Grundbegriffe/Buddhismus/Buddhas Leben: Unterschied zwischen den Versionen

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{{titel |Buddhas Leben <span class{{=}}"bottom">nach der buddhistischen Überlieferung</span>}}
=Buddhas Leben <span class="bottom">Nach der buddhistischen Überlieferung</span>=
 
  
Der historische Buddha lebte und wirkte wahrscheinlich um das Jahr 500 v.u.Z. <ref>Laut einer tradi·tio·nellen Datierung lebte Buddha von 563–483 v.u.Z. Diese genauen Angaben werden heute allerdings in Zweifel gezogen.</ref> Er ent·stammte dem Geschlecht der Shakyas im Königreich Koshala im heutigen Nepal, daher sein Bei·name {{skt:Shak­ya­muni}} (= der Weise aus dem Shakyageschlecht). Sein Eigen·name war {{skt:siddharthagautama|Siddhartha}}, sein Familien·name Gautama (oder Gotama), weshalb er auch oft Gautama Buddha genannt wird. Die Legenden aus seinem Leben, verdichteten sich im Laufe der Zeit zu einer Standard·biographie, die u.a. im soge·nannten Pali-Kanon enthalten ist.<ref>
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Der [http://www.palikanon.com/index.html Pali-Kanon], eine der ältesten Schriftensammlungen des Buddhismus,  enthält u.a. eine Sammlung von über 500 Erzählungen zu {{skt:buddha|Buddhas}} Leben, deren Hauptakzent auf Buddhas Leben in früheren Existenzen liegt. Diese Erzählungen werden als {{skt:jataka|Jātaka}} (Wiedergeburtsgeschichten) bezeichnet. Oftmals spielen hier Tiere eine tragende Rolle, denn der Buddha hatte in früheren Existenzen ja auch nicht-mensch·liche [[Mythen:Jenseits | Formen der Wiedergeburt]] durchlaufen. Die Biographie des historischen Buddhas ist jedoch auch in den ''Jātakas'' enthalten und zwar in der [http://www.palikanon.com/khuddaka/jataka/j000.htm Einleitenden Erzählung] der Wieder·geburts·geschichten (Übersetzung J. Dutoit 1906, Digitalisierung: Volker Junge).
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| Buddha_palast.jpg
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| Der jugendliche Buddha als Prinz, umgeben von seinen Gespielinnen (Nara-Zeit)
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{{fl|D}}er hi·sto·ri·sche {{s|Buddha}} leb·te und wirk·te wahr·schein·lich um das Jahr 500 v.u.Z.<!--
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Laut einer tradi·tio·nellen Da·tie·rung lebte Bud·dha von 563–483 v.u.Z. Diese ge·nauen An·ga·ben wer·den heute aller·dings in Zwei·fel ge·zo·gen.
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-->Er ent·stamm·te dem Ge·schlecht der Sha·kyas im König·reich {{s|Kosala}} im heu·tigen Nepal, daher sein Bei·name {{Skt:Shakyamuni}} (= der Weise aus dem Shakya·ge·schlecht). Sein Eigen·name war {{skt:siddhartha}}, sein Fa·mi·lien·name {{skt:Gautama}}, weshalb er auch oft Gau·tama Bud·dha genannt wird. Die Legen·den aus sei·nem Leben ver·dich·teten sich im Laufe der Zeit zu einer Stan·dard·bio·gra·phie, die u.a. im soge·nann·ten Pali-Kanon ent·hal·ten ist.<!--
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Der [http://www.palikanon.com/index.html Pali-Kanon], eine der ältesten Schrif·ten·samm·lun·gen des Bud·dhis·mus,  enthält u.a. eine Samm·lung von über 500 Er·zäh·lun·gen zu Bud·dhas Leben, deren Haupt·akzent auf Bud·dhas Leben in frü·he·ren Existenzen liegt. Diese Er·zäh·lun·gen werden als {{skt:jataka|Jātaka}} (Wie·der·ge·burts·ge·schich·ten) be·zeich·net. Oft·mals spielen hier Tiere eine tra·gen·de Rolle, denn der Bud·dha hatte in frü·he·ren Existenzen ja auch nicht-mensch·liche [[Mythen/Jenseits | Formen der Wieder·geburt]] durch·laufen. Die Bio·gra·phie des his·to·ri·schen Bud·dhas ist jedoch auch in den ''Jātakas'' ent·hal·ten und zwar in der [http://www.palikanon.com/khuddaka/jataka/j000.htm Einleitenden Erzählung] der Wie·der·ge·burts·ge·schich·ten (Übersetzung J. Dutoit 1906, Digitalisierung: Volker Junge).
 
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Auf dieser Seite sind die wich·tigsten Episoden kurz zusammen·ge·fasst: Geburt, Vier Ausfahrten, Askese und ErleuchtungLehrjahre und Ableben.
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Spätere Biographien des Buddha sind z.B. in der {{s|Buddhacarita}} (2.Jh. u.Z.) sowie im Sutra von Ursache und Wirkung (jap. {{g|Ingakyou}}) enthalten. Beide Werke wurden schon früh ins Chine·sische übersetzt. Das Sutra von Ursache und Wirkung ist in diversen illus·trier·ten Fas·sungen  erhalten. Die ältesten stam·men aus dem Japan der {{g|Nara}}-Zeit, obwohl es chine·sische Vor·läufer gege·ben haben muss, die nicht mehr erhal·ten sind. Die Nara-zeit·lichen Buddha·viten stellen zugleich den Beginn der illus·trier·ten Quer·bild·rollen in Japan dar.
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Auf dieser Seite sind die wich·tigs·ten Epi·so·den aus Buddhas Leben kurz zu·sam·men·ge·fasst: Geburt, Vier Aus·fahr·ten, Askese und Er·leuch·tung, Ver·brei·tung der Lehre und Ab·leben.
  
 
==Geburt==
 
==Geburt==
  
Buddha wurde als Prinz geboren. Sein Vater, König {{skt:Shuddhodana}}, und seine Mutter, Königin Maya, waren bereits seit zwanzig Jahren kinder·los, als die Königin im Traum einen weißen Elefanten sah, der vom Himmel herab in ihren Körper fuhr. Daraufhin wurde sie schwanger.
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Bud·dha wurde als Prinz ge·bo·ren. Sein Vater, König {{skt:Shuddhodana}}, und seine Mut·ter, Kö·ni·gin Maya, waren be·reits seit zwanzig Jahren kinder·los, als die Königin im Traum einen weißen Ele·fan·ten sah, der vom Him·mel herab in ihren Körper fuhr. Da·rauf·hin wurde sie schwanger.
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| Buddha_geburt.jpg
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| Buddha wird aus der rechten Seite seiner Mutter geboren
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Den Bräu·chen des Lan·des fol·gend sollte die Geburt im Eltern·haus der Königin, im be·nach·barten König·reich statt·finden. Das Kind kam aller·dings bereits auf dem Weg dort·hin im Blumen·garten von {{skt:Lumbini}} zur Welt. Der Neu·ge·bo·rene war gänz·lich frei von jeder Un·rein·heit, was sich auch darin aus·drückte, dass er aus der rech·ten Seite seiner Mut·ter aus·trat. (Auf vielen bild·lichen Ab·bil·dun·gen dieser Szene ist deu·tlich zu er·ken·nen, wie sich die Köni·gin wäh·rend der Geburt an einem Ast fest·hält.) Bud·dha machte gleich nach der Ent·bin·dung sieben Schrit·te, unter denen je·weils eine Lotosblüte aus dem Boden wuchs, und ver·kün·dete: „Ich bin der Herr·scher der Welt, der Welt-Älteste, der Welt-Erste. Das ist meine letzte Geburt, es wird keine wei·tere mehr geben.“ Dies geschah am 8. Tag des Vierten Monats. Das Kind wurde Siddhartha genannt, was in etwa „der sein Ziel erreicht“ bedeutet. Sie·ben Tage nach seiner Ge·burt starb Köni·gin Maya. Sid·dhar·tha wurde daher von seiner Tante, Pra·ja·pati Gau·tami, auf·gezo·gen, die nun die Stel·lung ihrer Schwes·ter als Köni·gin über·nahm.
  
<div class="bildbox bildtext">[[Image:alchi_buddha_birth.jpg|link=]]<div>Geburt Buddhas<br /> Königin Maya hält sich während der Geburt an den Zweigen eines Baumes fest. <br /> Abb. aus dem Kloster Sumtseg in Alchi, Ladakh, N-Indien. <ref>
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==Die Vier Ausfahrten==
Die obigen Abbildungen stammen aus Alchi, einem buddhistischen Kloster·komplex im indischen Teil des Himalaya. Alle Detail·bilder aus Buddhas Leben sind auf dem Hüfttuch ({{skt:dhoti}}) einer knapp 5m hohen Skulptur des Bodhisattva {{skt:Maitreya}}, des „Buddhas der Zukunft“, zu finden:
 
<div class="bildbox bildtext">[[Image:alchi_maitreya.jpg|link=]]
 
<div> Bodhisattva Maitreya <br /> Kloster Sumtseg, in Alchi, Ladakh, N-Indien.</div></div>
 
Christian Luczanits, der Autor der empfehlens·werten Website [http://www.univie.ac.at/itba/pages/pictures/AlchiMaitreya/index.html Indian and Tibetan Buddhist Art], schreibt in der Einleitung zur Bilderserie von Buddhas Leben:
 
{{zitat|text=
 
The depiction of the legend on Maitreya’s dhoti is a unique interpretation of the Buddha’s life that not only incorporates the different authoritative traditions but also success·fully hints towards the true nature of the Buddha in Mahayana. The life of a Buddha is nothing else than the marvellous dress of a super-human, namely Maitreya, who is himself an emanation of the true nature of a Buddha represented as [[Ikonographie:Dainichi|Vairocana]] in his crown. }}
 
</ref><br/>
 
Alle Bilder auf dieser Seite © [http://www.univie.ac.at/itba/pages/pictures/AlchiMaitreya/index.html  Christian Luczanits & Jaroslav Poncar] [2010/9] </div></div>
 
  
Den Bräuchen des Landes folgend sollte die Geburt im Elternhaus der Königin, im be·nach·barten Königreich statt·finden. Das Kind kam aller·dings bereits auf dem Weg dorthin im Blumen·garten von {{skt:Lumbini}} zur Welt. (Auf allen bild·lichen Ab·bildungen dieser Szene ist deutlich zu erkennen, wie sich die Königin während der Geburt an einem Ast festhält.) Der Neu·ge·borene war gänzlich frei von jeder Un·rein·heit, machte gleich nach der Ent·bindung sieben Schritte, unter denen jeweils eine Lotos-Blüte aus dem Boden wuchs, und ver·kündete: „Ich bin der Herrscher der Welt, der Welt-Älteste, der Welt-Erste. Das ist meine letzte Geburt, es wird keine weitere mehr geben.“ Dies geschah am 8. Tag des Vierten Monats. Das Kind wurde Siddhartha genannt, was in etwa „der sein Ziel erreicht“ bedeutet. Sieben Tage nach seiner Geburt starb Königin Maya. Siddhartha wurde daher von seiner Tante, Prajapati Gautami, auf·gezogen, die nun die Stellung ihrer Schwester als Königin übernahm.
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Mit 16 hei·ra·te·te Sid·dhar·tha seine Cousine {{skt:Yashodhara}} und lebte fortan in un·be·schwer·tem Luxus. In seinem 29. Jahr aber drängte es ihn, die Welt außer·halb des Pa·las·tes kennen zu lernen und er unter·nahm die le·gen·dären Vier Aus·fahrten. Dabei ge·wahrte er Vier An·sichten, die ihm bisher ver·borgen geblie·ben waren. Er sah erst·mals einen Greis (das Alter), einen Fieber·kranken (die Krank·heit), einen Leich·nam (den Tod), und schließ·lich einen As·keten.  
  
==Die Vier Ausfahrten==
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| Ausfahrt_ingakyo.jpg
<div class="bildbox">[[Image:alchi_buddha_excursion.jpg]]
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| Siddhartha verlässt erstmals den königlichen Palast
<div class="bildtext">Siddhartha verlässt erstmals den Königspalast </div></div>
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| Begegnung mit einem Asketen
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Mit 16 heiratete Siddhartha seine Cousine {{skt:Yashodhara}} und lebte fortan in unbeschwertem Luxus. In seinem 29. Jahr aber drängte es ihn, die Welt außer·halb des Palastes kennen zu lernen und er unter·nahm die legendären Vier Aus·fahrten. Dabei ge·wahrte er Vier An·sichten, die ihm bisher ver·borgen geblieben waren. Er sah erstmals einen Greis (das Alter), einen Fieber·kranken (die Krank·heit) und einen Leichnam (den Tod), und schließlich einen Asketen. Diese Erlebnisse ver·an·lassten Siddharta, sein Haus zu verlassen, sich das Haupt zu scheren und sich auf die Suche nach einem Weg zu machen, um Alter, Krank·heit und Tod zu über·winden. Zu diesem Zeit·punkt war Siddharta ein Sohn geboren worden, was ihn aber nicht von seinem Vor·haben abhielt. Der Sohn erhielt den Namen {{skt:Rahula}}: „Hindernis“.
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Diese Er·leb·nis·se ver·an·lass·ten Sid·dhar·tha, sein Haus zu ver·lassen, sich das Haupt zu scheren und sich auf die Suche nach einem Weg zu machen, um Alter, Krank·heit und Tod zu über·winden. Zu diesem Zeit·punkt war Sid·dhar·ta ein Sohn ge·boren worden, was ihn aber nicht von seinem Vor·haben abhielt, son·dern im Ge·gen·teil an·sporn·te. Der Sohn er·hielt den Namen {{skt:Rahula}}: „Fessel“.<ref>Der Ge·rechtig·keit halber muss er·wähnt werden, dass Rahula schluss·end·lich auch in die bud·dhis·tische Or·dens·ge·mein·schaft auf·ge·nom·men wurde. Den·noch ist Bud·dhas kaltes Ver·hält·nis zu sei·nem Sohn als Bei·spiel der so·ge·nann·ten „Haus·losig·keit“, also der be·wuss·ten Ab·kehr von Haus und Fa·mi·lie des idea·len bud·dhis·ti·schen Mönchs an·zu·sehen.</ref>
  
 
==Askese und Erleuchtung==
 
==Askese und Erleuchtung==
  
<div class="bildbox">[[Image:alchi_buddha_ascetism.jpg]]
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Der welt·flüch·tige Sid·dhar·tha suchte zu·nächst einige be·rühm·te Lehrer auf, zog sich aber bald mit fünf wei·te·ren As·ke·ten ganz aus dem all·täg·lichen Leben zurück. In sei·nen as·ke·ti·schen Übun·gen über·traf Sid·dhar·tha seine Mit·brü·der. Er ma·ger·te ab bis auf die Kno·chen, klei·de·te sich in die Lum·pen von Toten und me·di·tier·te des Nachts unter wil·den Tieren und auf Fried·höfen. Nach sechs Jahren er·kann·te er jedoch, dass auch dieser Weg ihn zu sehr an das Dies·seits band. Er nahm eine Schale Milch·reis an, die ihm die fromme {{skt:Sujata}} dar·brachte (Akzeptieren eines Genusses), und wusch sich in einem Fluss (Ak·zep·tie·ren kul·tu·rel·ler Bräu·che). Von da an be·schritt er den Mitt·le·ren Weg zwi·schen As·ke·se und Über·fluss. Seine fünf Mit·brüder aber wand·ten sich em·pört von ihm ab.
<div  class="bildtext">Siddhartha kleidet sich in Leichentücher </div></div>
 
  
Der weltflüchtige Siddhartha suchte zunächst einige berühmte Lehrer auf, zog sich aber bald mit fünf weiteren Asketen ganz aus dem all·täg·lichen Leben zurück. In seinen asketischen Übungen übertraf Siddhartha seine Mit·brüder. Er magerte ab bis auf die Knochen, kleidete sich in die Lumpen von Toten und meditierte des Nachts unter wilden Tieren und auf Fried·höfen. Nach sechs Jahren erkannte er jedoch, dass auch dieser Weg ihn zusehr an das Dies·seits band. Er nahm eine Schale Milch·reis an, die ihm die fromme {{skt:Sujata}} dar·brachte (Akzeptieren eines Genusses), und wusch sich in einem Fluss (Akzeptieren kultureller Bräuche). Von da an beschritt er den Mittleren Weg zwischen Askese und Überfluss. Seine fünf Mit·brüder aber wandten sich empört von ihm ab.
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| Askese_ingakyo.jpg
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| Siddhartha als Asket
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<div class="bildbox">[[Image:alchi_buddha_seduction.jpg]]
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Auf sich alleine ge·stellt fasste Sid·dhar·ta den Ent·schluss, so lange zu medi·tieren, bis er die Er·kennt·nis der Über·win·dung von Krank·heit, Alter und Tod erlangt habe. Unter dem be·rühm·ten Pap·pel·feigen·baum (Banyan [''ficus religiosa''], auch als {{skt:Bodhi}}-Baum bekannt) in {{skt:bodhgaya}} sitzend be·gann er seine 49-tägige Medi·ta·tion, die ihn — ver·schie·denen Ver·führungs·ver·suchen durch feind·liche Dämo·nen zum Trotz — zur end·gül·tigen Er·leuch·tung führte. Er er·kann·te, dass alles, was ent·stan·den ist, ver·gäng·lich ist, und dass der Glaube an ei·nen un·ver·änder·lichen, ewigen Wesens·kern, an ein Ich, ein Irr·glaube ist. Am 8. Tag des Zwölf·ten Monats, in seinem 35. Lebens·jahr wurde er somit zum Bud·dha, zum Er·leuch·teten.
<div class="bildtext">Verführungen und Einflüsterungen während der Meditation unter dem {{skt:Bodhi}}-Baum</div></div>
 
  
Auf sich alleine gestellt fasste Siddharta den Entschluss, so lange zu meditieren, bis er die Er·kenntnis der Über·windung von Krank·heit, Alter und Tod erlangt habe. Unter dem berühmten Pappelfeigenbaum (Banyan [''ficus religiosa''], auch als Bodhi-Baum bekannt) in {{skt:bodhgaya|Bodh Gaya}} sitzend begann er seine 49-tägige Meditation, die ihn — verschiedenen Ver·führungs·ver·suchen durch feindliche Dämonen zum Trotz — zur end·gültigen Erleuchtung führte. Er erkannte, dass alles, was ent·standen ist, ver·gäng·lich ist, und dass der Glaube an einen un·ver·änder·lichen, ewigen Wesens·kern, an ein Ich, ein Irr·glaube ist. Am 8. Tag des Zwölften Monats, in seinem 35. Lebens·jahr wurde er somit zum Buddha, zum Erleuchteten.
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| Versuchungen ingakyo.jpg
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|  Diverse Dämonen versuchen den Buddha aus seiner Meditation zu reißen.
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==Lehrjahre==
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== Buddha als Lehrer ==
  
Der Buddha begab sich nun in die Nähe der Stadt {{skt:Benares}}, in den Hirschpark von {{skt:Sarnath}}, wo er seine fünf Mit·brüder wieder traf und ihnen in seiner ersten Predigt als Erleuchteter [[Grundbegriffe:Buddhismus_Lehre/Vier_Wahrheiten | Vier Noble Wahrheiten]] erläuterte. Diese Predigt ist auch als das „Erste Drehen des Rades der Lehre“ bekannt. Seine Mit·brüder bekehrten sich zu seiner Lehre und wurden zu {{skt:arhat|Arhats}} (= Höchste Stufe des Mensch·seins vor dem Austritt aus dem Geburten·kreislauf). Der Hirschpark von Sarnath ist somit der Ort, an dem sich die erste bud·dhis·tische Mönchs·gemeinde konstituierte.
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Der Bud·dha begab sich nun in die Nähe der Stadt Be·nares, in den Hirsch·park von {{skt:Sarnath}}, wo er seine fünf Mit·brüder wieder traf und ihnen in seiner ersten Pre·digt als Er·leuch·teter [[Grundbegriffe/Buddhismus_Lehre/Vier_Wahrheiten | Vier Noble Wahrheiten]] erläuterte. Diese Predigt ist auch als das „Erste Drehen des Rades der Lehre“ bekannt. Seine Mit·brüder be·kehr·ten sich zu seiner Lehre und wurden zu {{skt:arhat|Arhats}} (= Höchste Stufe des Mensch·seins vor dem Aus·tritt aus dem Ge·burten·kreis·lauf). Der Hirsch·park von Sar·nath ist somit der Ort, an dem sich die erste bud·dhis·tische Mönchs·ge·mein·de kon·stitu·ierte.
  
In den folgenden 45 Jahren führte der Buddha das Leben eines besitz·losen Bettel·mönchs und zog mit einer Schar von Jüngern predigend durch Indien, vor·nehm·lich durch das nord·indische Reich {{skt:Magadha}}. Er setzte sich dabei über alle existierenden Kasten·schranken hinweg und war sowohl bei den Ärmsten als auch in vielen Herrscher·häusern gern gesehener Gast. Dennoch wurde er auch angezweifelt oder gar attackiert. Selbst innerhalb seiner Mönchs·gemeinde gab es eine Abspaltung, die von Buddhas eigenem Cousin, {{skt:Devadatta}}, angeführt wurde. Devadatta versuchte nicht nur, dem Buddha seine Gefolg·schaft abspenstig zu machen, er unternahm auch An·schläge auf Buddhas Leben. Einmal ließ er zum Beispiel einen Elefanten auf Buddha hetzen, der aber angesichts des Erleuchteten sofort erfurchts·voll nieder·kniete (dieser kniende Elefant ist häufig Gegen·stand hagio·grafischer Dar·stel·lungen). In Magadha, wo Buddha unter König {{skt:bimbisara|Bimbisāra}} freund·schaft·lich auf·ge·nommen wurde, zettelte Devadatta aus Eifer·sucht einen Staats·streich durch den Sohn des Königs, {{skt:Ajatasatru}} (jap. Ajase) an. Der König beging daraufhin Selbst·mord oder wurde, nach einer anderen Version vom eigenen Sohn getötet. Die Bekehrung des reumütigen Ajātasattu und seine Auf·nahme in Buddhas Gefolg·schaft stellt eine wichtige Episode dar, die die Großmut des Buddha unterstreicht.
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| Predigt des Buddha
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In den fol·gen·den 45 Jahren führte der Bud·dha das Leben eines besitz·losen Bettel·mönchs und zog mit einer Schar von Jün·gern predi·gend durch Indien, vor·nehm·lich durch das nord·indi·sche Reich {{skt:Magadha}}. Er setzte sich dabei über alle exis·tieren·den Kasten·schran·ken hin·weg und war sowohl bei den Ärmsten als auch in vielen Herr·scher·häu·sern gern ge·sehener Gast. Den·noch wurde er auch an·ge·zwei·felt oder gar attackiert. Selbst in·ner·halb seiner Mönchs·ge·mein·de gab es eine Ab·spal·tung, die von Bud·dhas ei·ge·nem Cousin, {{skt:Devadatta}}, an·ge·führt wurde. Deva·datta ver·suchte nicht nur, dem Bud·dha seine Ge·folg·schaft ab·spen·stig zu machen, er un·ter·nahm auch An·schläge auf Bud·dhas Leben. Ein·mal ließ er zum Bei·spiel einen Ele·fanten auf Bud·dha hetzen, der aber an·gesichts des Er·leuch·teten sofort ehr·furchts·voll nieder·kniete (dieser kniende Elefant ist häufig Gegen·stand hagio·gra·fischer Dar·stel·lungen). In Magadha, wo Bud·dha unter König {{skt:bimbisara}} freund·schaft·lich auf·ge·nom·men wurde, zettelte Deva·datta aus Eifer·sucht einen Staats·streich durch den Sohn des Königs, {{skt:Ajatashatru}} (jap. Ajase) an. Der König beging darauf·hin Selbst·mord oder wurde, nach einer anderen Ver·sion vom eigenen Sohn getötet. Die Be·keh·rung des reu·mütigen Ajātasatru und seine Auf·nahme in Bud·dhas Gefolg·schaft stellt eine wich·tige Epi·sode dar, die die Groß·mut des Bud·dha unter·streicht.
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| Devadattas Höllenfahrt
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===Schüler===
 
===Schüler===
  
<div class="bildbox">[[Image:alchi_buddha_predigt.jpg]]
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Unter den positiv be·setz·ten Schülern des Bud·dha tauchen immer wieder auf:
<div  class="bildtext"> Buddha predigt seinen Schülern. </div></div>
 
  
Unter den positiv besetzten Schülern des Buddha tauchen immer wieder auf:
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* {{skt:Shariputra}}, Haupt·schüler des Bud·dha, von dem im {{skt:Theravada}} Bud·dhis·mus viele eigene Predigten über·liefert werden. Älter als der Bud·dha selbst, starb er noch zu des·sen Leb·zeiten und ging ins {{skt:Nirvana}} ein. Im {{s|Mahayana}} Bud·dhis·mus weniger promi·nent, taucht er z.B. im {{g|hannyashingyou| Herz Sutra}} als Dialog·partner von Bodhi·sattva {{skt:Avalokiteshvara}} ({{Glossar:Kannon}}) auf.
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* {{skt:Maudgalyayana}} (jap. {{Glossar:Mokuren}}), ein enger Freund Shari·putras. Ihm werden diverse über·natür·liche Eigen·schaften zu·ge·schrie·ben. Auch er starb noch vor dem Bud·dha eines ge·walt·samen Todes, den der Bud·dha mit seinem schlechten {{skt:Karma}} aus früheren Exis·tenzen er·klärte. In Japan ist Maudgalyayana/Mokuren vor allem dafür be·kannt, dass er durch Gebete seine ver·stor·bene Mutter aus der Hölle, bzw. aus ihrer Exis·tenz als [[Mythen/Hoellen/Hungergeister | Hungergeist]] befreite.
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* {{skt:ananda|Ānanda}} (jap. Anan), der jün·gere Bruder des ab·trün·ni·gen Deva·datta (s.o.), beide Cousins des Buddha. Be·kannt für sein gutes Ge·dächt·nis soll er beim legen·dären ersten Konzil des Bud·dhis·mus, einige Jahre nach Bud·dhas Tod, die Lehr·reden des Bud·dha aus·wendig vor·ge·tra·gen haben. Er war also so etwas wie ein Evan·gelist des Bud·dhis·mus, aus dessen mündlicher Über·liefe·rung die Sutren her·vor·gingen.
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*{{skt:Mahakashyapa}} (jap. Daikashō), der Orga·nisa·tor des ersten Konzils in {{s|Rajagrha}} (Rajgir). Vor allem in der Chan, bzw. [[Geschichte/Zen | Zen]] Tradi·tion be·deu·tsam, die in Mahaka·shyapa ihren ersten Pa·tri·arch·en sieht. Laut dieser Tradi·tion trat der Bud·dha einmal vor die ver·sam·mel·ten Mönche und tat nicht mehr, als eine Lotos·blume schweigend in der Hand zu drehen. Alle Mönche waren rat·los, nur Mahaka·shyapa lächelte ge·heimnis·voll. Bud·dha ver·kün·dete daraufhin, dass all seine Weisheit und sein Geist auf Mahaka·shyapa über·ge·gangen seien.
 +
* {{skt:Vimalakirti}} (jap. Yuima), ein rei·cher Kauf·mann und Laien·an·hän·ger, der erst im Maha·yana auftaucht, hier aber der Held eines eigenen Sutras ist. An seinem Bei·spiel wird gezeigt, dass der Bud·dhis·mus auch für „Haus-Halter“, also für Leute, die im welt·lichen Leben stehen, die richtige Option ist.
  
* {{skt:Shariputra}}, Hauptschüler des Buddha, von dem im {{skt:Theravada}} Buddhismus viele eigene Predigten überliefert werden. Älter als der Buddha selbst, starb er noch zu dessen Leb·zeiten und ging ins {{skt:Nirvana}} ein. Im [[Grundbegriffe:Buddhismus|Mahayana Buddhismus]] weniger prominent, taucht er z.B. im [[Texte:Sutra | Herz Sutra]] als Dialog·partner von Bodhisattva {{skt:Avalokiteshvara}} ({{Glossar:Kannon}}) auf.
+
Manche Orte in Indien sind mit be·rühm·ten Predigten des Bud·dha ver·bun·den, u.a. der so·ge·nann·te „Geierberg“ ({{s|Grdhrakuta}}) im Reich Magadha, nahe der Haupt·stadt des Königs Bimbi·sāra. Viele Sutras, u.a. das {{g|hokekyou| Lotos-Sutra}}, führen sich auf Predig·ten zurück, die der Bud·dha hier ver·kün·det haben soll.
* {{skt:Maudgalyayana}} (jap. {{Glossar:Mokuren}}), ein enger Freund Shariputras. Ihm werden diverse über·natürliche Eigen·schaften zu·ge·schrieben. Auch er starb noch vor dem Buddha eines ge·walt·samen Todes, den der Buddha mit seinem schlechten {{skt:Karma}} aus früheren Existenzen erklärte. In Japan ist Maudgalyayana/Mokuren vor allem dafür bekannt, dass er durch Gebete seine verstorbene Mutter aus der Hölle, bzw. aus ihrer Existenz als [[Mythen:Höllen/Hungergeister | Hungergeist]] befreite.
 
* {{skt:ananda|Ānanda}} (jap. Anan), der jüngere Bruder des abtrünnigen Devadatta (s.o.), beide Cousins des Buddha. Bekannt für sein gutes Gedächtnis soll er beim legendären ersten Konzil des Buddhimus, einige Jahre nach Buddhas Tod, die Lehrreden des Buddha aus·wendig vorgetragen haben. Er war also so etwas wie ein Evangelist des Bud·dhis·mus, aus dessen mündlicher Über·lieferung die Sutren her·vor·gingen.
 
*{{skt:Mahakashyapa}} (jap. Daikashō), der Organisator des ersten Konzils. Vor allem in der Chan, bzw. [[Geschichte:Zen | Zen]] Tradition bedeutsam, die in Mahakashyapa ihren ersten Patriarchen sieht. Laut dieser Tradition trat der Buddha einmal vor die versammelten Mönche und tat nicht mehr, als eine Lotosblume schweigend in der Hand zu drehen. Alle Mönche waren ratlos, nur Mahakashyapa lächelte ge·heimnis·voll. Buddha ver·kündete daraufhin, dass all seine Weisheit und sein Geist auf Mahakashyapa über·ge·gangen seien.
 
* {{skt:Vimalakirti}} (jap. Yuima), ein reicher Kaufmann und Laien·anhänger, der erst im Mahayana auftaucht, hier aber der Held eines eigenen Sutras ist. An seinem Beispiel wird gezeigt, dass der Buddhismus auch für „Haus-Halter“, also für Leute, die im weltlichen Leben stehen, die richtige Option ist.
 
  
Manche Orte in Indien sind mit berühmten Predigten des Buddha verbunden, u.a. der sogenannte „Geierberg“ im Reich Magadha, nahe der Haupt·stadt des Königs Bimbisāra. Viele Sutras, u.a. das [[Texte:Sutra#Lotos_Sutra | Lotos-Sutra]], führen sich auf Predigten zurück, die der Buddha hier verkündet haben soll.
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==Ableben==
  
==Ableben==
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Im 80. Lebens·jahr er·krank·te der Bud·dha, nach·dem er wissen·tlich ein ver·gif·tetes Mahl zu sich ge·nom·men hatte, und sah vor·aus, dass er nun ins Nir·vana ein·gehen werde. Im Wald des Schlos·ses von {{skt:Kushinagara}}, im Schat·ten zwei großer Shala-Bäume, hauchte er sein ir·di·sches Leben im Kreise seiner Schüler aus, denen er bis zuletzt ge·pre·digt hatte. Bud·dhas Leich·nam wurde nach seinem Tod ein·ge·äschert. Zwi·schen dem König von Kushina·gara und den um·liegen·den Herr·schern entstand ein Disput, wem der Besitz der Asche des heiligen Mannes zu·stünde. Schluss·endlich einigte man sich, sie auf·zu·teilen, und so wurde der Buddha an acht Orten bei·gesetzt, an denen jeweils Grab·monu·mente ({{skt:Stupa}}) er·rich·tet wurden.
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Im Jahr nach Bud·dhas Tod wurden seine Lehren auf dem „ersten bud·dhis·tischen Konzil“ in {{s|Rajagrha}}, an dem 500 Arhats unter der Führung von Mahaka·shyapa teil·nahmen, kodi·fiziert. Hundert Jahre nach Bud·dhas Ab·leben fand das zweite „Konzil“ in {{s|Vaishali}} statt, auf dem vor allem die Mönchs·regeln neu fest·gelegt wurden. Weitere Konzile folgten. (Historisch gelten diese Konzile als nicht gesichert.)
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== Darstellungen der Buddha-Vita in anderen buddhistischen Kulturen ==
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=== Gandhara ===
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In {{s|Gandhara}}, einer Region im heutigen Pakistan, kam der Buddhis·mus mit dem Hellenis·mus in Berüh·rung und ent·wickelte erst·mals eine aus·ge·prägte naturalis·tische [[Ikonographie]]. Obwohl die Figuren stark an griechisch-römische Statuen ge·mahnen, kann man die meis·ten Motive auch in spä·teren ost·asia·tischen Darstel·lungen erkennen, die stilis·tisch ganz andere Wege ein·ge·schlagen haben. 
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Die folgendenen Ab·bil·dun·gen stam·men aus Alchi, einem bud·dhis·ti·schen Kloster·komplex im westlichen, in·di·schen Teil des Himalaya (Ladakh). Alle Detail·bilder aus Bud·dhas Leben sind auf dem Hüft·tuch ({{skt:dhoti}}) einer knapp 5m hohen Skulptur des Bodhi·sattva {{skt:Maitreya}}, des „Buddhas der Zukunft“, zu finden. Die Bilder ent·stam·men dem Web-Projekt [http://www.luczanits.net/pictures/AlchiMaitreya/index.html Indian and Tibetan Buddhist Art] von Christian Luczanits & Jaros·lav Pon·car  und wur·den mit freund·licher Ge·neh·mi·gung der Au·toren hier re·pro·du·ziert.
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Luczanits schreibt in der Ein·lei·tung zur Bil·der·serie von Bud·dhas Leben:
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The depiction of the legend on Maitreya’s dhoti is a unique inter·pre·tation of the Bud·dha’s life that not only in·cor·po·rates the dif·ferent authori·tative tradi·tions but also success·fully hints to·wards the true nature of the Bud·dha in Maha·yana. The life of a Bud·dha is nothing else than the mar·vellous dress of a super-human, namely Mai·treya, who is himself an emana·tion of the true nature of a Bud·dha re·presented as [[Ikonographie/Dainichi|Vairocana]] in his crown.<ref>
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Christian Luczanits, [http://www.luczanits.net/sites/Alchi/Sumtsek.html http://www.luczanits.net/sites/Alchi/Sumtsek.html] (Okt. 2016). </ref>
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{{s|Borobudur}} gilt als das größte buddhistische Monu·ment weltweit (s. [[Bauten/Tempel/Stupa|Pagoden und Stupas außerhalb Japans]]. Es befin·det sich auf der Insel Java, die einst ein wich·tiges Binde·glied auf dem Seeweg von Indien nach China dar·stellte. Java wurde im 8. und 9. Jh. von der  buddhis·tischen Sailendra Dynastie beherrscht, die für die Er·rich·tung des Monu·ments ver·antwort·lich ist.  Es handelt sich um ein be·geh·bares, drei·dimensio·nales {{s|Mandala|Mandala}}, ein Berg aus Skulp·turen, der die buddhis·tische Welt als Ganzes re·präsen·tiert. Jede Fläche des Monu·ments ist mit Reliefs dekoriert, die u.a. das Leben des histori·schen Buddha zum Inhalt haben.
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=== Dunhuang ===
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Die Wüstenoase {{g|Dunhuang}} stellte für lange Zeit einen wichtigen Knotenpunkt dar, an dem die internationale Handelsroute, die heute als „Seidenstraße“ bekannt ist, in den chinesischen Kulturraum überging. Angeregt durch den Handel entwickelte sich Dunhuang zu einem politischen und kulturellen Zentrum, von dem auch ein wichtiger Impuls der buddhistischen Missionierung Chinas ausging. Von der buddhistischen Kultur Dunhuangs, die während der {{g|Tang}}-Zeit ihren Höhepunkt erlebte, zeugen unter anderem die zahlreichen Felsentempel, die sog. Tausend-Buddha-Höhlen, die Jahrhunderte lang vergessen und erst Anfang des 20. Jahrhunderts von westlichen und japanischen Archäologen wiederentdeckt wurden. Die in Dunhuang erhaltenen Texte und Bilder stellen auch für den japanischen Buddhismus wichtige Quellen dar.
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Im British Museum befinden sich u.a. diverse {{g|Tang}}-zeitlich Stoffbanner aus Dunhuang, auf denen das Leben Buddhas dargestellt ist.
  
Im 80. Lebensjahr erkrankte der Buddha, nachdem er wissentlich ein vergiftetes Mahl zu sich genommen hatte, und sah voraus, dass er nun ins Nirvana eingehen werde. Im Wald des Schlosses von {{skt:Kushinagara}}, im Schatten zwei großer Shala Bäume, hauchte er sein irdisches Leben im Kreise seiner Schüler aus, denen er bis zuletzt gepredigt hatte. Buddhas Leich·nam wurde nach seinem Tod ein·ge·äschert. Zwischen dem König von Kushinaga und den umliegenden Herr·schern entstand ein Disput, wem der Besitz der Asche des heiligen Mannes zustünde. Schluss·endlich einigte man sich, sie auf·zu·teilen, und so wurde der Buddha an acht Orten bei·gesetzt, an denen jeweils Grab·monumente ({{skt:Stupa}}) errichtet wurden. Einige Zeit nach Buddhas Tod wurden seine Lehren auf dem „ersten bud·dhis·tischen Konzil“, an dem 500 {{skt:arhat|Arhats}} unter der Führung von Mahakashyapa teil·nahmen, kodifiziert. Hundert Jahre nach Buddhas Ableben fand das zweite „Konzil“ statt, auf dem vor allem die Mönchs·regeln neu fest·gelegt wurden. Weitere Konzile folgten. (Historisch gelten diese Konzile als nicht gesichert.)
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==Anmerkungen==
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* [https://web.archive.org/web/20140827205858/http://www.bdkamerica.org/digital/dbet_t0192_buddhacarita_2009.pdf ''Buddhacarita''] (Taten des Buddha), Aśvaghoṣa (2. Jh. u.Z.)<br>Übersetzung der chin. Version aus dem 5. Jh.  durch Charles Willemen, 2010.
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| links=  
 
* [http://www.metmuseum.org/toah/hd/buda/hd_buda.htm  Life of the Buddha], Kathryn Selig Brown (en.)<br/>Essay über das Leben des Buddha vom Metropolitan Museum of Art.
 
* [http://www.metmuseum.org/toah/hd/buda/hd_buda.htm  Life of the Buddha], Kathryn Selig Brown (en.)<br/>Essay über das Leben des Buddha vom Metropolitan Museum of Art.
 
* [http://www.buddhanet.net/e-learning/buddhism/lifebuddha/index.htm Life of the Buddha]<br/>Ausführliche Biographie auf ''[http://www.buddhanet.net/sitemap.htm BuddhaNet]''.
 
* [http://www.buddhanet.net/e-learning/buddhism/lifebuddha/index.htm Life of the Buddha]<br/>Ausführliche Biographie auf ''[http://www.buddhanet.net/sitemap.htm BuddhaNet]''.
 
* [http://de.wikipedia.org/wiki/Siddhartha_Gautama Siddhartha Gautama]<br/> Eintrag auf ''Wikipedia.de''
 
* [http://de.wikipedia.org/wiki/Siddhartha_Gautama Siddhartha Gautama]<br/> Eintrag auf ''Wikipedia.de''
* [http://www.univie.ac.at/itba/ Indian and Tibetan Buddhist Art], Christian Luczanits (Universität Wien)
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* [http://www.luczanits.net/pictures/AlchiMaitreya/index.html Indian and Tibetan Buddhist Art], Christian Luczanits (Universität Wien)
 
* [http://www.palikanon.com/khuddaka/jataka/j00.htm Jātakam, Wiedergeburtsgeschichten]<br/>Digitalisierte Version einer Übersetzung der Jātaka des Pali-Kanons durch Julius Dutoit, 1906.
 
* [http://www.palikanon.com/khuddaka/jataka/j00.htm Jātakam, Wiedergeburtsgeschichten]<br/>Digitalisierte Version einer Übersetzung der Jātaka des Pali-Kanons durch Julius Dutoit, 1906.
|update= 2010/8|
+
* [http://www.photodharma.net/index.htm Photo Dharma] <br>Photo-Dokumentation berühmter buddhistischer Monumente in Südasien  von Bhante Anandajoti.
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| update= Sept. 2016
 
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Version vom 20. Februar 2019, 14:19 Uhr

Buddhas Leben nach der buddhistischen Überlieferung

Vorlage:WmaxX

Vorlage:Fler hi·sto·ri·sche Buddha [Buddha (skt.) बुद्ध „Der Erleuchtete“ (jap. butsu, hotoke 仏 oder Budda 仏陀)] leb·te und wirk·te wahr·schein·lich um das Jahr 500 v.u.Z.1 Er ent·stamm·te dem Ge·schlecht der Sha·kyas im König·reich Kosala [Kosala (skt.) कोसल Geburtsland des Buddha Shakyamuni] im heu·tigen Nepal, daher sein Bei·name

Śākyamuni शाक्यमुनि (skt., m.)

„Der Weise des Shakya-Klans“, buddhistischer Name des historischen Buddha (Gautama Siddhartha) (jap. Shaka 釈迦 oder Shakamuni 釈迦牟尼)

Buddha

Der Begriff „Shakyamuni“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Alchi buddha excursion.jpg
  • Alchi buddha predigt.jpg
  • Asuka daibutsu.jpg
  • Diamant Sutra.jpg
  • Seokguram.jpg
  • Butsu nehanzu.jpg
  • Shaka birth.jpg
  • Oni shohaku.jpg
  • Shaka muroji.jpg
  • Hokekyo 25.jpg
  • Asuka daibutsu frontal.jpg
  • Shaka heian boston.jpg

(= der Weise aus dem Shakya·ge·schlecht). Sein Eigen·name war

Siddhārtha सिद्धार्थ (skt., m.)

Eigennamen des historischen Buddha, Shakyamuni (jap. Shiddatta 悉達多)

Buddha

Der Begriff „Siddhartha“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Borobudur beginn der askese.jpg
  • Ausfahrt gandhara.jpg
  • Alchi buddha ascetism.jpg
  • Asket ingakyo.jpg
  • Buddha palast.jpg
  • Rakan11 kunaicho.jpg
  • Alchi buddha excursion.jpg
  • Ausfahrt ingakyo.jpg
  • Alchi buddha seduction.jpg
  • Askese ingakyo.jpg

, sein Fa·mi·lien·name

Gautama गौतम (skt., m.)

Eigennamen des historischen Buddha; Pali: Gotama (jap. Kudon 瞿曇)

Buddha

Der Begriff „Gautama“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

, weshalb er auch oft Gau·tama Bud·dha genannt wird. Die Legen·den aus sei·nem Leben ver·dich·teten sich im Laufe der Zeit zu einer Stan·dard·bio·gra·phie, die u.a. im soge·nann·ten Pali-Kanon ent·hal·ten ist.2 Spätere Biographien des Buddha sind z.B. in der Buddhacarita [Buddhacarita (skt.) बुद्धचरितम „Taten des Buddha“, Lebensbeschreibung des historischen Buddha von Ashvaghosha aus dem 2. Jh. u.Z.] (2.Jh. u.Z.) sowie im Sutra von Ursache und Wirkung (jap. Inga-kyō [Inga-kyō (jap.) 因果経 „Sutra von Ursache und Wirkung (=Karma)“; eig. Kako genzai inga-kyō 過去現在因果経 (Sutra von Ursache und Wirkung in Vergangenheit und Gegenwart, chin. Guoqu xian zaiyin guo jing) oft auch E-ingakyō 絵因果経 (Illustriertes Sutra von Ursache und Wirkung); Lebensbeschreibung des historischen Buddha; erstmals greifbar in chin. Übersetzung durch Gunabhadra, Mitte 5. Jh.]) enthalten. Beide Werke wurden schon früh ins Chine·sische übersetzt. Das Sutra von Ursache und Wirkung ist in diversen illus·trier·ten Fas·sungen erhalten. Die ältesten stam·men aus dem Japan der Nara [Nara (jap.) 奈良 Hauptstadt und Sitz des Tennō, 710–784 (= Nara-Zeit); auch: Heijō-kyō]-Zeit, obwohl es chine·sische Vor·läufer gege·ben haben muss, die nicht mehr erhal·ten sind. Die Nara-zeit·lichen Buddha·viten stellen zugleich den Beginn der illus·trier·ten Quer·bild·rollen in Japan dar.

Auf dieser Seite sind die wich·tigs·ten Epi·so·den aus Buddhas Leben kurz zu·sam·men·ge·fasst: Geburt, Vier Aus·fahr·ten, Askese und Er·leuch·tung, Ver·brei·tung der Lehre und Ab·leben.

Geburt

Bud·dha wurde als Prinz ge·bo·ren. Sein Vater, König

Śuddhodana शुद्धोदन (skt., m.)

Vater von Buddha Shakyamuni, König in Nord-Indien (jap. Jōbon-ō 浄飯王)

Der Begriff „Shuddhodana“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

, und seine Mut·ter, Kö·ni·gin Maya, waren be·reits seit zwanzig Jahren kinder·los, als die Königin im Traum einen weißen Ele·fan·ten sah, der vom Him·mel herab in ihren Körper fuhr. Da·rauf·hin wurde sie schwanger.

Buddha geburt.jpg
1 Buddha wird aus der rechten Seite seiner Mutter geboren
Im Blumengarten von Lumbini erblickt der zukünftige Buddha zum letzten Mal das Licht der Welt. Er wird dabei aus der rechten Seite seiner Mutter geboren, ein Zeichen, dass er die „Unreinheit“ der Geburt nicht erfahren hat.
Muromachi-Zeit, 15. Jh. Metropolitan Museum of Art, New York.

Den Bräu·chen des Lan·des fol·gend sollte die Geburt im Eltern·haus der Königin, im be·nach·barten König·reich statt·finden. Das Kind kam aller·dings bereits auf dem Weg dort·hin im Blumen·garten von

Lumbinī लुम्बिनी (skt., f.)

Geburtsort des Gautama Siddhartha (Buddha Shakyamuni). (jap. Ranbini 藍毘尼)

Ort

Der Begriff „Lumbini“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Birth buddha gandhara.jpg
  • Buddha geburt.jpg

Geographische Lage

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Geographische Lage von Lumbini; s.a. Geo-Glossar
zur Welt. Der Neu·ge·bo·rene war gänz·lich frei von jeder Un·rein·heit, was sich auch darin aus·drückte, dass er aus der rech·ten Seite seiner Mut·ter aus·trat. (Auf vielen bild·lichen Ab·bil·dun·gen dieser Szene ist deu·tlich zu er·ken·nen, wie sich die Köni·gin wäh·rend der Geburt an einem Ast fest·hält.) Bud·dha machte gleich nach der Ent·bin·dung sieben Schrit·te, unter denen je·weils eine Lotosblüte aus dem Boden wuchs, und ver·kün·dete: „Ich bin der Herr·scher der Welt, der Welt-Älteste, der Welt-Erste. Das ist meine letzte Geburt, es wird keine wei·tere mehr geben.“ Dies geschah am 8. Tag des Vierten Monats. Das Kind wurde Siddhartha genannt, was in etwa „der sein Ziel erreicht“ bedeutet. Sie·ben Tage nach seiner Ge·burt starb Köni·gin Maya. Sid·dhar·tha wurde daher von seiner Tante, Pra·ja·pati Gau·tami, auf·gezo·gen, die nun die Stel·lung ihrer Schwes·ter als Köni·gin über·nahm.

Die Vier Ausfahrten

Mit 16 hei·ra·te·te Sid·dhar·tha seine Cousine

Yaśodharā यसोधरा (skt., f.)

„Die den Ruhm erhält“, Ehefrau von Siddhartha Gautama (jap. Yashodara 耶輸陀羅)

Fiktive Person

Der Begriff „Yashodhara“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

und lebte fortan in un·be·schwer·tem Luxus. In seinem 29. Jahr aber drängte es ihn, die Welt außer·halb des Pa·las·tes kennen zu lernen und er unter·nahm die le·gen·dären Vier Aus·fahrten. Dabei ge·wahrte er Vier An·sichten, die ihm bisher ver·borgen geblie·ben waren. Er sah erst·mals einen Greis (das Alter), einen Fieber·kranken (die Krank·heit), einen Leich·nam (den Tod), und schließ·lich einen As·keten. 
Ausfahrt ingakyo.jpg
2 Siddhartha verlässt erstmals den königlichen Palast
Prinz Siddhartha, der zukünftige Buddha, verlässt den Palast seines Vaters und begegnet einem Kranken. Nach weiteren Begegnungen mit einem Alten, einem Toten und einem Asketen beschließt er, selbst Asket zu werden. Die Illustration stammt aus einer der ältesten illustrierten Versionen der Buddha-Vita aus der der Nara-Zeit.
Nara-Zeit, 8. Jh. Bunka Isan.
Asket ingakyo.jpg
3 Begegnung mit einem Asketen
Prinz Siddhartha, der zukünftige Buddha, verlässt den Palast seines Vaters und begegnet einem Asketen. Zuvor hat er erstmals einen Alten, einen Kranken und einen Toten gesehen und verstanden, das alle irdische Existenz auf Leid hinausläuft. Er beschließt nun, selbst Asket zu werden. Die Illustration stammt aus einer der ältesten illustrierten Versionen der Buddha-Vita aus der der Nara-Zeit.
Nara-Zeit, 8. Jh. Nara National Museum.

Diese Er·leb·nis·se ver·an·lass·ten Sid·dhar·tha, sein Haus zu ver·lassen, sich das Haupt zu scheren und sich auf die Suche nach einem Weg zu machen, um Alter, Krank·heit und Tod zu über·winden. Zu diesem Zeit·punkt war Sid·dhar·ta ein Sohn ge·boren worden, was ihn aber nicht von seinem Vor·haben abhielt, son·dern im Ge·gen·teil an·sporn·te. Der Sohn er·hielt den Namen

Rāhula राहुल (skt., m.)

Sohn des Buddha; einer gängigen Auslegung zufolge bedeutet der Name „Fessel“, „Hindernis“ (jap. Ragora 羅睺羅)

Der Begriff „Rahula“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

„Fessel“.3

Askese und Erleuchtung

Der welt·flüch·tige Sid·dhar·tha suchte zu·nächst einige be·rühm·te Lehrer auf, zog sich aber bald mit fünf wei·te·ren As·ke·ten ganz aus dem all·täg·lichen Leben zurück. In sei·nen as·ke·ti·schen Übun·gen über·traf Sid·dhar·tha seine Mit·brü·der. Er ma·ger·te ab bis auf die Kno·chen, klei·de·te sich in die Lum·pen von Toten und me·di·tier·te des Nachts unter wil·den Tieren und auf Fried·höfen. Nach sechs Jahren er·kann·te er jedoch, dass auch dieser Weg ihn zu sehr an das Dies·seits band. Er nahm eine Schale Milch·reis an, die ihm die fromme

Sujātā सुजाता (skt., f.)

„Die Wohlgeborene“, Magd, die Buddha eine Schale Milchreis darbrachte

Fiktive Person

Der Begriff „Sujata“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

dar·brachte (Akzeptieren eines Genusses), und wusch sich in einem Fluss (Ak·zep·tie·ren kul·tu·rel·ler Bräu·che). Von da an be·schritt er den Mitt·le·ren Weg zwi·schen As·ke·se und Über·fluss. Seine fünf Mit·brüder aber wand·ten sich em·pört von ihm ab.
Askese ingakyo.jpg
4 Siddhartha als Asket
Prinz Siddhartha übt sechs Jahre lang strengste Askese.
Kamakura-Zeit, 13. Jh. Museum of Fine Art, Boston.
Ingakyo meditation.jpg
5 Buddha in Meditation
Am Ende seiner Lehrjahre meditiert Buddha, um schließlich die volle Erleuchtung zu erfahren. In dieser Zeit wird er von diversen Versuchungen durch den Dämon Mara heimgesucht. Auf dem Bild sind links die Töchter des Mara zu sehen, die ihn verführen sollen, während rechts die Krieger des Mara erfolglos auf den Buddha schießen: Die Pfeile werden einfach umgeleitet.
Kamakura-Zeit, 13. Jh. Museum of Fine Arts, Boston.

Auf sich alleine ge·stellt fasste Sid·dhar·ta den Ent·schluss, so lange zu medi·tieren, bis er die Er·kennt·nis der Über·win·dung von Krank·heit, Alter und Tod erlangt habe. Unter dem be·rühm·ten Pap·pel·feigen·baum (Banyan [ficus religiosa], auch als

bodhi बोधि (skt., m.)

„Erwachen, Erleuchtung“ (jap. bodai 菩提)

Konzept

Der Begriff „bodhi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Alchi buddha seduction.jpg

-Baum bekannt) in

Bodhgayā बोध्गया (skt., f.)

„Ort der Erleuchtung“, Ort, an dem Buddha seine Erleuchtungserfahrung hatte (jap. Buddagaya 仏陀伽邪)

Konzept

Der Begriff „Bodhgaya“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Bodhgaya; s.a. Geo-Glossar
sitzend be·gann er seine 49-tägige Medi·ta·tion, die ihn — ver·schie·denen Ver·führungs·ver·suchen durch feind·liche Dämo·nen zum Trotz — zur end·gül·tigen Er·leuch·tung führte. Er er·kann·te, dass alles, was ent·stan·den ist, ver·gäng·lich ist, und dass der Glaube an ei·nen un·ver·änder·lichen, ewigen Wesens·kern, an ein Ich, ein Irr·glaube ist. Am 8. Tag des Zwölf·ten Monats, in seinem 35. Lebens·jahr wurde er somit zum Bud·dha, zum Er·leuch·teten.
Versuchungen ingakyo.jpg
6 Diverse Dämonen versuchen den Buddha aus seiner Meditation zu reißen.
Am Ende seiner Lehrjahre meditiert Buddha, um schließlich die volle Erleuchtung zu erfahren. In dieser Zeit wird er von diversen Versuchungen durch den Dämon Mara heimgesucht. In dieser Version des Inga-kyō sind die Bestien, die dabei zum Einsatz kommen, besonders drastisch ausgeführt.
Kamakura-Zeit, 13. Jh. Metropolitan Museum of Art.

Buddha als Lehrer

Der Bud·dha begab sich nun in die Nähe der Stadt Be·nares, in den Hirsch·park von

Sārnāth सार्नाथ् (skt., n.)

Stadt im indischen Bundesstaat Uttar Pradesh, 10 km nördlich von Benares (Varanasi), bekannt für den Dhamek Stupa, eines der ältesten buddhistischen Grabmonumente

Ort

Der Begriff „Sarnath“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Sarnath; s.a. Geo-Glossar

, wo er seine fünf Mit·brüder wieder traf und ihnen in seiner ersten Pre·digt als Er·leuch·teter Vier Noble Wahrheiten erläuterte. Diese Predigt ist auch als das „Erste Drehen des Rades der Lehre“ bekannt. Seine Mit·brüder be·kehr·ten sich zu seiner Lehre und wurden zu

Arhat अर्हत् (skt., m.)

buddhistische Heiligenfigur; höchste Stufe des Menschseins vor dem Austritt aus dem Geburtenkreislauf (jap. rakan)

Der Begriff „Arhat“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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(= Höchste Stufe des Mensch·seins vor dem Aus·tritt aus dem Ge·burten·kreis·lauf). Der Hirsch·park von Sar·nath ist somit der Ort, an dem sich die erste bud·dhis·tische Mönchs·ge·mein·de kon·stitu·ierte.
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7 Predigt des Buddha
Flankiert von seine Schülern (erkennbar am geschorenen Haupt) predigt Buddha zu frommen Laien.
Nara-Zeit, 8. Jh. Metropolitan Museum of Art.

In den fol·gen·den 45 Jahren führte der Bud·dha das Leben eines besitz·losen Bettel·mönchs und zog mit einer Schar von Jün·gern predi·gend durch Indien, vor·nehm·lich durch das nord·indi·sche Reich

Magadha मगध (skt., m.)

Nordostindisches Königreich das im 6. bis 4. Jh. v.u.Z. seine Blütezeit erreichte

Ort

Der Begriff „Magadha“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Geographische Lage

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Geographische Lage von Magadha; s.a. Geo-Glossar

. Er setzte sich dabei über alle exis·tieren·den Kasten·schran·ken hin·weg und war sowohl bei den Ärmsten als auch in vielen Herr·scher·häu·sern gern ge·sehener Gast. Den·noch wurde er auch an·ge·zwei·felt oder gar attackiert. Selbst in·ner·halb seiner Mönchs·ge·mein·de gab es eine Ab·spal·tung, die von Bud·dhas ei·ge·nem Cousin,

Devadatta देवदत्त (skt., m.)

„Gottesgeschenk“, Cousin und Gegenspieler des Buddha (jap. Daibadatta 提婆達多)

Der Begriff „Devadatta“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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, an·ge·führt wurde. Deva·datta ver·suchte nicht nur, dem Bud·dha seine Ge·folg·schaft ab·spen·stig zu machen, er un·ter·nahm auch An·schläge auf Bud·dhas Leben. Ein·mal ließ er zum Bei·spiel einen Ele·fanten auf Bud·dha hetzen, der aber an·gesichts des Er·leuch·teten sofort ehr·furchts·voll nieder·kniete (dieser kniende Elefant ist häufig Gegen·stand hagio·gra·fischer Dar·stel·lungen). In Magadha, wo Bud·dha unter König

Bimbisāra बिम्बिसार (skt., m.)

bedeutender König des Reiches von Magadha zu Lebzeiten des Buddha (jap. Binbasara 頻婆娑羅)

Der Begriff „Bimbisara“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

freund·schaft·lich auf·ge·nom·men wurde, zettelte Deva·datta aus Eifer·sucht einen Staats·streich durch den Sohn des Königs,

Ajātaśatru अजातशत्रु (skt., m.)

König v. Magadha in Nord-Indien (r. 491-461 v.u.Z.) (jap. Ajase 阿闍世)

Der Begriff „Ajatashatru“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

(jap. Ajase) an. Der König beging darauf·hin Selbst·mord oder wurde, nach einer anderen Ver·sion vom eigenen Sohn getötet. Die Be·keh·rung des reu·mütigen Ajātasatru und seine Auf·nahme in Bud·dhas Gefolg·schaft stellt eine wich·tige Epi·sode dar, die die Groß·mut des Bud·dha unter·streicht.
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8 Devadattas Höllenfahrt
Das Bild stammt aus einem Buch mit Legenden aus Buddhas Leben. Es zeigt Buddha, umgeben von mehreren Jüngern und im Vordergrund Buddhas Gegenspieler, seinen Cousin Devadatta, der aus Eifersucht diverse Anschläge auf Buddhas Leben unternahm. Das Bild trägt folgende Inschrift: „Devadatta, der dem Welt-Heiligen [Buddha] schaden wollte, wie er bei lebendigem Leib in die Hölle stürzt.“
Werk von Katsushika Hokusai. Edo-Zeit. Waseda University Library.

Schüler

Unter den positiv be·setz·ten Schülern des Bud·dha tauchen immer wieder auf:

Śāriputra शारिपुत्र (skt., m.)

Hauptschüler des Buddha (jap. Sharihotsu 舎利佛)

Der Begriff „Shariputra“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

, Haupt·schüler des Bud·dha, von dem im

Theravāda थेरवाद (pali, m.)

„Schule der Ordensälteren“, buddhistische Richtung (hier in Pali angegeben; skt: Sthaviravada) (jap. jōzabu bukkyō 上座部仏教)

Schulrichtung

Der Begriff „Theravada“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bud·dhis·mus viele eigene Predigten über·liefert werden. Älter als der Bud·dha selbst, starb er noch zu des·sen Leb·zeiten und ging ins

Nirvāṇa निर्वाण (skt., n.)

„Erloschen, ausgelöscht“, Ort der Erlösung von allem Leid, absolutes Jenseits (jap. Nehan 涅槃)

Pantheon, Konzept

Der Begriff „Nirvana“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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ein. Im Mahayana [Mahāyāna (skt.) महायान „Großes Fahrzeug“, buddhistische Richtung (jap. daijō bukkyō 大乗)] Bud·dhis·mus weniger promi·nent, taucht er z.B. im Herz Sutra [Hannya shingyō (jap.) 般若心経 „Herz Sutra der vollkommenen Weisheit“] als Dialog·partner von Bodhi·sattva

Avalokiteśvara अवलोकितेश्वर (skt., m.)

„Herr, der [die Welt] unten wahrnimmt“, Bodhisattva (jap. Kannon 観音 oder Kanzeon 観世音)

Buddha

Der Begriff „Avalokiteshvara“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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(

Kannon 観音 (jap.)

auch Kanzeon 観世音, wtl. der den Klang der Welt erhört; skt. Avalokiteśvara; chin. Guanyin; als Bodhisattva des Mitleids bekannt

Buddha

Der Begriff „Kannon“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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) auf.

Maudgalyāyana मौद्गल्यायन (skt., m.)

Schüler des Buddha; mit übersinnlichen Fähigkeiten begabt, war es ihm möglich, die Unterwelt zu besuchen; in ostasiatischen Versionen seiner Legende errettet er dort seine Mutter (jap. Mokuren 目連)

Der Begriff „Maudgalyayana“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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(jap.

Mokuren 目連 (jap.)

Schüler des Buddha; skt. Maudgalyayana; errettet seine Mutter aus der Hölle

Der Begriff „Mokuren“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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), ein enger Freund Shari·putras. Ihm werden diverse über·natür·liche Eigen·schaften zu·ge·schrie·ben. Auch er starb noch vor dem Bud·dha eines ge·walt·samen Todes, den der Bud·dha mit seinem schlechten

Karma कर्म (skt., n.)

„Tat“, auch „konsequente Folge“; moralische Bilanz der gesetzten Handlungen (jap. 業)

Konzept

Der Begriff „Karma“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

aus früheren Exis·tenzen er·klärte. In Japan ist Maudgalyayana/Mokuren vor allem dafür be·kannt, dass er durch Gebete seine ver·stor·bene Mutter aus der Hölle, bzw. aus ihrer Exis·tenz als  Hungergeist befreite.
Ānanda आनन्द (skt., m.)

„Freude“, Schüler des Buddha (jap. Anan 阿難)

Der Begriff „Ananda“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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(jap. Anan), der jün·gere Bruder des ab·trün·ni·gen Deva·datta (s.o.), beide Cousins des Buddha. Be·kannt für sein gutes Ge·dächt·nis soll er beim legen·dären ersten Konzil des Bud·dhis·mus, einige Jahre nach Bud·dhas Tod, die Lehr·reden des Bud·dha aus·wendig vor·ge·tra·gen haben. Er war also so etwas wie ein Evan·gelist des Bud·dhis·mus, aus dessen mündlicher Über·liefe·rung die Sutren her·vor·gingen.
Mahākāśyapa महाकाश्यप (skt., m.)

Schüler Buddhas (jap. Daikashō 大迦葉)

Der Begriff „Mahakashyapa“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

(jap. Daikashō), der Orga·nisa·tor des ersten Konzils in Rajagrha [Rājagṛha  (skt.) कोसल Hauptstadt von Magadha und Ort des ersten buddhistischen Konzils, kurz nach dem Ableben Buddhas; heute Rajgir] (Rajgir). Vor allem in der Chan, bzw.  Zen Tradi·tion be·deu·tsam, die in Mahaka·shyapa ihren ersten Pa·tri·arch·en sieht. Laut dieser Tradi·tion trat der Bud·dha einmal vor die ver·sam·mel·ten Mönche und tat nicht mehr, als eine Lotos·blume schweigend in der Hand zu drehen. Alle Mönche waren rat·los, nur Mahaka·shyapa lächelte ge·heimnis·voll. Bud·dha ver·kün·dete daraufhin, dass all seine Weisheit und sein Geist auf Mahaka·shyapa über·ge·gangen seien.
Vimalakīrti विमलकीर्ति (skt., m.)

„Glänzender Ruhm“, Reicher Kaufmann und Laienanhänger, Held eines eigenen Sutras (jap. Yuima 維摩)

Der Begriff „Vimalakirti“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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(jap. Yuima), ein rei·cher Kauf·mann und Laien·an·hän·ger, der erst im Maha·yana auftaucht, hier aber der Held eines eigenen Sutras ist. An seinem Bei·spiel wird gezeigt, dass der Bud·dhis·mus auch für „Haus-Halter“, also für Leute, die im welt·lichen Leben stehen, die richtige Option ist.

Manche Orte in Indien sind mit be·rühm·ten Predigten des Bud·dha ver·bun·den, u.a. der so·ge·nann·te „Geierberg“ (Grdhrakuta [Gṛdhrakūṭa (skt.) गृध्रकूट „Geiergipfel“, indischer Berg bei Rajagrha (Rajgir), auf dem Buddha predigte (jap. Ryōjusen 霊鷲山)]) im Reich Magadha, nahe der Haupt·stadt des Königs Bimbi·sāra. Viele Sutras, u.a. das Lotos-Sutra [Hoke-kyō (jap.) 法華経 Lotos Sutra; skt. Saddharma pundarika sutra; jap. auch Hokkekyō oder Myōhō renge kyō; zählt zu den einflussreichsten Texten des Mahayana-Buddhismus, älteste Fassungen dürften im ersten Jh. v.u.Z. entstanden sein.], führen sich auf Predig·ten zurück, die der Bud·dha hier ver·kün·det haben soll.

Ableben

Im 80. Lebens·jahr er·krank·te der Bud·dha, nach·dem er wissen·tlich ein ver·gif·tetes Mahl zu sich ge·nom·men hatte, und sah vor·aus, dass er nun ins Nir·vana ein·gehen werde. Im Wald des Schlos·ses von

Kuśīnagara कुशीनगर (skt., n.)

Ort von Buddhas Ableben (jap. Kushinagara 拘尸那愒羅)

Ort

Der Begriff „Kushinagara“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Geographische Lage

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Geographische Lage von Kushinagara; s.a. Geo-Glossar

, im Schat·ten zwei großer Shala-Bäume, hauchte er sein ir·di·sches Leben im Kreise seiner Schüler aus, denen er bis zuletzt ge·pre·digt hatte. Bud·dhas Leich·nam wurde nach seinem Tod ein·ge·äschert. Zwi·schen dem König von Kushina·gara und den um·liegen·den Herr·schern entstand ein Disput, wem der Besitz der Asche des heiligen Mannes zu·stünde. Schluss·endlich einigte man sich, sie auf·zu·teilen, und so wurde der Buddha an acht Orten bei·gesetzt, an denen jeweils Grab·monu·mente (

stūpa स्तूप (skt., m.)

„Hügel“, Grabmonument (jap. 塔 oder sotoba 卒塔婆)

Tempel

Der Begriff „stupa“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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) er·rich·tet wurden.

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9 Wehklagen beim Ableben des Buddha
Bei Buddhas Tod, der gleichzeitig seinen Eintritt ins Nirvana bedeutet, klagen nicht nur seine menschlichen Schüler. Auch diverse Schutzgottheiten können sich vor Schmerz kaum fassen. Lediglich die edlen Bodhisattvas sind in der Lage, ihre Gefühle im Zaum zu halten.
Kamakura-Zeit, 14. Jh. Metropolitan Museum of Art, New York.

Im Jahr nach Bud·dhas Tod wurden seine Lehren auf dem „ersten bud·dhis·tischen Konzil“ in Rajagrha [Rājagṛha (skt.) कोसल Hauptstadt von Magadha und Ort des ersten buddhistischen Konzils, kurz nach dem Ableben Buddhas; heute Rajgir], an dem 500 Arhats unter der Führung von Mahaka·shyapa teil·nahmen, kodi·fiziert. Hundert Jahre nach Bud·dhas Ab·leben fand das zweite „Konzil“ in Vaishali [Vaiśālī (skt.) वैशाली Ort des 2. buddhistischen Konzils; Ort eines berühmten buddhistischen Grabmonuments (stupa)] statt, auf dem vor allem die Mönchs·regeln neu fest·gelegt wurden. Weitere Konzile folgten. (Historisch gelten diese Konzile als nicht gesichert.)

Darstellungen der Buddha-Vita in anderen buddhistischen Kulturen

Gandhara

In Gandhara [Gandhāra (skt.) गन्धार Königreich im heutigen Pakistan bzw. gleichnamige Stadt (auch Purushapura, heute Peshavar); nach den griechischen Eroberungen unter Alexander dem Großen unter dem Einfluss der hellenistischen Kultur, später, im 1.–3. Jh. u.Z. Hauptstadt des buddhistischen Kushana Reichs; frühes Zentrum der buddhistischen Kunst], einer Region im heutigen Pakistan, kam der Buddhis·mus mit dem Hellenis·mus in Berüh·rung und ent·wickelte erst·mals eine aus·ge·prägte naturalis·tische Ikonographie. Obwohl die Figuren stark an griechisch-römische Statuen ge·mahnen, kann man die meis·ten Motive auch in spä·teren ost·asia·tischen Darstel·lungen erkennen, die stilis·tisch ganz andere Wege ein·ge·schlagen haben.

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10 Geburt des Buddha
Geburt Buddhas // Relief. Gandhara, Kushan-Periode, 2.–3. Jh. u.Z.; Freer Gallery of Art, Washington // Bild © Daderot, Wikimedia Commons, 2013 (letzter Zugriff: 2016/10/8) // Der zukünftige Buddha wird aus der rechten Taille seiner Mutter Maya geboren, die gerade im Garten von Lumbini lustwandelt und sich an den Zweigen eines Baumes festhält.
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11 Ausfahrt des Buddha
Prinz Siddhartha verlässt heimlich den Palast seines Vaters, um die reale Welt kennen zu lernen. Dies ist ihm u.a. mit Hilfe von Halbgöttern möglich, die die Hufe seines Pferdes halten, damit kein Lärm entsteht.
Gandhara, Loriyan Tangai; Kushan-Periode, 2 Jh. u.Z. Bildquelle: Japan Times.
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12 Predigt des Buddha
Buddhas erste Predigt im sog. Hirschpark von Sarnath. Als nackter, Herkules-artiger Leibwächter (mit Knüppel) ist Vajrapani hinter dem Buddha zu sehen. Diese graeco-romanische Figur ist typisch für die frühe buddhistische Ikonographie. Das Rad in Buddhas rechter Hand symbolisiert die Lehre des Buddhismus.
Kushan Periode, 3. Jh. Metropolitan Museum of Art.
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13 Ableben des Buddha
Greaco-buddhistische Darstellung von Buddhas Ableben (parinirvana); obwohl Buddha friedlich entschlafen ist, sind seine Anhänger außer sich vor Schmerz. Lediglich die Figur am Fußende des Buddha trägt die Szene mit Fassung. Es ist dies der Buddha-Schüler Kashyapa, der Buddhas Lehre verstanden hat. Die Darstellung entspricht der Schilderung von Buddhas Ableben im Mahaparinirvana Sutra. In späteren Darstellungen des Mahayana Buddhismus ist der Kontrast im Ausdruck des Schmerzes beibehalten worden, doch nehmen Bodhisattvas die Rolle der gefassten Trauernden ein, während die Buddha-Jünger typischerweise verzweifeln. (Vgl. Nehanzu.jpg.)
Kushan-Periode, Gandhara, 2. Jh. u.Z. Sotherby's.

Alchi, Ladakh

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Die folgendenen Ab·bil·dun·gen stam·men aus Alchi, einem bud·dhis·ti·schen Kloster·komplex im westlichen, in·di·schen Teil des Himalaya (Ladakh). Alle Detail·bilder aus Bud·dhas Leben sind auf dem Hüft·tuch (

dhoṭī धोटी (skt., f.)

traditionelles Beinkleid der indischen Männer

Gegenstand

Der Begriff „dhoti“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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) einer knapp 5m hohen Skulptur des Bodhi·sattva

Maitreya मैत्रेय (skt., m.)

„Der Freundliche, der Liebevolle“, Buddha der Zukunft (jap. Miroku 弥勒)

Buddha

Der Begriff „Maitreya“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

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, des „Buddhas der Zukunft“, zu finden. Die Bilder ent·stam·men dem Web-Projekt Indian and Tibetan Buddhist Art von Christian Luczanits & Jaros·lav Pon·car und wur·den mit freund·licher Ge·neh·mi·gung der Au·toren hier re·pro·du·ziert. Luczanits schreibt in der Ein·lei·tung zur Bil·der·serie von Bud·dhas Leben:

The depiction of the legend on Maitreya’s dhoti is a unique inter·pre·tation of the Bud·dha’s life that not only in·cor·po·rates the dif·ferent authori·tative tradi·tions but also success·fully hints to·wards the true nature of the Bud·dha in Maha·yana. The life of a Bud·dha is nothing else than the mar·vellous dress of a super-human, namely Mai·treya, who is himself an emana·tion of the true nature of a Bud·dha re·presented as Vairocana in his crown.4

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14
Königin Maya hält sich während der Geburt des Buddha an den Zweigen eines Baumes fest.
Indien. Christian Luczanits & Jaroslav Poncar, 1984 (mit freundlicher Genehmigung).
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Siddhartha, der historische Buddha (auch Shakyamuni; jap. Shaka Nyorai), verlässt erstmals seine Geburtsstätte, den Königspalast, um die legändären Vier Ausfahrten zu machen.
Indien. Christian Luczanits & Jaroslav Poncar, 1984 (mit freundlicher Genehmigung).
(li.) Geburt Buddhas; (re.) Siddhartha verlässt erstmals den Königspalast
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Siddhartha treibt die Askese soweit, dass er nur die Kleider von Toten als Schutz vor der Witterung akzeptiert.
Indien. Christian Luczanits & Jaroslav Poncar, 1984 (mit freundlicher Genehmigung).
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Siddhartha ist während der Meditation unter dem bodhi-Baum Verführungen und Einflüsterungen ausgesetzt.
Indien. Christian Luczanits & Jaroslav Poncar, 1984 (mit freundlicher Genehmigung).
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Der historische Buddha Shakyamuni hält seinen Schülern Lehrreden.
Indien. Christian Luczanits & Jaroslav Poncar, 1984 (mit freundlicher Genehmigung).
Askese, Meditation und Predigt des Buddha

Borobudur

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Borobudur [Borobudur (skt.) größtes buddhistisches Monument in Java, Indonesien, in Gestalt eines dreidimensionalen Mandala] gilt als das größte buddhistische Monu·ment weltweit (s. Pagoden und Stupas außerhalb Japans. Es befin·det sich auf der Insel Java, die einst ein wich·tiges Binde·glied auf dem Seeweg von Indien nach China dar·stellte. Java wurde im 8. und 9. Jh. von der buddhis·tischen Sailendra Dynastie beherrscht, die für die Er·rich·tung des Monu·ments ver·antwort·lich ist. Es handelt sich um ein be·geh·bares, drei·dimensio·nales Mandala [maṇḍala (skt.) मण्डल „Kreis“, schematische Darstellung der kosmischen Ordnung (jap. mandara 曼荼羅)], ein Berg aus Skulp·turen, der die buddhis·tische Welt als Ganzes re·präsen·tiert. Jede Fläche des Monu·ments ist mit Reliefs dekoriert, die u.a. das Leben des histori·schen Buddha zum Inhalt haben.

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19 Beginn der Askese des Buddha
Am Beginn seiner Askese schneidet sich Siddhartha, der zukünftige Buddha, das Haupthaar ab. Wandrelief aus Borobudur.
9. Jh. The Life of the Buddha (Lalitavistara) from Borobudur, Bhante Anandajoti.
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20 Meditation und Verführung des Buddha
Während seiner Meditation versuchen die Töchter des dämonischen Mara, den zukünftigen Buddha zu verführen und so von seinem Erlösungsweg abzubringen. Wandrelief aus Borobudur.
9. Jh. The Life of the Buddha (Lalitavistara) from Borobudur, Bhante Anandajoti.
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21 Erste Predigt des Buddha
Buddha während seiner ersten Predigt in Benares. Wandrelief aus Borobudur.
9. Jh. The Life of the Buddha (Lalitavistara) from Borobudur, Bhante Anandajoti.

Dunhuang

Vorlage:Sidebox3 Die Wüstenoase Dunhuang [Dunhuang (chin.) 敦煌 Oasenstadt an der Seidenstraße zwischen dem Tarim-Becken und China; zumeist von China, aber zeitweise auch von Tibet beherrschtes Handelszentrum; buddhistisches Zentrum mit ausgedehnten Höhlentempeln] stellte für lange Zeit einen wichtigen Knotenpunkt dar, an dem die internationale Handelsroute, die heute als „Seidenstraße“ bekannt ist, in den chinesischen Kulturraum überging. Angeregt durch den Handel entwickelte sich Dunhuang zu einem politischen und kulturellen Zentrum, von dem auch ein wichtiger Impuls der buddhistischen Missionierung Chinas ausging. Von der buddhistischen Kultur Dunhuangs, die während der Tang [Tang (chin.) chin. Herrschaftsdynastie, 618–907]-Zeit ihren Höhepunkt erlebte, zeugen unter anderem die zahlreichen Felsentempel, die sog. Tausend-Buddha-Höhlen, die Jahrhunderte lang vergessen und erst Anfang des 20. Jahrhunderts von westlichen und japanischen Archäologen wiederentdeckt wurden. Die in Dunhuang erhaltenen Texte und Bilder stellen auch für den japanischen Buddhismus wichtige Quellen dar.

Im British Museum befinden sich u.a. diverse Tang [Tang (chin.) chin. Herrschaftsdynastie, 618–907]-zeitlich Stoffbanner aus Dunhuang, auf denen das Leben Buddhas dargestellt ist.

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22 Buddhas Geburt
Zwei Szenen von Buddhas Geburt, nämlich die Waschung des Babies und die ersten Schritte. Die Geburt selbst (aus der rechten Taille seiner Mutter) ist hier nicht dargestellt. Die Waschung wird von neun nagas überwacht, die hier als chinesische Drachen dargestellt sind.
Tang-Zeit, 9. Jh. The British Museum.
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23 Buddhas Ausfahrten
Prinz Siddhartha, der zukünftige Buddha, begegnet auf seinen sog. Vier Ausfahrten erstmals dem menschlichen Leid, in Form von Alter, Krankheit, Tod und Askese, was ihn schließlich auf den Weg der Entsagung bringt. Das Banner mit zwei Darstellungen dieser Episode trägt die Inschriften „Wie der Prinz die Stadt durch das Osttor verließ und einen Alten sah“ und „Wie der Prinz die Stadt durch das Südtor verließ und einen Kranken sah“. Es gehörte wahrscheinlich zu einem Set von Illustrationen zu Buddhas Leben.
Tang-Zeit. The British Museum.

Verweise

Verwandte Themen

Fußnoten

  1. Laut einer tradi·tio·nellen Da·tie·rung lebte Bud·dha von 563–483 v.u.Z. Diese ge·nauen An·ga·ben wer·den heute aller·dings in Zwei·fel ge·zo·gen.
  2. Der Pali-Kanon, eine der ältesten Schrif·ten·samm·lun·gen des Bud·dhis·mus, enthält u.a. eine Samm·lung von über 500 Er·zäh·lun·gen zu Bud·dhas Leben, deren Haupt·akzent auf Bud·dhas Leben in frü·he·ren Existenzen liegt. Diese Er·zäh·lun·gen werden als
    Jātaka जातक (skt., n.)

    „Wiedergeburtsgeschichte“, Heiligenlegende des Buddha (jap. Honjōtan 本生譚 oder Honjōkyō 本生経)

    Text

    Der Begriff „Jataka“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

    (Wie·der·ge·burts·ge·schich·ten) be·zeich·net. Oft·mals spielen hier Tiere eine tra·gen·de Rolle, denn der Bud·dha hatte in frü·he·ren Existenzen ja auch nicht-mensch·liche  Formen der Wieder·geburt durch·laufen. Die Bio·gra·phie des his·to·ri·schen Bud·dhas ist jedoch auch in den Jātakas ent·hal·ten und zwar in der Einleitenden Erzählung der Wie·der·ge·burts·ge·schich·ten  (Übersetzung J. Dutoit 1906, Digitalisierung: Volker Junge).
    
  3. Der Ge·rechtig·keit halber muss er·wähnt werden, dass Rahula schluss·end·lich auch in die bud·dhis·tische Or·dens·ge·mein·schaft auf·ge·nom·men wurde. Den·noch ist Bud·dhas kaltes Ver·hält·nis zu sei·nem Sohn als Bei·spiel der so·ge·nann·ten „Haus·losig·keit“, also der be·wuss·ten Ab·kehr von Haus und Fa·mi·lie des idea·len bud·dhis·ti·schen Mönchs an·zu·sehen.
  4. Christian Luczanits, http://www.luczanits.net/sites/Alchi/Sumtsek.html (Okt. 2016).

Internetquellen

Siehe auch Internetquellen


Letzte Überprüfung der Linkadressen: Sept. 2016

Literatur

Siehe auch Literaturliste

Heinz Bechert, Der Buddhismus in Süd- und Südostasien: Geschichte und Gegenwart. Stuttgart: Kohlhammer, 2013. [Hg. Ernst Steinkellner.]
Axel Michaels, Buddha: Leben, Lehre, Legende. München: C. H. Beck, 2011.
Vincent Tournier, John Strong, „Shakyamuni: South Asia“. In: Jonathan Silk, Richard Bowring, Vincent Eltschinger, Michael Radich (Hg.), Brill's Encyclopedia of Buddhism, Vol. 2, Lives. Leiden: Brill, 2019, 3–38.
* Buddhacarita (Taten des Buddha), Aśvaghoṣa (2. Jh. u.Z.)
Übersetzung der chin. Version aus dem 5. Jh. durch Charles Willemen, 2010.

Bilder

Quellen und Erläuterungen zu den Bildern auf dieser Seite

  1. ^ 
    Buddha geburt.jpg
    Im Blumengarten von Lumbini erblickt der zukünftige Buddha zum letzten Mal das Licht der Welt. Er wird dabei aus der rechten Seite seiner Mutter geboren, ein Zeichen, dass er die „Unreinheit“ der Geburt nicht erfahren hat.
    Muromachi-Zeit, 15. Jh. Metropolitan Museum of Art, New York.
  2. ^ 
    Ausfahrt ingakyo.jpg
    Prinz Siddhartha, der zukünftige Buddha, verlässt den Palast seines Vaters und begegnet einem Kranken. Nach weiteren Begegnungen mit einem Alten, einem Toten und einem Asketen beschließt er, selbst Asket zu werden.

    Die Illustration stammt aus einer der ältesten illustrierten Versionen der Buddha-Vita aus der der Nara-Zeit.
    Nara-Zeit, 8. Jh. Bunka Isan.

  3. ^ 
    Asket ingakyo.jpg
    Prinz Siddhartha, der zukünftige Buddha, verlässt den Palast seines Vaters und begegnet einem Asketen. Zuvor hat er erstmals einen Alten, einen Kranken und einen Toten gesehen und verstanden, das alle irdische Existenz auf Leid hinausläuft. Er beschließt nun, selbst Asket zu werden.

    Die Illustration stammt aus einer der ältesten illustrierten Versionen der Buddha-Vita aus der der Nara-Zeit.
    Nara-Zeit, 8. Jh. Nara National Museum.

  4. ^ 
    Askese ingakyo.jpg
    Prinz Siddhartha übt sechs Jahre lang strengste Askese.
    Kamakura-Zeit, 13. Jh. Museum of Fine Art, Boston.
  5. ^ 
    Ingakyo meditation.jpg
    Am Ende seiner Lehrjahre meditiert Buddha, um schließlich die volle Erleuchtung zu erfahren. In dieser Zeit wird er von diversen Versuchungen durch den Dämon Mara heimgesucht. Auf dem Bild sind links die Töchter des Mara zu sehen, die ihn verführen sollen, während rechts die Krieger des Mara erfolglos auf den Buddha schießen: Die Pfeile werden einfach umgeleitet.
    Kamakura-Zeit, 13. Jh. Museum of Fine Arts, Boston.
  6. ^ 
    Versuchungen ingakyo.jpg
    Am Ende seiner Lehrjahre meditiert Buddha, um schließlich die volle Erleuchtung zu erfahren. In dieser Zeit wird er von diversen Versuchungen durch den Dämon Mara heimgesucht. In dieser Version des Inga-kyō sind die Bestien, die dabei zum Einsatz kommen, besonders drastisch ausgeführt.
    Kamakura-Zeit, 13. Jh. Metropolitan Museum of Art.
  7. ^ 
    Buddha predigt ingakyo.jpg
    Flankiert von seine Schülern (erkennbar am geschorenen Haupt) predigt Buddha zu frommen Laien.
    Nara-Zeit, 8. Jh. Metropolitan Museum of Art.
  8. ^ 
    Devadatta hokusai.jpg
    Das Bild stammt aus einem Buch mit Legenden aus Buddhas Leben. Es zeigt Buddha, umgeben von mehreren Jüngern und im Vordergrund Buddhas Gegenspieler, seinen Cousin Devadatta, der aus Eifersucht diverse Anschläge auf Buddhas Leben unternahm. Das Bild trägt folgende Inschrift: „Devadatta, der dem Welt-Heiligen [Buddha] schaden wollte, wie er bei lebendigem Leib in die Hölle stürzt.“
    Werk von Katsushika Hokusai. Edo-Zeit. Waseda University Library.
  9. ^ 
    Nehanzu.jpg
    Bei Buddhas Tod, der gleichzeitig seinen Eintritt ins Nirvana bedeutet, klagen nicht nur seine menschlichen Schüler. Auch diverse Schutzgottheiten können sich vor Schmerz kaum fassen. Lediglich die edlen Bodhisattvas sind in der Lage, ihre Gefühle im Zaum zu halten.
    Kamakura-Zeit, 14. Jh. Metropolitan Museum of Art, New York.
  10. ^ Buddha geburt gandhara.jpg 
  11. ^ 
    Ausfahrt gandhara.jpg
    Prinz Siddhartha verlässt heimlich den Palast seines Vaters, um die reale Welt kennen zu lernen. Dies ist ihm u.a. mit Hilfe von Halbgöttern möglich, die die Hufe seines Pferdes halten, damit kein Lärm entsteht.
    Gandhara, Loriyan Tangai; Kushan-Periode, 2 Jh. u.Z. Bildquelle: Japan Times.
  12. ^ 
    Sarnath kushan metny.jpg
    Buddhas erste Predigt im sog. Hirschpark von Sarnath. Als nackter, Herkules-artiger Leibwächter (mit Knüppel) ist Vajrapani hinter dem Buddha zu sehen. Diese graeco-romanische Figur ist typisch für die frühe buddhistische Ikonographie. Das Rad in Buddhas rechter Hand symbolisiert die Lehre des Buddhismus.
    Kushan Periode, 3. Jh. Metropolitan Museum of Art.
  1. ^ 
    Parinirvana gandhara.jpg
    Greaco-buddhistische Darstellung von Buddhas Ableben (parinirvana); obwohl Buddha friedlich entschlafen ist, sind seine Anhänger außer sich vor Schmerz. Lediglich die Figur am Fußende des Buddha trägt die Szene mit Fassung. Es ist dies der Buddha-Schüler Kashyapa, der Buddhas Lehre verstanden hat. Die Darstellung entspricht der Schilderung von Buddhas Ableben im Mahaparinirvana Sutra. In späteren Darstellungen des Mahayana Buddhismus ist der Kontrast im Ausdruck des Schmerzes beibehalten worden, doch nehmen Bodhisattvas die Rolle der gefassten Trauernden ein, während die Buddha-Jünger typischerweise verzweifeln. (Vgl. Nehanzu.jpg.)
    Kushan-Periode, Gandhara, 2. Jh. u.Z. Sotherby's.
  2. ^ 
    Alchi buddha birth.jpg
    Königin Maya hält sich während der Geburt des Buddha an den Zweigen eines Baumes fest.
    Indien. Christian Luczanits & Jaroslav Poncar, 1984 (mit freundlicher Genehmigung).
  3. ^ 
    Alchi buddha excursion.jpg
    Siddhartha, der historische Buddha (auch Shakyamuni; jap. Shaka Nyorai), verlässt erstmals seine Geburtsstätte, den Königspalast, um die legändären Vier Ausfahrten zu machen.
    Indien. Christian Luczanits & Jaroslav Poncar, 1984 (mit freundlicher Genehmigung).
  4. ^ 
    Alchi buddha ascetism.jpg
    Siddhartha treibt die Askese soweit, dass er nur die Kleider von Toten als Schutz vor der Witterung akzeptiert.
    Indien. Christian Luczanits & Jaroslav Poncar, 1984 (mit freundlicher Genehmigung).
  5. ^ 
    Alchi buddha seduction.jpg
    Siddhartha ist während der Meditation unter dem bodhi-Baum Verführungen und Einflüsterungen ausgesetzt.
    Indien. Christian Luczanits & Jaroslav Poncar, 1984 (mit freundlicher Genehmigung).
  6. ^ 
    Alchi buddha predigt.jpg
    Der historische Buddha Shakyamuni hält seinen Schülern Lehrreden.
    Indien. Christian Luczanits & Jaroslav Poncar, 1984 (mit freundlicher Genehmigung).
  7. ^ 
    Borobudur beginn der askese.jpg
    Am Beginn seiner Askese schneidet sich Siddhartha, der zukünftige Buddha, das Haupthaar ab. Wandrelief aus Borobudur.
    9. Jh. The Life of the Buddha (Lalitavistara) from Borobudur, Bhante Anandajoti.
  8. ^ 
    Borobudur verfuehrung.jpg
    Während seiner Meditation versuchen die Töchter des dämonischen Mara, den zukünftigen Buddha zu verführen und so von seinem Erlösungsweg abzubringen. Wandrelief aus Borobudur.
    9. Jh. The Life of the Buddha (Lalitavistara) from Borobudur, Bhante Anandajoti.
  9. ^ 
    Borobudur erste predigt.jpg
    Buddha während seiner ersten Predigt in Benares. Wandrelief aus Borobudur.
    9. Jh. The Life of the Buddha (Lalitavistara) from Borobudur, Bhante Anandajoti.
  10. ^ 
    Buddha geburt dunhuang.jpg
    Zwei Szenen von Buddhas Geburt, nämlich die Waschung des Babies und die ersten Schritte. Die Geburt selbst (aus der rechten Taille seiner Mutter) ist hier nicht dargestellt. Die Waschung wird von neun nagas überwacht, die hier als chinesische Drachen dargestellt sind.
    Tang-Zeit, 9. Jh. The British Museum.
  11. ^ 
    Departure dunhuang.jpg
    Prinz Siddhartha, der zukünftige Buddha, begegnet auf seinen sog. Vier Ausfahrten erstmals dem menschlichen Leid, in Form von Alter, Krankheit, Tod und Askese, was ihn schließlich auf den Weg der Entsagung bringt. Das Banner mit zwei Darstellungen dieser Episode trägt die Inschriften „Wie der Prinz die Stadt durch das Osttor verließ und einen Alten sah“ und „Wie der Prinz die Stadt durch das Südtor verließ und einen Kranken sah“. Es gehörte wahrscheinlich zu einem Set von Illustrationen zu Buddhas Leben.
    Tang-Zeit. The British Museum.

Glossar

Namen und Fachbegriffe auf dieser Seite

  • Ajātaśatru (skt.) अजातशत्रु ^ König v. Magadha in Nord-Indien (r. 491-461 v.u.Z.) (jap. Ajase 阿闍世)
  • Alchi (skt.) अल्ची ^ buddhistisches Kloster in Ladakh, Indien
  • Anan 阿難 ^ Schüler des Buddha (skt. Ananda)
  • Ānanda (skt.) आनन्द ^ „Freude“, Schüler des Buddha (jap. Anan 阿難)
  • Arhat (skt.) अर्हत् ^ buddhistische Heiligenfigur; höchste Stufe des Menschseins vor dem Austritt aus dem Geburtenkreislauf (jap. rakan)
  • Avalokiteśvara (skt.) अवलोकितेश्वर ^ „Herr, der [die Welt] unten wahrnimmt“, Bodhisattva (jap. Kannon 観音 oder Kanzeon 観世音)
  • Bimbisāra (skt.) बिम्बिसार ^ bedeutender König des Reiches von Magadha zu Lebzeiten des Buddha (jap. Binbasara 頻婆娑羅)
  • Bodhgayā (skt.) बोध्गया ^ „Ort der Erleuchtung“, Ort, an dem Buddha seine Erleuchtungserfahrung hatte (jap. Buddagaya 仏陀伽邪)
  • bodhi (skt.) बोधि ^ „Erwachen, Erleuchtung“ (jap. bodai 菩提)
  • Bodhisattva (skt.) बोधिसत्त्व ^ „Erleuchtetes Wesen“, Vorstufe zur vollkommenen Buddhaschaft (jap. bosatsu 菩薩)
  • Borobudur (skt.) ^ größtes buddhistisches Monument in Java, Indonesien, in Gestalt eines dreidimensionalen Mandala
  • Brahmā (skt.) ब्रह्मा ^ einer der drei hinduistischen Hauptgottheiten, auch Brahman; davon abgeleitet: Brahmanen (Priester) (jap. Bonten 梵天)
  • brāhmaṇa (skt.) ब्राह्मण ^ Angehöriger der obersten indischen Priesterkaste; Brahmane, Brahmin (jap. baramon 婆羅門)
  • Buddha (skt.) बुद्ध ^ „Der Erleuchtete“ (jap. butsu, hotoke 仏 oder Budda 仏陀)
  • Buddhacarita (skt.) बुद्धचरितम ^ „Taten des Buddha“, Lebensbeschreibung des historischen Buddha von Ashvaghosha aus dem 2. Jh. u.Z.
  • Chan (chin.) 禅 ^ jap. Zen, wtl. Meditation; chin. Bez. des Zen Buddhismus
  • Daikashō 大迦葉 ^ Schüler Buddhas (skt. Mahakashyapa)
  • deva (skt.) देव ^ „Gottheit“, oberste Klasse indischer Götter (jap. -ten 天 oder tenbu 天部)
  • Devadatta (skt.) देवदत्त ^ „Gottesgeschenk“, Cousin und Gegenspieler des Buddha (jap. Daibadatta 提婆達多)
  • dhoṭī (skt.) धोटी ^ traditionelles Beinkleid der indischen Männer
  • Dunhuang (chin.) 敦煌 ^ Oasenstadt an der Seidenstraße zwischen dem Tarim-Becken und China; zumeist von China, aber zeitweise auch von Tibet beherrschtes Handelszentrum; buddhistisches Zentrum mit ausgedehnten Höhlentempeln
  • Gandhāra (skt.) गन्धार ^ Königreich im heutigen Pakistan bzw. gleichnamige Stadt (auch Purushapura, heute Peshavar); nach den griechischen Eroberungen unter Alexander dem Großen unter dem Einfluss der hellenistischen Kultur, später, im 1.–3. Jh. u.Z. Hauptstadt des buddhistischen Kushana Reichs; frühes Zentrum der buddhistischen Kunst
  • Gautama (skt.) गौतम ^ Eigennamen des historischen Buddha; Pali: Gotama (jap. Kudon 瞿曇)
  • Gṛdhrakūṭa (skt.) गृध्रकूट ^ „Geiergipfel“, indischer Berg bei Rajagrha (Rajgir), auf dem Buddha predigte (jap. Ryōjusen 霊鷲山)
  • Hannya shingyō 般若心経 ^ „Herz Sutra der vollkommenen Weisheit“
  • Hoke-kyō 法華経 ^ Lotos Sutra; skt. Saddharma pundarika sutra; jap. auch Hokkekyō oder Myōhō renge kyō; zählt zu den einflussreichsten Texten des Mahayana-Buddhismus, älteste Fassungen dürften im ersten Jh. v.u.Z. entstanden sein.
  • Indra (skt.) इन्द्र ^ hohe indische Gottheit, vergleichbar mit Zeus/Jupiter (jap. Taishaku-ten 帝釋天)
  • Inga-kyō 因果経 ^ „Sutra von Ursache und Wirkung (=Karma)“; eig. Kako genzai inga-kyō 過去現在因果経 (Sutra von Ursache und Wirkung in Vergangenheit und Gegenwart, chin. Guoqu xian zaiyin guo jing) oft auch E-ingakyō 絵因果経 (Illustriertes Sutra von Ursache und Wirkung); Lebensbeschreibung des historischen Buddha; erstmals greifbar in chin. Übersetzung durch Gunabhadra, Mitte 5. Jh.
  • Kannon 観音 ^ auch Kanzeon 観世音, wtl. der den Klang der Welt erhört; skt. Avalokiteśvara; chin. Guanyin; als Bodhisattva des Mitleids bekannt
  • Karma (skt.) कर्म ^ „Tat“, auch „konsequente Folge“; moralische Bilanz der gesetzten Handlungen (jap. 業)
  • Kosala (skt.) कोसल ^ Geburtsland des Buddha Shakyamuni
  • Kuśīnagara (skt.) कुशीनगर ^ Ort von Buddhas Ableben (jap. Kushinagara 拘尸那愒羅)
  • Lumbinī (skt.) लुम्बिनी ^ Geburtsort des Gautama Siddhartha (Buddha Shakyamuni). (jap. Ranbini 藍毘尼)
  • Magadha (skt.) मगध ^ Nordostindisches Königreich das im 6. bis 4. Jh. v.u.Z. seine Blütezeit erreichte
  • Mahākāśyapa (skt.) महाकाश्यप ^ Schüler Buddhas (jap. Daikashō 大迦葉)
  • Mahāyāna (skt.) महायान ^ „Großes Fahrzeug“, buddhistische Richtung (jap. daijō bukkyō 大乗)
  • Maitreya (skt.) मैत्रेय ^ „Der Freundliche, der Liebevolle“, Buddha der Zukunft (jap. Miroku 弥勒)
  • maṇḍala (skt.) मण्डल ^ „Kreis“, schematische Darstellung der kosmischen Ordnung (jap. mandara 曼荼羅)
  • Māra (skt.) मार ^ Dämon des Bösen, eine Art Äquivalent des Satans im Buddhismus (jap. Mara 魔羅)
  • Maudgalyāyana (skt.) मौद्गल्यायन ^ Schüler des Buddha; mit übersinnlichen Fähigkeiten begabt, war es ihm möglich, die Unterwelt zu besuchen; in ostasiatischen Versionen seiner Legende errettet er dort seine Mutter (jap. Mokuren 目連)
  • Māyā (skt.) माया ^ Mutter des Buddha Shakyamuni
  • Mokuren 目連 ^ Schüler des Buddha; skt. Maudgalyayana; errettet seine Mutter aus der Hölle
  • mudrā (skt.) मुद्रा ^ „Siegel“, Gebetsgeste (jap. inzō 印相)
  • Nara 奈良 ^ Hauptstadt und Sitz des Tennō, 710–784 (= Nara-Zeit); auch: Heijō-kyō
  • Nirvāṇa (skt.) निर्वाण ^ „Erloschen, ausgelöscht“, Ort der Erlösung von allem Leid, absolutes Jenseits (jap. Nehan 涅槃)
  • Pāḷi (skt.) पाळि ^ mittelindische Sprache, eng verwandt mit dem Sanskit; Sprache der frühesten kanonischen Texte des Buddhismus
  • Prajapatī (skt.) प्रजापती ^ Tante und Ziehmutter des Buddha Shakyamuni; zugl. Name einer vedischen Gottheit
  • Rāhula (skt.) राहुल ^ Sohn des Buddha; einer gängigen Auslegung zufolge bedeutet der Name „Fessel“, „Hindernis“ (jap. Ragora 羅睺羅)
  • Rājagṛha (skt.) कोसल ^ Hauptstadt von Magadha und Ort des ersten buddhistischen Konzils, kurz nach dem Ableben Buddhas; heute Rajgir
  • saṃgha (skt.) संघ ^ „(Mönchs-)Gemeinde“ (jap. 僧 oder sōgya 僧伽)
  • sara sōju 沙羅双樹 ^ die beiden Shala-Bäume (unter denen Buddha sein Leben aushauchte)
  • Sārnāth (skt.) सार्नाथ् ^ Stadt im indischen Bundesstaat Uttar Pradesh, 10 km nördlich von Benares (Varanasi), bekannt für den Dhamek Stupa, eines der ältesten buddhistischen Grabmonumente
  • Śailēndra (skt.) शैलेंद्र ^ „Indra der Berge“, Name einer buddhistischen Königsdynastie der Insel Java, 8.–9. Jh.
  • Śākyamuni (skt.) शाक्यमुनि ^ „Der Weise des Shakya-Klans“, buddhistischer Name des historischen Buddha (Gautama Siddhartha) (jap. Shaka 釈迦 oder Shakamuni 釈迦牟尼)
  • Śāriputra (skt.) शारिपुत्र ^ Hauptschüler des Buddha (jap. Sharihotsu 舎利佛)
  • Śuddhodana (skt.) शुद्धोदन ^ Vater von Buddha Shakyamuni, König in Nord-Indien (jap. Jōbon-ō 浄飯王)
  • Siddhārtha (skt.) सिद्धार्थ ^ Eigennamen des historischen Buddha, Shakyamuni (jap. Shiddatta 悉達多)
  • stūpa (skt.) स्तूप ^ „Hügel“, Grabmonument (jap. 塔 oder sotoba 卒塔婆)
  • Sujātā (skt.) सुजाता ^ „Die Wohlgeborene“, Magd, die Buddha eine Schale Milchreis darbrachte
  • Tang (chin.) 唐 ^ chin. Herrschaftsdynastie, 618–907
  • Theravāda (pali) थेरवाद ^ „Schule der Ordensälteren“, buddhistische Richtung (hier in Pali angegeben; skt: Sthaviravada) (jap. jōzabu bukkyō 上座部仏教)
  • Tripiṭaka (skt.) त्रिपिटक ^ „Drei Körbe“, kanonische Schriften des Buddhismus (jap. Sanzō 三蔵)
  • Vaiśālī (skt.) वैशाली ^ Ort des 2. buddhistischen Konzils; Ort eines berühmten buddhistischen Grabmonuments (stupa)
  • Vimalakīrti (skt.) विमलकीर्ति ^ „Glänzender Ruhm“, Reicher Kaufmann und Laienanhänger, Held eines eigenen Sutras (jap. Yuima 維摩)
  • Yaśodharā (skt.) यसोधरा ^ „Die den Ruhm erhält“, Ehefrau von Siddhartha Gautama (jap. Yashodara 耶輸陀羅)
  • Yuima 維摩 ^ skt. Vimalakirti; reicher Kaufmann und gelehrter Laienschüler des Buddha, Held eines eigenen Sutras

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