Cum grano salis. Fortis cadere, cedere non potest.
Humanum est errare.
Lupus pellem mutat non mentem.
Magna est veritas et praevalebit.
Acta exteriora indicant interiora secreta.
Aequam memento rebus in arduis servare mentem.
Amissum quod nescitur non amatur.
Brutum fulmen.
Cum grano salis. Fortis cadere, cedere non potest.
Fructibus non foliis arborem aestima.
Insanus omnes furere credit ceteros.
Quem poenitet peccasse paene est innocens.
"Mit einem Salzkorn. Der Tapfere kann fallen, weichen kann er nicht.
Irren ist menschlich.
Der Wolf ändert sein Fell, nicht seinen Geist.
Groß ist die Wahrheit und sie wird sich durchsetzen.
Äußerliche Taten verraten die innerlichen Geheimnisse.
Gedenke, in schwierigen Situationen Gleichmut zu bewahren.
Das Verlorene, das man nicht kennt, wird nicht geliebt.
Grausamer Blitz.
Mit einem Salzkorn. Der Tapfere kann fallen, weichen kann er nicht.
Beurteile den Baum nach den Früchten, nicht den Blättern.
Der Wahnsinnige hält alle anderen für verrückt.
Wer es bereut, einen Fehler begangen zu haben, ist beinahe unschuldig."
(Das Wort "Piccasso" ist nur aus lautmalerischen Gründen hier, habe ich in einer Filmanalyse gelesen, und war ursprünglich gar nicht im Script. Deshalb lassen wir es bei der Übersetzung weg und schon ergibt der Satz einen Sinn.)
Eine der Satansanhängerinnen bricht ohnmächtig zusammen und lenkt so die Aufmerksamkeit auf sich. Werdegast und Thamal nutzen die Chance, Joan zu befreien und versuchen, das Haus durch den Keller - der Keller von Fort Marmaros - zu verlassen. Joan will, dass Werdegast Peter auch mitnimmt, aber Vitus drängt zur Eile, er will nicht auf Peter warten. Da sagt Joan, dass Kareen noch lebt.
Inzwischen gelang es Thamal, Poelzigs Diener umzubringen, wobei er selbst verwundet wurde. Dr. Werdegast macht sich auf die Suche nach seiner Tochter und findet ihre Leiche in der Kammer, in der Hjalmar auch die Frauen einbalsamiert hat, die er am Opferaltar vergewaltigt und ermordet hatte, und die nun in den Glassärgen ruhen. Poelzig betritt die Kammer und greift Werdegast an, Thamal kommt seinem Freund zu Hilfe und gemeinsam gelingt es ihnen, Hjalmar an das Einbalsamierungsgerüst zu fesseln, Thamal bricht danach tot zusammen. Joan befindet sich nun ebenfalls in diesem Raum.
Werdegast zieht seinem alten Feind bei lebendigem Leib die Haut ab. Peter taucht auf - es ist ihm irgendwie gelungen, sich zu befreien. Vitus und Joan versuchen dem toten Thamal die Schlüssel für das Haustor abzunehmen, von hinten sieht es so aus, als würden sie miteinander kämpfen. Peter schießt auf Werdegast, der Joan die Schlüssel gibt und das Paar fortschickt. Kaum haben sie das Haus verlassen, zündet Vitus eine Sprengladung, die noch aus Fort Marmaros stammt, mit den Worten: "It has been a good game."
Das lateinische Gebet scheint nur eine Aneinanderreihung von Zitaten zu sein, wenn man es vordergründig betrachtet. Aber die einzelnen Sätze ergeben durchaus einen Sinn, wenn man die Handlung des Films betrachtet. Also:
Mein zweites Beispiel ist ein Musical: "Der Tanz der Vampire". Dieses Musical ist bis Januar 2000 in Wien gespielt worden, vielleicht kennt es der eine oder andere von Ihnen. Kurz zur Handlung:
Ein leicht verrückter Professor Abronsius und sein ängstlicher Assistent Alfred reisen nach Transsylvanien um Vampire zu erforschen. In einem Dorf sehen sie, dass die Leute Halsketten aus Knoblauch tragen und schließen daraus, dass er in der Nähe Vampire geben muss. Alfred verliebt sich in die Wirtshaustochter Sarah, auf die auch der finstere Graf von Krolock ein Auge geworfen hat. Krolock lädt sie ein auf sein Schloss zum großen Ball zu kommen. Sarahs Vater macht sich auf die Suche nach seiner Tochter und wird von Vampiren getötet. Man bringt seine Leiche ins Dorf zurück, wo er seine Geliebte tötet und so in einen Vampir verwandelt. Sie versucht sich zwar mit einem Kreuz zu schützen, aber der Dorfwirt war Jude und deshalb ist das Kreuz wirkungslos.
Abronsius und Alfred finden das Schloss des Vampirgrafen, der sich als ein Bewunderer des Professors ausgibt und beide einläd. Alfred schläft ein und hat einen furchtbaren Alptraum, der im Song "Carpe Noctem" dargestellt wird. Abronsius und Alfred gelingt es, in die Gruft vorzudringen, in der von Krolock und sein Sohn Herbert schlafen. Da Abronsius am Geländer hängenbleibt, muss Alfred allein hinunter, aber er ist viel zu nervös und sein Versuch, die Vampire zu pfählen, misslingt.
Später landen Professor und Assistent in der Bibliothek. Abronsius ist von den Büchern so begeistert, dass er alles andere vergisst. Alfred findet Sarah, der der Graf offensichtlich sehr gut gefällt, in der Badewanne. Sie schickt ihn fort, damit sie sich anziehen kann. Als Alfred zurückkommt, ist Sarah verschwunden, statt dessen sitzt Herbert im Badezimmer. Herbert ist ein homosexueller Vampir und macht sich an Alfred heran, aber Abronsius rettet ihn im letzen Moment.
Auf dem Turm des Schlosses tritt von Krolock Abronsius und Alfred gegenüber, verspottet den Professor und fordert Alfred auf, sich ihm anzuschließen. Dann verschwindet er in Gestalt einer Fledermaus. Abronsius und Alfred beobachten vom Turm aus, wie die Vampire aus ihren Särgen auf dem Friedhof steigen und sich auf den Weg ins Schloss zum Mitternachtsball machen. Der Vampirgraf geht über den Friedhof und beklagt sein Los als Vampir: Alles, was er segnet muss verderben, alles was er liebt muss er zerstören. In ihm brennt eine unstillbare Gier, die er mit jedem Versuch sie zu stillen nur vergrößert.
Auf dem Ball trinkt Krolock Sarahs Blut, aber sie stirbt noch nicht. Die Vampire erkennen die Sterblichen unter ihnen an ihren Spiegelbildern, aber ehe sie sich auf sie stürzen können, stellen sie ein Kreuz auf, wodurch die Vampire wie festgebannt sind.
Während Abronsius sich noch freut, dass er die Vampire überlistet hat, beißt die inzwischen zum Vampir gewordene Sarah Alfred - was Abronsius nicht bemerkt. Der große Tanz der Vampire beginnt.
Nun zu dem lateinischen Text: Der Refrain des Songs "Carpe Noctem" lautet:
"Dies irae, Kyrie. Libera me, Domine!
Dies irae, Kyrie. Requiem da, Domine!
Exultate Kyrie! Pie Agne, Domine!
Dies irae, Kyrie. Sanctus, Sanctus exultate!
Carpe Noctem"
"Tag des Zorns, Herr. Befrei mich, Herr!
Tag des Zorns, Herr. Gib Frieden, Herr!
Frohlocket Herr! Frommes Lamm, Herr!
Tag des Zorns, Herr. Heilig, Heilig frohlocket!
Nütze die Nacht!"
Die einzelnen Zeilen werden oft wiederholt. Sie bilden einen starken Kontrast zu dem deutsch gesungenen Text, in dem die Vampire die Zerstörung der Welt, die Dunkelheit, das Chaos, die Gewalt, die Gier und das Verbrechen bejubeln. Das hört man auch in der Musik: Die laute, schrille Musik wechselt mit typisch sakraler ab.
Mein letztes Beispiel bezieht sich nicht auf einen Text, sondern nur auf einzelne Worte, die in den Sprachgebrauch einer Fernsehserie eingeflossen ist. Star Trek. Ich habe eine Liste der auffälligsten zusammengestellt.
Referat von Evamaria Klietmann.