Klicktipp: „Die Mauer ist uns auf den Kopf gefallen“. Women of Color und ihre Perspektiven auf den Mauerfall (Film)

Verwobene Geschichte*n. Geteilte Erinnerungen in Berlin (Web)

Das Website-Projekt „Verwobene Geschichte*n“ hat den Film „‚Die Mauer ist uns auf den Kopf gefallen‘. Women of Color und ihre Perspektiven auf den Mauerfall“ (34 Minuten) online gestellt (Web).

Der Inhalt wird folgendermaßen beschrieben: „Der Fall der Berliner Mauer ist fest im kollektiven Gedächtnisse verankert: eine Umbruchszeit, deren Folgen wir bis heute spüren können. Während die hegemoniale Geschichtsschreibung ein einseitiges Narrativ um dieses historische Ereignis gebaut hat, haben wir uns mit der Perspektive von Frauen of Color beschäftigt.

Lucía Muriel, Nivedita Prasad, Katja Kinder, Peggy Piesche und Nasrin Bassiri erzählen eindrücklich, wie sie den Fall der Berliner Mauer erlebt haben. Wir erfahren vieles aus dem politischen und persönlichen Leben der fünf Protagonist*innen. Sie berichten, wie sie das (wieder-)vereinigte Deutschland wahrgenommen haben, analysieren rassistische Diskurse und blicken auf ihre widerständige Arbeit. Sie ziehen Parallelen zwischen heute und damals: beispielsweise, wenn sie die Debatten über Menschen reflektieren, die Zuflucht in Deutschland (oder Europa) suchen. Der Vergleich von Menschen auf der Flucht mit Naturkatastrophen bleibt bis heute ein oft benutztes rhetorisches Mittel.

Die Wendezeit hat die aktivistische und politische Arbeit der Protagonist*innen sehr geprägt. Sie schlossen sich mit anderen Marginalisierten in Bündnissen zusammen oder fanden alleine Wege, um Rassismus und Sexismus zu thematisieren. Dies mündete in der Stärkung von Schwarzen Bündnissen zwischen Ost- und Westfrauen, in Buchveröffentlichungen, feministischer Mädchen- und Frauenarbeit und in der Gründung von Vereinen von und für Migrantinnen.“

Zum Website-Projekt: „Verwobene Geschichte*n erzählt Berlin anders, mit Geschichte*n, die von Bewegung und Globa­lität handeln – und doch keine ‚Migrationsgeschichte‘ // mit Geschichte*n, die verdrängt oder zum Schwei­gen gebracht werden – und doch keine ‚Opfer­geschichte‘ // mit Geschich­te*n, die kon­kre­te Lebenswege be­leuchten – und doch keine Geschichte von ‚Einzelschicksalen‘.“ Auf der Site werden bisher biografische Notizen von 18 Personen vorgestellt (Web).

Verwobene Geschichte*n „erkundet Berlin anders, mit Orten, die geteilte Erinnerungen sichtbar machen, alltägliche Kämpfe ums Überleben ins Gedächtnis rufen und politisch­en Widerstand würdigen // mit Menschen, deren Wissen und Erfahrung, Perspektiven und Beiträge die Stadt prägen und verändern // mit Themen, die ver­schiedene Zeiten, Räume und Lebenswelten miteinander verbinden.“