Venusdurchgang am 8. Juni 2004

 

Venusdurchgänge sind höchst seltene Ereignisse. Im Zeitraum von 1500 - 2500 n.Chr. konnte bzw. kann man dieses Himmelsschauspiel nur 18 mal beobachten. Im vorigen (20.ten) Jahrhundert zog Venus nicht ein einziges Mal über die Sonnenscheibe.
Früher diente die Beobachtung des Venusdurchganges zu einer möglichst genauen Bestimmung der Entfernung Erde-Sonne, heute kann er als Musterbeispiel dafür verwendet werden, wie extrasolare Planeten erkannt werden könnten.

 

Venus Durchgänge (1500 bis 2500)    
Datum 1. Kontakt (UT)  4. Kontakt (UT)

25/26.

Mai 1518 (jul.)

22h

30m

5h

30m

23.

Mai 1526 (jul.)

16h

20m

22h

10m

7.

Dez. 1631 (greg.)

3h

49m

6h

49m

4.

Dez. 1639

14h

56m

21h

54m

6.

Juni 1761

2h

01m

8h

36m

3/4.

Juni 1769

19h

15m

1h

35m

9.

Dez. 1874

1h

50m

6h

26m

6.

Dez. 1882

13h

57m

20h

16m

8.

Jun. 2004

5h

20m

11h

23m

5/6.

Jun. 2012

22h

12m

4h

53m

11.

Dez. 2117

0h

03m

5h

44m

8.

Dez. 2125

13h

19m

18h

54m

11.

Jun. 2247

8h

57m

14h

38m

9.

Jun. 2255

1h

22m

8h

22m

12/13.

Dez. 2360

22h

51m

4h

14m

10.

Dez. 2368

12h

48m

17h

19m

12.

Jun. 2490

12h

09min

17h

23min

10.

Jun. 2498

4h

19m

11h

32m

 

Die Sonne geht an diesem Tag um 4:55 MESZ auf und überschreitet ihren Mittagspunkt um 12:54 MESZ.
Der erste Kontakt findet um 7:20 MESZ statt, zu diesem Zeitpunkt steht die Sonne bereits 20° über dem Horizont.
Der 4. Kontakt um 13:23 MESZ  beendet das Schauspiel. Während dieser Zeit ist Venus als dunkler Fleck, der über die Sonnenscheibe wandert, sichtbar.
Bei freier Sicht auf die Sonne (gutem Wetter) und mit einer Finsternisbrille kann man das ganze Ereignis gut von Österreich aus auch ohne Fernrohr verfolgen.


Tafel XII aus Proctor, Richard A.: Old and New Astronomy, London, 1892


Verlauf über der 
Sonnenscheibe
Venuspfade


Der nächste Venusdurchgang findet am 5.Juni 2012 statt und ist von unseren Längengraden aus leider nicht zu beobachten.

Die folgende Karte aus dem Astronomical Almanac 2004 zeigt in welchen Weltteilen das Ereignis bei günstigen Wetterbedingungen zu beobachten sein wird.

geografische Karte der Sichtbarkeit des Venustransits
Quelle: The Astronomical Almanac 2004, p.A88


Die Universitätssternwarte Wien hat eine spezielle Beziehung zur Beobachtung des Venusdurchganges.

Schwarzer Tropfen, 1.Kontakt
Schwarzer Tropfen
Venustransit 1874 (Mr. Allerding's Observation)
Maximilian Hell auf Wardoe in Norwegischer Landestracht

Maximilian Hell

Ihr erster Vorstand Maximilian Hell (*1720, 1792, Vorstand:1756-1792)  reiste 1769 nach Wardoehus in Norwegen, nachdem der Durchgang 1761 von Wien aus wegen Bewölkung nicht beobachtet werden konnte. 1761 war sogar der Leiter des Pariser Observatoriums Cassini de Thury nach Wien angereist.

Die Beobachtung des Venusdurchganges vom 8. Dez. 1874 durch Prof. Theodor von Oppolzer (1841-1886) und Prof. Edmund Weiss (1837-1917) in Jassy (Runänien) wurde durch Schlechtwetter behindert.

Links zu anderen Seiten Maximilian Hell und seine Verdienste um die Astronomie



 

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Letzte Änderung: 20. Jänner 2004