Schneiden, Veredeln, Verjüngen – von der Idee zur Praxis

Oder: Welche Möglichkeiten bieten künstliche Fortpflanzungstechnologien?

ASSA Journal 1/2006, ISSN 1815-3704

Aurelia Weikert

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Abstract

Der Ursprung künstlicher Reproduktionstechnologien liegt nicht in der Suche nach medizinisch-technischen Möglichkeiten, ungewollte Kinderlosigkeit zu umgehen, sondern in dem Versuch, in die menschliche Fortpflanzung effizient einzugreifen. Effizienz bedeutet(e) dabei, bestimmte Frauen zu ermuntern, Kinder zu bekommen, andere Frauen zu veranlassen, auf Kinder zu verzichten. Woher kommen die künstlichen Fortpflanzungstechnologien? Was können sie? Was versprechen sie? Und wohin führen sie? Ein Blick auf die Geschichte und in die Gegenwart der künstlichen Fortpflanzungstechnologien zeigt Vorstellungen über erwünschtes wie unerwünschtes Fortpflanzungsverhalten von Frauen und damit auch Entwürfe über erwünschtes wie unerwünschtes Leben.

Keywords: künstliche Fortpflanzungstechnologien, Ideengeschichte, Eugenik, Bevölkerungspolitik

English abstract

The original purpose underlying the exceeding development of recent reproductive technologies was not the idea of helping infertility, but the purpose of “commanding” human reproduction more “efficiently”. In this sense of “efficiency” it was implicitly intended to encourage “some” women to have children while on the other hand “some” other women should renounce. What are the origins of artificial reproductive technologies? What are their promises? And what are their consequences? Focusing on the past and the presence of reproductive technologies the evidence indicates virtues of “proper”and “improper” reproductiveness of “proper” and “improper” women – thus indicating socially desired and undesired human life.

Keywords: artificial reproductive technologies, ideology, eugenics, population policies

Zu zitieren als

Weikert, Aurelia 2006: Schneiden, Veredeln, Verjüngen – von der Idee zur Praxis.Oder: Welche Möglichkeiten bieten künstliche Fortpflanzungstechnologien? In: Austrian Studies in Social Anthropology, Journal 1/2006, 11p. URL: [AUS DER BROWSERZEILE ÜBERNEHMEN]. Zugriff: TT.MM.JJJJ.

Lebenslauf

Aurelia Weikert, Sozialanthropologin und Politikwissenschafterin. Vortrags- und Autorinnentätigkeit zu den Themen Bevölkerungspolitik, Eugenik, Fortpflanzungs- und Gentechnologien. Lehrbeauftragte am Institut für Kultur- und Sozialanthropologie der Universität Wien; Mitarbeiterin bei Miteinander Lernen – Beratungs-, Bildungs- und Psychotherapiezentrum für Frauen und Kinder aus der Türkei.

Aurelia Weikert, Social anthropologist, Lecturer at the University of Vienna, Department of Social and Cultural Anthropology. Research Focus: Population Policies, Eugenics, Reproductive Technologies, Genetic Engineering.

Kontakt (2007): aurelia.weikert@inode.at