Indigene Repräsentation im „neuen“ venezolanischen Fernsehen

ASSA Sondernummer: KSA-Tage 2007, Artikel 3, ISSN 1815-3704

Martha-Cecilia Dietrich Ortega

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Abstract

Das Fernsehen hat sich in vielen Gesellschaften dieser Erde zum dominierenden Medium entwickelt und ist Gegenstand andauernder Auseinandersetzungen zwischen externer Einflussnahme und journalistischer Autonomie. Im Falle Venezuelas haben die jüngsten politischen Transformationen auch innerhalb der Medienlandschaft zu massiven Veränderungen geführt. Auf Initiative der Regierung Chávez wurden mehrere staatliche Sender gegründet, die das emanzipatorische Ziel einer Demokratisierung des Fernsehens propagieren. Das “neue” Fernsehen verspricht eine “neue” Sichtweise, ausgehend von dem Konzept einer partizipativen Repräsentation, das eine weitgehende Integration aller VenezolanerInnen, vor allem der zuvor benachteiligten Klassen, auf praktischer und inhaltlicher Ebene vorsieht. Unter ihnen auch die indigenen Gruppen des Landes, die vormals entweder weitgehend ausgeblendet, oder durch klischeehafte Inhalte und klassische Stereotypen repräsentiert wurden. Welcher Platz wird nun den Indigenen im “neuen” venezolanischen Fernsehen zuteil? Wie findet Repräsentation statt und wann kann von partizipativer Repräsentation gesprochen werden? Das sind die Fragen, denen ich anhand eines Fallbeispiels aus der Perspektive der visuellen Anthropologie in diesem Beitrag nachgehen möchte.

Keywords: visuelle Anthropologie, Anthropologie der Medien, Indigene Repräsentationen, Venezuela, Warao

English abstract

Television is a “dominating” medium within many societies. It is therefore object of ongoing contentions between external influences and journalistic autonomy. The recent political transformations in Venezuela produced massive changes in the country’s media landscape. The government under President Hugo Chávez founded several TV channels that propagate their emancipatory aims in order to democratise television. This “new” television promises new perspectives based on the concept of participatory representations, which seeks to integrate all Venezuelans. In particular marginalised groups, such as the country’s indigenous peoples, should be integrated into this project through increased media presence and participation in the process of production. How are indigenous peoples represented in the new state-run television? What can be considered as participatory representation? Those questions are answered in this paper by analysing a case study in visual anthropology.

Keywords: visual anthropology, media anthropology, Indigenous representations, Venezuela, Warao

Zu zitieren als

Dietrich Ortega, Martha-Cecilia  2007: Indigene Repräsentation im „neuen“ venezolanischen Fernsehen. In: Austrian Studies in Social Anthropology, Sondernummer KSA-Tage 2007 (Artikel 3): Claudia Trupp und Philipp Budka (Hg.): Workshop “Medien und Film”, p.3-17. URL: [AUS DER BROWSERZEILE ÜBERNEHMEN]. Zugriff: TT.MM.JJJJ.

Lebenslauf/ vita

Mag. Martha-Cecilia Dietrich Ortega

Die Autorin ist Doktorandin am Institut für Kultur- und Sozialanthropologie an der Universität Wien. Im Zuge ihres Diplomstudiums verbrachte sie ausgedehnte Studienaufenthalte in Peru und Venezuela. Von 2003 bis 2006 absolvierte sie den Interdisziplinären Lehrgang für Höhere Lateinamerikastudien am Österreichischen Lateinamerika Institut und widmet sich nun vor allem Forschungsfeldern innerhalb der visuellen Anthropologie in vorwiegend lateinamerikanischen Kontexten.

The author is a doctoral candidate at the Department of Social and Cultural Anthropology of the University of Vienna. During her studies she conducted extended field research in Peru and Venezuela. From 2003 to 2006 she attended the Interdisciplinary Course for Latin American Studies at the Austrian Latin American Institute. She is currently doing research within visual anthropology, mostly in contexts of Latin American societies.

Kontakt (2007): martha.dietrich@univie.ac.at