Die Sechzehn Arhats

- Hängerollbild, rakan (Farbe auf Seide) von Tai Shan 蔡山. Yuan-Zeit, 14. Jh.; Kongō sanmai-in, Berg Kōya; 113,3 x 53.9cm
Bild © Tokyo National Museum. (Letzter Zugriff: 2016/9/18).
Arhat mit knorrigem Bambusstock im halben Meditationssitz, auf einem Felsen. Indische Physignomie. Laut Inschrift wurde das Bild 1346 von Ashikaga Tadayoshi an das Kloster auf Berg Kōya verschenkt. „Wichtiges Kulturgut“.
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Arhatsarhat अर्हत् höchste Stufe des Menschseins vor dem Austritt aus dem Geburtenkreislauf, jap. rakan Daibutsu StatuenBuddhismus LehreHeiligeBuddhas Leben (jap. arakanarakan 阿羅漢 buddhistische Heilsgestalt; abgeleitet von skt. arhat (oder Arhant); Kurzfom: rakan Heilige bzw. rakanrakan 羅漢 buddhistische Heilsgestalt; Skt. Arhat (oder Arhant); eigentlich: arakan Heian ZeitZenHeilige) sind buddhistische Heilige, die zumeist in Gruppen verehrt werden. In Japan haben sich vor allem die Gruppen der Sechzehn Arhats und der 500 Arhats durchgesetzt, man kennt aber auch Gruppen von vier, achtzehn, tausend oder 1500 Arhats. Die Sechzehner-Gruppe taucht in Ostasien erstmals in einem kurzen Text namens FazhujiFazhuji 法住記 buddh. Text, 654 übersetzt von Xuanzang; „Bericht von der Fortdauer des Dharmas“; jap. Hōjūki (jap. Hōjūki, „Bericht von der Fortdauer des Dharmas“) auf, der 654 von XuanzangXuanzang 玄奘 602–664; berühmter chin. Pilgermönch und buddh. Gelehrter; Autor eines einflussreichen Reiseberichts, der später als „Reise nach dem Westen“ in einen Roman gefasst wurde StupaBishamon-tenDaibutsu StatuenJunishi... mehr auf der Grundlage eines nicht mehr bekannten indischen Originals ins Chinesische übersetzt wurde. Der Text erläutert Namen, Wohnort und Funktion der Sechzehn Arhats.1
Ihre wichtigste Eigenschaft besteht darin, dass sie nach Buddhas Tod physisch in der Welt verbleiben, um seine Lehre korrekt weiter zu verbreiten. Sie zeigen sich dem Fazhuji zufolge oft als einfache Bettelmönche und vervielfachen den karmischen Lohn derer, die ihnen Opfergaben zukommen lassen.
Auf den bildlichen Darstellungen in China, Korea und Japan sind die Arhats meist in Mönchstracht zu sehen, ihre Erscheinung kann jedoch zwischen einem asketischem Einsiedler und einem prunkvollen buddhistischen Würdenträger variieren. Häufig besitzen sie Attribute der Alterswürde (sie existieren ja bereits seit der Zeit des historischen Buddhas), z.B. dichte, lange herabhängende Augenbrauen oder einen knorrigen Stock. Darüber hinaus sind sie aber auch durch runde Augen und große Nasen, starke Körperbehaarung, große Ohrringe und dunkle Haut als indische Brahmanen gekennzeichnet. Manchmal werden diese Merkmale auf grotesk-karikaturhafte Weise übersteigert dargestellt.
Auf dieser Seite werden zunächst die Eckdaten der Arhats anhand einer Bildenzyklopädie der Edo-Zeit kurz vorgestellt. Danach gehe ich auf die verschiedenen Formen der Darstellung ein, die sich grob in wundertätig-erhabene und humorvoll-groteske unterscheiden lassen und hier anhand von repräsentativen Beispielen vorgestellt werden. Die meisten Beispiele stammen aus Zen-Tempeln, da die Arhats vor allem im japanischen ZenZen 禅 chin. Chan, wtl. Meditation; Zen Buddhismus FushimiTempeltoreHeian ZeitZoga... mehr bzw. im chinesischen ChanChan 禅 jap. Zen, wtl. Meditation; chin. Bez. des Zen Buddhismus BodhidharmaStereotype Buddhismus hochgehalten wurden. Die ambivalente Charakterisierung der Arhats, die in den verschiedenen Darstellungsstilen zum Ausdruck kommt, findet sich jedoch bereits in frühen indischen Legenden (in der Tradition des Sthavirayana oder Theravada Buddhismus), wie abschließend anhand der Legenden des Pindola Bharadvaja gezeigt wird.
Arhats im Butsuzō zūi
Im Butsuzō zuiButsuzō zui 仏像図彙 buddh. Bildenzyklopädie von Tosa Hidenobu, 1783. Astrologie, einer Edo-zeitlichen Bildenzyklopädie religiöser Figuren,2 werden die Sechzehn Arhats in einfachen Grafiken dargestellt. Ihr vergleichsweise niederer Rang im buddhistischen Universum drückt sich darin aus, dass sie erst am Ende des umfangreichen Bilderbuchs auftauchen, gefolgt nur noch von einigen anderen buddhistischen Mönchen. Namen und Reihenfolge folgen (bis auf unbedeutende Abweichungen) dem Fazhuji.3 Auch die Wohnorte, zumeist Orte der buddhistischen Kosmologie, sind entsprechend dem klassischen Text angeführt. Dies entspricht, wie sich zeigen wird, der gängigen Arhat-Darstellung. In vielen chinesischen und japanischen Arhat-Portraits ist überdies die Anzahl des Gefolges der jeweiligen Arhats angegeben (das Gefolge besteht aus weiteren Arhats, die allerdings anonym bleiben), die im Butsuzō zui zwar fehlen, in der folgenden Liste aber entsprechend dem Fazhuji in Kammer hinzugefügt sind.
![]() 16 Rakan, 1 & 2.
Darstellung der rakan 1, Batsuradaja Sonja (Pindola Bharadvāja), r., und 2, Kyadakabasha Sonja (Kanakavatsa) Rakan 2 und 1 |
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![]() 16 Rakan, 3 & 4.
Darstellung der rakan 3, Dakabarida Sonja (Kanaka Bharadvāja), r., und 4, Sobinda Sonja (Subinda) Rakan 4 und 3 |
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![]() 16 Rakan, 5 & 6.
Darstellung der rakan 5, Dakora Sonja (Nakula), r., und 6, Badara Sonja (Bhadra) Rakan 6 und 5 |
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![]() 16 Rakan, 7 & 8.
Darstellung der rakan 7, Kari Sonja (Kālika), r., und 8, Butara Sonja (Vajraputra) Rakan 8 und 7 |
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![]() 16 Rakan, 9 & 10.
Darstellung der rakan 9, Jubaka Sonja (Jīvaka), r., und 10, Handaka Sonja (Panthaka) Rakan 10 und 9 |
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![]() 16 Rakan, 11 & 12.
Darstellung der rakan 11, Ragora Sonja (Rāhula)r., und 12, Nagasaina Sonja (Nāgasena) Rakan 12 und 11 |
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![]() 16 Rakan, 13 & 14.
Darstellung der rakan 13, Ingada Sonja (Angaja), r., und 14, Banabashi Sonja (Vanavāsin) Rakan 14 und 13 |
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![]() 16 Rakan, 15 & 16.
Darstellung der rakan 15, Ajita Sonja (Ajita), r., und 16, Chūda Hantaka Sonja (Cūda-Panthaka) Rakan 16 und 15 |
wohnt (mit 1.500 Arhats) auf Berg Juhō-sen 鷲峯山 (Geierberg, Griddhraj Parvat); [Stock und Blume]
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Wie hier in eckiger Klammer verdeutlicht, lassen sich Arhats — ähnlich wie andere buddhistische Figuren — anhand bestimmter Attribute, Begleiter oder Posen (Bettelschale, Stock, Drache, Tiger, Meditation, usw.) von einander unterscheiden. Ein Vergleich mit den folgenden Beispielen zeigt jedoch, dass diese Attribute nicht konsistent an bestimmte Namen gebunden sind, sondern offenbar willkürlich innerhalb der Gruppe verteilt werden. Dies deutet an, dass es — anders als bei Bodhisattvas oder Myōōsmyōō 明王 wtl. Licht-König, auch „Mantra-König“ oder „Weisheits-König“; meist zornvoll dargestellte Schutzgottheit; skt. Vidyaraja Drei Affen — keine verbindlichen ikonographischen Referenzwerke gab. Vielleicht konnten sich die Künstler aus diesem Grund auch mehr Freiheiten bei der Darstellung der Arhats herausnehmen.
Wundertätig-erhabene Arhats
Im vierzehnten Jahrhundert fertigte der Zen-Mönch RyōzenRyōzen 良全 Maler-Mönch des Tōfuku-ji, Kyoto, aktiv 14. Jh. , ein buddhistischer Künstler des Rinzai-Tempels Tōfuku-jiTōfuku-ji 東福寺 Zen-Tempel in Kyōto; 1236 errichtet in Kyōto, ein Set der Sechzehn Arhats an, das man als klassisches Beispiel für die wundertätig-erhabenen Arhats ansehen kann. Er folgte dabei dem sogenannten Ryūmin-Stil (ryūmin-yōryūmin-yō 龍眠様 Stil der Arhat-Darstellung nach Ryūmin ( Li Longmian) ), der auf den chinesischen Meister Li LongmianLi Longmian 李龍眠 chinesischer Maler-Mönch der Song-Zeit, 1049–1106; jap. Ri Ryūmin (1049–1106) zurückgeführt wird.16
Während Longmians Originale in China offenbar nicht mehr erhalten sind, gibt es in Japan eine Reihe von Arhat Darstellungen in seiner Tradition, die bis in die kleinsten Details übereinstimmen.17 Man hielt sich also in Japan offenbar streng an bestimmte chinesische Originale, die möglicherweise von Longmian selbst stammten. Longmians Originale sollen unter anderem von DōgenDōgen Kigen 道元希玄 1200–1253; Begründer des Sōtō Zen; auch Eihei Dōgen. KamakuraZen, dem Begründer des Sōtō Zen, nach Japan gebracht worden sein.18 In der Reihenfolge der Arhats bzw. in ihrer Benennung unterscheiden sich die einzelnen Sets allerdings vollkommen. Dies lässt darauf schließen, dass in Japan nicht bekannt war, welches Motiv Longmian welchem Arhat zuordnete.19

- Hängerollbild, rakan (Farbe auf Seide) von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh.; aus der Serie 16 Arhats des Tōfuku-ji (Heian-ki Higashiyama Sanshō Gokoku Zenji jōjū [jūroku rakan]); 113,3 x 85,2 cm
Bild © Freer/Sackler Collection, Smithonian's Museums of Art, Gift of Charles Lang Freer. (Letzter Zugriff: 2016/9/18).
Arhat (Panthaka), nur mit einem kesa bekleidet, mit Rauchopfergefäß. Ein Mönchsdiener platziert Blumen vor dem Arhat. (In einer ansonsten identischen Parallelserie ist dieser Arhat mit Arhat 14 vertauscht. S. Komazawa University Library.)

- Hängerollbild, rakan (Farbe auf Seide) von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh.; aus der Serie 16 Arhats des Tōfuku-ji (Heian-ki Higashiyama Sanshō Gokoku Zenji jōjū [jūroku rakan]); 113,3 x 85,2 cm
Bild © Freer/Sackler Collection, Smithonian's Museums of Art, Gift of Charles Lang Freer. (Letzter Zugriff: 2016/9/18).
Arhat Jīvaka, als Klosterabt mit Fliegenwedel (hossu). Bekommt von einer himmlischen Schönheit Pfirsiche (ein daoistisches Symbol der Langlebigkeit) serviert.

- Entwurf, rakan (Farbe auf Papier), Detail. Muromachi-Zeit, 14. Jh.; aus der Serie 16 Arhats des Tōfuku-ji (Heian-ki Higashiyama Sanshō Gokoku Zenji jōjū [jūroku rakan]); 115 × 57cm
Bild © Komazawa University Library. (Letzter Zugriff: 2013/9).
Arhat (Panthaka oder Vanavāsin). Detail einer Arhat-Skizze; vgl. Arhat 10 von Ryōzen.

- Entwurf, rakan (Farbe auf Papier), Detail. Muromachi-Zeit, 14. Jh.; aus der Serie 16 Arhats des Tōfuku-ji (Heian-ki Higashiyama Sanshō Gokoku Zenji jōjū [jūroku rakan]); 115 × 57cm
Bild © Komazawa University Library. (Letzter Zugriff: 2013/9).
Arhat (Jivaka). Detail einer Arhat-Skizze; vgl. Arhat 9 von Ryōzen.
- Entwurf, rakan (Farbe auf Papier). Muromachi-Zeit, 14. Jh.; aus der Serie 16 Arhats des Tōfuku-ji (Heian-ki Higashiyama Sanshō Gokoku Zenji jōjū [jūroku rakan]); 115 × 57cm
Bild © Komazawa University Library. (Letzter Zugriff: 2013/9).
Arhat (Pindola Bharadvaja), eine Miniaturpagode mit Buddhafigur hochhaltend. Sitzt auf einem Felsen, im Hintergrund Meer. Möglicherweise Entwurf oder Kopie der gleichnamigen Serie von Ryōzen in der Sammlung Freer, in der dieses Bild fehlt.
- Hängerollbild, rakan (Farbe auf Seide) von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh.; aus der Serie 16 Arhats des Tōfuku-ji (Heian-ki Higashiyama Sanshō Gokoku Zenji jōjū [jūroku rakan]); 113,3 x 85,2 cm
Bild © Freer/Sackler Collection, Smithonian's Museums of Art, Gift of Charles Lang Freer. (Letzter Zugriff: 2016/9/18).
Arhat (Kanakavatsa) mit Fliegenwedel (hossu), mit den Fingern schnippend. In Begleitung eines chinesischen weltlichen Würdenträgers.
- Hängerollbild, rakan (Farbe auf Seide) von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh.; aus der Serie 16 Arhats des Tōfuku-ji (Heian-ki Higashiyama Sanshō Gokoku Zenji jōjū [jūroku rakan]); 113,3 x 85,2 cm
Bild © Freer/Sackler Collection, Smithonian's Museums of Art, Gift of Charles Lang Freer. (Letzter Zugriff: 2016/9/18).
Arhat (Kanaka Bharadvāja), mit Gebetskette auf dem Stuhl eines Klosterabts, begleitet von einem dreiäugigen Dämon.
- Entwurf, rakan (Farbe auf Papier). Muromachi-Zeit, 14. Jh.; aus der Serie 16 Arhats des Tōfuku-ji (Heian-ki Higashiyama Sanshō Gokoku Zenji jōjū [jūroku rakan]); 115 × 57cm
Bild © Komazawa University Library. (Letzter Zugriff: 2013/9).
Arhat (Angaja) mit vajra und Vajra-Glocke (in Ausübung eines esoterischen Rituals), in Begleitung eines Königs oder Generals in prunkvollem Gewand (Rüstung?). Der Begleiter ist von einem grünlichen Flammenkranz umgeben. Möglicherweise Entwurf oder Kopie der gleichnamigen Serie von Ryōzen in der Sammlung Freer, in der dieses Bild fehlt.
- Hängerollbild, rakan (Farbe auf Seide) von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh.; aus der Serie 16 Arhats des Tōfuku-ji (Heian-ki Higashiyama Sanshō Gokoku Zenji jōjū [jūroku rakan]); 113,3 x 85,2 cm
Bild © Freer/Sackler Collection, Smithonian's Museums of Art, Gift of Charles Lang Freer. (Letzter Zugriff: 2016/9/18).
Arhat (Nakula) als Asket mit Fächer, in Begleitung eines jungen Mönchs. Im Hintergrund Mandarinenten.
- Hängerollbild, rakan (Farbe auf Seide) von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh.; aus der Serie 16 Arhats des Tōfuku-ji (Heian-ki Higashiyama Sanshō Gokoku Zenji jōjū [jūroku rakan]); 113,3 x 85,2 cm
Bild © Freer/Sackler Collection, Smithonian's Museums of Art, Gift of Charles Lang Freer. (Letzter Zugriff: 2016/9/18).
Arhat (Bhadra), als greiser Klosterabt mit ringförmiger Gebetskette. Im Hintergrund Blumenvase und Gefäß für Räucherstäbchen. Eine von zwei Figuren der Serie ohne Begleiter.
- Hängerollbild, rakan (Farbe auf Seide) von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh.; aus der Serie 16 Arhats des Tōfuku-ji (Heian-ki Higashiyama Sanshō Gokoku Zenji jōjū [jūroku rakan]); 113,3 x 85,2 cm
Bild © Freer/Sackler Collection, Smithonian's Museums of Art, Gift of Charles Lang Freer. (Letzter Zugriff: 2016/9/18).
Arhat (Kālika) im halben Meditationssitz auf einem Felsen, einen gezähmten Tiger streichelnd. Im Hintergrund eine Kiefer.
- Hängerollbild, rakan (Farbe auf Seide) von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh.; aus der Serie 16 Arhats des Tōfuku-ji (Heian-ki Higashiyama Sanshō Gokoku Zenji jōjū [jūroku rakan]); 113,3 x 85,2 cm
Bild © Freer/Sackler Collection, Smithonian's Museums of Art, Gift of Charles Lang Freer. (Letzter Zugriff: 2016/9/18).
Arhat (Vajraputra) als kräftiger Mann, einen zahmen Drachen streichelnd. Im Hintergrund Wolken.
- Hängerollbild, rakan (Farbe auf Seide) von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh.; aus der Serie 16 Arhats des Tōfuku-ji (Heian-ki Higashiyama Sanshō Gokoku Zenji jōjū [jūroku rakan]); 113,3 x 85,2 cm
Bild © Freer/Sackler Collection, Smithonian's Museums of Art, Gift of Charles Lang Freer. (Letzter Zugriff: 2016/9/18).
Arhat (Rahūla), mit hochgezogenem Bein (Pose der Gelassenheit) auf einem Felsen sitzend; bekommt von einer Gemse (Hirsch?) eine Blume dargereicht. Vom Typus her entspricht dieser Arhat als einziger in dieser Serie einem Han-Chinesen, während er altersmäßig zu den jüngsten zählt.
- Hängerollbild, rakan (Farbe auf Seide) von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh.; aus der Serie 16 Arhats des Tōfuku-ji (Heian-ki Higashiyama Sanshō Gokoku Zenji jōjū [jūroku rakan]); 113,3 x 85,2 cm
Bild © Freer/Sackler Collection, Smithonian's Museums of Art, Gift of Charles Lang Freer. (Letzter Zugriff: 2016/9/18).
Arhat (Nāgasena), eine Schriftrolle lesend. Mit dunkler Haut, auch der Diener mit Kraushaar wirkt indisch oder afrikanisch. Im Hintergrund ein Bananenbaum.
- Entwurf, rakan (Farbe auf Papier). Muromachi-Zeit, 14. Jh.; aus der Serie 16 Arhats des Tōfuku-ji (Heian-ki Higashiyama Sanshō Gokoku Zenji jōjū [jūroku rakan]); 115 × 57cm
Bild © Komazawa University Library. (Letzter Zugriff: 2013/9).
Arhat (Angaja) auf einem Felsen, mit aufgestelltem Bein (Haltung der Gelassenheit), sich einem weißen Löwen zuwendend. Im Hintergrund goldene Wolken. Möglicherweise Entwurf oder Kopie der gleichnamigen Serie von Ryōzen in der Sammlung Freer, in der dieses Bild fehlt.
- Entwurf, rakan (Farbe auf Papier). Muromachi-Zeit, 14. Jh.; aus der Serie 16 Arhats des Tōfuku-ji (Heian-ki Higashiyama Sanshō Gokoku Zenji jōjū [jūroku rakan]); 115 × 57cm
Bild © Komazawa University Library. (Letzter Zugriff: 2013/9).
Arhat (Panthaka oder Vanavāsin) als Wanderasket mit dunkler Haut und langen Fingernägeln, auf einen Stock gestützt. Zur Seite gedreht. Ein Diener rückt einen Schemel vor seinen Hocker. Daneben ein Tisch mit eingewickelter Bettelschale und Blumenvase. Möglicherweise Entwurf oder Kopie der gleichnamigen Serie von Ryōzen in der Sammlung Freer. In dieser ansonsten vollkommen parallelen Serie sind lediglich die Figuren 10 und 14 vertauscht. Allerdings lässt sich in den Skizzen der beiden erkennen, dass die Namen auf eigene Zetteln geschrieben und (nachträglich?) aufgeklebt wurden.
- Hängerollbild, rakan (Farbe auf Seide) von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh.; aus der Serie 16 Arhats des Tōfuku-ji (Heian-ki Higashiyama Sanshō Gokoku Zenji jōjū [jūroku rakan]); 113,3 x 85,2 cm
Bild © Freer/Sackler Collection, Smithonian's Museums of Art, Gift of Charles Lang Freer. (Letzter Zugriff: 2016/9/18).
Arhat (Ajita) auf einem Felsen, mit Edelstein in der Hand. Ein betagter Verehrer in chinesischer Tracht hat ihm den Stein überreicht (oder ist bereit, ihn in Empfang zu nehmen). Im Hintergrund ein Baum.
- Hängerollbild, rakan (Farbe auf Seide) von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh.; aus der Serie 16 Arhats des Tōfuku-ji (Heian-ki Higashiyama Sanshō Gokoku Zenji jōjū [jūroku rakan]); 113,3 x 85,2 cm
Bild © Freer/Sackler Collection, Smithonian's Museums of Art, Gift of Charles Lang Freer. (Letzter Zugriff: 2016/9/18).
Arhat (Cūda Panthaka) mit Kapuze, in einer Höhle meditierend (Meditationsmudra). Europide Gesichtszüge. Das Motiv erinnert an Darstellungen Bodhidharmas.

- Hängerollbild, rakan (Farbe auf Seide) von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh.; aus der Serie 16 Arhats; Tennei-ji 天寧寺, Fukchiyama-shi, Kyoto; 113,3 x 85,2 cm
Bild © [2], Fukuchiyama-shi no bunkazai. (Letzter Zugriff: 2013/11).
Arhat mit hochgezogenem Bein (Pose der Gelassenheit) auf einem Felsen sitzend; bekommt von einer Gemse eine Blume dargereicht.
Wie an diesen Beispielen ersichtlich, betont der Ryūmin-Stil die erhabenen und wundertätigen Eigenschaften der Arhats. Sie sind daher fast immer mit Dienern, Verehrern oder Tierbegleitern dargestellt, die durch ihre geringe Größe den überlegenen Status der Arhats hervorstreichen. Manche Arhats thronen auf Bergen, symbolisiert durch einen Fels als Sitzplatz, andere in prächtigen Tempeln, wieder andere treten als exotische Wanderasketen auf. Auf die Darstellung kostbarer Stoffe und Ziergegenstände wurde viel Wert gelegt. Die zahlreichen Tiere stammen aus Geschichten, in denen die Arhats die Bestien zähmen und zum Vegetarismus bekehren (s.u.).
Zugleich sind die Darstellungen erstaunlich realistisch, was die Physiognomie und Kleidung der Dargestellten betrifft. Longmian (und mit ihm seine Nachfolger) bemühte sich offenbar, die Arhats verschiedenen, ihm bekannten, menschlichen Rassen zuzuordnen, wobei unter den zerfurchten Gesichtern indischer Brahmanen bisweilen europide „Barbaren“ auffallen.20 In vielen Gruppen gibt es aber auch einen jugendlich-attraktiven Arhat, der durch eine ostasiatische Physiognomie charakterisiert ist (s. Abb. rechts).21 Die Kleider und religiösen Utensilien der Arhats bieten einen interessanten Einblick in den Klosteralltag. Die Begleiter wiederum repräsentieren nicht nur verschiedene soziale Gruppen, sondern auch himmlische und dämonische Wesen. Das Set der Sechzehn Arhats bietet daher eine Art Panoptikum der sichtbaren Welt (SamsaraSaṃsāra संसार „Beständiger Fluss“, Kreislauf der Wiedergeburten, Diesseits, jap. Rinne 輪廻 Honji suijakuBuddhismus LehreShakaJenseits) und mag wohl auch exotistische Neugierden seiner Betrachter befriedigt haben.
Humorvoll-groteske Arhats

- Felsskulptur, fukujin. Südliche Song-Zeit, 1126–1279; Ling-yin Tempel, Hangzhou, China
Bild © Bernhard Scheid, 2009.
Die berühmteste Statue der Feilaifeng-Felsskulpturen an einem der ältesten Tempel Chinas, dem Chan (Zen) Tempel der Ruhenden Seele (Lingyin Tempel). Budai (Maitreya, Buddha der Zukunft) ist hier inmitten der Sechzehn Arhats dargestellt (die bis zu seinem Erscheinen auf Erden nicht ins Nirvana eintreten dürfen). Die Statue belegt, dass die Ikonographie des Budai/ Hotei schon seit dem 13. Jahrhundert mehr oder weniger gleichbleibend überliefert wird.
Im süd-chinesischen Hangzhou begegnet man den Arhats22 mehrfach, u.a. auf einer der weitläufigen Felsskulpturen des LingyinLingyin Si 靈隐寺 Chan Tempel in Hangzhou, südwestl. von Shanghai; gegr. 328; wtl. Tempel des ruhenden Geistes; u.a. bekannt für zahlreiche Felsskulpturen Tempels, einem Zentrum des Chan Buddhismus. Sie treten hier als Begleiter eines überdimensionalen „lachenden Buddhas“ auf, der in Japan u.a. als Glücksgott HoteiHotei 布袋 Glücksgott; Manifestation von Bodhisattva Maitreya; chin. Budai Bishamon-tenBodhidharmaGluecksgoetterHotei bekannt ist, vor allem im Zen-Buddhismus aber auch für MaitreyaMaitreya मैत्रेय „Der Freundliche, der Liebevolle“, Buddha der Zukunft, jap. Miroku 弥勒 En no GyojaHachimanDaibutsu StatuenHonji suijaku... mehr, den Buddha der Zukunft, steht. Von den Arhats heißt es ja, dass sie bis zur Buddhawerdung Maitreyas auf Erden verharren. Im Vergleich mit den Arhats des Longmian-Stils fällt ihre heitere, aber beinahe kindlich-naiv wirkende Erscheinung auf, die sich auch auf vielen Darstellungen der „Fünfhundert“ oder „Tausend Arhats“ in Japan beobachten lässt.
Diese humorvolle Form der Arhat-Darstellung wird einem Mönch namens GuanxiuGuanxiu 貫休 buddh. chin. Abt und Maler-Mönch (832–912); auch Chanyue 禅月 (jap. Zengetsu, „Meditationsmond“) genannt (832–912) zugeschrieben, der auch als Chanyue (jap. Zengetsu) bekannt ist. In Japan spricht man daher vom Zengetsu-Stil (zengetsu-yōzengetsu-yō 禅月様 Stil der Arhat-Darstellung nach Zengetsu (→ Guanxiu ) ).

- Hängerollbild, rakan (Farbe auf Seide) von Guanxiu (832–912); Kaiserliches Hofamt (Kunaichō), Tokyo
Bild © Nihon no bijutsu 234 (1985), S. 6, Abb. 6.
Arhat 15 aus einer Serie im Besitz des japanischen Kaiserpalastes, die angeblich von Guanxiu (also aus dem 10. Jh.) stammen soll, jedenfalls aber eine getreue Kopie darstellt. Eine viel spätere Kopie findet sich auf den Steinstelen des Kaisers Qianlong (1764). Laut Takasaki Fujihiko (Nihon no bijutsu 234, S. 39) entstand diese Serie zwischen 880 und 896. Guanxiu fertigte laut einer Inschrift auf Bild 11 die ersten zehn Portraits im Tempel 和安寺 an, wo er auch zum Mönch ausgebildet worden war. Die Serie wurde bald darauf von 景昭 zum Tempel 懐玉山 in 信州 gebracht und dort aufbewahrt.

- Hängerollbild, rakan (Farbe auf Seide) von Guanxiu (832–912); Kaiserliches Hofamt (Kunaichō), Tokyo
Bild © Nihon no bijutsu 234 (1985), S. 6, Abb. 6.
Arhat 11 aus einer Serie im Besitz des japanischen Kaiserpalastes, die angeblich von Guanxiu (also aus dem 10. Jh.) stammen soll, jedenfalls aber eine getreue Kopie darstellt. Eine viel spätere Kopie findet sich auf den Steinstelen des Kaisers Qianlong (1764). Laut Takasaki Fujihiko (Nihon no bijutsu 234, S. 39) hinterließ Guanxiu auf diesem Bild eine Inschrift, wonach diese Serie zwischen 880 und 896 entstand. Rakan 11 ist Rahula, der einzige Sohn des historischen Budda. Das Portrait, das gegenüber den anderen der gleichen Serie weniger grotesk wirkt, wird traditionellerweise als Selbstportrait des Künstlers gedeutet.
Die Sammlung des Kaiserlichen Palastmuseums, Tōkyō, verfügt über eine Serie der Sechzehn Arhats, die Guanxiu zwischen 880 und 896 angefertigt haben soll. Er stützte sich dabei auf eigene Träume, in denen ihm die Arhats erschienen waren. Der hier abgebildete Arhat 15 zählt zu den kuriosesten Beispielen des Zengetsu Stils, während es sich bei Arhat 11, Rahula, angeblich um ein Selbstportrait des Künstlers handelt.23
Ein Bericht bekannter Maler von Yizhou aus dem Jahr 1004 charakterisiert Guanxius Stil folgendermaßen:
When drawing the scrolls of the Sixteen Arhats, [he depicted] the arhats of thick eyebrows and big-eyes, elongated jaw and voluminous nose, reclining on pine tree and rock, sitting against [the backdrop of] mountain and water. [They have] the appearance of barbarians and Indians. [...] When someone asked him, [he would] answer that [those are what] he saw from his dream. [...] Everyone found them astonishing.24
Zu den Neuerungen Guanxius zählte also einerseits die Betonung der indisch-exotischen Merkmale der Arhats, andererseits aber auch ihre Positionierung in der freien Natur, ansonsten ein Merkmal daoistischer Unsterblicher. Guanxiu, eher ein Literat und buddhistischer Würdenträger als ein professioneller Maler-Mönch, legte offenbar besonderen Wert darauf, die Arhats mit all ihren menschlichen Schwächen darzustellen und verband sie mit Attributen, die aus dem Korpus chinesischer Heiligenlegenden stammten. Longmians Panoptikums der menschlichen Kulturen ging also ein von Guanxiu geschaffenes Panoptikum menschlicher Charaktere voraus.
Guanxius Stil fand offenbar rasch Zustimmung. Schon im zehnten Jahrhundert wurden seine Arhats innerhalb der damaligen chinesischen Herrscher ausgetauscht, waren also als höchste Kunst anerkannt.25 Ihre Beliebtheit verdankte sich aber nicht allein der originellen Form der Darstellung. In der frühen SongSong 宋 chin. Herrschaftsdynastie, 960–1279 Bishamon-tenKamikazeNio-Zeit galten sie außerdem als wundertätige Bilder, die in der Lage waren, den Regen zu kontrollieren. Aus diesem Grund wurden zahlreiche Kopien davon angefertigt, sodass wahrscheinlich auch die Serie im Kaiserpalast Tōkyō eine dieser Kopien darstellt.26
Es gibt aber auch andere Arhats des Zengetsu Stils, die sich entweder auf Guanxiu selbst oder zeitnahe Kopien zurückführen lassen:

- Hängerollbild, rakan (Farbe auf Seide) von Anon. nach Guanxiu (832–912); aus der Serie Sechzehn Arhats; Kōdai-ji; 129,1 x 65,7 cm
Bildquelle: 圖博館. (Letzter Zugriff: 2013/9).
Arhat, der sich mit einem Rückenkratzer (in Japan existiert dafür der Ausdruck „Hand des Enkels“) den Rücken kratzt. Nach der angegebenen Quelle (ein taiwanesischer Blog) Arhat 8.

- Hängerollbild, rakan (Farbe auf Seide) von Anon. nach Guanxiu (832–912); aus der Serie Sechzehn Arhats; Kōdai-ji; 129,1 x 65,7 cm
Bildquelle: 圖博館. (Letzter Zugriff: 2013/9).
Arhat mit knorrigem Stock, betend. In Mönchstracht auf einem Stuhl aus unbehandelten Holz sitzend. Mit ausgeprägter Nase und starker Körperbehaarung. Nach der angegebenen Quelle — ein taiwanesischer Blog — Arhat 4.
Diese Serie ist maltechnisch ausgefeilter als die oben gezeigten Beispiele. In ihrer kompromisslosen Darstellung menschlicher Schwächen anhand einer einzigen Figur, ohne die Zuhilfenahme narrativer Elemente im Vorder- oder Hintergrund, zeigt sie jedoch ganz ähnliche inhaltliche Schwerpunkte wie die oben gezeigte Beispiele.
Diese Serie befindet sich heute im Kōdai-jiKōdai-ji 高台寺 Tempel der Rinzai-Schule des Zen Buddhismus in Kyōto, 1606 errichtet in Kyōto und wurde wahrscheinlich 1211 hierher gebracht. Sie stammt daher aus der südlichen Song-Zeit und wurde wahrscheinlich von unterschiedlichen chinesischen Meistern angefertigt, die jedoch Guanxius Motive kopierten oder imitierten.27
Die Arhats des Kaisers Qianlong
Im achtzehnten Jahrhundert fand der kunstsinnige Qing-Kaiser QianlongQianlong 乾隆 1711–1799; vierter Kaiser der Qing-Dynastie (r. 1735–1796); gilt als mächtigster und bedeutendster Kaiser seiner Dynastie in Hangzhou ein Set von Arhats, das jenen Arhats von Guanxiu, die sich heute im Kaiserpalast Tōkyō befinden, offenbar sehr ähnlich war,28 und war davon so begeistert, dass er im Jahr 1764 Kopien davon in Steinstelen schnitzen und diese in mehreren Städten Chinas aufstellen ließ. Die folgenden Abbildungen sind Abriebe dieser Steinschnitte.

- Steinschnitt, rakan (Tusche auf Papier) von Anon. nach Guanxiu (832–912). Quing-Zeit, 18. Jh.; aus der Serie Sixteen Arhats at Shengyin Temple; 117 x 52cm
Bild © Chinese Rubbings Collection, Harvard Fine Arts Library. (Letzter Zugriff: 2016/9/18).
Arhat Angaja, in einem Buch (mit indischer Schrift) lesend, mit Gebetskette und knorrigem Stock. Namen und Nummer nach dem Fazhuxi; Gedicht von Kaiser Qianlong (1711–1799). Anmerkung: „Jetzt Angiraja, Rang 1.“

- Steinschnitt, rakan (Tusche auf Papier) von Anon. nach Guanxiu (832–912). Quing-Zeit, 18. Jh.; aus der Serie Sixteen Arhats at Shengyin Temple; 117 x 52cm
Bild © Chinese Rubbings Collection, Harvard Fine Arts Library. (Letzter Zugriff: 2013/9).
ArhatAjita, ein Bein hochziehend, schmerzvoller Ausdruck, lange Brauen. Namen und Nummer nach dem Fazhuxi; Gedicht von Kaiser Qianlong (1711–1799). Anmerkung: „Jetzt ..., Rang 2.“
- Steinabreibung, rakan (Tusche auf Papier) von Anon. nach Guanxiu (832-912). Quing-Zeit, 18. Jh.; aus der Serie Sixteen Arhats at Shengyin Temple; 117 x 52cm
Bild © Chinese Rubbings Collection, Harvard Fine Arts Library. (Letzter Zugriff: 2016/9/18).
Arhat Pindola Bharadraja, mit knorrigem Bambusstock, hochgezogenem Bein und einer Schrifttafel mit indischen Buchstaben. Namen und Nummer nach dem Fazhuxi; Gedicht von Kaiser Qianlong (1711–1799).
- Steinabreibung, rakan (Tusche auf Papier) von Anon. nach Guanxiu (832-912). Quing-Zeit, 18. Jh.; aus der Serie Sixteen Arhats at Shengyin Temple; 117 x 52cm
Bild © Chinese Rubbings Collection, Harvard Fine Arts Library. (Letzter Zugriff: 2016/9/18).
ArhatKanakavatsa, mit einfachem Stock, im Meditationssitz, eine mudra (Handgeste) formend. Namen und Nummer nach dem Fazhuxi; Gedicht von Kaiser Qianlong (1711–1799).
- Steinabreibung, rakan (Tusche auf Papier) von Anon. nach Guanxiu (832-912). Quing-Zeit, 18. Jh.; aus der Serie Sixteen Arhats at Shengyin Temple; 117 x 52cm
Bild © Chinese Rubbings Collection, Harvard Fine Arts Library. (Letzter Zugriff: 2016/9/18).
Arhat 3, chin. Bintoulu poluoduoshi (jap. Binzuru!), an Bambusstock gelehnt, im Meditationssitz, eine Mudra (Handgeste) formend. Namen und Nummer nicht nach dem Fazhuxi; Gedicht von Kaiser Qianlong (1711–1799).
- Steinabreibung, rakan (Tusche auf Papier) von Anon. nach Guanxiu (832-912). Quing-Zeit, 18. Jh.; aus der Serie Sixteen Arhats at Shengyin Temple; 117 x 52cm
Bild © Chinese Rubbings Collection, Harvard Fine Arts Library. (Letzter Zugriff: 2013/9).
Arhat Nantimiduoluo Qingyou 難提密多羅慶友尊者, ein Buch haltend, mit dem Finger schnalzend. Namen und Nummer nicht nach dem Fazhuxi; Gedicht von Kaiser Qianlong (1711–1799). Anmerkung: „Jetzt Arhat Abheda, Rang 16.“
- Steinschnitt, rakan (Tusche auf Papier) von Anon. nach Guanxiu. Quing-Zeit, 18.Jh.; aus der Serie Sixteen Arhats at Shengyin Temple; 117 x 52cm
Bild © Chinese Rubbings Collection, Harvard Fine Arts Library. (Letzter Zugriff: 2016/9/18).
Arhat Nakula, betend, mit Gebetskette, unter einem Baum. Namen und Nummer nach dem Fazhuxi, Bildvorlage Guanxiu; Gedicht von Kaiser Qianlong (1711–1799). Anmerkung: „Jetzt Arhat Bakula, Rang 9.“
- Steinschnitt, rakan (Tusche auf Papier) von Anon. nach Guanxiu (832-912). Quing-Zeit, 18. Jh.; aus der Serie Sixteen Arhats at Shengyin Temple; 117 x 52cm
Bild © Chinese Rubbings Collection, Harvard Fine Arts Library. (Letzter Zugriff: 2016/9/18).
Arhat Badhra, sinnierend, mit kurzer Gebetskette. Namen und Nummer nach dem Fazhuxi; Gedicht von Kaiser Qianlong (1711–1799). Anmerkung: „... Rang 6.“
- Steinschnitt, rakan (Tusche auf Papier) von Anon. nach Guanxiu. Quing-Zeit, 18. Jh.; aus der Serie Sixteen Arhats at Shengyin Temple; 117 x 52cm
Bild © Chinese Rubbings Collection, Harvard Fine Arts Library. (Letzter Zugriff: 2016/9/18).
Arhat Kalika, mit extrem langen Brauen, mit aufgestelltem Bein (Haltung der Gelassenheit). Namen und Nummer nach dem Fazhuxi; Gedicht von Kaiser Qianlong (1711–1799). Anmerkung: „... Rang 6.“
- Steinschnitt, rakan (Tusche auf Papier) von Anon. nach Guanxiu (832-912). Quing-Zeit, 18. Jh.; aus der Serie Sixteen Arhats at Shengyin Temple; 117 x 52cm
Bild © Chinese Rubbings Collection, Harvard Fine Arts Library. (Letzter Zugriff: 2016/9/18).
Arhat Vajraputra, lesend, mit überschlagenen Armen und dichtem Körperhaar. Namen und Nummer nach dem Fazhuxi; Gedicht von Kaiser Qianlong (1711–1799). Anmerkung: „Jetzt ... Rang 5.“
- Steinschnitt, rakan (Tusche auf Papier) von Anon. nach Guanxiu (832-912). Quing-Zeit, 18. Jh.; aus der Serie Sixteen Arhats at Shengyin Temple; 117 x 52cm
Bild © Chinese Rubbings Collection, Harvard Fine Arts Library. (Letzter Zugriff: 2016/9/18).
Arhat Jivaka, mit Fächer. Namen und Nummer nach dem Fazhuxi; Gedicht von Kaiser Qianlong (1711–1799). Anmerkung: „Jetzt Gopaka, Rang 15.“
- Steinschnitt, rakan (Tusche auf Papier) von Anon. nach Guanxiu (832-912). Quing-Zeit, 18. Jh.; aus der Serie Sixteen Arhats at Shengyin Temple; 117 x 52cm
Bild © Chinese Rubbings Collection, Harvard Fine Arts Library. (Letzter Zugriff: 2016/9).
Arhat Panthaka, lesend. Kugelförmig zusammengekauert. Namen und Nummer nach dem Fazhuxi; Gedicht von Kaiser Qianlong (1711–1799). Anmerkung: „Jetzt ..., Rang 13.“
- Steinschnitt, rakan (Tusche auf Papier) von Anon. nach Guanxiu (832-912). Qing-Zeit, 18. Jh.; aus der Serie Sixteen Arhats at Shengyin Temple; 117 x 52cm
Bild © Chinese Rubbings Collection, Harvard Fine Arts Library. (Letzter Zugriff: 2013/9).
Arhat Rahula, eine mudra (Geste der Belehrung) formend. Gedicht von Kaiser Qianlong (1711–1799). Anmerkung: „Jetzt ..., Rang 10.“
- Steinschnitt, rakan (Tusche auf Papier) von Anon. nach Guanxiu (832-912). Quing-Zeit, 18. Jh.; aus der Serie Sixteen Arhats at Shengyin Temple; 117 x 52cm
Bild © Chinese Rubbings Collection, Harvard Fine Arts Library. (Letzter Zugriff: 2013/9).
Arhat Nāgasena, hinter einem Felsen zusammengekauert laut betend (schreiend). Namen und Nummer nach dem Fazhuxi; Gedicht von Kaiser Qianlong (1711–1799). Anmerkung: „Jetzt ..., Rang 14.“
- Steinschnitt, rakan (Tusche auf Papier) von Anon. nach Guanxiu (832-912). Qing-Zeit, 18. Jh.; aus der Serie Sixteen Arhats at Shengyin Temple; 117 x 52cm
Bild © Chinese Rubbings Collection, Harvard Fine Arts Library. (Letzter Zugriff: 2013/9).
Arhat Vanavāsin, in einer Höhle meditierend. Namen und Nummer nach dem Fazhuxi; Gedicht von Kaiser Qianlong (1711–1799). Anmerkung: „Jetzt ..., Rang 3.“
- Steinschnitt, rakan (Tusche auf Papier) von Anon. nach Guanxiu (832-912). Quing-Zeit, 18. Jh.; aus der Serie Sixteen Arhats at Shengyin Temple; 117 x 52cm
Bild © Chinese Rubbings Collection, Harvard Fine Arts Library. (Letzter Zugriff: 2016/9/18).
Arhat Cuda Panthaka, mit Fächer, predigend, unter einem Baum. Namen und Nummer nach dem Fazhuxi; Gedicht von Kaiser Qianlong (1711–1799). Anmerkung: „Jetzt ..., Rang 11.“
Die grotesken Merkmale der Arhats sind in diesen Kopien besonders augenfällig, allerdings gegenüber den Originalen keinesfalls übertrieben, wie ein Vergleich mit der obigen Abbildung aus dem japanischen Kaiserpalast belegt.29 Es handelt sich also um kaiserlich sanktionierte Staatskunst, keinesfalls um eine volkstümliche Tradition.
Kaiser Qianlong verfasste sogar eigenhändige Lobgedichte für jeden einzelnen Arhat und ließ diese in die Abbildungen dazumeißeln. Jedes einzelne Bild enthält darüber hinaus die Informationen, die wir auch im Fazhuji oder im Butsuzō zui vorfinden, sowie Anmerkungen, die sich auf die (von diesen Texten abweichenden) Namen und Reihenfolgen der Arhats im tibetischen Buddhismus beziehen.
Japanische Beispiele

- Rollbild, rakan (Tusche auf Papier) von Itō Jakuchū (1716–1800), Detail. Edo-Zeit, 18. Jh.; 113,7 x 59 cm
Bild © Museum of Fine Arts, Boston. (Letzter Zugriff: 2016/9/16).
Alter arhat mit den klassischen, überlangen Brauen.

- Rollbild, rakan (Tusche auf Papier) von Itō Jakuchū (1716–1800), Detail. Edo-Zeit, 18. Jh.; 113,7 x 59 cm
Bild © Museum of Fine Arts, Boston. (Letzter Zugriff: 2016/9/18).
Ein verträumt wirkender arhat. Eine ähnliche Pose wird in anderen Darstellungen mit einem schmerzverzehrten Gesicht kombiniert, als ob sich der Arhat das Knie gestoßen hätte.
In Japan setzt sich der Zengetsu-Stil vor allem in monochromen Tuschbildern durch, die hier am Beispiel einer Arhat Serie von Itō JakuchūItō Jakuchū 伊藤若冲 1716–1800; Edo-zeitl. Maler und Literat aus Kyōto; kein Mönch, aber dem Zen-Buddhismus nahe stehend zu sehen sind. Die grotesken Züge der Arhats treten hier etwas zurück, aber die humorvolle Note und die Konzentration auf den charakterlichen Ausdruck einer Figur bleibt. Insgesamt gesehen war in Japan allerdings die narrative, „wundervoll-erhabene“ Darstellungsweise der Arhats im Stil des Ryūmin einflussreicher.30

- Hängerollbild, rakan (Farbe auf Papier) von Katsushika Hokusai, Detail. Edo-Zeit, 19. Jh.; 99,5 × 41,5 cm
Bild © Tokyo National Museum. (Letzter Zugriff: 2016/9/18).
Arhat lässt eine Gewitterwolke aus seiner Bettelschale aufsteigen (in der sich wohl ein Drache befindet).

- Hängerollbild, rakan (Farbe auf Papier) von Utagawa Kuniyoshi, Detail. Edo-Zeit, um 1850; 125 x 51,2 cm
Bild © British Museum. (Letzter Zugriff: 2016/9/18).
Arhat, mit dem Finger den kleinen Drachen reizend, der eben in einer Wolke aus seiner Schale entstiegen ist.
Obwohl die meisten Arhat-Darstellungen in einem buddhistischen Kontext entstanden, wandten sich auch einige ukiyo-eukiyo-e 浮世絵 „Bilder der fließenden Welt“, populäre Farbholzschnitte der Edo-Zeit PhalluskultePilgerschaftAsakusaHorrorklassiker... mehr-Künstler — die in erster Linie kommerzielle Interessen verfolgten und allgemein unterhaltsame Themen wählten — dem Arhat-Genre zu. Sowohl Katsushika HokusaiKatsushika Hokusai 葛飾北斎 1760–1849; Maler und Zeichner. Bekanntester Verteter des ukiyo-e-Farbholzschnitts HorrorklassikerDaikokuHoellenbilderImaginaere Tiere als auch Utagawa KuniyoshiUtagawa Kuniyoshi 歌川国芳 1798–1861; Maler und Zeichner. Bekannter Verteter des ukiyo-e-Farbholzschnitts JunishiKitsune scheinen von der Vorstellung fasziniert gewesen zu sein, dass die Arhats einen Drachen aus einer Bettelschale entsteigen lassen können.
Fünfhundert Arhats

- Statue, rakan (Holz, bemalt) von Shōun Genkei (1648–1710). Edo-Zeit; Höhe: 85,1cm
Bild © Metropolitan Museum, New York. (Letzter Zugriff: 2017/7/6).
Ein Exemplar aus der Serie von Fünfhundert arhats (rakan), mit denen der Künstler Shōun Genkei einen neuen rakan-Boom auslöste. Etwa die Hälfte der Statuen sind heute im versteckten Gohyaku Rakan-ji in Meguro, Tokyo zu sehen, doch stellte das gesamte Ensemble einst eine Hauptsehenswürdigkeit der Stadt Edo dar.
In der Edo-Zeit war es oft mit sechzehn (oder seltener achtzehn) Arhats nicht mehr getan, man fertigte in vielen Tempel Gruppen von fünfhundert, tausend oder noch mehr Arhats an. Diese wurden zumeist in Stein gemeißelt und im Freien aufgestellt.31 Den Ausgangspunkt für den Kult der Fünfhundert Arhats bildete aber offenbar die bildhauerische Einzelleistung eines Mönchs der frühen Edo-Zeit, der dem damals neuartigen ŌbakuŌbaku-shū 黄檗宗 Dritte Hauptrichtung des jap. Zen TempeltoreRegenmachenZen-Zen angehörte. Im Auftrag seines Meisters begab sich dieser Bildhauermönch namens Shōun GenkeiShōun Genkei 松雲元慶 1648–1710; Edo-zeitlicher Bildhauer-Mönch der Ōbaku-shū, v.a. für seine fünfhundert rakan bekannt von Kyōto nach Edo und fertigte dort in der Öffentlichkeit lebensgroße, vergoldete Holzstatuen jener fünfhundert Buddha-Schüler an, die einst der Predigt auf dem Geierberg (GrdhrakutaGṛdhrakūṭa गृध्रकूट „Geiergipfel“, indischer Berg bei Rajagrha (Rajgir), auf dem Buddha predigte, jap. Ryōjusen 霊鷲山 Buddhas Leben) gelauscht hatten.32 Nach und nach wurden Mitglieder der Tokugawa auf ihn aufmerksam und sponserten einen neuen Tempel im Osten der Stadt, wo Shōun sein Werk um das Jahr 1700 vollendete. Dieser Gohyaku Rakan-jiGohyaku Rakan-ji 五百羅漢寺 Tempel der Fünfhundert Rakan (Buddha-Schüler); früher in Honjo, heute in Meguro, Tōkyō wurde bald zu einer Hauptsehenswürdigkeit Edos. Allerdings fiel er schließlich dem Ansei-Erdbeben von 1855 zum Opfer und wurde, bedingt durch die bald folgende Meiji-Restauration nicht mehr neu aufgebaut. Im frühen 20. Jahrhundert entstand dann in Meguro, am entgegengesetzten Ende der Stadt, ein gleichnamiger Tempel, wo heute etwa die Hälfte der von Shōun geschaffenen Statuen in modernem Ambiente zu bewundern sind.

- Statue, rakan (Stein), Detail. Edo-Zeit, 1782–1825; aus der Serie 500 Arhats; Kita-in, Kawagoe, Saitama-ken
Bild © Yuichi Momma, flickr, 2011. (Letzter Zugriff: 2016/9/18).
Bei genauer Betrachtung erkennt man bei beiden arhat-Figuren „Narben“ im Hals- und Brustbereich. Es sind Spuren der anti-buddhistischen Ausschreitungen in den ersten Jahren der Meiji-Zeit (ab 1868), in denen buddhistische Steinstatuen systematisch enthauptet wurden. Später wurden viele dieser Statuen wieder in Stand gesetzt.

- Statue, rakan (Stein), Detail. Edo-Zeit, 1782–1825; aus der Serie 500 Arhats; Kita-in, Kawagoe, Saitama-ken
Bild © Frank Gualtieri (fg2), Wikimedia Commons, 2009. (Letzter Zugriff: 2016/9/18).
Skulptur eines veträumt dasitzenden arhat

- Skulptur, rakan (Stein), Detail. Edo-Zeit, 1782–1825; aus der Serie 500 Arhats; Kita-in, Kawagoe, Saitama-ken
Bild © Frank Gualtieri (fg2), Wikimedia Commons, 2009. (Letzter Zugriff: 2016/9/18).
Skulptur eines fröhlichen rakan
Eine weitere bekannte Fünfhundert-Arhat-Gruppe befindet sich im Kita-inKita-in 喜多院 Tendai-Tempel in Kawagoe in der Präfektur Saitama, 830 errichtet , einem Tendai-Tempel in Kawagoe nördlich von Tōkyō. Die Statuen stammen aus der Zeit um 1800. Hier geht es nicht mehr darum, die Arhats beim Lauschen einer Predigt darzustellen. Man hat eher das Gefühl, dass das Sujet dem Künstler die Möglichkeit bot, seiner Phantasie freien Lauf zu lassen. Andererseits haben diese Arhats auch viele Gemeinsamkeiten mit den wesentlich älteren Stein-Arhats aus Hangzhou (s.o.). Stilistisch zählen die steinernen Arhats eher zu den humorvollen, die bemalten eher zu den erhabenen, aber ähnlich wie im Butsuzō zui verschwinden die Stilgrenzen in diesen eher volkstümlichen Darstellungen.

- Skulpturengruppe, rakan (Holz, bemalt), Detail. Edo-Zeit; Rakan-dō, Hōonji, Präfektur Morioka
Bild © Tanaka Jūyō, flickr, 2010. (Letzter Zugriff: 2016/9/18).
Halle der 500 Arhats des Hōon-ji in Morioka, Nordjapan. Die Halle wurde 1735 errichtet und 1858 erneuert. Im Mittelpunkt steht der Rushana Buddha des Kegon Sutras, umgeben von Zehn Schülern und den Sechzehn Arhats. Die Fünfhundert Arhats bilden das größere Gefolge des Buddhas. Die Statuen sind z.T. älter als die Halle und stammen aus der Kyōto-Region.
Der Arhat-Prototyp: Pindola

- Skulptur, rakan (Holz, bemalt). Nara-Zeit, 8. Jh.; „Nationalschatz“; Oka-dera, Nara-ken (heute Nara Ntl. Museum); Höhe: 93 cm
Bildquelle: Meihin zuroku (Ausstellungskatalog). Nara National Museum 2012, Abb. 115, S. 94.
Eines der ältesten realistischen Mönchsportraits, das in Japan hergestellt wurde. Den Quellen des Tempels Okadera zufolge handelt es sich um den Tempelgründer Gien, einen Mönch der Hossō Schule. Historiker nehmen jedoch an, dass es sich um den arhat Pindola (Binzuru) handelt, was unter anderem die exotischen Gesichtszüge der Figur erklären würde. In jedem Fall besteht zwischen dem Realismus der Mönchsportraits und der Arhat-Darstellungen eine enge kunsthistorische Verbindung.
Pindola (jap. auch BinzuruBinzuru 賓頭盧 Skt. Pindola, ein Schüler Buddhas; auch: Bindora Baradaja (Pindola Bhāradvāja) Heilige) — der erste in der Liste der Sechzehn Arhats — ist in der Welt des ostasiatischen Buddhismus wahrscheinlich der bekannteste und beliebteste Arhat. Er besitzt überdies ein langes „Vorleben“ in der indischen Mythologie. Dort tritt er u.a. als ein Weiser auf, der das Wissen über die Krankheiten („Ayurveda“) von Indra übermittelt bekommt und an die anderen Weisen weitergibt. Im Zuge dessen erlangt er selbst Unsterblichkeit.33
Wie der Indologe John Strong in einem aufschlussreichen Artikel (Strong 1979) dargelegt hat, kann der buddhistische Pindola Bhāradvāja als Prototyp der gesamten Arhat Klasse angesehen werden. Pindola taucht bereits in der Pali-Legendentradition, also im ältesten Buddhismus, als ein Brahmane auf, der sowohl übernatürliche Kräfte als auch charakterliche Schwächen besitzt. Nachdem er den Buddha trifft, wird er zu dessen Schüler, überwindet seine Schwächen und erfährt die Erleuchtung (Arhatschaft).
Pindolas Stärken
Zur Zeit des buddhistischen Königs AshokaAśoka अशोक „Der Unbesorgte“, 304?–232 v.u.Z., König von Nord-Indien, jap. Muu 無憂 oder Aikuō 阿育王 StupaBuddhismus soll Pindola noch als Oberhaupt der Mönchsgemeinde fungiert haben, doch ist er zumeist unsichtbar und geht seine eigenen Wege. Anlässlich einer großen, von Ashoka veranstalteten Zeremonie zeigt er sich jedoch als uralter Greis und beeindruckt den König unter anderem durch seine weißen Augenbrauen, die seine Augen überdecken. Er erzählt dem König, wie dieser in einem früheren Leben mit dem Buddha zusammentraf und dank dieser Begegnung zum mächtigsten Herrscher des Landes wurde. Der König unterstützt die Buddhisten daraufhin umso mehr. Die Legende erinnert an die Geschichte eines anderen Arhats, Nagasena (Arhat 12), der mit dem hellenistischen König Menander (skt. Mirinda, r. ca. 160–130 v.u.Z.) zusammentrifft und ihn im Zuge eines Rededuells durch eine bildhafte Erklärung der buddhistischen Lehre zum Buddha Dharma bekehrt. Beide Arhats spielen als gelehrteste Vertreter der jeweiligen Mönchsgemeinde eine entscheidende Rolle, um den Herrscher für den Buddhismus zu gewinnen.
Ein weiterer Legendenstrang verbindet Pindola mit einem Löwen und erklärt ihn zum „größten Löwenbrüller“. Durch dieses Löwengebrüll stellte er, so eine Quelle, seine Erleuchtung unter Beweis.34 Diese Episode erklärt wahrscheinlich auch Pindolas spätere Beliebtheit im Zen. Auch in chinesischen Legenden berühmter Mönche tritt Pindola häufig auf. Hier ist es seine Rolle, Mönchen dabei zu helfen, innere Zweifel zu überwinden.
Pindolas Schwächen
Der Name Pindola selbst scheint die Bedeutung „Bettler“ (in einer eher negativen Konnotation) zu besitzen und mit einem ihm zugeschriebenen Hang zur Gefräßigkeit in Verbindung zu stehen. Pindola ist jedoch dank der Begegnung mit Buddha in der Lage, diese Schwäche zu überwinden. Andere Legenden schreiben ihm eine besondere Fähigkeit zu, potenzielle Wohltäter zu großzügigen Spenden anzuregen. Er wird daher auch häufig mit einer großen Bettelschale dargestellt.35 Doch sind Geiz und/oder Gefräßigkeit auch immer wieder genannte Gründe, warum Pindola selbst nicht ins NirvanaNirvāṇa निर्वाण „Erloschen, ausgelöscht“, Ort der Erlösung von allem Leid, jap. Nehan 涅槃 TotenritenTempeltoreAmidas GeluebdeHeian Zeit... mehr eingehen konnte.
Die berühmteste „Schwäche“ Pindolas offenbart zugleich eine weitere seiner Stärken: Er beeindruckt nämlich einen reichen Laien durch Zurschaustellung magischer Künste. Ein derart billige Effekthascherei ist dem Buddha jedoch gar nicht recht. In einer anderen Geschichte schleppt Pindola unbeabsichtigt einen ganzen Berg mit sich, weil er darin irrtümlich eine Nadel hat stecken lassen, die noch durch einen Faden mit seinem Gewand verbunden ist. Als er den Irrtum bemerkt und den Berg an seinen ursprünglichen Platz zurück schleudert, verursacht er dadurch die Fehlgeburt einer zufälligen Zeugin seines Tuns. Wieder ist Buddha erzürnt über solch achtlose Anwendung übernatürlicher Kräfte. Aus diesen Geschichten erklärt sich das Mönchsgebot, übersinnliche Fähigkeiten nicht vor Laien zur Schau zu stellen. (Das Verbot findet sich tatsächlich in zahlreichen Ordensregeln, während es zugleich in vielen anderen buddhistischen Legenden von wundertätigen Mönchen ganz offensichtlich übergangen wird.)
Aufgrund derartiger „Schwächen“ muss Pindola, trotz seiner Arhatschaft, seinen Eintritt ins Nirvana bis zum Erscheinen MaitreyasMaitreya मैत्रेय „Der Freundliche, der Liebevolle“, Buddha der Zukunft, jap. Miroku 弥勒 En no GyojaHachimanDaibutsu StatuenHonji suijaku... mehr (also dem Ende des derzeitigen Weltzeitalters) verzögern. In der Zwischenzeit verweilt er als Beschützer von Mönchen und frommen Laien auf Erden, wobei er allerdings seinen eigentlichen Wohnort im (den Menschen unzugänglichen) Kontinent des Westens hat und nur gelegentlich die Welt der Menschen durchstreift.36 Er folgt somit quasi dem BodhisattvaBodhisattva बोधिसत्त्व „Erleuchtetes Wesen“, jap. bosatsu 菩薩 ShichigosanPhalluskulteMoencheBekannte SchreineKasuga... mehr-Ideal des Mitgefühls mit unerleuchteten Wesen, doch tut er dies unfreiwillig und daher nicht mit der gleichen Souveränität. Vielleicht entspringt diese Darstellung, wie John Strong vermutet, auch einer Kritik des Theravada am Mahayana Verständnis des Bodhisattvas.37 Innerhalb des Mahayana Buddhismus erhält Pindola aber aufgrund seiner Schwächen auch eine gewisse Menschlichkeit, die u.a. in den Arhat-Karikaturen zum Ausdruck kommt. Genau diese Menschlichkeit scheint auch die Grundlage der Popularität des Arhat-Glaubens darzustellen.
Ehrengast in Badehäusern und Speisesälen

- Skulptur, rakan (Holz, bemalt), Detail. Edo-Zeit; Tōdaiji, Nara
Bild © Mazimilian, flickr, 2006. (Letzter Zugriff: 2016/9/18).
Der berühmte Binzuru (Pindola) des Tōdaiji in Nara, ein überlebensgroßer arhat, der als wundertätige Statue gilt und daher arg abgegriffen ist. Das Gewand, das in Japan allen volkstümlichen Heiligenfiguren angezogen wird, schützt ihn wohl auch vor weiterem Schaden.
Aus den Pindola-Legenden leitete sich eine rituelle Tradition ab, die vor allem in China und Japan Verbreitung fand: Die Einladung Pindolas. Diese stellte unter anderem eine rituelle Vorbereitung für Bäder im Kloster dar. Auch hielt man in vielen Klöstern den Ehrensitz des Speisesaals für Pindola frei und servierte ihm Mahlzeiten in einer Opferschale. Ausgehend von der erwähnten Zeremonie des buddhistischen Königs Ashoka hoffte man, dass Pindola zumindest in unsichtbarer Form an den Mahlzeiten teilnahm. Konnten dann Spuren seiner Anwesenheit festgestellt werden (ein eingedrücktes Kissen oder ein Fußabdruck), so wusste man, dass die rituelle Routine des Klosters korrekt durchgeführt worden war.38 Offenbar wurden zum Teil auch Statuen des Pindola wie ein Tempelabt (jōza) verehrt und mit Nahrungsopfern versorgt.39 Im China der Song-Zeit gab es hingegen unregelmäßig stattfindende Feste, bei denen alle sechzehn Arhats mit Speiseopfern bedacht wurden. Einem Bericht des japanischen China-Pilgers JōjinJōjin 成尋 1011–1081; Mönch der Tendai-shū, u.a. für seinen Reisebericht aus China (1072) bekannt; erhielt vom chin. Kaiser nach einem erfolgreichen Regenbittritus den Ehrennamen Zenne Daishi 善慧大師 und blieb bis zu seinem Tod in China aus dem Jahr 1072 ist zu entnehmen, dass es sich um ein ganztägiges Ereignis handelte, während dessen das ganze Kloster in ausgelassener Feierstimmung war.40

- Skulptur, nadebotoke (Holz), Detail; Zenkō-ji, Nagano-ken
Bild © Wakī, (Photo-Blog). (Letzter Zugriff: 2015/4/20).
Vom vielen Abreiben arg mitgenommener „Streichelbuddha“ (nadebotoke).
In Japan erhielt Pindola/Binzuru außerdem heilende Kräfte zugesprochen, die auch von Laien in Anspruch genommen wurden. Im Eingangsbereich vieler Tempel findet man Binzuru daher als „Streichelbuddha“ (nadebotokenadebotoke 撫仏 wtl. „Streichelbuddha“; buddh. Figur, die von den Gläubigen zwecks Heilung, Abwehr von Krankheit, o.ä. berührt wird Heilige), der allen Glück bringen soll, die ihn berühren.41 Obwohl der Brauch in jüngerer Zeit aus hygienischen Gründen zurück gedrängt wurde, gilt es immer noch als heilsam, Statuen des Binzuru an der Stelle zu reiben, an der man selbst kuriert werden möchte. Ein berühmtes Beispiel dieses Brauchs ist die Statue des Binzuru-sama, die heute vor der Halle des Großen Buddha im TōdaijiTōdaiji 東大寺 Tempel des Großen Buddha von Nara; wtl. Großer Ost-Tempel SogiyaBekannte SchreineHachimanKasugaBekannte Tempel... mehr, Nara, steht und deutliche Spuren des Abriebs trägt.
Vergleicht man die erwähnten Legenden mit der Arhat-Ikonographie in China und Japan, so erkennt man, dass viele Pindola Legenden auf andere Arhats übertragen wurden, dass er sich also quasi in eine ganze Gruppe von Arhats aufspaltete. Sicher kamen später auch weitere Legenden hinzu, doch es scheint plausibel, dass die Figur des Pindola als Prototyp für die spätere Arhat-Ikonographie und Ikonologie herangezogen wurde.
Arhats und Bodhisattvas

- Skulpturen, rakan (Holz, bemalt), Detail. Nara-Zeit, 8. Jh.; Hōryū-ji, Nara-ken
Bildquelle: Kita Naoko, Picasa. (Letzter Zugriff: 2013/9).
Zwei Schüler Buddhas (Arhats) in Verzweiflung über Buddhas Tod. Aus einer Darstellung von Buddhas Eintritt ins Nirvana (nehanzu), die sich im untersten Geschoß der Gojū-Pagode des Hōryū-ji befindet. Insgesamt sind zehn Figuren auf diese Weise dargestellt. Es handelt sich also um die Gruppe der Zehn Buddha Schüler, die den Arhats zuzurechnen sind. Die Gruppe ist auch als nakibotoke, „weinende Buddhas“ bekannt.
Im Unterschied zu den Bodhisattvas wurden die Arhats besonders im Mahayana Buddhismus zu einem Abbild des Mönchsstands selbst, an denen sich nicht nur die Stärken, sondern auch die Schwächen des Klosterwesens darstellen ließen. Die Arhat-Ikonographie eröffnete damit einen Raum für Humor, Spott und Karikatur. Gleichzeitig fand offenbar auch die „wohlwollende Kritik“ des Mahayana am alten, traditionalistischen Buddhismus („Hinayana“) Ausdruck in den gelegentlich grotesk überzeichneten exotischen Merkmalen einzelner Arhats, die sich oft durch übertriebene Gefühlsausbrüche auszeichnen. Letzteres wird anhand eines Vergleichs von Arhat- und Bodhisattva-Darstellungen beim Ableben Buddas (nehanzunehanzu 涅槃図 Gemalte Darstellung Buddhas nach dem Tode ) deutlich sichtbar, wo die Bodhisattvas, obwohl traurig, nicht die Contenance verlieren, während die Arhats ihrer Verzweiflung laut schreiend und sich an die Brust schlagend Ausdruck verleihen.
Trotz oder gerade wegen ihrer Nicht-Perfektheit wurden die Arhats aber immer auch als Rollenvorbilder der Mönche angesehen und verehrt. In dieser ambivalenten Funktion erinnern sie stark an den legendären Patriarchen des Zen Buddhismus, BodhidharmaBodhidharma बोधिधर्म Legendärer Begründer des Zen-Buddhismus, jap. Daruma 達磨 oder Bodaidaruma 菩提達磨 ZenBodhidharma (s. Sidepage), den man manchmal ja tatsächlich in der Gruppe der Sechzehn Arhat zu erkennen meint, oder an den Bettelmönch Budai (Hotei), der unerkannt die höchste Stufe der Erleuchtung erreicht hat.
Verweise
Fußnoten
- ↑ Charles Muller (DDB, mit „guest“ einloggen); Originaltext: T 2030; s. a. JAANUS.
- ↑ Das Butsuzō zui wurde erstmals 1690 gedruckt. Die vorliegenden Abbildungen stammen aus der erweiterten Fassung von 1783, die von Tosa Hidenobu illustriert wurde.
- ↑ Die hier angegebenen Lesungen der Namen folgen der elektronischen Taishō-Fassung des Fazhuji (SAT). Abweichungen im Butsuzō zui sind in Fußnoten angemerkt.
- ↑ Hier: Batsuradaja Sonja 跋囉惰闍 尊者; in Japan besser bekannt als Binzuru Sonja 賓頭盧 尊者.
- ↑ Hier: Kyadakabasha Sonja.
- ↑ Hier: Daka Barida Sonja 諾迦跋釐堕 尊者
- ↑ Hier Dakora Sonja. Im Mahabarata, einem mythologischen indischen Epos, tritt ein Nakula als gefeierter Krieger auf (Puranic Encyclopedia, S. 517–518).
- ↑ Ein Cousin des Buddha (Watters, S. 338). Eine Figur namens Bhadra spielte außerdem eine Rolle im ersten Schisma innerhalb der buddhistischen Gemeinde, in dem es um die Eigenschaften eines Arhats ging. Bhadra nannte fünf Punkte, in denen ein Arhat gegenüber einem Buddha „menschliche Schwächen“ zeigt (Joo 2007, S. 29).
- ↑ Hier: Kari Sonja 迦哩 尊者; Lehrer von König Bimbisara (Watters 1898, S. 339).
- ↑ Hier: Buttara Sonja 弗多羅 尊者 Schreibung und Aussprache laut SAT: .
- ↑ Hier: Handaka Sonja 半諾迦 尊者; älterer Bruder von Arhat 16; der Wohnort dieses Arhats ist das Plateau des Weltenbergs Meru, der Tsushita Himmel, wo sich auch der Buddha der Zukunft, Maitreya aufhalten soll.
- ↑ Sohn des historischen Buddhas.
- ↑ Lehrer des Königs Mirinda (Menander).
- ↑ Ajita tritt u.a. als Prinz im Lotos-Sutra auf und wird dort als Inkarnation Maitreyas ausgegeben.
- ↑ Wtl. kleiner Panthaka, Bruder von 10; laut frühen Legenden zunächst besonders einfältig dargestellt, fand er Erleuchtung bei der Meditation über das Kehren mit einem Besen, und wandelte sich zum „Intellektuellen“ (Watters, S. 343–344).
- ↑ Diese Bezeichnung geht auf den Kunsthistoriker Taki Seiichi (1910) zurück (Joo 2007, S. 105). Es sind allerdings sowohl in China als auch in Japan ältere Beispiele eines erhaben-wundertätigen Rakan-Typs bekannt, etwa die zum Staatsschatz erklärten Rakans aus der Heian-Zeit (11. Jh.) des Shōjuraigō-ji in Ōtsu, heute im Besitz des Japanischen Nationalmuseums (e-museum). Der erhabene oder auch narrative Stil lässt sich möglicherweise auf Zhang Xuan zurückführen, einen Zeitgenossen des unten erwähnten Guanxiu (Joo 2007, S. 92ff.). Noch im neunzehnten Jahrhundert galten Ryōzens Arhats im übrigen als chinesisches Erzeugnis (Freer/Sackler, Smithonian Insitution).
- ↑ Die Bibliothek der Komazawa Universität, eine buddhistische Privatuniversität in Tōkyō, besitzt ein Set von farbigen Arhat Grafiken, das ebenfalls aus dem Tōfuku-ji stammt und Ryōzen als Vorlage gedient haben könnten oder eine Kopie seiner Arhats darstellen (http://www.komazawa-u.ac.jp/cms/issatsu/issatsu_1101/ [2013/9/19]). Ein weiteres fast identisches Set ist im Besitz des Tennei-ji in Fukuchiyama bei Kyōto (s. Fukuchiyama-shi shitei bunkazai). Teilweise Übereinstimmungen finden sich auch mit einem Set des Nationalmuseums Tōkyō aus der Nanbokuchō-Zeit (14. Jh.).
- ↑ Faure 1996, S. 90–91.
- ↑ In Ryōzens Set sind Namen und sogar die Nummerierungen der Arhats auf jedem Bild verzeichnet und entsprechen, ebenso wie das Butsuzō zui, weitgehend dem Fazhuji aus dem siebenten Jahrhundert. Leider ist die hier vorgestellte Arhat-Gruppe von Ryōzen aus der Sammlung Freer nicht ganz vollständig, es fehlen Pindola (1), Subinda (4), Angaja (13) und Vanavasin (14). Sie wurden daher der Vollständigkeit halber durch Exemplare aus der Komazawa Bibliothek ergänzt.
- ↑ In einer chinesischen Eulogie aus dem 12. Jh., in der die Macht der Arhats über den Regen besungen wird, wird ein Arhat sogar als „gentleman of azure colored eyes“ angesprochen (Joo 2009, S. 107).
- ↑ Dieser Unterschied wurde bereits in frühen chinesischen Kunstkatalogen hervorgehoben. (Joo 2007, S. 72)
- ↑ In diesem Fall sind es Achtzehn Arhats, die sich nur durch die zwei letzten von den Sechzehn unterscheiden. Während die Achtzehn im chinesischen Buddhismus zum Standard wurden, blieb man in Japan meistens den Sechzehn treu.
- ↑ Eine Legende erklärt dies damit, dass in Guanxius Traum zu seinem Erstaunen nur 15 Arhats auftraten, die ihm erklärten, er selbst sähe wie der sechzehnte aus (de Visser 1923, S. 110–111).
- ↑ Nach Joo 2007, S. 85.
- ↑ Pearce 2003; Joo 2007, S. 87
- ↑ Takasaki 1985, S. 39.
- ↑ Takasaki 1985, S. 43.
- ↑ Wie u.a. ein kaiserlicher Kunstkatalog aus dem achtzehnten Jahrhundert berichtet, wurden die sechzehn Arhat-Portraits, die auch Kaiser Qianlong zu Gesicht bekam, im Tempel Shengyin in Hangzhou angefertigt und aufbewahrt. Dieser Tempel wurde jedoch Mitte des neunzehnten Jahrhunderts zerstört, sodass man annehmen muss, dass auch Guanxius Originale verschollen sind. (Pearce 2003; s.a. Harvard Library.)
- ↑ Die „Originale“ aus dem japanischen Kaiserpalast sind in Nihon no bijutsu 234 (S. 6 und 40–42) vollständig wiedergegeben, allerdings lediglich in schlechten schwarz-weiß Reproduktionen. Dennoch lässt sich erkennen, dass sowohl die Charakteristika als die Reihenfolge der Arhats fast vollständig übereinstimmen (Ausnahme Arhats 5 und 6).
- ↑ Takasaki 1985, S. 82
- ↑ Viele dieser einfachen Stein-Arhats fielen in der Zeit der Meiji-Restauration (1868) den damals aufflackernden anti-buddhistischen Ausschreitungen zum Opfer und wurden regelrecht geköpft. Wo sie heute noch zu sehen sind, wurden diese Statuen aber einigermaßen renoviert und die Köpfe wieder angeklebt.
- ↑ Diese Predigtsituation mit „fünfhundert Schülern” wird u.a. im Lotos Sutra ausführlich beschrieben.
- ↑ Die Caraka Samhita („Sammlung des Caraka“), in der der Ayurveda im 2. Jh. u.Z. schriftlich niedergelegt wurde, beschreibt ihre eigene Entstehungsgeschichte und die Rolle des Bhāradvāja in der Vorrede (R.K. Sharma [Ü.], Caraka Samhita, vol. 1. Varanasi: Chowkamba Sanskrit Series Office, 1992, S. 21–22).
- ↑ Strong 1979, S. 69.
- ↑ Strong 1979, S. 61ff.
- ↑ Strong 1979, S. 76ff.
- ↑ Strong 1979, S. 78.
- ↑ Strong 1979, S. 79ff.
- ↑ Dieser Brauch wurde von SaichōSaichō 最澄 767–822; Gründer des Tendai Buddhismus OkuninushiHeian ZeitHonji suijakuKukai... mehr mit Klöstern assoziiert, die dem Kleinen Fahrzeug des Buddhismus (HinayanaHīnayāna हीनयान „Kleines Fahrzeug“, buddhistische Richtung, jap. Shōjō 小乗 BuddhismusBuddhismus Lehre) nahe standen. Groner 1984, S. 140.
- ↑ Joo 2009, 97–101.
- ↑ Ein ähnlicher Brauch findet sich schon im China des 12. Jhs. Hier rieben Frauen den Bauch eines Arhats (oder BudaiBudai 布袋 chinesischer Mönch (10. Jh.); gilt als Inkarnation von Bodhisattva Maitreya; jap. Hotei s) in der Hoffnung, einen Sohn zu gebären (Joo 2007, S. 256).
Bilderläuterungen
- ↑ Arhat (luohan).
- Hängerollbild, rakan (Farbe auf Seide) von Tai Shan 蔡山. Yuan-Zeit, 14. Jh.; Kongō sanmai-in, Berg Kōya; 113,3 x 53.9cm
Bild © Tokyo National Museum. (Letzter Zugriff: 2016/9/18).
Arhat mit knorrigem Bambusstock im halben Meditationssitz, auf einem Felsen. Indische Physignomie. Laut Inschrift wurde das Bild 1346 von Ashikaga Tadayoshi an das Kloster auf Berg Kōya verschenkt. „Wichtiges Kulturgut“.
- Hängerollbild, rakan (Farbe auf Seide) von Tai Shan 蔡山. Yuan-Zeit, 14. Jh.; Kongō sanmai-in, Berg Kōya; 113,3 x 53.9cm
- ↑ Arhat 10 (Longmian-Stil).
- Hängerollbild, rakan (Farbe auf Seide) von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh.; aus der Serie 16 Arhats des Tōfuku-ji (Heian-ki Higashiyama Sanshō Gokoku Zenji jōjū [jūroku rakan]); 113,3 x 85,2 cm
Bild © Freer/Sackler Collection, Smithonian's Museums of Art, Gift of Charles Lang Freer. (Letzter Zugriff: 2016/9/18).
Arhat (Panthaka), nur mit einem kesa bekleidet, mit Rauchopfergefäß. Ein Mönchsdiener platziert Blumen vor dem Arhat. (In einer ansonsten identischen Parallelserie ist dieser Arhat mit Arhat 14 vertauscht. S. Komazawa University Library.)
- Hängerollbild, rakan (Farbe auf Seide) von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh.; aus der Serie 16 Arhats des Tōfuku-ji (Heian-ki Higashiyama Sanshō Gokoku Zenji jōjū [jūroku rakan]); 113,3 x 85,2 cm
- ↑ Arhat 9 (Longmian-Stil).
- Hängerollbild, rakan (Farbe auf Seide) von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh.; aus der Serie 16 Arhats des Tōfuku-ji (Heian-ki Higashiyama Sanshō Gokoku Zenji jōjū [jūroku rakan]); 113,3 x 85,2 cm
Bild © Freer/Sackler Collection, Smithonian's Museums of Art, Gift of Charles Lang Freer. (Letzter Zugriff: 2016/9/18).
Arhat Jīvaka, als Klosterabt mit Fliegenwedel (hossu). Bekommt von einer himmlischen Schönheit Pfirsiche (ein daoistisches Symbol der Langlebigkeit) serviert.
- Hängerollbild, rakan (Farbe auf Seide) von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh.; aus der Serie 16 Arhats des Tōfuku-ji (Heian-ki Higashiyama Sanshō Gokoku Zenji jōjū [jūroku rakan]); 113,3 x 85,2 cm
- ↑ Arhat 2 (Longmian-Stil).
- Hängerollbild, rakan (Farbe auf Seide) von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh.; aus der Serie 16 Arhats; Tennei-ji 天寧寺, Fukchiyama-shi, Kyoto; 113,3 x 85,2 cm
Bild © [1], Fukuchiyama-shi no bunkazai. (Letzter Zugriff: 2013/11).
Arhat mit hochgezogenem Bein (Pose der Gelassenheit) auf einem Felsen sitzend; bekommt von einer Gemse eine Blume dargereicht.
- Hängerollbild, rakan (Farbe auf Seide) von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh.; aus der Serie 16 Arhats; Tennei-ji 天寧寺, Fukchiyama-shi, Kyoto; 113,3 x 85,2 cm
- ↑ Budai und die 16 Arhats.
- Felsskulptur, fukujin. Südliche Song-Zeit, 1126–1279; Ling-yin Tempel, Hangzhou, China
Bild © Bernhard Scheid, 2009.
Die berühmteste Statue der Feilaifeng-Felsskulpturen an einem der ältesten Tempel Chinas, dem Chan (Zen) Tempel der Ruhenden Seele (Lingyin Tempel). Budai (Maitreya, Buddha der Zukunft) ist hier inmitten der Sechzehn Arhats dargestellt (die bis zu seinem Erscheinen auf Erden nicht ins Nirvana eintreten dürfen). Die Statue belegt, dass die Ikonographie des Budai/ Hotei schon seit dem 13. Jahrhundert mehr oder weniger gleichbleibend überliefert wird.
- Felsskulptur, fukujin. Südliche Song-Zeit, 1126–1279; Ling-yin Tempel, Hangzhou, China
- ↑ Arhat 15 (Guanxiu).
- Hängerollbild, rakan (Farbe auf Seide) von Guanxiu (832–912); Kaiserliches Hofamt (Kunaichō), Tokyo
Bild © Nihon no bijutsu 234 (1985), S. 6, Abb. 6.
Arhat 15 aus einer Serie im Besitz des japanischen Kaiserpalastes, die angeblich von Guanxiu (also aus dem 10. Jh.) stammen soll, jedenfalls aber eine getreue Kopie darstellt. Eine viel spätere Kopie findet sich auf den Steinstelen des Kaisers Qianlong (1764). Laut Takasaki Fujihiko (Nihon no bijutsu 234, S. 39) entstand diese Serie zwischen 880 und 896. Guanxiu fertigte laut einer Inschrift auf Bild 11 die ersten zehn Portraits im Tempel 和安寺 an, wo er auch zum Mönch ausgebildet worden war. Die Serie wurde bald darauf von 景昭 zum Tempel 懐玉山 in 信州 gebracht und dort aufbewahrt.
- Hängerollbild, rakan (Farbe auf Seide) von Guanxiu (832–912); Kaiserliches Hofamt (Kunaichō), Tokyo
- ↑ Arhat 11 (Guanxiu).
- Hängerollbild, rakan (Farbe auf Seide) von Guanxiu (832–912); Kaiserliches Hofamt (Kunaichō), Tokyo
Bild © Nihon no bijutsu 234 (1985), S. 6, Abb. 6.
Arhat 11 aus einer Serie im Besitz des japanischen Kaiserpalastes, die angeblich von Guanxiu (also aus dem 10. Jh.) stammen soll, jedenfalls aber eine getreue Kopie darstellt. Eine viel spätere Kopie findet sich auf den Steinstelen des Kaisers Qianlong (1764). Laut Takasaki Fujihiko (Nihon no bijutsu 234, S. 39) hinterließ Guanxiu auf diesem Bild eine Inschrift, wonach diese Serie zwischen 880 und 896 entstand. Rakan 11 ist Rahula, der einzige Sohn des historischen Budda. Das Portrait, das gegenüber den anderen der gleichen Serie weniger grotesk wirkt, wird traditionellerweise als Selbstportrait des Künstlers gedeutet.
- Hängerollbild, rakan (Farbe auf Seide) von Guanxiu (832–912); Kaiserliches Hofamt (Kunaichō), Tokyo
- ↑ Arhat 8.
- Hängerollbild, rakan (Farbe auf Seide) von Anon. nach Guanxiu (832–912); aus der Serie Sechzehn Arhats; Kōdai-ji; 129,1 x 65,7 cm
Bildquelle: 圖博館. (Letzter Zugriff: 2013/9).
Arhat, der sich mit einem Rückenkratzer (in Japan existiert dafür der Ausdruck „Hand des Enkels“) den Rücken kratzt. Nach der angegebenen Quelle (ein taiwanesischer Blog) Arhat 8.
- Hängerollbild, rakan (Farbe auf Seide) von Anon. nach Guanxiu (832–912); aus der Serie Sechzehn Arhats; Kōdai-ji; 129,1 x 65,7 cm
- ↑ Arhat 4.
- Hängerollbild, rakan (Farbe auf Seide) von Anon. nach Guanxiu (832–912); aus der Serie Sechzehn Arhats; Kōdai-ji; 129,1 x 65,7 cm
Bildquelle: 圖博館. (Letzter Zugriff: 2013/9).
Arhat mit knorrigem Stock, betend. In Mönchstracht auf einem Stuhl aus unbehandelten Holz sitzend. Mit ausgeprägter Nase und starker Körperbehaarung. Nach der angegebenen Quelle — ein taiwanesischer Blog — Arhat 4.
- Hängerollbild, rakan (Farbe auf Seide) von Anon. nach Guanxiu (832–912); aus der Serie Sechzehn Arhats; Kōdai-ji; 129,1 x 65,7 cm
- ↑ Arhat 13.
- Steinschnitt, rakan (Tusche auf Papier) von Anon. nach Guanxiu (832–912). Quing-Zeit, 18. Jh.; aus der Serie Sixteen Arhats at Shengyin Temple; 117 x 52cm
Bild © Chinese Rubbings Collection, Harvard Fine Arts Library. (Letzter Zugriff: 2016/9/18).
Arhat Angaja, in einem Buch (mit indischer Schrift) lesend, mit Gebetskette und knorrigem Stock. Namen und Nummer nach dem Fazhuxi; Gedicht von Kaiser Qianlong (1711–1799). Anmerkung: „Jetzt Angiraja, Rang 1.“
- Steinschnitt, rakan (Tusche auf Papier) von Anon. nach Guanxiu (832–912). Quing-Zeit, 18. Jh.; aus der Serie Sixteen Arhats at Shengyin Temple; 117 x 52cm
- ↑ Arhat 15.
- Steinschnitt, rakan (Tusche auf Papier) von Anon. nach Guanxiu (832–912). Quing-Zeit, 18. Jh.; aus der Serie Sixteen Arhats at Shengyin Temple; 117 x 52cm
Bild © Chinese Rubbings Collection, Harvard Fine Arts Library. (Letzter Zugriff: 2013/9).
ArhatAjita, ein Bein hochziehend, schmerzvoller Ausdruck, lange Brauen. Namen und Nummer nach dem Fazhuxi; Gedicht von Kaiser Qianlong (1711–1799). Anmerkung: „Jetzt ..., Rang 2.“
- Steinschnitt, rakan (Tusche auf Papier) von Anon. nach Guanxiu (832–912). Quing-Zeit, 18. Jh.; aus der Serie Sixteen Arhats at Shengyin Temple; 117 x 52cm
- ↑ Rakan.
- Rollbild, rakan (Tusche auf Papier) von Itō Jakuchū (1716–1800), Detail. Edo-Zeit, 18. Jh.; 113,7 x 59 cm
Bild © Museum of Fine Arts, Boston. (Letzter Zugriff: 2016/9/16).
Alter arhat mit den klassischen, überlangen Brauen.
- Rollbild, rakan (Tusche auf Papier) von Itō Jakuchū (1716–1800), Detail. Edo-Zeit, 18. Jh.; 113,7 x 59 cm
- ↑ Rakan.
- Rollbild, rakan (Tusche auf Papier) von Itō Jakuchū (1716–1800), Detail. Edo-Zeit, 18. Jh.; 113,7 x 59 cm
Bild © Museum of Fine Arts, Boston. (Letzter Zugriff: 2016/9/18).
Ein verträumt wirkender arhat. Eine ähnliche Pose wird in anderen Darstellungen mit einem schmerzverzehrten Gesicht kombiniert, als ob sich der Arhat das Knie gestoßen hätte.
- Rollbild, rakan (Tusche auf Papier) von Itō Jakuchū (1716–1800), Detail. Edo-Zeit, 18. Jh.; 113,7 x 59 cm
- ↑ Arhat und Gewitterwolke.
- Hängerollbild, rakan (Farbe auf Papier) von Katsushika Hokusai, Detail. Edo-Zeit, 19. Jh.; 99,5 × 41,5 cm
Bild © Tokyo National Museum. (Letzter Zugriff: 2016/9/18).
Arhat lässt eine Gewitterwolke aus seiner Bettelschale aufsteigen (in der sich wohl ein Drache befindet).
- Hängerollbild, rakan (Farbe auf Papier) von Katsushika Hokusai, Detail. Edo-Zeit, 19. Jh.; 99,5 × 41,5 cm
- ↑ Arhat und Drache.
- Hängerollbild, rakan (Farbe auf Papier) von Utagawa Kuniyoshi, Detail. Edo-Zeit, um 1850; 125 x 51,2 cm
Bild © British Museum. (Letzter Zugriff: 2016/9/18).
Arhat, mit dem Finger den kleinen Drachen reizend, der eben in einer Wolke aus seiner Schale entstiegen ist.
- Hängerollbild, rakan (Farbe auf Papier) von Utagawa Kuniyoshi, Detail. Edo-Zeit, um 1850; 125 x 51,2 cm
- ↑ Rakan.
- Statue, rakan (Holz, bemalt) von Shōun Genkei (1648–1710). Edo-Zeit; Höhe: 85,1cm
Bild © Metropolitan Museum, New York. (Letzter Zugriff: 2017/7/6).
Ein Exemplar aus der Serie von Fünfhundert arhats (rakan), mit denen der Künstler Shōun Genkei einen neuen rakan-Boom auslöste. Etwa die Hälfte der Statuen sind heute im versteckten Gohyaku Rakan-ji in Meguro, Tokyo zu sehen, doch stellte das gesamte Ensemble einst eine Hauptsehenswürdigkeit der Stadt Edo dar.
- Statue, rakan (Holz, bemalt) von Shōun Genkei (1648–1710). Edo-Zeit; Höhe: 85,1cm
- ↑ Tuschelnde Arhats.
- Statue, rakan (Stein), Detail. Edo-Zeit, 1782–1825; aus der Serie 500 Arhats; Kita-in, Kawagoe, Saitama-ken
Bild © Yuichi Momma, flickr, 2011. (Letzter Zugriff: 2016/9/18).
Bei genauer Betrachtung erkennt man bei beiden arhat-Figuren „Narben“ im Hals- und Brustbereich. Es sind Spuren der anti-buddhistischen Ausschreitungen in den ersten Jahren der Meiji-Zeit (ab 1868), in denen buddhistische Steinstatuen systematisch enthauptet wurden. Später wurden viele dieser Statuen wieder in Stand gesetzt.
- Statue, rakan (Stein), Detail. Edo-Zeit, 1782–1825; aus der Serie 500 Arhats; Kita-in, Kawagoe, Saitama-ken
- ↑ Arhat.
- Statue, rakan (Stein), Detail. Edo-Zeit, 1782–1825; aus der Serie 500 Arhats; Kita-in, Kawagoe, Saitama-ken
Bild © Frank Gualtieri (fg2), Wikimedia Commons, 2009. (Letzter Zugriff: 2016/9/18).
Skulptur eines veträumt dasitzenden arhat
- Statue, rakan (Stein), Detail. Edo-Zeit, 1782–1825; aus der Serie 500 Arhats; Kita-in, Kawagoe, Saitama-ken
- ↑ Freundlicher Arhat.
- Skulptur, rakan (Stein), Detail. Edo-Zeit, 1782–1825; aus der Serie 500 Arhats; Kita-in, Kawagoe, Saitama-ken
Bild © Frank Gualtieri (fg2), Wikimedia Commons, 2009. (Letzter Zugriff: 2016/9/18).
Skulptur eines fröhlichen rakan
- Skulptur, rakan (Stein), Detail. Edo-Zeit, 1782–1825; aus der Serie 500 Arhats; Kita-in, Kawagoe, Saitama-ken
- ↑ Halle der 500 Arhats.
- Skulpturengruppe, rakan (Holz, bemalt), Detail. Edo-Zeit; Rakan-dō, Hōonji, Präfektur Morioka
Bild © Tanaka Jūyō, flickr, 2010. (Letzter Zugriff: 2016/9/18).
Halle der 500 Arhats des Hōon-ji in Morioka, Nordjapan. Die Halle wurde 1735 errichtet und 1858 erneuert. Im Mittelpunkt steht der Rushana Buddha des Kegon Sutras, umgeben von Zehn Schülern und den Sechzehn Arhats. Die Fünfhundert Arhats bilden das größere Gefolge des Buddhas. Die Statuen sind z.T. älter als die Halle und stammen aus der Kyōto-Region.
- Skulpturengruppe, rakan (Holz, bemalt), Detail. Edo-Zeit; Rakan-dō, Hōonji, Präfektur Morioka
- ↑ Arhat (Gien Sōzu).
- Skulptur, rakan (Holz, bemalt). Nara-Zeit, 8. Jh.; „Nationalschatz“; Oka-dera, Nara-ken (heute Nara Ntl. Museum); Höhe: 93 cm
Bildquelle: Meihin zuroku (Ausstellungskatalog). Nara National Museum 2012, Abb. 115, S. 94.
Eines der ältesten realistischen Mönchsportraits, das in Japan hergestellt wurde. Den Quellen des Tempels Okadera zufolge handelt es sich um den Tempelgründer Gien, einen Mönch der Hossō Schule. Historiker nehmen jedoch an, dass es sich um den arhat Pindola (Binzuru) handelt, was unter anderem die exotischen Gesichtszüge der Figur erklären würde. In jedem Fall besteht zwischen dem Realismus der Mönchsportraits und der Arhat-Darstellungen eine enge kunsthistorische Verbindung.
- Skulptur, rakan (Holz, bemalt). Nara-Zeit, 8. Jh.; „Nationalschatz“; Oka-dera, Nara-ken (heute Nara Ntl. Museum); Höhe: 93 cm
- ↑ Binzuru Sonja.
- Skulptur, rakan (Holz, bemalt), Detail. Edo-Zeit; Tōdaiji, Nara
Bild © Mazimilian, flickr, 2006. (Letzter Zugriff: 2016/9/18).
Der berühmte Binzuru (Pindola) des Tōdaiji in Nara, ein überlebensgroßer arhat, der als wundertätige Statue gilt und daher arg abgegriffen ist. Das Gewand, das in Japan allen volkstümlichen Heiligenfiguren angezogen wird, schützt ihn wohl auch vor weiterem Schaden.
- Skulptur, rakan (Holz, bemalt), Detail. Edo-Zeit; Tōdaiji, Nara
- ↑ Binzuru.
- Skulptur, nadebotoke (Holz), Detail; Zenkō-ji, Nagano-ken
Bild © Wakī, (Photo-Blog). (Letzter Zugriff: 2015/4/20).
Vom vielen Abreiben arg mitgenommener „Streichelbuddha“ (nadebotoke).
- Skulptur, nadebotoke (Holz), Detail; Zenkō-ji, Nagano-ken
- ↑ Arhats in Verzweiflung.
- Skulpturen, rakan (Holz, bemalt), Detail. Nara-Zeit, 8. Jh.; Hōryū-ji, Nara-ken
Bildquelle: Kita Naoko, Picasa. (Letzter Zugriff: 2013/9).
Zwei Schüler Buddhas (Arhats) in Verzweiflung über Buddhas Tod. Aus einer Darstellung von Buddhas Eintritt ins Nirvana (nehanzu), die sich im untersten Geschoß der Gojū-Pagode des Hōryū-ji befindet. Insgesamt sind zehn Figuren auf diese Weise dargestellt. Es handelt sich also um die Gruppe der Zehn Buddha Schüler, die den Arhats zuzurechnen sind. Die Gruppe ist auch als nakibotoke, „weinende Buddhas“ bekannt.
- Skulpturen, rakan (Holz, bemalt), Detail. Nara-Zeit, 8. Jh.; Hōryū-ji, Nara-ken
Weiterführende Informationen
- Fachartikel und Bücher
- Bernard Faure 1996Visions of Power: Imagining Medieval Japanese Buddhism. Princeton: Princeton University Press 1996. [Übersetzung aus dem Französischen von Phyllis Brooks.]Paul Groner 1984Saicho: The Establishment of the Japanese Tendai School. Berkeley: Berkeley Buddhist Studies 1984.Bong Seok Joo 2006The Arhat Cult in China from the Seventh through Thirteenth Centuries: Narrative, Art, Space and Ritual. Ann Arbor, MI: ProQuest 2006. [Dissertation, Princeton University.]Ryan Bongseok Joo 2009„The ritual of arhat invitation during the Song Dynasty: Why did Mahāyānists venerate the arhat?“ Journal of the International Association of Buddhist Studies 30/1–2 2007 (2009), S. 81–116.Nick Pearce 2003„Images of Guanxiu's Sixteen Luohan in eighteenth-century China.“ The Free Library (November 2003) (2003). [Online-Fassung.]John Strong 1979„The Legend of the Lion-Roarer: A Study of the Buddhist Arhat Piṇḍola Bhāradvāja.“ Numen 26:1 (1979), S. 50–88.Takasaki Fujihiko 1985Rakanzu 羅漢図 [„Arhat-Bilder“]. Nihon no bijutsu 234 1985. [Kunsthistorische Zeitschrift.]Thomas Watters 1898„The Eighteen Lohan of Chinese Buddhist Temples.“ The Journal of the Royal Asiatic Society (1898), S. 329–47.
- Websites
- Puranic Encyclopedia, Open Library. (Online verion von Vettam Mani, Puranic encyclopaedia: A comprehensive dictionary with special reference to the epic and Puranic literature. Dheli, 1975.)
- Eighteen Lohan, The Temple Guy
- Theravada Saints in Japanese Buddhism, Mark Schumacher
- Juuroku rakan, JAANUS
- The SAT Daizōkyō Text Database: the full text of 85 volumes of Taishō Shinshū Daizōkyō (Taisho Tripitaka)
- Digital Dictionary of Buddhism, Charles Muller
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