Ikonographie/Gluecksgoetter/Hotei
Budai/ Hotei Der „Lachende Buddha“ in China und Japan
Hotei/Maitreya
- Statue, fukujin (vergoldet); Zen-Tempel Manpuku-ji, Kyoto
Bild © Kaiseikun, Panoramio 2006. (Letzter Zugriff: 2016/9/19)
Skulptur des Hotei/Maitreya im Manpuku-ji, dem Haupttempel des Ōbaku-Zen.
Japanischer Hotei
- Schnitzerei (okimono), fukujin (Elfenbein) von Ryūba. Frühes 20. Jh.; Höhe: 12 cm
Bild © buddhamuseum.com. (Letzter Zugriff: 2016/9/19)
Skulptur des japanischen Hotei
Portrait eines modernen Budai
- Statue, fukujin; im kalifornischen Chan Tempel Hsi-Lai
Bild © Aaron Logan, 2004. (Letzter Zugriff: 2016/8)
Budai und die 16 Arhats
- Felsskulptur, fukujin. Südliche Song-Zeit, 1126–1279; Ling-yin Tempel, Hangzhou, China
Bild © Bernhard Scheid, 2009
Die berühmteste Statue der Feilaifeng-Felsskulpturen an einem der ältesten Tempel Chinas, dem Chan (Zen) Tempel der Ruhenden Seele (Lingyin Tempel). Budai (Maitreya, Buddha der Zukunft) ist hier inmitten der Sechzehn Arhats dargestellt (die bis zu seinem Erscheinen auf Erden nicht ins Nirvana eintreten dürfen). Die Statue belegt, dass die Ikonographie des Budai/ Hotei schon seit dem 13. Jahrhundert mehr oder weniger gleichbleibend überliefert wird.
Budai
- Felsskulptur, fukujin, Detail; Ling-yin Tempel in Hangzhou, China
Bild © Libby Santella, flickr 2005. (Letzter Zugriff: 2016/8)
Felsskultpur des Budai
Hotei
- Statue, fukujin (Stein); Jôchi-ji, Kamakura
Bild © Bernhard Scheid, 2007
Nicht zufällig findet sich auch diese volkstümliche Darstellung Hoteis in einem der großen Zen-Tempel Kamakuras. Sein glücksbringender Bauch und auch der Finger, der eigentlich auf den Mond zeigen sollte, sind merklich abgegriffen.
Hotei
- Zeichnung, fukujin (Papier, Tusche) von Hakuin (1686–1769)
Hotei beim Betrachten der Mondspiegelung im Wasser. Ein beliebtes Motiv der Zen-Malerei.
Hotei
- Holzschnitt, fukujin von Tsukioka Yoshitoshi (1888)
Bild © Kichū shogazō database. (Letzter Zugriff: 2016/9/19)
Hotei, hier auf den Mond zeigend.
Hotei
- Hängerollbild, fukujin (Papier, Farbe, Tusche). Muromachi-Zeit, 1479; 149,9 x 63,5 cm
Bild © Museum of Fine Arts, Boston. (Letzter Zugriff: 2016/9/19)
Hotei beschenkt ein chinesisches Kind (karako). Das Gedicht ist von Osen Keisan (1429–1493) signiert.
Hotei
- Statue, fukujin (Holz); Yamadera, Yamagata, N-Japan
Bild © Neil Thomas, 2003. (Letzter Zugriff: 2011/7)
Hotei, hier mit Kindern. Wie man sieht, bringt es Glück, seinen Bauch zu streicheln.
Im China der Sung Zeit lebte der sagenumwobene Bettelmönch Qici, besser bekannt unter seinem Spitznamen Budai („Jutesack“; auch Pu-tai; jap. HoteiHotei 布袋 Glücksgott; Manifestation von Bodhisattva Maitreya; chin. Budai ArhatsBishamon-tenBodhidharmaGluecksgoetter). Budai war missgestaltet und dickbäuchig, stotterte und schlief ein, wo immer er hinfiel. Aber er war auch magisch begabt. Auf seinem Körper blieb der Schnee nicht liegen und er konnte den Regen und andere Dinge vorhersagen. Er war mit jeder Nahrung zufrieden, nahm dankbar alle Spenden, die man ihm gab, und hortete sie in seinem Sack. Er soll 916, nach einer anderen Version zwischen 901 und 904, gestorben sein. Von Budai ist folgender Vers überliefert:
Oh Maitreya, wahrer Maitreya! Du besitzt unzählige Formen.
Du zeigst Dich beständig den Menschen, aber die Menschen erkennen Dich nicht.
Zitiert nach Charles Muller, Digital Dictionary of Buddhism

Seidenbild aus der Kamakura Zeit, Chôgen-ji, Obama City.
Bildquelle: Wakasa Obama no dejitaru bunkazai. [2010/8]
Der von Budai angesprochene Maitreya (jap. MirokuMiroku 弥勒 Bodhisattva Maitreya, „Buddha der Zukunft“ En no GyojaHachimanDaibutsu StatuenHonji suijakuGluecksgoetter... mehr) ist im indischen und tibetischen Buddhismus eine Art Messias-Figur. Als Bodhisattva der neunten Stufe residiert er im Tusita-Himmel, dem vierten und höchsten Himmel der Devas, in dem alle Buddhas vor ihrer letzten Wiedergeburt leben. Am Ende des gegenwärtigen Weltzeitalters soll er die 10. Stufe, also die vollendete Buddhaschaft erlangen und dabei alle, die an ihn glauben, erretten. Deshalb wird er auch als „Buddha der Zukunft“ apostrophiert.
Aus Budais Vers spricht aber die Hoffnung, dass es gar nicht nötig ist, so lange zu warten, da Maitreya im Grunde schon überall zugegen ist. Es kommt nur darauf an, dies auch zu erkennen. Vielleicht ist dieser dem Budai zugeschriebene Gedanke auch der Grund, warum man ihn selbst im Lauf der Zeit als Inkarnation des Bodhisattva Maitreya ansah. In jedem Fall mahnt die Legende des Budai, nicht vorschnell nach dem äußeren Anschein zu urteilen und weist daraufhin, dass gerade die einfachsten Mönche am ehesten dem Ideal des Buddha entsprechen.
Der Kult des Budai wurde vor allem durch den Chan/Zen Buddhismus maßgeblich voran getrieben. Er fand in Budai jene „ausgeflippte“, weltabgewandte Exzentrik, die auch im Taoismus verehrt wird und die uns in verschiedenen legendären Figuren des Chan/Zen begegnet. Katsushika Hokusai hat in seinen Manga diese Verehrung satirisch überspitzt dargestellt, indem er Hotei als verfetteten Tempelgott auf dem Stuhl eines Zen-Abtes portraitiert.

Hotei als Tempelgott des Zen. Satirische Darstellung von Katsushika Hokusai, Hokusai manga, Band 5.
Bildquelle: Muian [2010/10]
Die Figur des dickbäuchigen „Lachenden Buddhas“ ist aber weit über den Zen hinaus Bestandteil der Volksreligion in China und Japan geworden. In China wirbt Budai in Restaurants um Kunden, in Japan hat Hotei die konfessionellen Grenzen zum Shinto überschritten, und wird im Ensemble der Sieben Glücksgötter auch als eine Art kamikami 神 Gottheit; im engeren Sinne einheimische oder lokale japanische Gottheit, Schreingottheit (s. jinja), Gottheit des Shintō AlltagAhnenkultGluecksbringerKamidanaMatsuri... mehr verehrt.

Fächerbild von Katsushika Hokusai (ca. 1810), Detail.
Bild: Muian [2010/8]
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