Von Ingrid Thurner geschrieben am 22. März 2022
Ukraine und die EU: Über Diskriminierungen, Doppelmoral und Sippenhaftung für Tote
Der Kommentar ist in der Wiener Zeitung am 22. 3. 2022 erschienen.
Es ist erfreulich, dass die EU und Österreich nicht zögern, Flüchtlinge aus Ukraine aufzunehmen, dass die bürokratischen Hürden unverzüglich durch entsprechende Verordnungen aus dem Weg geräumt wurden, dass Hilfe rasch und effizient möglich ist.
Weniger erfreulich ist die Ungleichbehandlung, die Geflüchteten zuteilwird. Drittstaatsangehörigen, Gastarbeitern etwa und Studenten, die in Ukraine zwar einen Aufenthaltstitel besitzen, aber keine Staatsbürgerschaft, die keine Ehepartner oder andere familiäre Verbindungen haben, sind zwar genauso gefährdet an Leib und Leben durch die Kriegshandlungen. Jedoch sind sie weit strengeren Bestimmungen unterworfen. Österreich ist hier ebenso restriktiv wie die Visegrád-Staaten – wieder einmal – und dies bei grüner Regierungsbeteiligung. weiterlesen »
Abgelegt unter Asyl, Diskriminierung, Flüchtlinge/Geflüchtete
Von Margarete Gibba geschrieben am 5. Februar 2021
Leserbrief zum Artikel von Christina Traar in der “Kleinen Zeitung” vom 3.2.2021
Sehr geehrte Redaktionsmitglieder der Kleinen Zeitung!
Mit zunehmender Verwunderung musste ich den gestrigen Artikel zu den Abschiebungen der Kinder vergangene Woche nach Georgien lesen. Dieser sollte wohl den Versuch darstellen, eine neutrale Sicht auf den Fall zu präsentieren, las sich aber leider wie eine Werbeeinschaltung für das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (unterstützt durch das Foto). weiterlesen »
Abgelegt unter Allgemein, Asyl, Flüchtlinge/Geflüchtete, Fremdenfeindlichkeit, Jugend, Kleine Zeitung, MigrantInnen, MigrantInnen in den Medien Mit Schlagworten Abschiebung, Asylpolitik, Fremdenrecht, Kinder, Kindeswohl
Von Ingrid Thurner geschrieben am 24. Juli 2020
Der Kommentar ist am 15.7. 2020 in der Wiener Zeitung erschienen.
Wer trägt die Verantwortung für die gewalttätigen Übergriffe bei friedlichen Demonstrationen?
Wenn manche Politiker und manche Kommentatoren behaupten, die Ausschreitungen seien ein importierter ethnischer Konflikt zwischen Türken und Kurden, der sich in Europa fortsetze, dann ist das eine sehr verkürzte Darstellung, die die komplexen Ursachen nicht erkennen will. Bei den Angriffen von Randalierern mit niedrigem Durchschnittsalter auf Demonstrantinnen und Demonstranten, die gegen das Morden in Nordsyrien und für Frauenrechte auf die Straße gingen, prallen mehrere Gegensatzpaare aufeinander: Rechts und Links, Konservativ und Liberal, Mann und Frau, Nationalismus und Weltoffenheit. weiterlesen »
Abgelegt unter Flüchtlinge/Geflüchtete, MigrantInnen Mit Schlagworten Integration
Von Ingrid Thurner geschrieben am 7. Februar 2019
Der Kommentar erschien am 6. 2. 2019 in der Wiener Zeitung.
Die Ursache von Morden liegt nicht in der Herkunft der Täter, sondern in sozialen Faktoren – und somit auch in der gesamtgesellschaftlichen Verantwortung.
In manch einseitiger Betrachtung wurden die jüngsten Bluttaten auf patriarchale Gesinnungen in den Herkunftsländern von Aggressoren zurückgeführt. Explizit oder implizit ergibt sich daraus die Forderung: Schafft Migration ab, dann sinkt die Kriminalitätsrate! Aber kann das stimmen? weiterlesen »
Abgelegt unter Flüchtlinge/Geflüchtete, MigrantInnen Mit Schlagworten Kriminalberichterstattung
Von Susanna Reiskopf geschrieben am 25. August 2017
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir haben uns sehr über die Gegenüberstellung der unterschiedlichen Sozialleistungen und Mindestpensionen „Sebastian Kurz und Heinz-Christian Strache wollen Sozialleistungen für Flüchtlinge kürzen(…)“ vom 22.08.17 gefreut. Online nachlesen
Allein die Komplexität dieser Ausarbeitung lässt erahnen, wie facettenreich das System eigentlich ist. Kurze Slogans, welche gerne in politischen Kreisen gebracht werden, verlieren hier schnell an Glaubwürdigkeit. Natürlich wäre es weitaus einfacher den Ausrufen von den Herren Kurz und Strache zu glauben, ohne sich selbst mit der Materie zu beschäftigen. Gerade deshalb ist es erfreulich, dass im Kurier versucht wurde, diese Aussagen zu hinterfragen und kritisch zu beleuchten.
weiterlesen »
Abgelegt unter Allgemein, Asyl, Aufklärung, Flüchtlinge/Geflüchtete, Kurier, MigrantInnen, Sozialsystem
Von Susanne Oberpeilsteiner geschrieben am 29. Januar 2017
Sehr geehrter Herr Kim Son Hoang, sehr geehrte Standard-Redaktion,
“Flüchtlinge: 90 Prozent halten Demokratie für die ideale Staatsform” oder “Flüchtlinge: 82 Prozent sind für die Gleichberechtigung von Mann und Frau” oder “Flüchtlinge: 83 Prozent bewerten Zusammenleben mit anderen Religionen als durchwegs positiv”: Warum positiv, wenn’s negativ auch geht? weiterlesen »
Abgelegt unter Allgemein, DER STANDARD, Flüchtlinge/Geflüchtete
Von TMB geschrieben am 7. Januar 2017
Die Publikation des Textes „Sexualverbrechen: Höchste Zeit zu handeln“ von Gernot Schandl (03.01.17) als Kommentar der anderen im Standard ist nicht nur verwunderlich, sondern ein Signal dafür, dass der Qualitätsjournalismus im Umgang mit Meinungen, die zwar klar diskriminierend sind, aber dennoch immer stärker salonfähig werden, noch dabei ist, einen gangbaren Weg zu finden.
In diesem Text werden männliche Flüchtlinge pauschal als potenzielle Vergewaltiger dargestellt, die weggesperrt oder zumindest in der Pampa untergebracht werden sollten, um kein Risiko für österreichische Frauen darzustellen. Auch wir sind nicht dafür, diskriminierende Meinungen auszublenden – Texte wie diese sollten, wenn sie in Redaktionen eintreffen, ein Warnsignal sein und zu mutigem, sensiblem, überlegtem Journalismus ermuntern. Sie sollten jedoch auf keinen Fall unkommentiert abgedruckt werden. weiterlesen »
Abgelegt unter Allgemein, DER STANDARD, Flüchtlinge/Geflüchtete
Von Susanne Oberpeilsteiner geschrieben am 21. November 2016
Gerfried Sperl skizziert in seiner Kolumne Trump und die Globalisierung des Rückschritts mögliche Folgen eines Wahlsiegs von Donald Trump. Seine Analyse mag zutreffend sein oder nicht, die Einleitung ist jedenfalls entbehrlich („Die Angst vor islamischen Flüchtlingen ist noch kein Rücktritt aus der Zivilgesellschaft. Vor allem weil ein (kleiner) Teil von ihnen anfällig ist für den IS-Terror.“). weiterlesen »
Abgelegt unter Allgemein, DER STANDARD, Flüchtlinge/Geflüchtete, Islam
Von TMB geschrieben am 23. Mai 2016
Medien, Migration und ethnische Zugehörigkeiten
Dr. Petra Herczeg, Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien, in einem Blogbeitrag zur Diskussion in Deutschland und Österreich über die Nennung der ethnischen Herkunft in journalistischen Beiträgen:
http://blog.univie.ac.at/medien-migration-und-ethnische-zugehoerigkeiten/
Abgelegt unter Flüchtlinge/Geflüchtete, Kriminalberichterstattung, MigrantInnen in den Medien Mit Schlagworten Ethnische Herkunft, Kriminalberichterstattung, Pressekodex
Von Anna-Sophie Tomancok geschrieben am 11. Februar 2016
Sehr geehrte Redaktion,
wir erlauben uns, darauf hinzuweisen, dass das Bild von Muslimen und Musliminnen sowie Geflüchteten, das Ihr Blatt propagiert, falsch ist und diskriminierende Tendenzen aufweist. Es werden Männer und Frauen muslimischen Glaubens als so genannte Sozialschmarotzer diffamiert, die sich auf Kosten der österreichischen Steuerzahler und Steuerzahlerinnen bereichern wollen. Durch die Artikel „Muslime mit Zweitfrau: Bis zu 3000 € Sozialhilfe“ vom 02.02.2016 oder „Kostenfrage: Flüchtlinge: Streit um Gratis-Öffi- Tickets in Wien“ vom 25.01.2016 werden Vorurteile gegen und Neid auf die Geflüchteten geschürt.
weiterlesen »
Abgelegt unter Flüchtlinge/Geflüchtete, KRONE, Sozialsystem