Bishamon-ten, Wächter und Glücksgott

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Bishamon-ten, Wächter und Glücksgott
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Bishamon-ten als Beschützer des Buddhismus
Tamon-ten (Bishamon-ten) // Statue, tenbu (Holz), Detail. Edo-Zeit; Tōdaiji (Haupthalle), Nara // Bildquelle: Supīdoneko, 2010 (J-Blog) (letzter Zugriff: 2016/9/19) // Bishamon-ten, einer von zwei(!) Himmlischen Königen in der Haupthalle des Tōdaiji. Es handelt sich um Statuen, die im Zuge von Renovierungen in der Edo-Zeit hergestellt wurden, aber auf ältere Vorbilder zurückgehen. Das vollständige Set aller Vier Könige blieb unvollendet.
Bishamon-ten 毘沙門天 (jap.)

Himmelswächter des Nordens, Glücksgott; abgeleitet von einem indischen Gott des Reichtums, Vaishravana

Der Begriff „Bishamon-ten“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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ist im heutigen Japan in erster Linie als eine Art Samurai unter den Sieben Glücksgötter präsent.1 Er ent·stammt jedoch dem Bud·dhis·mus, genauer der Kate·gorie der

deva देव (skt., m.)

„Gottheit“, oberste Klasse indischer Götter (jap. -ten 天 oder tenbu 天部)

Der Begriff „deva“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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-Gott·heiten (

tenbu 天部 (jap.)

Gruppe der indischen bzw. aus Indien übernommene Gottheiten im japanischen Buddhismus (skt. deva)

Der Begriff „tenbu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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), die eigent·lich auf indi·sche (meist vedische) Götter zurück·gehen und als Wächter·gott·heiten ins bud·dhis·tische Pan·theon inte·griert wurden. Unter diesen bud·dhis·tischen Devas ist Bisha·mon-ten einer der ersten, die Japan er·reichten, nämlich bereits im sechs·ten Jahr·hun·dert. Im Laufe seiner Ent·wick·lung über·nahm er unter·schied·liche Funk·tionen, vor allem die eines Kriegs- bzw. mili·täri·schen Schutz·gottes, aber auch die Funktion einer Gott·heit des Reich·tums. Umso er·staun·licher ist es, dass seine ikono·gra·phische Grund·form dabei weit·gehend unver·ändert blieb: Eine sehr mas·kuline Er·schei·nung in einer impo·nie·ren·den Rüs·tung, in einer Hand eine Waffe, in der anderen (fast immer) eine Pagode. Diese Pagode re·präsen·tiert die Lehre des Buddha, was auf seine ur·sprüng·liche Funktion ver·weist: den Bud·dhis·mus wehrhaft zu ver·teidi·gen.

Im Gegensatz zu anderen Glücksgöttern, etwa

Daikoku 大黒 (jap.)

Gott des Reichtums und Stellvertreter der Sieben Glücksgötter (Shichi Fukujin); skt. Mahakala = „Großer Schwarzer“; auch Daikoku-ten

Glücksgottheit

Der Begriff „Daikoku“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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oder

Benzaiten 弁才天/弁財天 (jap.)

Glücksgöttin im Ensemble der Sieben Glücksgötter (Shichi Fukujin); Gottheit des Wassers, der Musik und der Beredsamkeit; skt. Sarasvati; auch: Benten

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, lassen sich bei Bishamon keine As·sozia·tionen mit lokalen japa·nischen Gott·heiten aus·machen. Was diese Figur aber interes·sant und viel·schich·tig macht, sind die unter·schied·lichen Legen·den, die Bishamon-ten sozu·sagen im Gepäck aus Asien mit·ge·bracht hat. Diese er·klären auch, warum Bishamon nicht nur als kriege·rischer Wächter, sondern auch als Gott des Reich·tums ver·ehrt wurde. Der Reich·tums·aspekt war es wohl auch, warum Bishamon-ten aus seiner kano·nischen bud·dhisti·schen Form heraus·gelöst und in das syn·kretis·tische Ensemble der Glücks·götter inte·griert wurde.

Phase 1: Bishamon als Hüter des Nordens

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Bishamon ist zunächst in mehreren Formationen von Richtungs·gott·heiten vertreten, vor allem als einer der Vier Himmels·könige (

Shi-Tennō 四天王 (jap.)

wtl. Vier Himmelskönige, die aber eher als Himmelswächter auftreten und jeweils eine Himmelsrichtung beschützen; angeführt von Bishamon-ten, dem Wächter des Nordens; der Ausdruck wird auch für diverse Gruppen von vier Kriegern angewendet

Der Begriff „Shi-Tennō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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) und einer der Zwölf Gött·lichen Generäle (

Jūni Shinshō 十二神将 (jap.)

Die Zwölf Göttlichen Generäle

Der Begriff „Jūni Shinshō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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). Beide Forma·tionen bestehen aus krie·ge·rischen Figuren und sind analog zu den vier Himmels·rich·tungen bzw. den Zwölf Himmels·stämmen (

jūni shi 十二支 (jap.)

Zwölf Erdzweige (chin. Tierkreiszeichen)

Kalender, Tier

Der Begriff „jūni shi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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hitsuji, i, inu, mi, ne, saru, tatsu, tora, tori, u, uma, uma, usagi, ushi

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) organi·siert (siehe Wächter·götter). Bishamon-ten steht jeweils für den Norden und reprä·sen·tiert so etwas wie den Gruppen·führer, aller·dings nicht in einer klar von den ande·ren abge·setzten Position. Seine pri·vile·gierte Stel·lung resul·tiert ledig·lich daraus, dass der Norden gemäß tra·ditio·nellen chinesi·schen Vor·stel·lungen der Ort des Kaiser·palas·tes war. Auch bud·dhis·tische Tempel sind zu·meist so aus·ge·richtet, dass der Haupt·ein·gang im Süden liegt, während sich die Haupt·halle im nörd·lichen Teil der Anlage befindet. Der Norden ist also sowohl im welt·lichen als auch im geist·li·chen Bereich der Sitz der Auto·rität. Insofern ist der Wächter des Nordens von größerer Bedeu·tung und höhe·rem Rang als alle anderen Wächter.2

Staatsschutz

Die Vier Himmelskönige spielten vor allem in der Frühzeit des japanischen Buddhismus eine wichtige Rolle. Damals versprach sich der japa·nische Staat kon·krete mili·tärische und poli·tische Vor·teile aus der Ver·ehrung des Bud·dhis·mus, wie dies in einigen bud·dhis·tischen Sutren, vor allem dem Gold·glanz Sutra (jap.

Konkōmyō-kyō 金光明経 (jap.)

Goldglanz Sutra; skt. Suvarṇaprabhāsasottama sūtra; eines von drei „Staatsschutz-Sutren“ des frühen japanischen Staats

Text

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) auch ganz explizit ver·sprochen wird.3 Die erste offizielle Chronik Japans, das

Nihon shoki 日本書紀 (jap.)

Zweitältestes Schriftwerk und erste offizielle Reichschronik Japans (720)

Text

Der Begriff „Nihon shoki“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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, berichtet, dass der ent·schei·dende Durch·bruch des Bud·dhis·mus auf mili·täri·schem Wege erfolgte und dass diese Aktion direkt mit den Vier Him·mels·köni·gen in Verbin·dung stand: Nachdem sich bei Hof eine Partei für und eine gegen den Buddhismus formiert hatte, kam es im Jahr 587 zu einer Schlacht zwischen dem Lager der

Mononobe 物部 (jap.)

wtl. „Sippe der Dinge“; altjap. Klan, der gegen den Buddhismus eingestellt war

Der Begriff „Mononobe“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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, die den Bud·dhismus ablehnten, und dem Lager der

Soga no uji 蘇我氏 (jap.)

Soga-Klan, die ersten Förderer des jap. Buddhismus

Der Begriff „Soga no uji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

, die ihn förder·ten. Obwohl noch ein Knabe von drei·zehn Jahren, zog auch der Kaiser·sohn

Shōtoku Taishi 聖徳太子 (jap.)

574–622; Prinz Shōtoku; kaiserlicher Regent

Der Begriff „Shōtoku Taishi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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(574–622) in diese Schlacht, und zwar auf Seiten der Soga. Zuvor schnitzte er vier Miniatur·sta·tuen der Himmels·könige, steckte sie in sein Haar und schwor, dass er den Himmels·köni·gen einen Tempel und eine Pagode stiften werde, wenn die Feinde des Bud·dhis·mus in dieser Schlacht besiegt werden sollten. Das Nihon shoki führt den Sieg der pro-bud·dhisti·schen Partei unmittel·bar auf diesen Schwur zurück. Einige Jahre später ließ Shōtoku Taishi, mittler·weile zum kaiser·lichen Regenten avanciert, tat·säch·lich einen Tempel für die Vier Himmels·könige errichten. Dieser

Shitennō-ji 四天王寺 (jap.)

buddh. Tempel im heutigen Ōsaka; zählt zusammen mit dem Asuka-dera zu den beiden ältesten Tempeln Japans (Gründung 593)

Tempel

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Geographische Lage

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Geographische Lage von Shitennō-ji; s.a. Geo-Glossar
befindet sich im heu·tigen Osaka und gilt als ältes·ter  staat·lich gegrün·deter Tempel Japans. 
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Tamon-ten im Tōdaiji (Edo-Zeit)
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Tamon-ten im Tōdaiji (Nara-Zeit)

Noch in der

Nara 奈良 (jap.)

Hauptstadt und Sitz des Tennō, 710–784 (= Nara-Zeit); auch: Heijō-kyō

Ort, Geschichte

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Geographische Lage

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Geographische Lage von Nara; s.a. Geo-Glossar

-Zeit stellten die Himmelskönige eine zentrale Instanz dar, als es darum ging, Bud·dhis·mus und staatliche Verwal·tung Hand in Hand im ganzen Land zu insti·tutio·na·lisieren. Zu diesem Zweck schuf

Shōmu Tennō 聖武天皇 (jap.)

701–56; 45. japanischer Kaiser; (r. 724–49); Förderer des Buddhismus

Der Begriff „Shōmu Tennō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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in der ersten Hälfte des achten Jahr·hun·derts das Netz·werk der soge·nann·ten Provinzial·tempel (

kokubunji 国分寺 (jap.)

Provinztempel, Provinzialhaupttempel; in der Nara-Zeit Teil eines landesweiten Tempel-Netzwerks

Tempel

Der Begriff „kokubunji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

), die offi·ziell fol·gende Bezeich·nung trugen: „Tempel für den Schutz des Staates durch die Vier Himmels·könige des Gold·glanz [Sutra]s“.4 Daher tauchen die Vier Himmels·wächter auch in der Halle des Großen Buddha im

Tōdaiji 東大寺 (jap.)

Tempel des Großen Buddha von Nara; wtl. Großer Ost-Tempel

Tempel

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Geographische Lage

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Geographische Lage von Tōdaiji; s.a. Geo-Glossar

von Nara auf. Dieser Tempel war schließ·lich das Zentrum des Provin·zial·tempel·systems. Aller·dings sind heute dort nur noch zwei der ur·sprüng·lichen Himmels·könige zu sehen, nämlich

Tamon-ten  多聞天 (jap.)

Synonym von Bishamon-ten, Himmelswächter des Nordens (skt. Vaishravana)

Glücksgottheit

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(= Bishamon-ten) und Kōmoku-ten. Der Größe des

daibutsu 大仏 (jap.)

wtl. „Großer Buddha“; monumentale Buddha-Statue

Buddha, Bild

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ent·spre·chend sind aber auch sie von enormen Aus·maßen. Ähnlich wie im Tōdaiji sind die Himmels·könige in vielen anderen Tempeln als Wächter des Haupt·heilig·tums im Einsatz, aller·dings werden sie mehr und mehr auf diese unter·geord·nete Funktion reduziert. Als Gruppe erlebten die Vier Himmelskönige also einen Abstieg, der mit der allmählichen Entwicklung des japanischen Buddhismus von einer Herrschaftsideologie zu einer Volksreligion einherging.

Phase 2: Tobatsu Bishamon

Vaiśravaṇa वैश्रवण (skt., m.)

„Sohn des Gerühmten“, Himmelswächter des Nordens, aka. Kubera (jap. Bishamon-ten 毘沙門天 oder Tamon-ten 多聞天)

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(Bishamon) genoss entlang der Seidenstraße, also auf der Japan ent·gegen·ge·setzten Seite der chinesisch-buddhis·tischen Einfluss·sphäre, schon lange besondere Ver·ehrung. In Khotan, einer Oase an der süd·lichen Route der Seiden·straße, betrach·teten sich die Könige als seine direk·ten Nach·kommen. Sie begrün·deten dies damit, dass Vaishra·vana einst einem alten, kinder·losen König Khotans zu einem Sohn verhalf, indem er, Vaishra·vana, einen Knaben aus seinem eigenen Kopf gebar und ihn dem König über·ant·wortete. Das Kind wurde in der Folge von einer Erd·göttin gesäugt.5 Die Motive dieser Legende fanden Eingang in die Vaishra·vana Ikono·graphie Khotans und ver·brei·te·ten sich von hier aus weiter.
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Vaishravana Kult entlang der Seidenstraße

In weiterer Folge entstand in China eine semi-historische Legende um Vaishra·vana, deren Eck·punkte fol·gender·maßen lauten:

Im Jahr 742 wird die Gar·nisons·stadt Anxi, der Knoten·punkt von nörd·licher und süd·licher Seiden·straße im Nord·westen Chinas, von „Barbaren“ ange·griffen und gerät in arge Be·dräng·nis. Die Kunde davon dringt bis in die chine·sische Haupt·stadt, wo der Kaiser den emi·nenten Mönch
Amoghavajra अमोघवज्र (skt., m.)

705–774; buddh. Mönch aus Samarkand, Autor und Übersetzer zahlreicher Schriften des esoterischen Buddhismus aus dem Sanskrit ins Chinesische; chin. Bukong Jingang (jap. Fukū Kongō 不空金剛)

Der Begriff „Amoghavajra“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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 (705–774) anweist, etwas für die Sicher·heit des Landes zu tun. Amogha·vajra, der seiner·seits zentral·asia·tische Wurzeln hat, betet darauf·hin zu Vaishra·vana (Bishamon). Dieser erhört die Bitten und verur·sacht ein Erd·beben in Anxi. Auch sendet er gold·far·bene Mäuse aus, die die Bogen·sehnen der Feinde zernag·en (mehr zu diesen Mäusen s.u.). Schließ·lich erscheint Vaishra·vana höchst·per·sönlich auf dem riesi·gen Nordtor der Burg. Da ergrei·fen die Feinde die Flucht und Anxi ist ge·rettet.6

Die Le·gende machte der·artigen Eindruck, dass der Kaiser daraufhin in allen Garni·sonen Statuen dieser Gottheit, die als

Tobatsu Bishamon-ten 兜跋毘沙門天 (jap.)

wtl. Bishamon-ten aus Turfan bzw. Zentralasien

Glücksgottheit

Der Begriff „Tobatsu Bishamon-ten“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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(Bishamon aus Turfan)7 bezeichnet wurden, aufstellen ließ. Rund um Anxi entfal·tete sich ein beson·derer Kult des Bishamon, der u.a. in den nahe gelegenen Tausend Buddha Höhlen von Dunhuang seinen Nieder·schlag fand. 8

In Japan, wo Bishamon-ten zu diesem Zeitpunkt ja bereits bekannt war, scheint man den Kult des Tobatsu Bishamon rasch auf·ge·griffen zu haben. Getreu dem chine·sischen Vorbild, stellte man seine Statue im Haupt·tor der 795 gegrün·deten Haupt·stadt

Heian 平安 (jap.)

auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)

Ort, Epoche

Der Begriff „Heian“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Geographische Lage

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Geographische Lage von Heian; s.a. Geo-Glossar

auf. Während dieses Tor, das Rajōmon, nicht allzu lange über·dauerte, wurde die in China herge·stellte Statue stil·prägend für weitere Statuen des Tobatsu Bishamon-ten. Sie ist heute im Besitz des

Tōji 東寺 (jap.)

Ost-Tempel in Kyōto, eig. Kyōō Gokoku-ji (Tempel des Königs der Lehre zum Schutz des Landes)

Tempel

Der Begriff „Tōji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Geographische Lage von Tōji; s.a. Geo-Glossar

, eines der wich·tigs·ten

Shingon-shū 真言宗 (jap.)

Shingon-Schule, wtl. Schule des Wahren Wortes; wichtigste Vertreterin des esoterischen Buddhismus (mikkyō) in Japan

Schulrichtung

Der Begriff „Shingon-shū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Tempel.9 Im Norden der Stadt errich·tete man außer·dem einen Tempel, der zunächst

Kannon 観音 (jap.)

auch Kanzeon 観世音, wtl. der den Klang der Welt erhört; skt. Avalokiteśvara; chin. Guanyin; als Bodhisattva des Mitleids bekannt

Buddha

Der Begriff „Kannon“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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geweiht werden sollte, dann aber Bisha·mon-ten als Haupt·heilig·tum annahm.10 Die meisten frühen Statuen des Tobatsu Bishamon-ten finden sich jedoch im Nord·osten Japans, wo zu dieser Zeit noch heftige Kämpfe mit den Emishi, Japans „nörd·lichen Barbaren“ tobten. 11 Man kann also davon ausgehen, das sich die militä·rischen Aspekte der Vier Himmels·könige in Tobatsu noch ver·stärk·ten und er zu einer Art Kriegs·gott der Heian-Zeit wurde.  
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Japans ältester Tobatsu Bishamon
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Tobatsu Bishamon, 10. Jh.

Auf den meisten japanischen Darstellungen unterscheidet sich Tobatsu kaum von Bishamon wie er schon zuvor im Ensemble der Vier Himmels·könige auftritt. Als Unter·schei·dungs·merkmal gelten allerdings die Figuren, auf denen er gewohnheitsmäßig steht. Wäh·rend Bishamon-Statuen der Phase 1 zumeist auf einem einzelnen, zusam·men·gekauer·ten Dämon (

jaki 邪鬼 (jap.)

buddhistischer Dämon, Podest der Himmelswächter

Geist

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) posieren, steht Tobatsu ent·weder auf den ausge·brei·teten Händen einer weib·lichen Figur oder auf zwei Dämonen, in deren Mitte eine weib·liche Figur zu sehen ist. Diese weibliche Figur ist

Jiten 地天 (jap.)

Göttin der Erde

Der Begriff „Jiten“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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(skt. Prthivi), die Erdgöttin. Sie findet sich in der unter·stüt·zen·den Haltung bereits in den Vaishra·vana/ Bishamon Dar·stel·lungen der Könige von Khotan. Während das Trampeln auf Dämonen als Geste des Triumphs gedeutet werden kann, besteht zwischen der Erd·göttin und Bishamon ganz offen·sicht·lich ein Ein·ver·neh·men, das man an der geord·neten, sym·me·trischen Haltung, mit der sie ihm stützt, ablesen kann. Die chi·nesi·sche Skulptur des Tobatsu trägt außer·dem eine charak·teris·tische, eng·tail·lierte Rüstung und eine Krone statt des üblichen Helms. Diese Details werden aber in Japan bald wieder fallen gelassen. 

Bishamon-tens Gefolge

Zahlreiche weitere Aspekte, die sich mit Bishamon als Einzelfigur verbinden, lassen sich exem·pla·risch an einem Rollbild aus der Kamakura-Zeit (um 1200) identi·fzieren, das heute im Museum of Fine Arts in Boston hängt. Hier werden die ver·schie·denen Einzel·aspekte Bishamon-tens frei mit einander in Bezie·hung gebracht:

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Bishamon-ten und Gefolge
Bishamon-ten mit einem bunten Gefolge aus unterworfenen Dämonen und edlen Gestalten.
Kamakura-Zeit, um 1200. Museum of Fine Arts, Boston.

Das Bild zeigt Bishamon-ten mit einem bunten Gefolge aus unter·wor·fenen Dämonen und edlen Gestal·ten. Bishamon selbst steht auf zwei Dämonen12, die weib·liche Figur davor ist die Erd·göttin Jiten. Dies deutet nach dem, was wir bisher bespro·chen haben, auf Tobatsu Bishamon hin. Er trägt die typi·sche Rüstung, die mit den Fratzen mythi·scher Bestien verziert ist, vor allem eine Art Löwen·kopf als Gürtel·schnalle. In der rechten Hand hält er einen Stab, in der linken sein wich·tigs·tes Attribut, die Pagode. Aus seinen Schultern schlagen hohe rote Flam·men·säulen. Vorlage:Sidebox

Rechts von Bishamon ist eine Gruppe von vier Dämonen zu erkennen, die als Waffen·träger fungieren: einer trägt Bishamons charak·teris·ti·schen Dreizack, einer Pfeil und Bogen, einer einen weiteren Stab und einer ein Schwert. Rechts vor den Waffen·trä·gern steht eine rote, dämo·nische Figur mit „Leder·hosen“ in Form von Ele·fanten·köpfen. Diese Figur heißt

Jinja Taishō 深沙大将 (jap.)

wtl. Wüstengeneral; dämonische Erscheinungsform Bishamon-tens

Der Begriff „Jinja Taishō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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, wtl. der Wüsten·general. Es handelt sich um eine Erschei·nungs·form des Bishamon. Der Legende nach soll Bishamon in dieser Gestalt dem berühm·ten Pilger·mönch

Xuanzang 玄奘 (chin.)

602–664; berühmter chin. Pilgermönch und buddh. Gelehrter; Autor eines einflussreichen Reiseberichts über das buddhistische Indien, der später als „Reise nach dem Westen“ in einen Roman gefasst wurde

Der Begriff „Xuanzang“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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in einer zentral·asia·ti·schen Wüste den Weg zur nächs·ten Oase gewiesen und ihn so vor dem Ver·dursten gerettet haben.13 Die histo·rische Faktizi·tät dieser Legende mag zweifel·haft sein, doch ver·deut·licht sie ein weite·res Mal den zentral·asia·tischen Einfluss auf die Bishamon Ikono·graphie. Neben dem Wüsten·general ist auf dem obigen Bild eine jugend·liche Figur mit Elefan·ten·mütze zu sehen, die ich noch nicht identi·fizieren konnte. Auf der anderen Seite Bishamons ist im Hinter·grund eine weitere seltsame Erschei·nung zu sehen. Sie besitzt zahl·reiche Attribute eso·terisch-zorn·voller Gott·heiten (

krodha क्रोध (skt., m.)

„Zorn“, zornvolle Gottheit (jap. funnuson 憤怒尊)

Der Begriff „krodha“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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) nämlich zu Berge stehen·des Haar, Raub·tier·zähne, Kette aus Toten·schädel, vier Hände, in zwei davon mensch·liche Leichen, etc. Wäh·rend derartige Figuren in der spä·teren eso·teri·schen Ikono·graphie rang·mäßig über Wächtern wie Bishamon stehen, ist diese Figur im vor·lie·gen·den Kontext ganz offen·sicht·lich von unter·geord·neter Stel·lung.

Links von Bishamon fallen drei vornehme Figuren ins Auge. Es handelt sich um die Gefährtin des Bishamon,

Kichijō-ten 吉祥天 (jap.)

Hindu-buddhistische Göttin des Glücks; wtl. „Gottheit des Guten Omens“; auch: Kisshōten; skt. Lakshmi

Glücksgottheit

Der Begriff „Kichijō-ten“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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, die vor allem im frühen japa·nischen Bud·dhis·mus als eine Art Glücks·gott·heit galt, später aber etwas in Ver·ges·sen·heit geriet. Sie hält ein Wunsch·er·fül·lungs-Juwel in Händen. Neben ihr zwei Knaben, wahr·schein·lich Söhne des Bishamon, einer mit einem Teller mit Blüten(?), einer mit einem Beutel.

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Bishamon mit Familie
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Vaishravana und Gefolge (chin. Darstellung)
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Bishamon bekämpft Krankheiten
In der linken unteren Ecke sieht man einen Mönch mit einer aufgeschlagenen Sutrenrolle. Wahrscheinlich handelt es sich um das Konkōmyō-kyō, den Haupttext der Bishamon-ten (oder Himmeslwächter) Verehrung. Der Rest des Bildes illustriert einen Aspekt dieses Sutras, nämlich die Wirkkraft Bishamon-tens im Kampf gegen Krankheiten. Die Krankheiten werden als Tengu-artige Dämonen dargestellt, die Bishamon-ten mit Pfeil und Bogen erlegt. Das Bild ist Teil einer Querbildrolle, mit dem Namen hekija-e, „Bilder von der Vernichtung des Übels“. Darin werden mehrere besonders effektive Gottheiten dargestellt. Stilistisch ist diese Querbildrolle mit den Höllen-Bildrollen (jigoku zōshi), die unter Ex-Kaiser Shirakawa hergestellt wurden, verwandt. Anlass waren wohl nicht nur die Kriege des 12. Jahrhunderts, sondern auch die epidemischen Krankheiten, die in dieser Zeit das größte gesellschaftliche Problem darstellten.
12. Jh. Wikimedia Commons.

Viele Einzelheiten des Kamakura-zeitlichen Rollbilds finden sich auch in chine·sischen Darstel·lungen aus Dunhuang wieder, zum Bei·spiel auf der Abbil·dung oben rechts, die Vaishra·vana (Bishamon) bei einer Art Inspek·tions·tour durch sein Reich darstellt. Abge·sehen von den Flam·men·säulen an Bishamons Schultern be·geg·nen wir auch hier seinen Fami·lien·mit·glie·dern, allerdings mit ver·tausch·ten Attri·buten in den Händen. Ein interes·santes Detail des chine·sischen Bei·spiels ist die Tengu-artige Figur in der oberen rechten Ecke des Bilds, offen·sicht·lich ein böser Dämon. Ein Bogen·schütze im Gefolge des Bishamon spannt gerade seine Waffe, als ob er diesen Dämon abschießen wollte. Ein ver·wand·tes Motiv findet sich wiederum in einer berühm·ten, wenn auch etwas untypi·schen Bishamon-Darstel·lung aus Japan, einem „Bild der Bekämp·fung von Übeln“ (hekija-e) aus dem späten 12. Jh. Hier sieht man Bishamon selbst, wie er mit Pfeil und Bogen geflü·gelte Dämo·nen ab·schießt. Dem Kontext ist zu entneh·men, dass diese Krank·heiten per·soni·fizieren. Bishamon-ten wurde also in dieser Zeit auch ein Schutz·herr gegen Krank·heiten ange·sehen, die im japa·ni·schen Alter·tum generell ein großes Problem dar·stell·ten, für das nicht viel mehr als reli·giöse Mittel zur Hand waren.

Obwohl die Figur des Tobatsu Bishamon-ten zunächst mindestens ebenso martia·lisch auftrat wie die Gruppe der Vier Him·mels·könige, scheint diese ikono·gra·phische Form der Aus·löser dafür zu sein, dass sich Bishamon in Ostasien aus seinen mili·täri·schen Forma·tionen löste und als ein·zelne Gestalt verehrt wurde. Dadurch scheint sich das Spek·trum seiner Funktio·nen ver·größert zu haben und war nicht mehr allein auf bloßen (mili·täri·schen) Schutz beschränkt. Die fried·lichen Figu·ren in Bishamons Gefolge deuten auf mate·riellen Reich·tum hin. Dieser Aspekt ist, wie wir noch sehen werden, bereits in Vaishra·vanas indi·schem Erbe angelegt, hat sich in Japan aber erst zu einem spä·teren Zeit·punkt Ausdruck ver·schafft.

Tohachi Bishamon

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Bishamon mit vier Köpfen und acht Schwertern

Im späten Mittel·altern kommt es zu einer neuen ikono·graphi·schen Form des Tobatsu Bishamon-ten, die auf einem Wortspiel beruht. Man las den Ausdruck tobatsu als tōhachi und unter·legte diese Aus·sprache mit neuen Schrift·zeichen in der Bedeutung „acht Schwerter“. In der Tat hält dieser Bishamon acht Schwerter in seinen zwölf Händen. Außerdem hat er vier Gesichter und reitet auf einem Löwen. Letz·terer dürfte von neuen Bishamon-Motiven auf dem Festland beein·flusst sein. Diese Darstel·lung hebt die martia·lischen Züge Bisha·mons ein wei·teres Mal deut·lich hervor und scheint sich unter den War·lords der

Sengoku Jidai 戦国時代 (jap.)

Zeit der kämpfenden Länder, 1467–1568; beginnt mit dem Ōnin-Krieg und endet nach dieser Definition mit dem Beginn der nationalen Einigung unter Oda Nobunaga; nach anderen Definitionen mit der Ausrottung der Toyotomi durch Tokugawa Ieyasu im Jahr 1615

Epoche

Der Begriff „Sengoku Jidai“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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-Zeit einer gewis·sen Beliebt·heit erfreut haben.14 Aber noch in der späten Edo-Zeit sind Tōhachi Darstel·lungen zu finden. Die genauen Umstände der Entstehung und Verbrei·tung dieses speziellen Kultes liegen aller·dings im Dunkeln.

Phase 3: Bishamon-ten als Glücksgott

Exkurs: Vaishravana, Kubera und Jambhala

Bishamon leitet sich wie erwähnt von

Vaiśravaṇa वैश्रवण (skt., m.)

„Sohn des Gerühmten“, Himmelswächter des Nordens, aka. Kubera (jap. Bishamon-ten 毘沙門天 oder Tamon-ten 多聞天)

Der Begriff „Vaishravana“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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(wtl. „Sohn des Gerühmten“) ab, eines indi·schen Gottes, dessen eigent·licher Namen Kubera lautet. Die klassi·schen indi·schen Epen Maha·barata und Rama·yana berichten, dass Vaishra·vana oder Kubera von der über·geord·neten Gottheit Brahma explizit zum Herren der Reich·tümer und Schätze erho·ben wurde, und bezeich·nen ihn auch als Schatz·meister der Götter oder als Spender von Reich·tümern. Er hat eine goldene Haut und wohnt in gol·denen Städten. Zugleich gebietet er über ver·schie·dene dämo·nische Völker, allen voran die

yakṣa यक्ष (skt., n.)

übernatürliches Wesen, Geist, Dämon (jap. yasha 夜叉)

Geist

Der Begriff „yaksha“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

s bzw.

rākṣasa राक्षस (skt., m.)

indischer Dämon (jap. rasetsu 羅刹)

Geist

Der Begriff „rakshasa“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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s, beides eher kriege·rische, wilde Gestalten, die oft gemein·sam in einem Atem·zug genannt werden. Mög·licher·weise zählte auch das Horten und Hüten von Schätzen zu ihren ur·sprüng·lichen Kom·peten·zen, sodass sich Vaishra·vanas Reich·tums·aspekt auch aus seiner Ver·bin·dung zu diesen Dämonen ent·wickelt haben könnte.

Oft wird Vaishravana in Verbin·dung mit drei wei·teren Gott·heiten genannt, die jeweils einen Bereich der Welt beherr·schen:

Yama यमराज (skt., m.)

Gottheit der Unterwelt und des Todes (jap. Enma 閻魔)

Der Begriff „Yama“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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die Unter·welt,

Indra इन्द्र (skt., m.)

hohe indische Gottheit, vergleichbar mit Zeus/Jupiter (jap. Taishaku-ten 帝釋天)

Der Begriff „Indra“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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den Himmel, Varuna das Meer und schließlich Vaishra·vana die be·wohnte Welt. Erst nach und nach werden diese vier Gott·heiten den Himmels·rich·tungen zuge·ordnet, wobei sich Vaishra·vana als Hüter des Nor·dens heraus·kristal·lisiert. Dies hängt mög·licher·weise mit der Asso·ziation Reich·tum – Gold – Metall – Bergbau – Hima·laya zusam·men: das Gold kam in Indien aus dem Norden. 

Erst in zweiter Linie wird Vaishra·vana auch als mili·täri·sche Figur gezeich·net, wobei wiede·rum der kriege·rische Charak·ter der Yaksha-Dämonen eine Rolle gespielt haben könnte. Doch nur im Buddhis·mus bzw. in den ost·asiati·schen Aus·prägun·gen Vaishra·vanas scheint dieser Aspekt die Ober·hand zu gewinnen.

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Jambhala
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Vaishravana
Indische Götter des Reichtums mit Mungo

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Eine mit Vaishravana eng verwandte oder wesens·gleiche Gottheit ist

Jambhala जम्भल (skt., m.)

Reichtumsgottheit; identisch oder eng verwandt mit Vaishravana (Kubera)

Der Begriff „Jambhala“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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. Bei ihm fehlt allerdings jeglicher militärischer Aspekt, er ist allein für den Reichtum zuständig. Ähnlich wie die japani·schen Glücks·götter ist er eher wohl·beleibt und zeigt seinen Bauch, Kenn·zeichen des Wohlstands, deutlich her. Es gibt dennoch zahl·reiche ikono·graphi·sche Gemein·sam·keiten zwischen Jambhala und Vaishra·vana/ Kubera, die sich z.B. auf tibe·tischen Thangkas gut erken·nen lassen. Das er·staun·lichste Attribut, das alle drei Figuren aus·zeichnet, ist ein ratten·ähn·liches Tier, das der jewei·lige Reich·tums·gott meist unter den Arm geklemmt mit sich führt. Bei genauer Betrach·tung erkennt man, dass dieses Tier bunte Kugeln ausspeit. Dies leitet sich auf eine indische volks·reli·giöse Vor·stel·lung zurück, nach der man einen Mungo dazu bringen kann, Edel·steine auszu·spucken, wenn man seinen Bauch drückt. Das Tier ist also ein Mungo und wird von Vaishra·vana wie ein Blase·balg ge·quetscht, damit er Edel·steine aus·spuckt. Diese Steine können auch als Wunsch·er·fül·lungs·juwe·len (

nyoi no tama 如意の玉 (jap.)

Wunschperle, Wunschjuwel; auch hōju

Gegenstand

Der Begriff „nyoi no tama“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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) gedeu·tet werden. Der Mungo hat also nichts mit Krieg, sehr wohl aber etwas mit Reich·tum und Wohl·stand zu tun.

In Ostasien ist der Mungo nicht heimisch, doch wurde er hier als Maus oder Ratte interpretiert. 15 Auch die tibe·tischen Dar·stel·lungen könnten für eine große Ratte gehalten werden. Dies erinnert an die oben erwähnte Legende von den gol·denen Mäusen, die Tobatsu Bishamon zu Kriegs·zwecken ein·setzt. Wenn hier ein Zu·sammen·hang mit dem freigie·bigen Mungo vor·liegt, so gab es also in Zentral·asien eine Erin·nerung an Bishamons Herkunft aus einer Reich·tums·gott·heit.

Die Funktion Bishamon-tens als Glücksgott war jedenfalls bereits in seinen indischen Er·schei·nungs·for·men ange·legt. Sie war sozu·sagen immer latent vor·han·den und scheint sich in Japan erneut Ausdruck verschafft zu haben, als die militä·ri·schen Qualitä·ten des Bishamon-ten nicht länger von zen·traler Bedeu·tung waren.

Bishamon-ten, Daikoku-ten und Benzai-ten

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Daikoku mit den Köpfen Benzaitens und Bishamon-tens

Bevor Bishamon-ten zum stän·di·gen Mit·glied der Glücks·göt·ter wird, lässt sich eine Zwi·schen·pha·se be·ob·ach·ten, in der drei bud·dhis·ti·sche Deva-Götter, die letzt·lich zu den

Shichi Fukujin 七福神 (jap.)

Sieben Glücksgötter; populäres Ensemble von Glücksgöttern verschiedener Herkunft

Glücksgottheit

Der Begriff „Shichi Fukujin“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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ge·zählt wer·den, nämlich Daikoku-ten, Benzaiten und Bishamon-ten, eine Art Koa·lition mit ein·an·der ein·ge·hen. Sie sind in dieser Phase, die wohl im spä·te·ren Mit·tel·alter an·zu·sie·deln ist, alle drei mit Rüs·tun·gen und Waf·fen ver·sehen, wer·den aber zu·gleich mit den At·tri·bu·ten der Glücks·göt·ter aus·ge·stat·tet, etwa mit Reis·bal·len (Daikoku) oder mit den fünf·zehn Knaben (Benzai·ten), die für ver·schie·dene Be·rufe stehen. 

Die be·son·dere Ver·bin·dung dieser drei Gott·hei·ten lässt sich im Motiv des drei·köp·figen Daikoku (sanmen daikoku) er·ken·nen: Daikokus Zu·satz·köpfe tragen dabei stets die Züge von Benzai·ten und Bisha·mon. Es gibt auch Sta·tuen von Ben·zaiten, die von Daikoku und Bisha·mon flan·kiert sind.

Zwischen Bishamon und Benzai·ten beste·hen bereits alte Ver·bin·dun·gen.

Sarasvatī सरस्वती (skt., f.)

indischer Fluss; Flussgöttin der Beredsamkeit, der Musik und der Gelehrsamkeit (jap. Benzaiten 弁才天)

Der Begriff „Sarasvati“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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— die indi·sche Benzai·ten — tritt unter ande·rem im Gold·glanz Sutra auf, also in jenem Text, der die Be·deu·tung der Vier Him·mels·könige in Ost·asien mit·be·grün·det. Die Göttin schwört, jene, die das Gold·glanz Sutra ehren, spe·ziell zu be·schüt·zen. Ähn·liche Schwüre leis·tet auch Lakshmi (jap. Kichichō-ten), die tra·di·tionel·ler·weise als Gefähr·tin Vai·shra·vanas ange·sehen wird. Beide Göt·tin·nen zeich·nen sich be·reits im indi·schen Kon·text durch  be·son·dere Fe·mini·tät und Schön·heit aus und schei·nen sich leicht sub·sti·tuie·ren zu können. Saras·vati be·sitzt durch ihre Ver·bin·dung zum Wasser und den Drachen aller·dings grö·ßere Macht. Im Reigen der Glücks·götter wurde also Kichichō-ten, die an·fäng·liche Be·glei·te·rin Bisha·mons, mehr und mehr durch die viel·seiti·gere und mäch·ti·gere Benzai·ten ersetzt. 

Die Assozi·ierung von Bishamon und Daikoku scheint hin·ge·gen eine spe·zi·fisch ja·pani·sche Ent·wick·lung, genauer eine Erfindung des

Tendai-shū 天台宗 (jap.)

Tendai-Schule, chin. Tiantai

Schulrichtung

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-Bud·dhis·mus zu sein.

Aus dem Keiran juyōshū (14. Jh.), einem mittel·alter·lichen Tendai-Text, geht hervor, dass man damals die Züge von Daikoku und Bisha·mon-ten ganz be·wusst mit einander ver·schmolz. Es gab sogar eine Figur namens Tamon-Daikoku (also eine Kombi·nation aus Bishamon/ Tamon und Daikoku). Das Keiran juyōshū schreibt dazu: „Der Daikoku der Berg-Linie [= Berg

Hiei-zan 比叡山 (jap.)

Klosterberg Hiei bei Kyōto, traditionelles Zentrum des Tendai Buddhismus

Landschaft

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Geographische Lage

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Geographische Lage von Hiei-zan; s.a. Geo-Glossar

] ist Tamon Daikoku. Deshalb haben seine Merk·male die gleiche Form wie die des Bishamon.“16

Die Nahe·bezie·hung Daikoku–Bishamon ist in einer um·fang·rei·chen Studie zu Daikoku von Iyanaga Nobumi aus·führ·lich ana·lysiert worden. Daraus lässt sich grob fol·gende Ent·wick·lung nach·zeich·nen: Bishamon-ten ent·stammt einem indi·schen Kontext, in dem bereits Gott·heiten des Reich·tums und des mili·täri·schen Schutzes mit ein·ander ver·schmol·zen wurden. Im ost·asia·tischen Kontext traten hin·gegen die mili·tä·ri·schen Aspekte deut·licher hervor. Der Reich·tums·aspekt wurde aber nie ganz ver·gessen und in Japan schließ·lich auf Daikoku weiter·ver·erbt. Merk·male, die zu·nächst mit Vaishra·vana (Bishamon) asso·ziiert worden waren, tauchten nun an Daikoku wieder auf. Dazu zählt unter anderem die zwer·gen·hafte, wohl·be·leibte Gestalt des Jambhala.17 Aber auch und vor allem die ominöse Maus, die eigentlich ein Mungo ist, wech·selte von Bishamon zu Daikoku.

Die Gruppendynamik unter den Glüksgöttern

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Daikoku parodiert Bishamon

Die Deva-Gottheiten Daikoku-ten, Ben·zai-ten und Bisha·mon-ten er·hiel·ten ihre glück·ver·hei·ßen·den Züge, wie oben skiz·ziert, zu·nächst im Rah·men des eso·te·ri·schen Bud·dhis·mus, also im Tendai und Shin·gon Bud·dhis·mus. Zu ihnen ge·sellte man schließ·lich

Ebisu 恵比寿 (jap.)

Glücksgott der Händler und Fischer; andere Schreibung: 夷 oder 戎; Grundbedeutung wahrscheinlich „Fremder“ oder „Barbar“

Glücksgottheit

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, der in einem ande·ren Kon·text eng mit Daikoku ver·bun·den ist. Schließ·lich kamen noch drei Götter dazu, die stär·kere Bezüge zum Daois·mus bzw. zu ande·ren eher chine·sisch kon·no·tierten Tradi·tionen haben: die beiden Alten —

Fukurokuju 福禄寿 (jap.)

Glücksgott, Gott des Langen Lebens

Glücksgottheit

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und

Jurōjin 寿老人 (jap.)

Glücksgott, Gott des Langen Lebens

Glücksgottheit

Der Begriff „Jurōjin“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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— und der be·son·dere Held des Zen,

Hotei 布袋 (jap.)

Glücksgott; Manifestation von Bodhisattva Maitreya; chin. Budai

Glücksgottheit

Der Begriff „Hotei“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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, der aber cha·rak·ter·lich auch gut zu Daikoku passt.

Bishamon gehört in diesem Ensemble zweifellos eher zu den Rand·figuren. Allein wird er als Glücks·gott kaum je dar·ge·stellt. Er über·nimmt in den vielen liebe·voll-sati·ri·schen Dar·stel·lungen der Glücks·götter aus der Edo-Zeit auch nie die Füh·rungs·rolle, wenn es um ir·gend einen Scha·ber·nack geht, den die Gruppe ausheckt. Letztlich spielt er auch unter den Glücksgöttern nicht vielmehr als die Rolle eines Bodyguards, der ohne die Personen, die er beschützen soll, nicht viel wert ist. Wahr·schein·lich hängt dies damit zu·sam·men, dass wehr·hafte männ·liche Gestal·ten im japa·nischen Pan·theon grund·sätz·lich auf die Rolle von Leib·wäch·tern oder Sol·daten redu·ziert sind. Viri·lität ist in Japan keine spiri·tuell för·der·liche Eigen·schaft.

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Bishamon-ten, Fukurokuju und Daikoku
Fukurokuju und Daikoku scherzen mit einem „chinesischen Knaben“ (karako, ein häufiger Begleiter der Glücksgötter), während Bishamon-ten eher griesgrämig abseits sitzt.
Werk von Nami no Ihachi (1751–1824). Edo-Zeit, 1777. Kamogawa-shi.


Anmerkungen

  1. Dieser Artikel beruht zum Teil auf den Recherchen von Sarah-Allegra Schönberger für die Materialsammlung Kamigraphie, 2012. Herzlichen Dank!
  2. Die Zughörigkeit Bishamontens zum Norden wird auch oft durch seine Haut·farbe, schwarz oder blau·schwarz, unter·strichen. Diese Symbolik ist nicht-bud·dhis·tischer Her·kunft und daher offen·bar in China ent·standen.
  3. Das Goldglanz Sutra (skt. Suvarna-prabhasottama sutra) wurde bereits 414–421 ins Chine·si·sche über·setzt. In diesem Text treten die Him·mels·könige persön·lich auf und erklä·ren in einem Dialog mit dem Buddha, wie sie Könige, die eben dieses Sutra hoch·halten, beschüt·zen und andere, die dem Sutra im spe·ziellen und dem Bud·dhis·mus im allge·meinen abhold sind, bestra·fen werden. In Japan wurde das Goldglanz Sutra zusammen mit dem Lotus Sutra (
    Hoke-kyō 法華経 (jap.)

    Lotos Sutra; skt. Saddharma pundarika sutra; jap. auch Hokkekyō oder Myōhō renge kyō; zählt zu den einflussreichsten Texten des Mahayana-Buddhismus, älteste Fassungen dürften im ersten Jh. v.u.Z. entstanden sein.

    Text

    Der Begriff „Hoke-kyō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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    ) und dem Sutra für Barm·herzige Könige (Ninnō-kyō) zu den soge·nann·ten Drei Staats·schutz-Sutren gezählt.

  4. Konkōmyō shitennō gokoku no tera 金光明四天王護国之寺. Provinzialtempel für Nonnen hießen im übrigen hokke metsuzai no tera 法華滅罪之寺 (Tempel des Lotos [Sutras], das das Böse besiegt)
  5. Wladimir Zwalf 1985, British Museum (Zugriff: 2012/2/22)
  6. Die Legende ist vor allem aus der Biographie Amoghavajras (chin. Bukong 不空) in den Song-zeitlichen „Chroniken Großer Mönche“ (Song gao seng zhuan 宋高僧伝, 988) bekannt.
  7. Tobatsu bezeich·net das zentral·asia·tische Reich Turfan an der nörd·lichen Seiden·straße, oder aber Tibet. Im vor·liegen·den Kontext kann man aber davon aus·gehen, dass der Begriff stell·ver·tre·tend für Zentral·asien bzw. für die Reiche im Westen Chinas ge·braucht wird.
  8. Dunhuang in der heutigen chinesischen Provinz Gansu war sowohl ein Handels- als auch ein bud·dhis·tisches Pilger·zentrum an der Seiden·straße, dessen Blüte in die Tang-Zeit (7.–9.Jh.) fällt. Berühmt sind die Tausend Buddha Höhlen, die erst im 20. Jahr·hun·dert von Archäo·logen neu er·schlos·sen wurden und zahl·reiche bislang unbe·kannte buddhis·tische Texte und Kunst·gegen·stände zu Tage brachten.
  9. S. Bishamonten (JAANUS). Die beson·dere Verbin·dung von Tobatsu Bishamon und Shingon könnte auch daher rühren, dass sich Shingon auf die Tradition eben jenes Amogha·vajra, der den Tobatsu Kult initi·ierte, zurück·führt.
    Kūkai 空海 (jap.)

    774–835, Gründer des Shingon Buddhismus; Eigennamen Saeki Mao, Ehrennamen Kōbō Daishi

    Der Begriff „Kūkai“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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    , der Gründer·vater des Shingon, war ein Enkel·schüler Amaghovajras.

  10. So jedenfalls ein Bericht aus dem Fusō ryakki (nach 1094), das die Gründung des fraglichen Tempel, des Kurama-dera, im späten 8. Jh. ansetzt. Der Kurama-dera entwickelte sich später zu einem Zentrum der
    yamabushi 山伏 (jap.)

    Bergasket, wtl. der in den Bergen schläft; Praktikant des Shugendō

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    und des
    tengu 天狗 (jap.)

    wtl. Himmelshund; vogelartiger oder geflügelter Kobold, meist in den Bergen

    Geist, Tier

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    -Glaubens. Die Gleichsetzung von Kannon und Bishamon-ten findet sich auch im Lotos Sutra.

  11. Yiengpruksawan 1998, S. 42
  12. Niranba und Biranba. Sie treten bereits im Lotos Sutra neben Bishamon als Beschützer der Gläubigen auf.
  13. Rosenfield 2010, S. 181-183; s.a. Mark Schumacher, „Bishamonten“.
  14. Der Daimyō Uesugi Kenshin trug etwa die Schriftzeichen dieser Bishamon-Manifestation auf seinen Kriegsbannern. Auch Takeda Shingen führte in der Schlacht einen Schrein mit einem zehnarmigen Tōhachi Bishamon-ten mit. (Enkō-in [2012/3/2])
  15. Iyanaga 2002, S. 370–73.
  16. Nach Iyanaga 2002, S. 376.
  17. Wie auf der Daikoku Seite be·schrie·ben, war auch die eso·te·rische Figur des
    Mahākāla महाकाल (skt., m.)

    „Großer Schwarzer“, esoterische Gottheit (jap. Makakara 摩訶迦羅 oder Daikoku 大黒)

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    prägend für Daikoku. Jambhala und Mahakala teilen aber ihrer·seits zahl·reiche ikono·gra·phi·sche Gemein·sam·keiten.
    
Religion in JapanEssays
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„Bishamon-ten: Wächter und Glücksgott.“ In: Bernhard Scheid, Religion-in-Japan: Ein digitales Handbuch. Universität Wien, seit 2001