Ikonographie/Gluecksgoetter: Unterschied zwischen den Versionen

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{{titel | Die Sieben Glücksgötter}}
 
{{titel | Die Sieben Glücksgötter}}
  
{{fl|D}}ie Sieben Glücksgötter (jap. {{glossar:shichifukujin}}) sind ein Sinn·bild für das Streben nach dies·seitigem Wohl·er·gehen ({{glossar:genzeriyaku}}) und zu·gleich ein an·schau·liches Bei·spiel für den un·ver·krampften Um·gang der japani·schen Religion mit ver·schie·denen Tradi·tionen. Sie ver·einen die mild·tätige Barm·herzig·keit der {{skt:bodhisattva|Bodhisattvas}}, die ehr·furcht·gebie·tende Strenge der {{skt:deva|Devas}} und das daois·tische Ver·sprechen des Langen Lebens mit einer boden·stän·digen Lebens·tüchtig·keit. Zwar mag es den An·schein haben, dass sie nur auf materiel·len Gewinn aus sind, doch transpor·tieren die Glücks·götter auch Tugen·den wie Fleiß, Arbeits·eifer und Selbst·genüg·sam·keit. Sie sind jedoch völlig frei von jeder trans·zen·denten Dimen·sion. Auf diese Weise haben sie sich mühe·los aus der Vor·moderne in die moderne Konsum·gesell·schaft hin·über·gerettet.
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Die Sieben Glücks·götter ent·standen zusam·men mit der bürger·lichen Stadt·kultur im späten Mittel·alter und gewan·nen in der {{glossar:edo}}-Zeit (1600–1867) ihre be·kannte ikono·graphische Gestalt.<ref> Dieser Befund stammt von Kita Sadakichi, einem umstrittenen Historiker und Volkskundler der Zwischenkriegszeit, der 1935 den Aufsatz „Shichifukujin no seiritsu“ (Die Entstehung der Sieben Glücks·götter) ver·öffent·lichte. Kitas zeit·liche Ein·ordnung der Glücks·götter wird jedoch von der japa·nischen Volks·kunde heute allge·mein akzep·tiert.</ref> Heute gelten sie zwar als Shinto-Götter ({{glossar:kami}}), doch sie tragen viele Merk·male aus der Zeit ihrer Ent·stehung, als die Trenn·wand zwischen {{skt:buddha|Buddhas}} und Kami noch wesent·lich durch·lässiger war.
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Noch heute ist es Brauch, in der Neujahrsnacht ein Bild der Glücks·götter unter den Kopf·polster zu legen, um das Neue Jahr mit einem glücks·ver·heißenden Traum zu begin·nen. Auch kleine Pilger·fahrten zu Sieben Tempeln oder Schreinen, die jeweils einem der Götter ge·wid·met sind, erfreuen sich am Jahres·anfang großer Beliebt·heit. Jeder Gott kann aber auch allein an·ge·betet werden und hat seinen eigenen Zustän·dig·keitsbereich.
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{{fl|D}}ie Sieben Glücksgötter ({{glossar:shichifukujin}}) sind ein Sinn·bild für das reli·giöse Streben nach dies·seitigem Wohl·er·gehen ({{glossar:genzeriyaku}}).
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Sie ent·standen zusam·men mit der bürger·lichen Stadt·kultur im späten Mittel·alter und gewan·nen in der {{glossar:edo}}-Zeit (1600–1867) ihre be·kannte ikono·graphische Gestalt.<ref> Dieser Befund stammt von Kita Sadakichi, einem um·stritte·nen Historiker und Volks·kundler der Zwischen·kriegs·zeit, der 1935 den Aufsatz „Shichifukujin no seiritsu“ (Die Ent·stehung der Sieben Glücks·götter) ver·öffent·lichte. Kitas zeit·liche Ein·ord·nung der Glücks·götter wird jedoch von der japa·nischen Volks·kunde heute allge·mein akzep·tiert.</ref>
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Auf den ersten Blick scheint es, als ob das Glück, das sie ver·sprechen, nur mit  materiel·lem Gewinn zu tun hat, doch transpor·tieren sie auch Tugen·den wie Fleiß, Arbeits·eifer und Selbst·genüg·sam·keit. Ihre Bot·schaf·ten sind jedoch völlig frei von jeder trans·zen·denten Dimen·sion. Auf diese Weise haben sie sich mühe·los aus der Vor·moderne in die moderne Konsum·gesell·schaft hin·über·gerettet.
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Heute gelten die ''fukujin'' zwar als Shintō-Götter ({{glossar:kami}}), doch sie tragen viele buddhis·tische oder daois·tische Merk·male aus der Zeit ihrer Ent·stehung, als die Trenn·wand zwischen {{skt:buddha|Buddhas}} und ''kami'' noch wesent·lich durch·lässiger war.
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Sie ver·einen die mild·tätige Barm·herzig·keit der {{skt:bodhisattva|Bodhisattvas}}, die ehr·furcht·gebie·tende Strenge der Wächter·götter {{g|tenbu}} und das daois·tische Ver·sprechen des Langen Lebens mit einer boden·stän·digen Lebens·tüchtig·keit und sind damit ein an·schau·liches Bei·spiel für den un·ver·krampf·ten Um·gang der japani·schen Kultur mit ver·schie·denen religiösen Tradi·tionen.
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Noch heute ist es Brauch, in der Neu·jahrs·nacht ein Bild der Glücks·götter unter den Kopf·polster zu legen, um das Neue Jahr mit einem glücks·ver·heißenden Traum zu begin·nen. Auch kleine Pilger·fahrten zu Sieben Tempeln oder Schreinen, die jeweils einem der Götter ge·wid·met sind, erfreuen sich am Jahres·anfang großer Beliebt·heit. Jeder Gott kann aber auch allein an·ge·betet werden und hat seinen eigenen Zustän·dig·keits·bereich.
  
 
{{H2+3| Die einzelnen Fukujin }}
 
{{H2+3| Die einzelnen Fukujin }}
===Daikoku===
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=== Daikoku ===
  
{{Sidebox|sidepage=Daikoku|Daikoku_motoyama.jpg|w=160|left=-10|top=-10|Metamorphosen des Daikoku}}
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}}{{glossar:daikoku}} ist so etwas wie der Anführer aller sieben Glücks·götter, viel·leicht, weil er am längsten in dieser Funktion ver·ehrt wird. Zu seinen wich·tigsten Emble·men zählen Reis·sack und Glücks·ham·mer. Er steht in erster Linie für Wohlergehen in Form von materiel·lem Reich·tum bzw. reich·licher Nah·rung. Sein Boten·tier ist die Maus, die im [[Texte:Yin und Yang/Tierkreis | chinesischen Horoskop]] eben·falls mit Reich·tum (oder Geiz) asso·ziiert wird. Wenn Daikoku als ein·zelne Gott·heit verehrt wird, bewacht mitun·ter ein Paar Mäuse seinen Tempel oder Schrein.
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| Daikoku
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{{glossar:daikoku}} ist so etwas wie der Anführer aller sieben Glücks·götter, viel·leicht, weil er am längsten in dieser Funktion ver·ehrt wird. Zu seinen wich·tigsten Emble·men zählen Reis·sack und Glücks·ham·mer. Er steht in erster Linie für Wohl·ergehen in Form von Nah·rung, doch so wie der gebündelte Reis einst auch ein Zahlungs·mittel war, lässt sich sein Zu·stän·dig·keits·bereich leicht auf jede Form von materiel·lem Wohlstand aus·dehnen. Sein Boten·tier ist die Maus, die im [[Texte/Yin und Yang/Tierkreis | chine·sischen Horoskop]] eben·falls mit Reich·tum (oder Geiz) asso·ziiert wird. Wenn Daikoku als ein·zelne Gott·heit verehrt wird, bewacht mitun·ter ein Paar Mäuse seinen Tempel oder Schrein.
  
Daikoku steht in enger Beziehung zur zornvollen tantristischen Gottheit {{skt:Mahakala}}. Beider Namen lassen sich als „Großer Schwarzer“ über·setzen. Ältere Darstellungen zeigen Daikoku daher auch mit schwarzer Haut und drei Gesichtern. Einige seltene Daikoku Bilder ähneln sogar den Mahakala Dar·stel·lungen des tibeti·schen Bud·dhis·mus, mit furcht·ein·flößenden Attri·buten wie Raub·tier·zähnen, Schmuck aus Schlangen und Toten·schädeln und dgl. mehr. Doch gibt es seit alters·her auch eine „ein·heimi·sche“ Variante des Daikoku, in der er als ein·facher Bauer auf·tritt. In dieser Gestalt wird er auch häufig mit dem mytho·logi·schen Gott {{glossar:ookuninushi}} iden·tifiziert.  ([[{{FULLPAGENAME}}/Daikoku|Mehr dazu...]])
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Daikoku trägt manchmal den Götter·titel {{glossar: ten}}, was ihn als mit dem Buddhis·mus in Zu·sammen·hang stehende {{skt:Deva}}-Gottheit ausweist. Konkret handelt es sich um die zorn·volle tantristi·sche Gott·heit {{skt:Mahakala}}. Beide Namen lassen sich als „Großer Schwarzer“ über·setzen. Ältere Dar·stellun·gen zeigen Daikoku daher auch mit schwarzer Haut und drei Gesichtern. Einige seltene Daikoku-Bilder ähneln sogar den Mahakala Dar·stel·lungen des tibeti·schen Bud·dhis·mus, mit furcht·ein·flößenden Attri·buten wie Raub·tier·zähnen, Schmuck aus Schlangen und Toten·schädeln und dgl. mehr. Doch gibt es seit alters·her auch eine „ein·heimi·sche“ Variante des Daikoku, in der er als ein·facher Bauer auf·tritt. In dieser Gestalt wird er auch häufig mit dem mytho·logi·schen Gott {{glossar:ookuninushi}} iden·tifiziert.  ([[{{FULLPAGENAME}}/Daikoku|Mehr dazu...]])
  
Auf vielen Bildern ist Daikoku zusammen mit Ebisu, dem Gott des Fisch·fangs, zu sehen. Daikoku und Ebisu sorgen für die materiel·len Grund·be·dürf·nisse, die Ernäh·rung, und ver·treten oft die Gesamt·heit der Glücksgöt·ter, sozu·sagen in kleiner Besetzung.
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Auf vielen Bildern ist Daikoku zusam·men mit Ebisu, dem Gott des Fisch·fangs, zu sehen. Daikoku und Ebisu sorgen für die materiel·len Grund·be·dürf·nisse, die Ernäh·rung, und ver·treten oft die Gesamt·heit der Glücksgöt·ter, sozu·sagen in kleiner Besetzung.
  
===Ebisu===
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=== Ebisu ===
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{{glossar:ebisu}} trägt die klassische Hoftracht ({{glossar:kariginu}}), die heute noch von [[Alltag:Schreinpriester | Shinto-Priestern]] benützt wird, in der Edo-Zeit aber auch von Bauern und Hand·werkern getragen wurde. Anhand seiner Attri·bute ist er deut·lich als Gott des Fisch·fangs zu er·ken·nen: Er hält eine Angel und trägt eine riesige Rote Meer·brasse (''tai'') unter dem Arm. Den·noch scheint er in manchen Gegen·den auch als Gott der Land·wirt·schaft ver·ehrt worden zu sein. Heute ist er unter Laden·besit·zern, Klein·gewerbe·treiben·den und Wir·ten beson·ders populär. Auch die bekannte Bier·marke „Yebisu“ trägt seinen Namen.
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{{glossar:ebisu}} trägt die klassische Hoftracht ({{glossar:kariginu}}), die heute noch von [[Alltag/Schreinpriester | Shintō-Priestern]] benützt wird, in der Edo-Zeit aber auch von Bauern und Hand·werkern getragen wurde. Anhand seiner Attri·bute ist er deut·lich als Gott des Fisch·fangs zu er·ken·nen: Er hält eine Angel und trägt eine riesige Rote Meer·brasse ({{g|tai}}) unter dem Arm. Den·noch scheint er in manchen Gegen·den auch als Gott der Land·wirt·schaft ver·ehrt worden zu sein. Heute ist er unter Laden·besit·zern, Klein·gewerbe·treiben·den und Wir·ten beson·ders populär. Auch die bekannte Bier·marke „Yebisu“ trägt seinen Namen.
  
Ebisu gilt als der einzige „einheimische“ Gott unter den Shichi Fukujin, sein Name dürfte allerdings die Grundbedeutung „Fremder“ besitzen. Laut manchen Schrein·legen·den wird er mit dem sogenanten „Blutegel-Kind“ ({{glossar:hiruko}}), dem ersten und etwas miss·glück·ten Sprössling des Ur·göt·ter·paares {{glossar:izanagi}} und {{glossar:izanami}} in Ver·bindung gebracht. (Diese Her·leitung ent·stammt wohl dem {{glossar:Nishinomiyajinja}} in der Nähe von Ōsaka, einem Zentrum des Ebisu-Kultes, beruht jedoch nicht auf klas·sischen Quel·len wie {{glossar:kojiki}} oder {{glossar:nihonshoki}}.) Anderer·seits wird Ebisu auch gern mit der mythologischen Zwerg-Gottheit {{Glossar:Sukunabikona}} assoziiert, eine Art Alterego des oben genannten Ōkuninushi (Daikoku). In beiden Fällen soll Ebisu über das Meer nach Japan gekommen sein. Dieses Motiv eines Fremden, der per Schiff quasi auf Besuch kommt und wieder verschwindet, könnte auch dem Schatzschiff, auf dem die gesamte Gruppe der Glücksgötter häufig abgebildet ist, zugrunde liegen. ([[{{FULLPAGENAME}}/Ebisu|Mehr dazu...]])
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Ebisu gilt als der einzige „einhei·mische“ Gott unter den Shichi Fukujin, sein Name dürfte aller·dings die Grund·bedeutung „Fremder“ besitzen. Laut manchen Schrein·legen·den wird er mit dem so·genann·ten „Blutegel-Kind“ ({{glossar:hiruko}}), dem ersten und etwas miss·glück·ten Spröss·ling des Ur·göt·ter·paares {{glossar:izanagi}} und {{glossar:izanami}} in Ver·bindung gebracht. (Diese Her·leitung ent·stammt wohl dem {{glossar:Nishinomiyajinja}} in der Nähe von Ōsaka, einem Zentrum des Ebisu-Kultes, beruht jedoch nicht auf klas·sischen Quel·len wie {{glossar:kojiki}} oder {{glossar:nihonshoki}}.) Anderer·seits wird Ebisu auch gern mit der mytho·logi·schen Zwerg-Gottheit {{Glossar:Sukunabikona}} asso·ziiert, eine Art Alterego des oben genann·ten Ōkuninushi (Daikoku). In beiden Fällen soll Ebisu über das Meer nach Japan gekommen sein. Dieses Motiv eines Fremden, der per Schiff quasi auf Besuch kommt und wieder verschwin·det, könnte auch dem Schatz·schiff, auf dem die gesamte Gruppe der Glücks·götter häufig abge·bildet ist, zugrunde liegen. ([[{{FULLPAGENAME}}/Ebisu|Mehr dazu...]])
  
===Benzaiten===
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=== Benzaiten ===
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{{glossar:benzaiten}} oder abgekürzt Benten („Deva der Bered·samkeit“) ist die einzige Frau unter den Sieben Glücks·göttern. In den meisten Ab·bildun·gen hält sie eine {{glossar:biwa}}-Laute in der Hand. Dieses Instru·ment hat sie von ihrer indischen Ahnin, der Fluss·göt·tin {{skt:Sarasvati}} über·nommen. Beide Göttin·nen sind aus·gehend vom Wasser auch für Be·red·sam·keit, für Musik, für das Wissens und die Künste zuständig.
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{{glossar:benzaiten}} oder abge·kürzt Benten („Deva der Bered·samkeit“) ist die einzige Frau unter den Sieben Glücks·göttern. Allein schon auf·grund ihrer äußeren Er·schei·nung steht Benten für Anmut. In den meisten Ab·bildun·gen hält sie eine {{glossar:biwa}}-Laute in der Hand. Dieses Instru·ment hat sie von ihrer indischen Ahnin, der Fluss·göt·tin {{skt:Sarasvati}} über·nommen. Beide Göttin·nen sind aus·gehend vom Wasser auch für Be·red·sam·keit, für Musik, für das Wissens und die Künste zuständig.  
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Der Glücks·aspekt Benzai·tens kann natürlich ebenfalls vom Wasser herrühren, also von Benzai·tens Einfluss auf den Regen und damit auf die Landwirt·schaft. Noch direkter scheint aber eine heute fast in Ver·gessen·heit geratene Dar·stellung einer acht·armigen Benzai·ten mit ihrer Funktion als Glücks·göttin in Verbindung zu stehen.
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In dieser Gestalt hält Benzai·ten ein buddhisti·sches Wunsch·juwel ({{glossar:nyoinotama}}) in der Hand und ist häufig von fünfzehn (oder sechzehn) Jüng·lingen umgeben, die ihre wohl·tätigen Eigen·schaften reprä·sentieren.
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Trotz der verschie·denen Er·scheinungs·formen, die  Benzai·ten im Laufe ihrer Geschichte zuge·schrieben wurden, hat sie ihre enge Verbin·dung zum Wasser stets bei·behalten. Ihre Schreine oder Tempel befinden sich sind fast immer auf natürlichen oder künst·lichen Inseln, sind also ganz von Wasser um·geben. In Kamakura gibt es darüber hinaus den berühm·ten Zeniarai-Benten Schrein — den Schrein der „geld·waschen·den Benten“. Wer an der dortigen Quelle sein Geld wäscht, darf auf dessen wunder·same Vermeh·rung hoffen. ([[{{FULLPAGENAME}}/Benzaiten|Mehr dazu...]])
  
Auch in Japan hat Benten ihre enge Verbin·dung zum Wasser bei·behalten. Ihre Schreine oder Tempel sind fast immer von Wasser um·geben. Allein schon auf·grund ihrer äußeren Er·schei·nung steht Benten für Anmut, man betet aber auch um Geld und Wohl·stand zu ihr. In Kamakura gibt es bei·spiels·weise den berühm·ten Zeniarai-Benten Schrein — den Schrein der „geld·waschen·den Benten“. Wer an der dortigen Quelle sein Geld wäscht, darf auf dessen wunder·same Vermeh·rung hoffen.
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=== Bishamon-ten ===
  
===Bishamon-ten===
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| Bishamon-ten
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Der Name {{glossar:bishamonten}} leitet sich von skt. {{skt:Vaishravana}} ab. Vaishravana ist einer der Vier Himmelskönige ({{glossar:shitennou}}), und zwar der Hüter des Nordens. In Japan ist Bishamon-ten auch unter dem Namen {{glossar:Tamonten}}, einer Über·setzung des Sanskrit·namens mit der Bedeutung „der alles Hörende“ bekannt. Zu seinen Attributen zählen ein Dreizack und eine kleine Pagode. In der klas·sischen Ikono·graphie strahlt er die Würde eines Feld·herren aus und wurde in früherer Zeit auch mit der Bitte um Kriegs·glück an·ge·betet. Auch als Glücks·gott wird er immer in chinesischer Rüstung dargestellt.
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Der Name {{glossar:bishamonten}} leitet sich von skt. {{skt:Vaishravana}} ab. Vaishravana ist einer der Vier Himmels·könige ({{glossar:shitennou}}), und zwar der Hüter des Nordens. In Japan ist Bishamon-ten auch unter dem Namen {{glossar:Tamonten}} (einer Über·setzung des Sanskrit·namens mit der Bedeutung „der alles Hörende“) bekannt. Zu seinen Attri·buten zählen ein Drei·zack und eine kleine Pagode. In der klas·sischen Ikono·graphie strahlt er die Würde eines Feld·herren aus und wurde in früherer Zeit auch mit der Bitte um Kriegs·glück an·ge·betet. Auch als Glücks·gott wird er immer in chine·sischer Rüstung dargestellt.
  
Besonders im frühen japanischen Buddhismus erfreute sich Bishamon-ten einer großen Be·liebt·heit. Das Golgglanz Sutra portraitiert ihn als Er·finder einer Gebets·formel ({{skt:Mantra}}), die alle Wünsche verwirklichen hilft.
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Beson·ders im frühen japa·nischen Buddhis·mus erfreute sich Bishamon-ten einer großen Be·liebt·heit. Das [[Texte/Sutra/Goldglanz Sutra|Goldglanz Sutra]] portraitiert ihn als Er·finder einer Gebets·formel ({{skt:Mantra}}), die alle Wünsche verwirk·lichen hilft. Obwohl seine Bedeu·tung mit der Zeit abnahm, entwickelte sich ein dem Bishamon-ten geweihter Tempel, der {{glossar:Kuramadera}} in den Bergen nördlich von Kyōto, im japanischen Mittel·alter zu einer Art Pilger·zentrum für die Stadt·bevöl·kerung. Dies dürfte einer der Gründe sein, warum diese kriege·rische Gott·heit in den ursprüng·lich aus Kyōto stammen·den Kreis der Sieben Glücks·götter aufge·nommen wurde. Doch auch der indische Vorläufer dieser Gott·heit konnte als Reichtums·gottheit angebetet werden. ([[Essays/Bishamon-ten|Mehr dazu ...]])
  
===Hotei===
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=== Hotei ===
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|Hotei_masanobu.jpg
 
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|Hotei (15. Jh.)
 
|Hotei (15. Jh.)
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Die Figur des {{glossar:hotei}} geht auf die legenden·umwo·bene Gestalt des chinesi·schen Mönchs Qici (auch Changting zi) zurück. Dieser führte im neun·ten Jahr·hundert ein Wander·leben als Bettel·mönch. Er trug seine Hab·selig·keiten stets in einem großen Sack mit sich, sodass er vor allem unter seinem Spitz·namen „Jutesack“ (chin. Budai oder Pu-tai, jap. Hotei) bekannt wurde.
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Die Figur des {{glossar:hotei}} geht auf die legenden·umwo·bene Gestalt des chi·nesi·schen Mönchs Qici (auch Changting zi) zurück. Dieser führte im neun·ten Jahr·hun·dert ein Wan·der·le·ben als Bet·tel·mönch. Er trug seine Hab·selig·kei·ten stets in einem großen Sack mit sich, so·dass er vor allem unter sei·nem Spitz·na·men „Jute·sack“ (chin. Budai oder Pu-tai, jap. Hotei) bekannt wurde.
  
Budai/Hotei erwies sich nach seinem irdischen Leben als Inkarnation des {{skt:Bodhisattva}} {{skt:Maitreya}} (jap. {{Glossar:Miroku}}, chin. Mile-fo, auch als „Buddha der Zukunft“ bekannt) und wurde in China zum typi·schen „Lachen·den Buddha“. Beson·ders be·liebt ist er im Chan/Zen Buddhis·mus, wo seine Heiter·keit als Ausdruck der Selbst·genüg·sam·keit be·grif·fen wird. Er stellt er ein be·lieb·tes Motiv der Zen Tusche·zeich·nungen ({{glossar:zenga}}) dar.
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Budai/Hotei erwies sich nach seinem irdi·schen Leben als In·karna·tion des {{skt:Bodhisattva}} {{skt:Maitreya}} (jap. {{Glossar:Miroku}}, chin. Mile-fo, auch als „Buddha der Zukunft“ bekannt) und wurde in China zum typi·schen „Lachen·den Buddha“. Be·son·ders be·liebt ist er im Chan/Zen Bud·dhis·mus, wo seine Heiter·keit als Aus·druck der Selbst·genüg·sam·keit be·grif·fen wird. Er stellt er ein be·lieb·tes Motiv der Zen Tusche·zeich·nungen ({{glossar:zenga}}) dar. ([[{{FULLPAGENAME}}/Hotei|Mehr dazu ...]])
  
 
===Fukurokuju und Jurōjin===
 
===Fukurokuju und Jurōjin===
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|Fukurokuju
 
|Fukurokuju
 
|caption= Glücksgötter von Tani Buncho (späte Edo-Zeit)
 
|caption= Glücksgötter von Tani Buncho (späte Edo-Zeit)
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{{glossar:fukurokuju}} (wtl. „Glück-Erfolg-Langes Leben“) und {{glossar:juroujin|Ju·rō·jin}} (wtl. „Alter Mann des Lan·gen Lebens“) erschei·nen beide als alte Männer und sind mit allen mögli·chen Eigen·schaf·ten und Emblemen daois·tischer Un·sterb·licher aus·ge·stat·tet. Dazu gehört auch die markante, phal·lisch anmu·tende Form ihres Schädels, der aller·dings oft dezent unter einer Kappe ver·borgen ist. Beide Götter tragen das Zeichen {{glossar:ju|寿}} für Langes Leben im Namen und ge·währen den ent·spre·chen·den Wunsch.
 
{{glossar:fukurokuju}} (wtl. „Glück-Erfolg-Langes Leben“) und {{glossar:juroujin|Ju·rō·jin}} (wtl. „Alter Mann des Lan·gen Lebens“) erschei·nen beide als alte Männer und sind mit allen mögli·chen Eigen·schaf·ten und Emblemen daois·tischer Un·sterb·licher aus·ge·stat·tet. Dazu gehört auch die markante, phal·lisch anmu·tende Form ihres Schädels, der aller·dings oft dezent unter einer Kappe ver·borgen ist. Beide Götter tragen das Zeichen {{glossar:ju|寿}} für Langes Leben im Namen und ge·währen den ent·spre·chen·den Wunsch.
 
Die tierischen Begleiter der beiden sind Kranich, Schild·kröte und Hirsch, wobei der letztere meist an der Seite von Jurōjin zu finden ist. Vor allem die Schildkröte, aber auch Kranich und Hirsch gelten als Symbol·tiere des Langen Lebens.
 
Die tierischen Begleiter der beiden sind Kranich, Schild·kröte und Hirsch, wobei der letztere meist an der Seite von Jurōjin zu finden ist. Vor allem die Schildkröte, aber auch Kranich und Hirsch gelten als Symbol·tiere des Langen Lebens.
  
Trotz ihrer unverkennbar daoistischen Attribute sind die beiden Gott·heiten als solche in China selbst nicht zu finden. Fuku-roku-ju (chin. ''fu-lu-shou'') be·zeich·net jedoch eine Gruppe von drei chinesi·schen Glücks·göttern, die u.a. im Feng shui eine wichtige Rolle spielen. Jurōjin könnte eine Be·zeich·nung für den Süd·lichen Polar·stern (Canopus) sein, der in China selbst als Gottheit des Langen Lebens und als Verkör·perung Lao-tse's gilt.
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Trotz ihrer unver·kennbar daoisti·schen Attribute sind die beiden Gott·heiten als solche in China selbst nicht zu finden. Fuku-roku-ju (chin. {{g|fulushou|''fu-lu-shou''}}) be·zeich·net jedoch eine Gruppe von drei chinesi·schen Glücks·göttern, die u.a. im {{g|Fengshui}} eine wichtige Rolle spielen. Jurōjin könnte aus einem der vielen Namen  für den Süd·lichen Polar·stern (Canopus) abgeleitet sein. Dieser wird in China selbst als Gott·heit des Langen Lebens und als Verkör·perung {{glossar:laozi|Laotse’s}} angesehen.
  
Fukurokuju und Jurojin sind somit aus allerlei daoistischen Versatz·stücken zu·sammen·gesetzt, die um das Thema „Langes Leben“ kreisen und sich im Grunde beliebig kombi·nieren lassen. Daher ver·wundert es nicht weiter, dass sie mitun·ter auch zu einem Gott ver·schmel·zen. In diesem Fall wird die Gruppe der Shichi Fukujin durch die weib·liche Gottheit {{glossar:kichijouten}} (auch Kisshōten) ergänzt.
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Fukuro·kuju und Jurōjin sind somit aus allerlei daois·tischen Versatz·stücken zu·sammen·gesetzt, die um das Thema „Langes Leben“ kreisen und sich im Grunde beliebig kombi·nieren lassen. Daher ver·wundert es nicht weiter, dass sie mit·un·ter  zu einem Gott ver·schmol·zen wurden. In diesem Fall wurde die Gruppe der ''shichi fukujin'' bei·spiels·weise durch die weib·liche Gottheit {{glossar:kichijouten}} (auch Kisshōten) ergänzt.
  
 
==Wieso Sieben?==
 
==Wieso Sieben?==
  
Vorbilder oder Verwandte der Sieben Glücksgötter finden sich vor allem in China, dort sind es aber üblicher·weise acht daois·tische Un·sterb·liche, die zusam·men auf einem Boot zur Insel der Glück·selig·keit unter·wegs sind. Es gibt ver·schiedene Theorien, wieso man sich in Japan statt dessen auf die Zahl Sieben fest·legte. So wird z.B. immer wieder auf die Sieben Übel (''shichinan''), bzw. die Sieben Tugen·den (''shichi shōzai'') des Bud·dhis·mus hin·ge·wiesen.<ref>Im Sutra der Barmherzigen Könige, Ninnō-kyō, heißt es im Zusammenhang mit dem Rezitieren eines Sutrentextes: „... da vergingen die Sieben Übel, und die Sieben Wohltaten entstanden“ (''shichinan sokumetsu, shichifuku sokushō'' 七難即滅七福即生). Diese Wendung wurde  in späteren Schriften des japanischen Buddhismus häufig zitiert. Worin die Sieben Übel bestehen, wird allerdings unterschiedlich angegeben. (Kita 1935, in Miyata 1998, S. 300). </ref> Die Zahl Sieben spielt aber auch im chinesi·schen [[Texte:Himmelskunde/Astrologie | Polar·stern-Glauben]] eine wichtige Rolle (Anzahl der Sterne im Stern·bild des Großen Wagens). Auch die Sieben Weisen im Bambus·hain, eine Gruppe chine·sischer Philo·sophen, die gerne auf den Tusch·male·reien der mittelalterlichen Zen-Mönche dar·ge·stellt wurde, könnten eine Inspria·tions·quelle der Shichi Fukujin gewesen sein.<ref>Laut Kita soll ein gewisser Mönch Keishun 瓊春 bereits im 15. Jh. ein Bild gemalt haben, in dem die Götter Ōkuninushi, Hiruko, Uzume,  Bishamon,  Fukurokuju, Jurōjin und Hotei in Imitation der Sieben Weisen im Bambushain dargestellt wurden. Das Original wurde allerdings 1473 durch Brand vernichtet und ist nur in Kopien erhalten. Jedenfalls entsprechen diese Götter weitgehend den späteren Glücksgöttern, lediglich {{glossar:Amenouzume}} wurde durch Benzaiten ersetzt. (Ibid, S. 301–302)</ref>  
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Vorbilder oder Verwandte der Sieben Glücks·götter finden sich vor allem in China, dort sind es aber üblicher·weise acht daois·tische Un·sterb·liche, die zusam·men auf einem Boot zur Insel der Glück·selig·keit unter·wegs sind. Es gibt ver·schiedene Theorien, wieso man sich in Japan statt dessen auf die Zahl Sieben fest·legte. So wird z.B. immer wieder auf die Sieben Übel (''shichinan''), bzw. die Sieben Tugen·den (''shichi shōzai'') des Bud·dhis·mus hin·ge·wiesen.<ref>Im Sutra der Barmherzigen Könige, {{g|Ninnoukyou}}, heißt es im Zu·sammen·hang mit dem Rezi·tieren eines Sutren·textes: „... da vergingen die Sieben Übel, und die Sieben Wohl·taten ent·standen“ (''shichinan sokumetsu, shichifuku sokushō'' 七難即滅七福即生). Diese Wendung wurde  in späteren Schriften des japa·nischen Buddhis·mus häufig zitiert. Worin die Sieben Übel bestehen, wird allerdings unter·schiedlich angegeben. (Kita 1935, in Miyata 1998, S. 300). </ref> Die Zahl Sieben spielt aber auch im chinesi·schen [[Texte/Himmelskunde/Astrologie | Polar·stern-Glauben]] eine wichtige Rolle (Anzahl der Sterne im Stern·bild des Großen Wagens). Auch die Sieben Weisen im Bambus·hain, eine Gruppe chine·sischer Philo·sophen, die gerne auf den Tusch·male·reien der mittel·alter·lichen Zen-Mönche dar·ge·stellt wurde, könnten eine Inspria·tions·quelle der Shichi Fukujin gewesen sein.<ref>Laut Kita soll ein gewisser Mönch Keishun 瓊春 bereits im 15. Jh. ein Bild gemalt haben, in dem die Götter Ōkuninushi, Hiruko, Uzume,  Bishamon,  Fukurokuju, Jurōjin und Hotei in Imitation der Sieben Weisen im Bambus·hain darge·stellt wurden. Das Original wurde allerdings 1473 durch Brand vernichtet und ist nur in Kopien erhalten. Jedenfalls ent·sprechen diese Götter weit·gehend den späteren Glücks·göttern, lediglich {{glossar:Amenouzume}} wurde durch Benzai·ten ersetzt. (Ibid, S. 301–302)</ref>  
  
Eine bekannte Anekdote besagt, dass das Ensemble der Sieben Glück·götter auf den Mönch {{glossar:Tenkai}}, einen wich·tigen religi·ösen Rat·geber des ersten Tokugawa Shoguns {{glossar:tokugawaieyasu}} zurück·geht. Tenkai hätte die Sieben Tugen·den des Bud·dhis·mus in ab·ge·wandel·ter Form auf Ieyasu über·tragen und mit sieben Gott·heiten folgen·der·maßen in Ver·bindung ge·bracht: Langes Leben (Jurōjin), Wohlstand (Daikoku), Beliebt·heit (Fukurokuju), Auf·richtig·keit (Ebisu), Liebens·würdig·keit (Benzaiten), Autorität (Bishamon·ten), Großmut (Hotei). Diese Kombi·nation sei der Schlüs·sel zu Ieyasus erfolgreicher Be·friedung des Landes. Klar, dass Ieyasu von dieser Charak·terisierung be·geis·tert war und seinen Hofmaler anwies, die sieben Gottheiten in einem Bild darzustellen. Leider dürfte es sich allerdings bloß um eine Legende handeln, die durch verlässliche historische Quellen nicht bestätigt werden kann.  
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Eine bekannte Anek·dote besagt, dass das Ensemble der Sieben Glück·götter auf den Mönch {{glossar:Tenkai}}, einen wich·tigen religi·ösen Rat·geber des ersten Tokugawa Shōguns {{glossar:tokugawaieyasu}} zurück·geht. Tenkai hätte die Sieben Tugen·den des Bud·dhis·mus in ab·ge·wandel·ter Form auf Ieyasu über·tragen und mit sieben Gott·heiten folgen·der·maßen in Ver·bindung ge·bracht: Langes Leben (Jurōjin), Wohlstand (Daikoku), Beliebt·heit (Fukurokuju), Auf·richtig·keit (Ebisu), Liebens·würdig·keit (Benzaiten), Autorität (Bishamon·ten), Großmut (Hotei). Diese Kombi·nation sei der Schlüs·sel zu Ieyasus erfolg·reicher Be·friedung des Landes. Klar, dass Ieyasu von dieser Charak·terisierung be·geis·tert war und seinen Hofmaler anwies, die sieben Gott·heiten in einem Bild darzu·stellen. Leider dürfte es sich aller·dings bloß um eine Legende handeln, die durch verläss·liche histo·rische Quellen nicht bestätigt werden kann.  
  
Frühformen der Shichi Fukujin legen die Vermutung nahe, dass das Ensemble tat·sächlich von bud·dhis·tischen Mönchen kreiert wurde. Wahr·schein·lich geht die Idee aber nicht auf einen einzigen Mönch zurück, sondern bildete sich all·mäh·lich im Laufe der {{glossar:muromachi}}-Zeit (14.–16. Jh.) heraus. In jedem Fall waren die Shichi Fukujin in der {{Glossar:Edo}}-Zeit wesentlich bekannter und populärer als mythologische Gott·heiten wie {{Glossar:Amaterasu}} oder {{Glossar:Susanoo}}. Vor allem auf bildlichen Dar·stel·lungen sind sie allseits präsent, während die „eigentlichen“ Shinto-Götter nur sehr selten ab·ge·bildet werden. Daran hat sich im Grunde bis heute nichts geän·dert.
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Früh·formen der Shichi Fukujin legen die Vermutung nahe, dass das Ensemble tat·sächlich von bud·dhis·tischen Mönchen kreiert wurde. Wahr·schein·lich geht die Idee aber nicht auf einen einzigen Mönch zurück, sondern bildete sich all·mäh·lich im Laufe der {{glossar:muromachi}}-Zeit (14.–16. Jh.) heraus. In jedem Fall waren die Shichi Fukujin in der {{Glossar:Edo}}-Zeit wesent·lich bekannter und populärer als mytholo·gische Gott·heiten wie {{Glossar:Amaterasu}} oder {{Glossar:Susanoo}}. Vor allem auf bild·lichen Dar·stel·lungen sind sie allseits präsent, während die „eigent·lichen“ Shintō-Götter nur sehr selten ab·ge·bildet werden. Daran hat sich im Grunde bis heute nichts geän·dert.
  
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==Anmerkungen==
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Version vom 18. Dezember 2018, 15:22 Uhr

Die Sieben Glücksgötter

Vorlage:WmaxX

Vorlage:Flie Sieben Glücksgötter (

Shichi Fukujin 七福神 (jap.)

Sieben Glücksgötter; populäres Ensemble von Glücksgöttern verschiedener Herkunft

Glücksgottheit

Der Begriff „Shichi Fukujin“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Daikoku neu.jpg
  • Ebisu hikifuda.jpg
  • Takarabune kuniyoshi.jpg
  • Kyosai daikoku.jpg
  • Hotei masanobu.jpg
  • Shichifukujin hokusai.jpg
  • 7fuku gamagori.jpg

) sind ein Sinn·bild für das reli·giöse Streben nach dies·seitigem Wohl·er·gehen (

genze riyaku 現世利益 (jap.)

(religiöse) Belohnung in diesem Leben

Konzept

Der Begriff „genze riyaku“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

).

Sie ent·standen zusam·men mit der bürger·lichen Stadt·kultur im späten Mittel·alter und gewan·nen in der

Edo 江戸 (jap.)

Hauptstadt der Tokugawa-Shōgune, heute: Tōkyō; auch: Zeit der Tokugawa-Dynastie, 1600–1867 (= Edo-Zeit);

Ort, Epoche

Der Begriff „Edo“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Wagojin hokusai.jpg
  • Kaika no daruma.jpg
  • Drachen hakozaki engi.jpg
  • Nikko karamon.jpg
  • Oda Nobunaga.jpg
  • Morokoshi kinmozui ziege.jpg
  • Morokoshi kinmozui schlange.jpg
  • Deshima 1790.jpg
  • Morokoshi kinmozui ochse.jpg
  • Kitsune ojiinari hiroshige.jpg
  • Koi hiroshige.jpg
  • Mito komon.jpg
  • Dainihonshi.jpg
  • Morokoshi kinmozui ratte.jpg
  • Morokoshi kinmozui hahn.jpg
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  • Namazu ken.jpg
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  • Morokoshi kinmozui eber.jpg
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  • Junigu butsuzozui.jpg
  • Morokoshi kinmozui hase.jpg
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  • Onna daruma.jpg
  • Emaden3.jpg
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  • Daruma togetsu.jpg
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  • Gangoji engi 2.jpg
  • Geisha-daruma.jpg
  • Morokoshi kinmozui pferd.jpg

Geographische Lage

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Geographische Lage von Edo; s.a. Geo-Glossar

-Zeit (1600–1867) ihre be·kannte ikono·graphische Gestalt.1 Auf den ersten Blick scheint es, als ob das Glück, das sie ver·sprechen, nur mit materiel·lem Gewinn zu tun hat, doch transpor·tieren sie auch Tugen·den wie Fleiß, Arbeits·eifer und Selbst·genüg·sam·keit. Ihre Bot·schaf·ten sind jedoch völlig frei von jeder trans·zen·denten Dimen·sion. Auf diese Weise haben sie sich mühe·los aus der Vor·moderne in die moderne Konsum·gesell·schaft hin·über·gerettet.

Heute gelten die fukujin zwar als Shintō-Götter (

kami(jap.)

Gottheit; im engeren Sinne einheimische oder lokale japanische Gottheit, Schreingottheit (s. jinja), Gottheit des Shintō

Der Begriff „kami“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Baozhi heian.jpg
  • Hachiman kaikei.jpg
  • Matsunoo oyamakui.jpg
  • Matsunoo josei.jpg
  • Kumano kami.jpg
  • Kasugamandala 1.jpg
  • Kongobo tengu konpira.jpg
  • Gangoji engi 2.jpg
  • Namazue daikoku.jpg

), doch sie tragen viele buddhis·tische oder daois·tische Merk·male aus der Zeit ihrer Ent·stehung, als die Trenn·wand zwischen

Buddha बुद्ध (skt., m.)

„Der Erleuchtete“ (jap. butsu, hotoke 仏 oder Budda 仏陀)

Buddha

Der Begriff „Buddha“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Parinirvana gandhara.jpg
  • Borobudur verfuehrung.jpg
  • Ausfahrt ingakyo.jpg
  • Buddha predigt ingakyo.jpg
  • Alchi buddha birth.jpg
  • Leshan.jpg
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  • Nehanzu.jpg
  • Daihannyakyo.jpg
  • Borobudur buddha.jpg
  • Rakanji morioka.jpg
  • Buddha geburt.jpg
  • Birth buddha gandhara.jpg
  • Hoshi mandara boston.jpg
  • Devadatta hokusai.jpg
  • Asket ingakyo.jpg
und kami noch wesent·lich durch·lässiger war. 

Sie ver·einen die mild·tätige Barm·herzig·keit der

Bodhisattva बोधिसत्त्व (skt., m.)

„Erleuchtetes Wesen“, Vorstufe zur vollkommenen Buddhaschaft (jap. bosatsu 菩薩)

Buddha

Der Begriff „Bodhisattva“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Kakumei gyoja ontake.jpg
  • Amida spinner.jpg
  • Maitreya koryuji.jpg
  • Enma-ten.jpg
  • Raigo chionin.jpg
  • Diamant Sutra.jpg
  • Nehanzu.jpg
  • Arima harunobu.jpg
  • Daihannyakyo.jpg
  • Jizo sokujoin.jpg
  • Shokannon 13.jpg
  • Seokguram.jpg
  • Bodhisattva korea.jpg
  • Paranirvana dunhuang.jpg
  • Shukuyo.jpg

, die ehr·furcht·gebie·tende Strenge der Wächter·götter tenbu [tenbu (jap.) 天部 Gruppe der indischen bzw. aus Indien übernommene Gottheiten im japanischen Buddhismus (skt. deva)] und das daois·tische Ver·sprechen des Langen Lebens mit einer boden·stän·digen Lebens·tüchtig·keit und sind damit ein an·schau·liches Bei·spiel für den un·ver·krampf·ten Um·gang der japani·schen Kultur mit ver·schie·denen religiösen Tradi·tionen.

Noch heute ist es Brauch, in der Neu·jahrs·nacht ein Bild der Glücks·götter unter den Kopf·polster zu legen, um das Neue Jahr mit einem glücks·ver·heißenden Traum zu begin·nen. Auch kleine Pilger·fahrten zu Sieben Tempeln oder Schreinen, die jeweils einem der Götter ge·wid·met sind, erfreuen sich am Jahres·anfang großer Beliebt·heit. Jeder Gott kann aber auch allein an·ge·betet werden und hat seinen eigenen Zustän·dig·keits·bereich.

Die einzelnen Fukujin

Daikoku

Vorlage:Sidebox3

Daikoku kiyomizu.jpg
1 Daikoku
Statue eines schwarzhäutigen Daikoku auf zwei Reisballen im Kiyomizu-dera. Leider wurde dieser sog. shusse daikoku mittlerweile ziemlich lieblos restauriert und verströmt nicht mehr die gleiche geheimnisvolle Aura wie auf diesem Bild.
Muromachi-Zeit?. Ron Reznick, 2004 (mit freundlicher Genehmigung).
Daikoku 大黒 (jap.)

Gott des Reichtums und Stellvertreter der Sieben Glücksgötter (Shichi Fukujin); skt. Mahakala = „Großer Schwarzer“; auch Daikoku-ten

Glücksgottheit

Der Begriff „Daikoku“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Fukujin1777.jpg
  • Sanmen daikoku.jpg
  • Namazue daikoku.jpg
  • Daikoku zushi.jpg
  • Daikoku koya.jpg
  • Daikoku edo yamaguchi.jpg
  • Daikoku tenshin.jpg
  • Kyosai daikoku.jpg
  • Daikoku kongorinji.jpg
  • Otoyo komanezumi1.jpg
  • Daikoku kyosai.jpg
  • Daikoku 1301.jpg
  • Daikoku tsurumitake.jpg
  • Otoyo komanezumi2.jpg
  • Daikoku motoyama.jpg
  • Daikoku neu.jpg
  • Daikoku 1en.jpg
  • Mameitagin.jpg
  • Makakara daikoku.jpg
  • Sanmen daikoku taizokyoji.jpg
  • Hansatsu daikoku.jpg
  • Ebisu hikifuda.jpg
  • Sanmendaikoku eishinji.jpg
  • Daikoku kiyomizu.jpg
  • Daikoku ebisu 1551.jpg
  • Daikoku saidaiji2.jpg
  • Takarabune kuniyoshi.jpg
  • Ebisu daikoku geldbaum.jpg
  • Hansatsu daikoku yamato.jpg
  • Daikoku Uzume.jpg
  • Daikoku bishamon.jpg
  • Okuninushi hokusai.jpg
  • Sanmendaikoku hokusai.jpg
  • Daikoku kanzeonji.jpg
  • Yamada Hagaki.jpg
  • Daikoku kojimadera.jpg
  • Kanda daikoku.jpg
ist so etwas wie der Anführer aller sieben Glücks·götter, viel·leicht, weil er am längsten in dieser Funktion ver·ehrt wird. Zu seinen wich·tigsten Emble·men zählen Reis·sack und Glücks·ham·mer. Er steht in erster Linie für Wohl·ergehen in Form von Nah·rung, doch so wie der gebündelte Reis einst auch ein Zahlungs·mittel war, lässt sich sein Zu·stän·dig·keits·bereich leicht auf jede Form von materiel·lem Wohlstand aus·dehnen. Sein Boten·tier ist die Maus, die im  chine·sischen Horoskop eben·falls mit Reich·tum (oder Geiz) asso·ziiert wird. Wenn Daikoku als ein·zelne Gott·heit verehrt wird, bewacht mitun·ter ein Paar Mäuse seinen Tempel oder Schrein.

Daikoku trägt manchmal den Götter·titel

-ten(jap.)

wtl. Himmel; Göttertitel für eine eine aus Indien übernommene Gottheit (skt. deva)

Der Begriff „-ten“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

, was ihn als mit dem Buddhis·mus in Zu·sammen·hang stehende

deva देव (skt., m.)

„Gottheit“, oberste Klasse indischer Götter (jap. -ten 天 oder tenbu 天部)

Der Begriff „deva“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Enmaten enmao.jpg
  • Enma-ten.jpg

-Gottheit ausweist. Konkret handelt es sich um die zorn·volle tantristi·sche Gott·heit

Mahākāla महाकाल (skt., m.)

„Großer Schwarzer“, esoterische Gottheit (jap. Makakara 摩訶迦羅 oder Daikoku 大黒)

Der Begriff „Mahakala“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Makakara daikoku.jpg
  • Mahakala tibet.jpg
  • Mahakala 17jh bm.jpg

. Beide Namen lassen sich als „Großer Schwarzer“ über·setzen. Ältere Dar·stellun·gen zeigen Daikoku daher auch mit schwarzer Haut und drei Gesichtern. Einige seltene Daikoku-Bilder ähneln sogar den Mahakala Dar·stel·lungen des tibeti·schen Bud·dhis·mus, mit furcht·ein·flößenden Attri·buten wie Raub·tier·zähnen, Schmuck aus Schlangen und Toten·schädeln und dgl. mehr. Doch gibt es seit alters·her auch eine „ein·heimi·sche“ Variante des Daikoku, in der er als ein·facher Bauer auf·tritt. In dieser Gestalt wird er auch häufig mit dem mytho·logi·schen Gott

Ōkuninushi 大国主 (jap.)

mythol. Gottheit; wtl. Großer Meister des Landes

Der Begriff „Ōkuninushi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Okuninushi sukunabikona kuniyoshi.jpg
  • Izumo toyokuni.jpg
  • Okuninushi hokusai.jpg
  • Inaba shirousagi jishujinja.jpg
  • Okuninushi kuniyoshi.jpg
  • Inasa2.jpg
iden·tifiziert.  (Mehr dazu...)

Auf vielen Bildern ist Daikoku zusam·men mit Ebisu, dem Gott des Fisch·fangs, zu sehen. Daikoku und Ebisu sorgen für die materiel·len Grund·be·dürf·nisse, die Ernäh·rung, und ver·treten oft die Gesamt·heit der Glücksgöt·ter, sozu·sagen in kleiner Besetzung.

Ebisu

Vorlage:Sidebox3

Ebisu beer.jpg
Ebisu 恵比寿 (jap.)

Glücksgott der Händler und Fischer; andere Schreibung: 夷 oder 戎; Grundbedeutung wahrscheinlich „Fremder“ oder „Barbar“

Glücksgottheit

Der Begriff „Ebisu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Ebisu beer.jpg
  • Ebisu netsuke.jpg
  • Eejanaika kyosai.jpg
  • Ebisu daikoku geldbaum.jpg
  • Luck.jpg
  • Daikoku ebisu 1551.jpg
  • Ebisu tai.jpg
  • Daikoku 1en.jpg
  • Takarabune kuniyoshi.jpg
  • Hiruko hokusai.jpg
  • Kanameishi2.jpg
  • Ebisu hikifuda.jpg
  • Ebisu hyakudaiyu.jpg

trägt die klassische Hoftracht (

kariginu 狩衣 (jap.)

Priestertracht (ehemals Hoftracht); wtl. „Jagdgewand“

Gegenstand

Der Begriff „kariginu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Kariginu.jpg

), die heute noch von Shintō-Priestern benützt wird, in der Edo-Zeit aber auch von Bauern und Hand·werkern getragen wurde. Anhand seiner Attri·bute ist er deut·lich als Gott des Fisch·fangs zu er·ken·nen: Er hält eine Angel und trägt eine riesige Rote Meer·brasse (tai [tai (jap.) Meerbrasse, „Markenzeichen“ des Ebisu]) unter dem Arm. Den·noch scheint er in manchen Gegen·den auch als Gott der Land·wirt·schaft ver·ehrt worden zu sein. Heute ist er unter Laden·besit·zern, Klein·gewerbe·treiben·den und Wir·ten beson·ders populär. Auch die bekannte Bier·marke „Yebisu“ trägt seinen Namen.

Ebisu gilt als der einzige „einhei·mische“ Gott unter den Shichi Fukujin, sein Name dürfte aller·dings die Grund·bedeutung „Fremder“ besitzen. Laut manchen Schrein·legen·den wird er mit dem so·genann·ten „Blutegel-Kind“ (

Hiru-ko 蛭子 (jap.)

wtl. Blutegel-Kind; erstes (missratenes) Kind von Izanagi und Izanami

Der Begriff „Hiru-ko“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Hiruko hokusai.jpg

), dem ersten und etwas miss·glück·ten Spröss·ling des Ur·göt·ter·paares

Izanagi 伊耶那岐/伊奘諾 (jap.)

Göttervater; auch Izanaki (ki hier männliche Endung); Bruder und Mann von Izanami

Der Begriff „Izanagi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Uzume Sarutahiko ningyo kuniyoshi.jpeg
  • Izanagi kagutsuchi.jpg
  • Kumano kami.jpg
  • Izanami izanagi hiroshige.jpg
  • Tenno chikanobu1878 gr.jpg
  • Izanami izanagi.jpg

und

Izanami 伊耶那美/伊奘冉 (jap.)

Göttermutter, Göttin der Unterwelt (mi hier weibliche Endung); Schwester und Frau des Izanagi

Der Begriff „Izanami“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Izanami izanagi.jpg
  • Fusumi.jpg
  • Tenno chikanobu1878 gr.jpg
  • Uzume Sarutahiko ningyo kuniyoshi.jpeg
  • Izanami izanagi hiroshige.jpg

in Ver·bindung gebracht. (Diese Her·leitung ent·stammt wohl dem

Nishinomiya Jinja 西宮神社 (jap.)

Ebisu Schrein in der Stadt Nishinomiya, Hyōgo-ken, bei Ōsaka

Schrein

Der Begriff „Nishinomiya Jinja“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Geographische Lage

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Geographische Lage von Nishinomiya Jinja; s.a. Geo-Glossar

in der Nähe von Ōsaka, einem Zentrum des Ebisu-Kultes, beruht jedoch nicht auf klas·sischen Quel·len wie

Kojiki 古事記 (jap.)

„Aufzeichnung alter Begebenheiten“; älteste jap. Chronik (712)

Text

Der Begriff „Kojiki“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Jinmu Feldzug.png
  • Jinmu tosei.png
  • Kojikiden.jpg

oder

Nihon shoki 日本書紀 (jap.)

Zweitältestes Schriftwerk und erste offizielle Reichschronik Japans (720)

Text

Der Begriff „Nihon shoki“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Nihonshoki kanekata.jpg
  • Jinmu yoshitoshi.jpg
  • Shaka birth.jpg
  • Jinmu tosei.png
  • Urashima hiroshige.jpg
  • 12eber kuniyoshi.jpg
  • 03tiger.jpg
  • Jinmu Feldzug.png

.) Anderer·seits wird Ebisu auch gern mit der mytho·logi·schen Zwerg-Gottheit

Sukunabikona 少名毘古那 (jap.)

winzige Gottheit, Gefährte oder alter ego von Ōkuninushi, auch: Sukunahikona

Der Begriff „Sukunabikona“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Okuninushi sukunabikona kuniyoshi.jpg
asso·ziiert, eine Art Alterego des oben genann·ten Ōkuninushi (Daikoku). In beiden Fällen soll Ebisu über das Meer nach Japan gekommen sein. Dieses Motiv eines Fremden, der per Schiff quasi auf Besuch kommt und wieder verschwin·det, könnte auch dem Schatz·schiff, auf dem die gesamte Gruppe der Glücks·götter häufig abge·bildet ist, zugrunde liegen. (Mehr dazu...)

Benzaiten

Vorlage:Wrapper

Benzaiten 弁才天/弁財天 (jap.)

Glücksgöttin im Ensemble der Sieben Glücksgötter (Shichi Fukujin); Gottheit des Wassers, der Musik und der Beredsamkeit; skt. Sarasvati; auch: Benten

Der Begriff „Benzaiten“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Enoshima hiroshige.jpg
  • Benzaiten.jpg
  • Daikoku motoyama.jpg
  • Sanmen daikoku taizokyoji.jpg
  • Benten chikubushima1.jpg
  • Benzaiten keisei.jpg
  • Enoshima ema.jpg
  • Sanmendaikoku hokusai.jpg
  • Takarabune kuniyoshi.jpg
  • Daikoku Uzume.jpg
  • Chikubushima benten2.jpg
  • Enoshima hiroshige2.jpg
  • Benzaiten tosa.jpg
  • Bentendo inokashira.jpg
  • Enoshima hadaka4 wada.jpg
  • Benzaiten muromachi.jpg
  • Hadaka benten.jpg
  • Kisshoten.jpg
  • Benten gakutei.jpg

oder abge·kürzt Benten („Deva der Bered·samkeit“) ist die einzige Frau unter den Sieben Glücks·göttern. Allein schon auf·grund ihrer äußeren Er·schei·nung steht Benten für Anmut. In den meisten Ab·bildun·gen hält sie eine

biwa 琵琶 (jap.)

japanische Kurzhalslaute mit vier oder fünf Saiten, wird mit einem großen Plektron angeschlagen

Gegenstand

Der Begriff „biwa“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Benzaiten.jpg
  • Benzaiten tosa.jpg
  • Benzaiten muromachi.jpg
  • Benten gakutei.jpg

-Laute in der Hand. Dieses Instru·ment hat sie von ihrer indischen Ahnin, der Fluss·göt·tin

Sarasvatī सरस्वती (skt., f.)

indischer Fluss; Flussgöttin der Beredsamkeit, der Musik und der Gelehrsamkeit (jap. Benzaiten 弁才天)

Der Begriff „Sarasvati“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Sarasvati nepal.jpg
  • Sarasvati.gif
  • Saraswati.jpg
über·nommen. Beide Göttin·nen sind aus·gehend vom Wasser auch für Be·red·sam·keit, für Musik, für das Wissens und die Künste zuständig. 

Der Glücks·aspekt Benzai·tens kann natürlich ebenfalls vom Wasser herrühren, also von Benzai·tens Einfluss auf den Regen und damit auf die Landwirt·schaft. Noch direkter scheint aber eine heute fast in Ver·gessen·heit geratene Dar·stellung einer acht·armigen Benzai·ten mit ihrer Funktion als Glücks·göttin in Verbindung zu stehen.

In dieser Gestalt hält Benzai·ten ein buddhisti·sches Wunsch·juwel (

nyoi no tama 如意の玉 (jap.)

Wunschperle, Wunschjuwel; auch hōju

Gegenstand

Der Begriff „nyoi no tama“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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) in der Hand und ist häufig von fünfzehn (oder sechzehn) Jüng·lingen umgeben, die ihre wohl·tätigen Eigen·schaften reprä·sentieren.

Trotz der verschie·denen Er·scheinungs·formen, die Benzai·ten im Laufe ihrer Geschichte zuge·schrieben wurden, hat sie ihre enge Verbin·dung zum Wasser stets bei·behalten. Ihre Schreine oder Tempel befinden sich sind fast immer auf natürlichen oder künst·lichen Inseln, sind also ganz von Wasser um·geben. In Kamakura gibt es darüber hinaus den berühm·ten Zeniarai-Benten Schrein — den Schrein der „geld·waschen·den Benten“. Wer an der dortigen Quelle sein Geld wäscht, darf auf dessen wunder·same Vermeh·rung hoffen. (Mehr dazu...)

Bishamon-ten

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Der Name

Bishamon-ten 毘沙門天 (jap.)

Himmelswächter des Nordens, Glücksgott; abgeleitet von einem indischen Gott des Reichtums, Vaishravana

Der Begriff „Bishamon-ten“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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leitet sich von skt.

Vaiśravaṇa वैश्रवण (skt., m.)

„Sohn des Gerühmten“, Himmelswächter des Nordens, aka. Kubera (jap. Bishamon-ten 毘沙門天 oder Tamon-ten 多聞天)

Der Begriff „Vaishravana“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

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ab. Vaishravana ist einer der Vier Himmels·könige (

Shi-Tennō 四天王 (jap.)

wtl. Vier Himmelskönige, die aber eher als Himmelswächter auftreten und jeweils eine Himmelsrichtung beschützen; angeführt von Bishamon-ten, dem Wächter des Nordens; der Ausdruck wird auch für diverse Gruppen von vier Kriegern angewendet

Der Begriff „Shi-Tennō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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), und zwar der Hüter des Nordens. In Japan ist Bishamon-ten auch unter dem Namen

Tamon-ten  多聞天 (jap.)

Synonym von Bishamon-ten, Himmelswächter des Nordens (skt. Vaishravana)

Glücksgottheit

Der Begriff „Tamon-ten“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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(einer Über·setzung des Sanskrit·namens mit der Bedeutung „der alles Hörende“) bekannt. Zu seinen Attri·buten zählen ein Drei·zack und eine kleine Pagode. In der klas·sischen Ikono·graphie strahlt er die Würde eines Feld·herren aus und wurde in früherer Zeit auch mit der Bitte um Kriegs·glück an·ge·betet. Auch als Glücks·gott wird er immer in chine·sischer Rüstung dargestellt.

Beson·ders im frühen japa·nischen Buddhis·mus erfreute sich Bishamon-ten einer großen Be·liebt·heit. Das Goldglanz Sutra portraitiert ihn als Er·finder einer Gebets·formel (

mantra मन्त्र (skt., n.)

Gebetsformel (jap. shingon 真言)

Ritus, Text

Der Begriff „mantra“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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), die alle Wünsche verwirk·lichen hilft. Obwohl seine Bedeu·tung mit der Zeit abnahm, entwickelte sich ein dem Bishamon-ten geweihter Tempel, der

Kurama-dera 鞍馬寺 (jap.)

Tempel im Norden Kyōtos, wo unter anderem Bishamon-ten, der Hüter des Nordens, als Beschützer der Hauptstadt verehrt wurde.

Tempel

Der Begriff „Kurama-dera“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

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Geographische Lage

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Geographische Lage von Kurama-dera; s.a. Geo-Glossar
in den Bergen nördlich von Kyōto, im japanischen Mittel·alter zu einer Art Pilger·zentrum für die Stadt·bevöl·kerung. Dies dürfte einer der Gründe sein, warum diese kriege·rische Gott·heit in den ursprüng·lich aus Kyōto stammen·den Kreis der Sieben Glücks·götter aufge·nommen wurde. Doch auch der indische Vorläufer dieser Gott·heit konnte als Reichtums·gottheit angebetet werden. (Mehr dazu ...)

Hotei

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2 Hotei (15. Jh.)
Ein besonders freundlicher Hotei, dessen Bauch durch seinen Sack ausbalanciert wird. Sein äußeres Erscheinungsbild (gedrungene Statur, dicker Bauch, fleischige Ohrläppchen, ...) ähnelt bereits den Sieben Glücksgöttern (Shichi Fukujin), deren Kombination etwa zur gleichen Zeit (15. oder 16. Jahrhundert) erstmals als Bildmotiv auftaucht.
Werk von Kanō Masanobu (1434–1530). Muromachi-Zeit. Awakenings, Zen Painting in Medieval Art.

Die Figur des

Hotei 布袋 (jap.)

Glücksgott; Manifestation von Bodhisattva Maitreya; chin. Budai

Glücksgottheit

Der Begriff „Hotei“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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geht auf die legenden·umwo·bene Gestalt des chi·nesi·schen Mönchs Qici (auch Changting zi) zurück. Dieser führte im neun·ten Jahr·hun·dert ein Wan·der·le·ben als Bet·tel·mönch. Er trug seine Hab·selig·kei·ten stets in einem großen Sack mit sich, so·dass er vor allem unter sei·nem Spitz·na·men „Jute·sack“ (chin. Budai oder Pu-tai, jap. Hotei) bekannt wurde.

Budai/Hotei erwies sich nach seinem irdi·schen Leben als In·karna·tion des

Bodhisattva बोधिसत्त्व (skt., m.)

„Erleuchtetes Wesen“, Vorstufe zur vollkommenen Buddhaschaft (jap. bosatsu 菩薩)

Buddha

Der Begriff „Bodhisattva“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Maitreya मैत्रेय (skt., m.)

„Der Freundliche, der Liebevolle“, Buddha der Zukunft (jap. Miroku 弥勒)

Buddha

Der Begriff „Maitreya“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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(jap.

Miroku 弥勒 (jap.)

Bodhisattva Maitreya, „Buddha der Zukunft“

Buddha

Der Begriff „Miroku“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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, chin. Mile-fo, auch als „Buddha der Zukunft“ bekannt) und wurde in China zum typi·schen „Lachen·den Buddha“. Be·son·ders be·liebt ist er im Chan/Zen Bud·dhis·mus, wo seine Heiter·keit als Aus·druck der Selbst·genüg·sam·keit be·grif·fen wird. Er stellt er ein be·lieb·tes Motiv der Zen Tusche·zeich·nungen (

zenga 禅画 (jap.)

Zen-Tuschebild

Bild

Der Begriff „zenga“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

) dar. (Mehr dazu ...)

Fukurokuju und Jurōjin

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3 Jurōjin
Jurōjin in Begleitung von Hirsch und Schildkröte. Der Literat und Maler Tani Bunchō kopierte hier ein Bild von Sesshū 雪舟 aus der Muromachi-Zeit.
Werk von Tani Bunchō (1763–1841). Edo-Zeit. Bildquelle: Tani Buncho-ha Database, über Internet Archive.
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4 Fukurokuju
Darstellung des Fukurokuju.
Werk von Tani Bunchō (1763–1841). Edo-Zeit. Tani Buncho-ha Database.
Glücksgötter von Tani Buncho (späte Edo-Zeit)
Fukurokuju 福禄寿 (jap.)

Glücksgott, Gott des Langen Lebens

Glücksgottheit

Der Begriff „Fukurokuju“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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(wtl. „Glück-Erfolg-Langes Leben“) und

Jurōjin 寿老人 (jap.)

Glücksgott, Gott des Langen Lebens

Glücksgottheit

Der Begriff „Jurōjin“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

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(wtl. „Alter Mann des Lan·gen Lebens“) erschei·nen beide als alte Männer und sind mit allen mögli·chen Eigen·schaf·ten und Emblemen daois·tischer Un·sterb·licher aus·ge·stat·tet. Dazu gehört auch die markante, phal·lisch anmu·tende Form ihres Schädels, der aller·dings oft dezent unter einer Kappe ver·borgen ist. Beide Götter tragen das Zeichen

ju 寿 (jap.)

Langes Leben

Konzept

Der Begriff „ju“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

für Langes Leben im Namen und ge·währen den ent·spre·chen·den Wunsch.

Die tierischen Begleiter der beiden sind Kranich, Schild·kröte und Hirsch, wobei der letztere meist an der Seite von Jurōjin zu finden ist. Vor allem die Schildkröte, aber auch Kranich und Hirsch gelten als Symbol·tiere des Langen Lebens.

Trotz ihrer unver·kennbar daoisti·schen Attribute sind die beiden Gott·heiten als solche in China selbst nicht zu finden. Fuku-roku-ju (chin. fu-lu-shou [Fu-lu-shou (chin.) 福禄寿 wtl. Glück, Wohlstand und Langes Leben; in China Gruppe von drei Göttern, die diese Eigenschaften symbolisieren. In Japan zur Figur des Fukurokuju verschmolzen.]) be·zeich·net jedoch eine Gruppe von drei chinesi·schen Glücks·göttern, die u.a. im Feng Shui [Feng Shui (chin.) 風水 chin. Raumkonzept auf der Grundlage von Yin und Yang; für zeremonielle Architektur wichtig] eine wichtige Rolle spielen. Jurōjin könnte aus einem der vielen Namen für den Süd·lichen Polar·stern (Canopus) abgeleitet sein. Dieser wird in China selbst als Gott·heit des Langen Lebens und als Verkör·perung

Laozi 老子 (chin.)

trad. Schreibung: Laotse; Lao Tse, Lao-tzu; wtl. „alter Knabe“; legendärer Philosoph und Begründer des Daoismus

Der Begriff „Laozi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

angesehen.

Fukuro·kuju und Jurōjin sind somit aus allerlei daois·tischen Versatz·stücken zu·sammen·gesetzt, die um das Thema „Langes Leben“ kreisen und sich im Grunde beliebig kombi·nieren lassen. Daher ver·wundert es nicht weiter, dass sie mit·un·ter zu einem Gott ver·schmol·zen wurden. In diesem Fall wurde die Gruppe der shichi fukujin bei·spiels·weise durch die weib·liche Gottheit

Kichijō-ten 吉祥天 (jap.)

Hindu-buddhistische Göttin des Glücks; wtl. „Gottheit des Guten Omens“; auch: Kisshōten; skt. Lakshmi

Glücksgottheit

Der Begriff „Kichijō-ten“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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(auch Kisshōten) ergänzt.

Wieso Sieben?

Vorbilder oder Verwandte der Sieben Glücks·götter finden sich vor allem in China, dort sind es aber üblicher·weise acht daois·tische Un·sterb·liche, die zusam·men auf einem Boot zur Insel der Glück·selig·keit unter·wegs sind. Es gibt ver·schiedene Theorien, wieso man sich in Japan statt dessen auf die Zahl Sieben fest·legte. So wird z.B. immer wieder auf die Sieben Übel (shichinan), bzw. die Sieben Tugen·den (shichi shōzai) des Bud·dhis·mus hin·ge·wiesen.2 Die Zahl Sieben spielt aber auch im chinesi·schen Polar·stern-Glauben eine wichtige Rolle (Anzahl der Sterne im Stern·bild des Großen Wagens). Auch die Sieben Weisen im Bambus·hain, eine Gruppe chine·sischer Philo·sophen, die gerne auf den Tusch·male·reien der mittel·alter·lichen Zen-Mönche dar·ge·stellt wurde, könnten eine Inspria·tions·quelle der Shichi Fukujin gewesen sein.3

Eine bekannte Anek·dote besagt, dass das Ensemble der Sieben Glück·götter auf den Mönch

Tenkai 天海 (jap.)

1536?–1634; Abt und Reformer des Tendai Buddhismus, religiöser Berater des Tokugawa Shōgunats; auch: Nankōbō Tenkai; Jigen Daishi

Der Begriff „Tenkai“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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, einen wich·tigen religi·ösen Rat·geber des ersten Tokugawa Shōguns

Tokugawa Ieyasu 徳川家康 (jap.)

1543–1616; Begründer des Tokugawa Shogunats; Reichseiniger

Der Begriff „Tokugawa Ieyasu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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zurück·geht. Tenkai hätte die Sieben Tugen·den des Bud·dhis·mus in ab·ge·wandel·ter Form auf Ieyasu über·tragen und mit sieben Gott·heiten folgen·der·maßen in Ver·bindung ge·bracht: Langes Leben (Jurōjin), Wohlstand (Daikoku), Beliebt·heit (Fukurokuju), Auf·richtig·keit (Ebisu), Liebens·würdig·keit (Benzaiten), Autorität (Bishamon·ten), Großmut (Hotei). Diese Kombi·nation sei der Schlüs·sel zu Ieyasus erfolg·reicher Be·friedung des Landes. Klar, dass Ieyasu von dieser Charak·terisierung be·geis·tert war und seinen Hofmaler anwies, die sieben Gott·heiten in einem Bild darzu·stellen. Leider dürfte es sich aller·dings bloß um eine Legende handeln, die durch verläss·liche histo·rische Quellen nicht bestätigt werden kann. 

Früh·formen der Shichi Fukujin legen die Vermutung nahe, dass das Ensemble tat·sächlich von bud·dhis·tischen Mönchen kreiert wurde. Wahr·schein·lich geht die Idee aber nicht auf einen einzigen Mönch zurück, sondern bildete sich all·mäh·lich im Laufe der

Muromachi 室町 (jap.)

Stadtteil in Kyōto; Sitz des Ashikaga Shōgunats 1336–1573 (= Muromachi-Zeit)

Ort, Geschichte

Der Begriff „Muromachi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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-Zeit (14.–16. Jh.) heraus. In jedem Fall waren die Shichi Fukujin in der

Edo 江戸 (jap.)

Hauptstadt der Tokugawa-Shōgune, heute: Tōkyō; auch: Zeit der Tokugawa-Dynastie, 1600–1867 (= Edo-Zeit);

Ort, Epoche

Der Begriff „Edo“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Geographische Lage

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Geographische Lage von Edo; s.a. Geo-Glossar

-Zeit wesent·lich bekannter und populärer als mytholo·gische Gott·heiten wie

Amaterasu 天照 (jap.)

Sonnengottheit; Ahnherrin des Tennō-Geschlechts; Hauptgottheit von Ise

Der Begriff „Amaterasu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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oder

Susanoo 須佐之男/素戔男 (jap.)

mytholog. Gottheit; Trickster-Gott, Sturmgott, Mondgott; Bruder der Amaterasu

Der Begriff „Susanoo“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

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. Vor allem auf bild·lichen Dar·stel·lungen sind sie allseits präsent, während die „eigent·lichen“ Shintō-Götter nur sehr selten ab·ge·bildet werden. Daran hat sich im Grunde bis heute nichts geän·dert.

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5 Die Glücksgötter einst...
Die Glücksgötter (Shichi Fukujin) in ihrer ikonographisch ausgereiften Form, dargestellt von den sieben bekanntesten ukiyo-e-Künstlern des frühen 19. Jahrhunderts.
Werk von Utagawa Toyoharu, Utagawa Toyokuni, Utagawa Toyohiro, Utagawa Kunisada, Katsushika Hokusai, Torii Kiyonaga, Katsukawa Shun'ei, Katsushika Hokusai. Spätere Edo-Zeit, 1810. Bildquelle: Muian, über Internet Archive.
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...und heute.

Verweise

Fußnoten

  1. Dieser Befund stammt von Kita Sadakichi, einem um·stritte·nen Historiker und Volks·kundler der Zwischen·kriegs·zeit, der 1935 den Aufsatz „Shichifukujin no seiritsu“ (Die Ent·stehung der Sieben Glücks·götter) ver·öffent·lichte. Kitas zeit·liche Ein·ord·nung der Glücks·götter wird jedoch von der japa·nischen Volks·kunde heute allge·mein akzep·tiert.
  2. Im Sutra der Barmherzigen Könige, Ninnō-kyō [Ninnō-kyō (jap.) 仁王経 Sutra der Barmherzigen Könige; eines von drei „Staatsschutz-Sutren“ des frühen japanischen Staats], heißt es im Zu·sammen·hang mit dem Rezi·tieren eines Sutren·textes: „... da vergingen die Sieben Übel, und die Sieben Wohl·taten ent·standen“ (shichinan sokumetsu, shichifuku sokushō 七難即滅七福即生). Diese Wendung wurde in späteren Schriften des japa·nischen Buddhis·mus häufig zitiert. Worin die Sieben Übel bestehen, wird allerdings unter·schiedlich angegeben. (Kita 1935, in Miyata 1998, S. 300).
  3. Laut Kita soll ein gewisser Mönch Keishun 瓊春 bereits im 15. Jh. ein Bild gemalt haben, in dem die Götter Ōkuninushi, Hiruko, Uzume, Bishamon, Fukurokuju, Jurōjin und Hotei in Imitation der Sieben Weisen im Bambus·hain darge·stellt wurden. Das Original wurde allerdings 1473 durch Brand vernichtet und ist nur in Kopien erhalten. Jedenfalls ent·sprechen diese Götter weit·gehend den späteren Glücks·göttern, lediglich
    Ame no Uzume 天鈿女/天宇受賣 (jap.)

    mythologische Gottheit, Ahnherrin des Theaters

    Der Begriff „Ame no Uzume“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

    Glossarseiten

    Bilder

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    • Uzume kagura.jpg
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    • Iwado kagura2.jpg
    • Uzume spinner.jpg
    wurde durch Benzai·ten ersetzt. (Ibid, S. 301–302)
    

Literatur

Siehe auch Literaturliste

Ugo A. Casal, Die sieben Glücksgötter: Shichifukujin. Wiesbaden: Harrassowitz, 1958.
Miyata Noboru 宮田登 (Hg.), Shichifukujin shinkō jiten 七福神信仰事典. Tokyo: Ebisu Kōshō Shuppan, 1998.
Bernhard Scheid, „Synkretismus als Methode: Die Sieben Glücksgötter Japans im Spannungsfeld von Buddhismus und Volksreligion“. In: Alexander Grau, Gerson Raabe (Hg.), Religion: Facetten eines umstrittenen Begriffs. Leipzig: Evangelische Verlagsanstalt, 2014, 65–90.

Bilder

Quellen und Erläuterungen zu den Bildern auf dieser Seite

  1. ^ 
    Daikoku kiyomizu.jpg
    Statue eines schwarzhäutigen Daikoku auf zwei Reisballen im Kiyomizu-dera. Leider wurde dieser sog. shusse daikoku mittlerweile ziemlich lieblos restauriert und verströmt nicht mehr die gleiche geheimnisvolle Aura wie auf diesem Bild.
    Muromachi-Zeit?. Ron Reznick, 2004 (mit freundlicher Genehmigung).
  2. ^ 
    Hotei masanobu.jpg
    Ein besonders freundlicher Hotei, dessen Bauch durch seinen Sack ausbalanciert wird. Sein äußeres Erscheinungsbild (gedrungene Statur, dicker Bauch, fleischige Ohrläppchen, ...) ähnelt bereits den Sieben Glücksgöttern (Shichi Fukujin), deren Kombination etwa zur gleichen Zeit (15. oder 16. Jahrhundert) erstmals als Bildmotiv auftaucht.
    Werk von Kanō Masanobu (1434–1530). Muromachi-Zeit. Awakenings, Zen Painting in Medieval Art.
  3. ^ 
    Jurojin buncho.jpg
    Jurōjin in Begleitung von Hirsch und Schildkröte. Der Literat und Maler Tani Bunchō kopierte hier ein Bild von Sesshū 雪舟 aus der Muromachi-Zeit.
    Werk von Tani Bunchō (1763–1841). Edo-Zeit. Bildquelle: Tani Buncho-ha Database, über Internet Archive.
  1. ^ 
    Fukurokuju tani buncho.jpg
    Darstellung des Fukurokuju.
    Werk von Tani Bunchō (1763–1841). Edo-Zeit. Tani Buncho-ha Database.
  2. ^ 
    Shichifukujin hokusai.jpg
    Die Glücksgötter (Shichi Fukujin) in ihrer ikonographisch ausgereiften Form, dargestellt von den sieben bekanntesten ukiyo-e-Künstlern des frühen 19. Jahrhunderts.
    Werk von Utagawa Toyoharu, Utagawa Toyokuni, Utagawa Toyohiro, Utagawa Kunisada, Katsushika Hokusai, Torii Kiyonaga, Katsukawa Shun'ei, Katsushika Hokusai. Spätere Edo-Zeit, 1810. Bildquelle: Muian, über Internet Archive.

Glossar

Namen und Fachbegriffe auf dieser Seite

  • Amaterasu 天照 ^ Sonnengottheit; Ahnherrin des Tennō-Geschlechts; Hauptgottheit von Ise
  • Benzaiten 弁才天/弁財天 ^ Glücksgöttin im Ensemble der Sieben Glücksgötter (Shichi Fukujin); Gottheit des Wassers, der Musik und der Beredsamkeit; skt. Sarasvati; auch: Benten
  • Bishamon-ten 毘沙門天 ^ Himmelswächter des Nordens, Glücksgott; abgeleitet von einem indischen Gott des Reichtums, Vaishravana
  • biwa 琵琶 ^ japanische Kurzhalslaute mit vier oder fünf Saiten, wird mit einem großen Plektron angeschlagen
  • Bodhisattva (skt.) बोधिसत्त्व ^ „Erleuchtetes Wesen“, Vorstufe zur vollkommenen Buddhaschaft (jap. bosatsu 菩薩)
  • Budai (chin.) 布袋 ^ chinesischer Mönch (10. Jh.); gilt als Inkarnation von Bodhisattva Maitreya; jap. Hotei
  • Buddha (skt.) बुद्ध ^ „Der Erleuchtete“ (jap. butsu, hotoke 仏 oder Budda 仏陀)
  • Daikoku 大黒 ^ Gott des Reichtums und Stellvertreter der Sieben Glücksgötter (Shichi Fukujin); skt. Mahakala = „Großer Schwarzer“; auch Daikokuten
  • Daikoku-ten 大黒天 ^ voller, buddhistischer Name des Glücksgottes Daikoku (skt. Mahakala)
  • deva (skt.) देव ^ „Gottheit“, oberste Klasse indischer Götter (jap. -ten 天 oder tenbu 天部)
  • Ebisu 恵比寿 ^ Glücksgott der Händler und Fischer; andere Schreibung: 夷 oder 戎; Grundbedeutung wahrscheinlich „Fremder“ oder „Barbar“
  • Edo 江戸 ^ Hauptstadt der Tokugawa-Shōgune, heute: Tōkyō; auch: Zeit der Tokugawa-Dynastie, 1600–1867 (= Edo-Zeit);
  • Feng Shui (chin.) 風水 ^ chin. Raumkonzept auf der Grundlage von Yin und Yang; für zeremonielle Architektur wichtig
  • fukujin 福神 ^ Glücksgottheit; Gottheit, die für spezifische Formen des irdischen Glücks (Reichtum, Gesundheit, Kinder, ...) angebetet wird; s.a. Shichi Fukujin
  • Fukurokuju 福禄寿 ^ Glücksgott, Gott des Langen Lebens
  • Fu-lu-shou (chin.) 福禄寿 ^ wtl. Glück, Wohlstand und Langes Leben; in China Gruppe von drei Göttern, die diese Eigenschaften symbolisieren. In Japan zur Figur des Fukurokuju verschmolzen.
  • genze riyaku 現世利益 ^ (religiöse) Belohnung in diesem Leben
  • Hiru-ko 蛭子 ^ wtl. Blutegel-Kind; erstes (missratenes) Kind von Izanagi und Izanami
  • Hotei 布袋 ^ Glücksgott; Manifestation von Bodhisattva Maitreya; chin. Budai
  • Izanagi 伊耶那岐/伊奘諾 ^ Göttervater; auch Izanaki (ki hier männliche Endung); Bruder und Mann von Izanami
  • Izanami 伊耶那美/伊奘冉 ^ Göttermutter, Göttin der Unterwelt (mi hier weibliche Endung); Schwester und Frau des Izanagi
  • ju 寿 ^ Langes Leben
  • Jurōjin 寿老人 ^ Glücksgott, Gott des Langen Lebens
  • kami^ Gottheit; im engeren Sinne einheimische oder lokale japanische Gottheit, Schreingottheit (s. jinja), Gottheit des Shintō
  • kariginu 狩衣 ^ Priestertracht (ehemals Hoftracht); wtl. „Jagdgewand“
  • Kichijō-ten 吉祥天 ^ Hindu-buddhistische Göttin des Glücks; wtl. „Gottheit des Guten Omens“; auch: Kisshōten; skt. Lakshmi
  • Kojiki 古事記 ^ „Aufzeichnung alter Begebenheiten“; älteste jap. Chronik (712)
  • Kurama-dera 鞍馬寺 ^ Tempel im Norden Kyōtos, wo unter anderem Bishamon-ten, der Hüter des Nordens, als Beschützer der Hauptstadt verehrt wurde.
  • Laozi (chin.) 老子 ^ trad. Schreibung: Laotse; Lao Tse, Lao-tzu; wtl. „alter Knabe“; legendärer Philosoph und Begründer des Daoismus
  • Mahākāla (skt.) महाकाल ^ „Großer Schwarzer“, esoterische Gottheit (jap. Makakara 摩訶迦羅 oder Daikoku 大黒)
  • Maitreya (skt.) मैत्रेय ^ „Der Freundliche, der Liebevolle“, Buddha der Zukunft (jap. Miroku 弥勒)
  • mantra (skt.) मन्त्र ^ Gebetsformel (jap. shingon 真言)
  • Miroku 弥勒 ^ Bodhisattva Maitreya, „Buddha der Zukunft“
  • Muromachi 室町 ^ Stadtteil in Kyōto; Sitz des Ashikaga Shōgunats 1336–1573 (= Muromachi-Zeit)
  • Nihon shoki 日本書紀 ^ Zweitältestes Schriftwerk und erste offizielle Reichschronik Japans (720)
  • Nishinomiya Jinja 西宮神社 ^ Ebisu Schrein in der Stadt Nishinomiya, Hyōgo-ken, bei Ōsaka
  • nyoi no tama 如意の玉 ^ Wunschperle, Wunschjuwel; auch hōju
  • Ōkuninushi 大国主 ^ mythol. Gottheit; wtl. Großer Meister des Landes
  • Qici (chin.) 契此 ^ chin. Bettelmönch aus dem 10. Jh., besser bekannt unter seinem Spitznamen Budai, „Jutesack“ (jap. Hotei)
  • Sarasvatī (skt.) सरस्वती ^ indischer Fluss; Flussgöttin der Beredsamkeit, der Musik und der Gelehrsamkeit (jap. Benzaiten 弁才天)
  • Shichi Fukujin 七福神 ^ Sieben Glücksgötter; populäres Ensemble von Glücksgöttern verschiedener Herkunft
  • shichinan 七難 ^ Sieben Übel; buddhistisches Konzept, Gegenstück zu den Sieben Formen des Glücks (shichifuku); s. Shichi Fukujin
  • shichi shōzai 七聖財 ^ Sieben Tugenden (Buddhismus)
  • Shi-Tennō 四天王 ^ wtl. Vier Himmelskönige, die aber eher als Himmelswächter auftreten und jeweils eine Himmelsrichtung beschützen; angeführt von Bishamon-ten, dem Wächter des Nordens; der Ausdruck wird auch für diverse Gruppen von vier Kriegern angewendet
  • Sukunabikona 少名毘古那 ^ winzige Gottheit, Gefährte oder alter ego von Ōkuninushi, auch: Sukunahikona
  • Susanoo 須佐之男/素戔男 ^ mytholog. Gottheit; Trickster-Gott, Sturmgott, Mondgott; Bruder der Amaterasu
  • tai^ Meerbrasse, „Markenzeichen“ des Ebisu
  • Tamon-ten  多聞天 ^ Synonym von Bishamon-ten, Himmelswächter des Nordens (skt. Vaishravana)
  • -ten^ wtl. Himmel; Göttertitel für eine eine aus Indien übernommene Gottheit (skt. deva)
  • tenbu 天部 ^ Gruppe der indischen bzw. aus Indien übernommene Gottheiten im japanischen Buddhismus (skt. deva)
  • Tenkai 天海 ^ 1536?–1634; Abt und Reformer des Tendai Buddhismus, religiöser Berater des Tokugawa Shōgunats; auch: Nankōbō Tenkai; Jigen Daishi
  • Tokugawa Ieyasu 徳川家康 ^ 1543–1616; Begründer des Tokugawa Shogunats; Reichseiniger
  • Vaiśravaṇa (skt.) वैश्रवण ^ „Sohn des Gerühmten“, Himmelswächter des Nordens, aka. Kubera (jap. Bishamon-ten 毘沙門天 oder Tamon-ten 多聞天)
  • Zen^ chin. Chan, wtl. Meditation; Zen Buddhismus
  • zenga 禅画 ^ Zen-Tuschebild

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