Von Margarete Gibba geschrieben am 15. Mai 2021
Kritisches Hinterfragen ist auch in Zeiten von Corona angebracht.
Der Kommentar ist in der Wiener Zeitung am 14. 5. 2021, S. 21 erschienen.
Zahlreiche namhafte Schauspielerinnen und Schauspieler verspürten in der jüngster Zeit offenbar das Bedürfnis, sich zu den Corona-Maßnahmen in Deutschland und Österreich kritisch zu äußern, und produzierten kurze ironisch-satirische Videos, publiziert auf der Seite www.allesdichtmachen.de. Keine 24 Stunden später war ein Shitstorm im Gange, auf den auch viele heimische Medien, allen voran der ORF, aufsprangen. Sofort wurde diese Kampagne als “missglückt” beschrieben, sobald es Kritik daran gab. Dies stellt eine Wertung dar, die so journalistisch vorschnell ist. Die Adjektive “umstritten” oder “viel diskutiert” wären auch zutreffend gewesen, ob sie wirklich “missglückt” war, kommt darauf an, was sie bezwecken wollte. Ein Hauptpunkt der Kampagne ist jedenfalls auch die mediale Berichterstattung über die Pandemie, unter anderem die ständige Angstmache.
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Von Margarete Gibba geschrieben am 5. Februar 2021
Leserbrief zum Artikel von Christina Traar in der “Kleinen Zeitung” vom 3.2.2021
Sehr geehrte Redaktionsmitglieder der Kleinen Zeitung!
Mit zunehmender Verwunderung musste ich den gestrigen Artikel zu den Abschiebungen der Kinder vergangene Woche nach Georgien lesen. Dieser sollte wohl den Versuch darstellen, eine neutrale Sicht auf den Fall zu präsentieren, las sich aber leider wie eine Werbeeinschaltung für das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (unterstützt durch das Foto). weiterlesen »
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Von Margarete Gibba geschrieben am 11. Mai 2019
Der Kommentar erschien am 26.4.2019 im Standard
Schon seit den 1980er-Jahren wird über Neo-Rassismus, Rassismus ohne Rassen und kulturellen Rassismus diskutiert – als einer Form des Rassismus, der ohne „Rassen“ auskommt, die ja (und wenigstens das ist mittlerweile recht unbestritten), auch eine Konstruktion sind. Abseits der als einheitlich konstruierten biologischen Merkmale können auch kulturelle oder religiöse Symbole genutzt werden, um „die Anderen“ zu konstruieren: Die Juden, die Muslime oder die Flüchtlinge, beispielsweise. Darüber, dass das Konzept eines kulturellen Rassismus möglicherweise zu schwammig ist, um ausgrenzende Ideologien wie Antisemitismus oder Anti-Muslimismus zu erfassen, wird in der Fachwelt durchaus diskutiert. Dennoch scheint es einigermaßen absurd, im Jahr 2019 einem Universitäts- und einem Fachhochschulprofessor erklären zu müssen, wieso Rassismus doch etwas mit Religion zu tun haben kann und ihr rein biologistischer Rassismus-Begriff lang überholt ist. weiterlesen »
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Von Margarete Gibba geschrieben am 21. Januar 2016
Die Bemühungen des Falters, die aktuellen Entwicklungen und Vorfälle in der Flüchtlingsthematik sachlich und tabufrei zu diskutieren, sind zu würdigen. Jedoch ist es leider so, dass im Rahmen dieser Bemühungen mitunter durchaus antimuslimische Ressentiments geschürt werden, nicht zuletzt durch den Artikel von Frau Tschaikner. weiterlesen »
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Von Margarete Gibba geschrieben am 29. September 2015
Ja, es stimmt, es braucht eine ehrliche Debatte. Naivität und das Beklatschen von Flüchtlingen lösen keine Probleme.
Schade ist jedoch, dass es auch Herr Klenk schafft, wieder bekannte Vorurteile zu bedienen. Unterm Strich bleibt von seinem Kommentar: Probleme werden uns die MuslimInnen aus „rückständigen“ Gebieten machen. weiterlesen »
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Von Margarete Gibba geschrieben am 23. März 2015
Unsere KollegInnen von Kobuk haben aufgezeigt, welche Folgen Falschmeldungen für die Betroffenen haben können – natürlich ging es um das Thema Islam beziehungsweise Dschihadismus :
Kobuk_Die dramatischen Folgen einer Heute-Falschmeldung
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Von Margarete Gibba geschrieben am 29. Dezember 2014
Zu Recht kritisiert Armin Thurnher in seiner Replik (3.12.2014) auf die Vorwürfe, der Falter verbreite rassistische Bilder, die schnelle Verurteilungsmaschinerie der sozialen Medien, in denen sich viele zu Wort melden und auf Züge aufspringen, ohne zu wissen, wohin diese fahren. Auch fordert er zu Recht eine Kontextualisierung ein. Den Falter ab nun per se als rassistisch zu verurteilen ist falsch und nicht dienlich.
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Von Margarete Gibba geschrieben am 2. Oktober 2014
Sehr geehrter Herr Schaper, sehr geehrtes Redaktionsteam von Geo Epoche!
Spät, aber doch, sind wir von der Initiative Teilnehmende Medienbeobachtung auf Ihr Schwerpunktheft zur Geschichte Afrikas aufmerksam geworden. Spät, aber nicht zu spät für ein Feedback, von dem wir hoffen, dass Sie es insbesondere für die angekündigte Darstellung Afrikas ab 1960 berücksichtigen können.
Ja, Sie haben recht. Es gibt Krisen, es gibt Katastrophen, es gibt Unfassbares in Afrika. Aber genau mit diesem Stereotyp des Krisenkontinents das Heft zu beginnen, es scheinbar auseinanderzunehmen, nur um es dann wieder zu bestätigen, hilft niemandem. Und es trägt auch nicht zu einer differenzierten Auseinandersetzung mit Afrika bei. weiterlesen »
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Von Margarete Gibba geschrieben am 15. September 2013
Mit Erstaunen erfüllte mich das Interview, das Köksal Baltaci mit der Regisseurin Anja Salomonowitz führte. Der Eindruck, dem Interviewer selbst seien binationale Ehepaare nicht ganz geheuer, drängt sich bei der Fragestellung auf. Abgesehen von den drei Fragen zu Beginn zwingt der Journalist die Regisseurin im Laufe des Interviews dazu, sich permanent für ihren Film zu rechtfertigen. Und zwischen den Zeilen vermeint man zu lesen: Selbst schuld! Wenn man schon so blöd ist, sich eine/n Ausländer/in auszusuchen, dann bitte nicht auch noch jammern, wenn’s schwierig wird! Umso verwunderlicher ist dieser Eindruck, da Herr Baltaci soeben mit dem Journalistenpreis für Integration für seinen Artikel „Mit Kopftuch in der Arbeit“ ausgezeichnet wurde. Von eben dieser Haltung (Wenn man schon so blöd ist, sich ein Kopftuch aufzusetzen, dann bitte nicht auch noch jammern, wenn’s schwierig wird!) ist in dem prämierten Artikel gar nichts zu spüren. weiterlesen »
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Von Margarete Gibba geschrieben am 25. Juli 2012
Die Vorhaut der männlichen Nachkommen, vom Baby- bis zum Mannesalter, scheint für viele österreichische bzw. deutsche Männer ein sehr emotionales Thema zu sein. „Endlich“, twitterte Florian Klenk, „ein deutsches Gericht erklärt medizinisch nicht notwendige rituelle Bubenbeschneidung zur Körperverletzung“. Auch der eindrückliche FAZ-Artikel „Blutiger Schnitt“ aus dem letzten Jahr fährt schwere Geschütze auf: Beschneidung bei Buben könne die Ursache für Frauenhass und Machogehabe sein, in jedem Fall sei diese eine Gewaltausübung gegenüber Kindern, die in der Kinderrechtskonvention verboten sei. weiterlesen »
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