Präsentationen der laufenden Masterarbeitsprojekte von Veronika Siegmund und Lea Luna Holzinger zu unterschiedlichen Formen des diaristischen Schreibens im NS | 13. Tea Hour der Sammlung Frauennachlässe, 27.01.2017, Wien

13-tea-hour-zwei-buchhaelften_9613. „Tea Hour“ der Sammlung Frauennachlässe (Web)

Zeit: Fr., 27.01.2017, 15.15-17.00 Uhr
Ort: Lesesaal der Fachbereichsbibliothek Geschichtswissenschaften, 1010 Wien

Lea Luna Holzinger: Reisen – Schreiben – Politik. Die Funktionen von Reisetagebüchern und Tourenbüchern in den 1930er und 1940er Jahren

Gerade zur Zeit des Nationalsozialismus fand eine starke politische Instrumentalisierung der vermeintlich unpolitischen Bereiche des Wanderns und Reisens statt. In meiner Masterarbeit und in dieser Präsentation soll dargestellt werden, inwieweit Politik in Reisetagebüchern und Tourenbüchern eine Rolle spielte. Im Fokus stehen die Reisetagebücher und Tourenbücher von vier Frauen, die in den 1930er und 1940er Jahren ihre Reisen und Wanderungen festhielten. Ziel ist es, die Funktionen dieser Aufzeichnungen herauszuarbeiten.

Veronika Siegmund: „Heraus mit Bleistiften und Tuschkästen (…).“ Die Vereinnahmung von Jugendtagebüchern in der Kinderlandverschickung 1940 bis 1945

In den Lagern der Erweiterten Kinderlandverschickung (KLV) fand eine massive politische Indoktrinierung statt: Fernab ihres Elternhauses sollten 10 bis 14-jährige Mädchen und Burschen hier gemäß nationalsozialistischer Erziehungs- und Wertvorstellungen geprägt werden. Häufig hielt man die Heranwachsenden auch zum Verfassen NS-affiner Tagebücher an, deren Intention darin bestand, ein idealisiertes Bild vom Lageralltag zu zeichnen. Anhand zweier Mädchentagebücher sollen Schreibpraktiken in einem niederösterreichischen KLV-Lager veranschaulicht werden.

  • Lea Luna Holzinger ist Masterstudentin im Fach Geschichte.
  • Veronika Siegmund ist Masterstudentin im Fach Geschichte und im WiSe 2016/17 Studienassistentin der Sammlung Frauennachlässe.