Herndl, Gerhard
ERC Advanced Grant für das Forschungsprojekt NEREIDES
Zum Projekt
Der Ozean ist der größte Kohlenstoff- und Wärmespeicher der Erde. Somit kommt ihm bei den globalen Klimaänderungen große Bedeutung zu. Speziell in der Tiefsee gibt es aber große Unsicherheiten in den Umsatzgeschwindigkeiten der verschiedenen Kohlenstoff-Reservoirs. Gerhard J. Herndl und sein Team erforschen in ihrem Projekt "NEREIDES" unbekannte Aspekte des Kohlenstoffkreislaufes im Nordatlantik. In zwei Forschungsfahrten mit dem niederländischen Forschungsschiff Pelagia messen die Wissenschafter*innen den Fluss von organischem Material aus der sonnendurchfluteten Oberflächenschichten in die Tiefsee.
Dieser Partikelregen, genannt "Meeresschnee", stellt die prinzipielle Nahrungsquelle aller Tiefseelebewesen dar. In der Tiefsee findet sich eine große Menge an diesem Meeresschnee, der völlig austariert ist und somit nicht weiter sinkt. Der Ursprung dieses Meeresschnee ist unbekannt, könnte von Oberflächenwasserschichten kommen und zunehmend fragmentieren oder in der Tiefsee produziert werden. Im Rahmen des Projektes sammeln die Forscher*innen diesen großen Pool an organischem Kohlenstoff und bestimmen seine chemischen und biologischen Komponenten. Ziel ist es, die Bedeutung des Tiefsee-Meeresschnees im Atlantik für die dort lebenden (Mikro)-Organismen zu klären und dessen Rolle als Speicher für Kohlenstoff unter geänderten Klimabedingungen zu untersuchen.