Workshop: Kollektividentitäten in der Geschichtswissenschaft: Notwendige Analysekategorien und/oder unreflektierte „Plastikwörter“?, 07.11.2016, Wien

Institut für Neuzeit- und Zeitgeschichtsforschung der Ö. Akademie der Wissenschaften und Forschungsschwerpunkt Historisch-Kulturwissenschaftliche Europawissenschaften der Univ. Wien (Web)
Zeit: Mo., 7. November 2016, 9-13 Uhr (c.t.)
Ort: Hollandstrasse 11-13, 1020 Wien
Anmeldung bis: 01.11.2016
Die Geschichtswissenschaft kommt nach wie vor nicht ohne die Verwendung von Kollektivakteuren als Analysekategorien aus. Die vorherrschende Tendenz, nur scheinbar klar umrissene und nach innen homogene Gruppen als „grundlegende Bestandteile des sozialen Lebens, Hauptprotagonisten sozialer Konflikte und fundamentale Einheiten der sozialen Analyse zu verwenden“, wird in Anlehnung an Rogers Brubaker als „groupism“ bezeichnet.
Der Workshop zielt darauf,

  1. das Bewusstsein für den methodischen und semantischen Umgang mit Kollektivakteuren zu schärfen,
  2. epochen- und raumübergreifend anhand konkreter Themenfelder auf spezifische Probleme hinzuweisen, die bei der analytischen Verwendung von Gruppen und Gruppenbezeichnungen auftreten,
  3. alternative erkenntnisleitende Methoden, Fragestellungen und Konzepte zu entwickeln, um bei Bedarf auf das „Verdinglichen“ von Gruppen verzichten zu können.

Programm

  • Begrüßung / Einführung: Barbara Haider-Wilson (INZ/ÖAW)
  • Andreas Fischer (IMAFO/ÖAW): Die Konstruktion des Kollektivs: Sozialer Zusammenhalt, Gruppenbildung und Identität
  • Michael Portmann (INZ/ÖAW): Der Fluch des Kollektiven? Vom Umgang mit Kollektividentitäten und Gruppenzuschreibungen in einer zeitangemessenen Historiographie
  • Hubert Bergmann (INZ): Iwans und Fricy, Kümmeltürken und Russenkäfer: Stereotypenbehaftetes Sprechen über Völker und Länder
  • Kommentare: Christina Lutter (IfG/IfÖG/Universität Wien); Andreas Zajic (IMAFO/ÖAW); Wladimir Fischer-Nebmaier (INZ/ÖAW):
  • Moderation: Birgitta Bader-Zaar (IfG/Universität Wien)

Nähere Informationen und Einladungsfolder unter diesem Link.
Anmeldung erbeten bis Mittwoch, 2. November 2016, unter inz@oeaw.ac.at