen werckhen auch rechter warhafftiger poenitenz vnnd in der lieb des negsten regiert, vnnd erhalten werden das ich dan also auß gnaden des aller höchsten, gännzlichen vnnd vnzweifflichen glaub, vnnd darauff diß mein zeitlich leben zu seiner götlichen eruorderung, beschliessen vnnd mich in sölch sein barmbherzigkhait, von iezo on vnnd alle zeit beuelchen thue. dieweilldan nichts vnbestenndtigers, als das menschlich leben, der todt gewiß, aber die stund desselben vngewiß heut starckh vnnd gesonndt, morgen khranckh vnnd todt, dafur weder höchstes noch nidrigistes stanndts, weder reich noch arm weder iung noch allt befreit, hab ich mir meiner zeitlichen von got gegebner vnd von meinen voreltern vnd befreundten angefallner guetter halben, damit die nach meinem abganng, dem ich sie vergun vnnd zue aigne eruolgen, vnnd derohalben nit hader vnnd irrung, ensthe, furgenemben mein testament ordnung vnnd lezten willen aufgerichten vnd zemachen, aufrichte vnnd mache auch das hiemit vnd in crafft diz brieffs, recht freÿ wilkhüerlich mit guetter vorbedrachtung, rath vnd rechter wissenhait, guetter vernunfft, gesonndtes leibs, zu der zeit ich das one menigelichs irrung vnnd verhinderung rechtlich zuthuen guet, fueg, vnnd macht gehabt, nemblich wie hernach volgt, erstlich schaff vnd ordne ich, so ich nach dem willen des almechtigen, von disem zeitlichen leben abschaidt, vnd mein leben beschleüs, das zu ainer zeuckhnus des ewigen lebens, des ich durch mein:en warhafftigen cristlichen glauben, vnd vertrauen in das leidten vnnd sterben ihesu christÿ in vnzweifflicher hoffnung vergwist bin, mein leichnamb mit cristlichen erlichen ceromonien vnnd gesenngen in sannt Alexen pharkhirchen zu Helmansedt zu der herrn von Starhemberg begrebnus erlich belait gebracht, vnnd begraben werdte, das nun auch ain erlicher grabstain, mit des namen der herrn von Starhemberg vnd Lamberg, wappen geziert gemacht vnd aufgericht werdte. es sollen auch nach solchem meinem absterben, vnd begrebnus vier stuckh schwarz tuech sambt ainer gspent an gelt funffzechen phundt phening armen leiten ausgethailt werden,  zum anndern so hab ich zu gmueth gefürdt vnd zuherzen genomen, das mein gar lieber herr vnd gmachl sich gegen mir alls seiner eelichen gemachl bisher, der von got selbs eingesezten vnd eingepflanzten eelichen lieb nach eelich khanlich erlich vnd wolgehalten auch treu vnd guetthat erzaigt hat, vnd vngezweiffelt mit genadt verleichung vnd hilff gottes fürbaß biß vns die gotlich almehtigkhait mit dem zeitlichen todt voneinander schaidet, on mir also thuen vnd beweisen wierdet.  vnd instituier, sez, benenn, vnd ordne in demnach zu meinem rechten erben, aller meiner vätterlichen vnd muetterlichen guetter, auch alles des, so ich on iezo hab oder khunfft:igelich mit recht in der guet, oder andere gebürliche wëg bekhumen vnd erlanngen möchte, nindert noch nichts dauon ausgenomen, noch abgesÿndert, es seÿ ligendts oder varendts besuechts oder vnbesuechts, auch verbriefft vnd vnuerbriefft schuldten, wie das namen haben khan, dessen er sich auch nach meinem tödtlichen abgang vnderwindten einnemen inenhaben, nüzen niessen vnd gebrauchen, auch verer damit, wie mit anderm seinem aigenhafften, haab, erb vnd guett handlen thuen vnd lassen mag, wie in verlust vnd gult gezimbt on menigelichs irrung, vnd verhinderung.  vnd ob die von wegen der rosenharttschen guetter, darzue ich fur meinen gebürendten thail, cum beneficio inuentarÿ ain erbin bin item von wegen iunckhfrauen Anna Maria von Lamberg, weillendt herrn Lienharts von Lamberg, gelassnen tochter, meiner lieben muemen verlassung rechtfertigungen strit, vnd irrungen in meinem leben nit erördert, noch ertragen wurdten. so sol alsdan nach meinem absterben vorernenter mein lieber herr vnd gmachl dieselb in crafft diz testament als mein instituierter erb notturfftigelich veruolgen, zu erördterung bringen, vnd meine gebiernus, so ich im hier in testier zu seinen hannden emphangen vnd nemen, wie ich im dan zu dem allem hiemit mein erbliche spruch, vnd gerechtigkhait ganz volkhumenlich vbergeben, ein vnd vberantwordt haben wil. doch mit der beschaidenhait da vns got der herr eheliche khinder geben wurdte (welcher vur dan der genedig vnd guettig got nit verzeichen welle.) das alsdan nach seinem, meines lieben herrn vnd gmachls tödtlichen abganng (dauor got noch lanng genedigelich sein welle.) all obberürt mein haab vnnd guet, vnnsern khindern vnnd derselben erben vnd erbens erben. (dahin es dan von rechts vnd aller billichait wegen erben vnd fallen thuet.) freÿ erblich vnd aigenthumblich zuesthen vnd beleiben solle. da wier aber khain eelich leibserben hinder vns verliessen, oder dieselb vor irer vogtberkhait mit todt abgienngen, so sol alsdan, obbegriffner articl darin ich meinen lieben herrn vnd gmachl zu ainem rechten erben alles meines haab vnnd guets instituier beÿ allen seinen würdten vnd crefften vesstigelich bleiben, besthen vnd handgehabt werdten.  doch das von solchen meinen anligendten vnd varenden guettern, seye es iez bemelten faal das wir nit eelich erben hinder vns liessen, oder die selben vor irer vogtberkhait, mit dot abgiengen erraichet, das so ich hieuor meiner begrebnus halben verordnet, vnd was hernach in disem meinem testament begriffen, verricht, bezalt, vnd vergnuegt werdten.  Alls nemblich schaff vnd ordne ich der wolgebornnen frauen frauen Magdalena von Prag, geborner von Schärffenberg. meiner geliebten frauen vnd muemen vnd iren erben meinen halben thail an dem marckht Schwannz  mer schaff vnd ordne ich meiner lieben schwester  selligen sun mit namen Wolffen von Hofkhirhen  welchen sie beÿ dem wolgebornnen herrn herrn Hannsen von Hofkhirchen, eelichen erzeugt, im faal er mich, meinen herrn, vnd vnsere khinder vberlebt, dreÿ tausent phundt phening, damit sol er vergnuegt vnd ganzlich zufriden sein.  Sonnsten waiß ich khai[n]  sonnders nachenden befreunten weder vatters noch muetters halben da aber ainer oder mer sich zu meinem guet legitimiern, vnnd etwas dauon von recht wegen begehrn vnnd ersuechen khindte oder wurdte solle demselben, oder denselbigen durch meines instituierten warhafften erben meines liebsten herrn vnd gemachls erben, hundert phundt phening von meinem guet heraußgegeben werden vnd nit mer.  Doch sollen dise obbegriffne legat aller erst nach meines lieben herrn vnd vnserer beeder khinder tödtlichen abganng vnd ehe mit nichte nit verricht noch exequiert werden. den als lannger mein herr vnd vnsere khinder in leben sein, sol er noch dieselben khainem ainigen menschen, ainigen haller von meinem guet weder ligendten noch varendem volgen zulassen mit dem wenigisten nit verpunden sein.  Mer schaff ich meiner lieben schwägerin iunckhfrauen Magdalena von Starhemberg meines lieben herrn vnd gmachl schwester wouer sÿ beÿ mir verbleibt biß sÿ heürat meinen praunen sambeten rockh, mer ordne ich iunckhfrauen Benina von Stubenberg zu pesserung ires heÿratguets, hundert phundt phening item ain ring, vnd ain clainath, vnd mein guldes stuckh  item so schaff ich in meines lieben herrn vnd gmachl spital. So er zu Galneunkhirhen in seinem marckht erpaut hundert phundt phening,  item was ich semist merers an khetten khlainatern vnd claidtern in meiner gwaltsamb hab, darinen will ich nach meiner gelegenhait vnd gefallen wem ich dasselb zuuergunen gesinet verordning thuen,  verer nachdem auch mein liebster herr vnd gmachl etliche schulden auch parschafft sambt aller andern nünzung vnd einkhumen meines vätterlichen, muetterlichen vnd andlichen guets emphangen eingenomen vnd ausgeben auch hinfüro in meiner erbschafft vnd anderm mer emphangen einnemben vnd geniessen möchte, hab ich ime demnach wolbedachtlich guetwillig vnd freundtlich bewilligt, was er also von solcher parschafft schulden oder nüzung meines guets eingenomen oder khunfftig einnemen ausgeben vnd anwendten wurdte, das er oder seine erben mir oder meinen erben, solcher emphang ausgab, vnd aller seiner verwaltung, vnd gepflegten handlungen halben ainige raittung verantwordtung oder ergözlikhait zuthuen nit schuldig sein solle in kainerlaÿ weg noch weiß, sonder was er also von solcher parschafft vnd nüzung erspart erkhaufft, ausleicht, oder bekhumbt, das sol alles sein vnd seiner erben freÿ aigen guet sein vnd ewig beleiben.  Ich schaff vnd ordne, ist auch mein lezter wil vnd mainung, das diß mein testament in alle weg crefftig vnd beständig seÿ, vnd wie ain gesaz der rechten gehalten vnd volzogen werdte wil auch dar mit aller zierlikhait, wie das nach ordnung der rechten der testament codicil vnd aines ieden lezten willen gethon, vnnd also becrefftigt haben als solches von recht, vnd gemainen landtsgebrauch nach am khrefftigisten beschehen khan sol vnd mag, doch behalt ich mir hiemit austrückhlich beuor, diß mein testament zu cassiern zu mindern oder zu meren iederzeit nach meinem freÿen willen vnd gelegenhait. wo ich aber hierinen in ainem oder merern articln in meinem leben khain änderung nit thue, oder thuen wurdte, so solle es beÿ disem meinem testament in allem gänzlichen vnd crefftig beleiben, vnd die widerfechter desselben, auch des so ich inen hierinen verorndt vnfächig sein.  alles getreulich erbarlich vnnd vngeuärlich, des zu warem vrkhundt, hab ich mein angebornn insigl hierangehangen, vnd mich mit aigner handt vnderschriben, vnnd zu noch merer gezeuckhnus der sachen hab ich mit vleiß erbetten die wolgebornnen herrn, auch edlen vnd gestrengen herrn Ioachim herrn von Schönkhirchen zu anger, obristen erbthüerhueter in Österreich, röm: khaÿ: mt: (etc) rath stathalter der niderösterreichischen lannde, herrn reicharten strein, herrn zu schwarenau röm: khaÿ: mt: (etc) hofrath herrn Erasm von Puechaim freÿherrn zu Rabbs vnd Khrumpach, auch irer khaÿ. mt. (etc) regiments rath der niderösterreichischen lanndte herrn Veit Albrechten herrn von Puechaim zu Horn rö: khaÿ: mt: beÿsizer der landsrechten in Österreich vnder der enns vnd ainer ersamen landtschafft daselbs verorndten herrn Helmharten Iörger zu Tollet vnd Zäckhing, auch irer röm: khaÿ: mt: (etc) regements rath der niderösterreichischen lanndte, vnd herrn Wolff Cristoffen von Enzestorff, auch irer khaÿ: mt: (etc) beÿsizer der landsrechten, vnd ainer ersamen landtschafft des erzhorzogthumbs Österreich vnder der enns verorndten, das sÿ dis mein testament auch mit iren anhangunden insigln, verferttigt haben. doch inen iren erben vnd insigln one allen nachtail vnd schadten geben am sontag trinitatis das ist den neünten tag iunÿ nach christÿ vnnsers lieben herrn vnd haillandts geburdte im ain tausent fünffhundert [sechs vnd sechzigisten iare]