Amaterasu: Unterschied zwischen den Versionen

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Amaterasu ist die japanische Sonnengöttin (große erlauchte Gottheit, die den Himmel beleuchtet). Sie ist die Tochter von Izanagi und dessen Nachfolgerin und stellt daher, neben ihrem Bruder Susanoo, eine zentrale Gottheit Japans dar. Sie repräsentiert die Sonne und ist demnach eine der wenigen Sonnengottheiten aus der Weltmythologie die weiblich ist.  
 
Amaterasu ist die japanische Sonnengöttin (große erlauchte Gottheit, die den Himmel beleuchtet). Sie ist die Tochter von Izanagi und dessen Nachfolgerin und stellt daher, neben ihrem Bruder Susanoo, eine zentrale Gottheit Japans dar. Sie repräsentiert die Sonne und ist demnach eine der wenigen Sonnengottheiten aus der Weltmythologie die weiblich ist.  
 
 
Der Aspekt des Geschlechts ist jedoch umstritten. Möglicherweise spielen hier politische Einflüsse eine Rolle. Denn zu der Zeit als die Mythen in Kojiki und Nihonji gesammelt wurden, hatte eine Kaiserin namens Jitō die Macht im Reich inne. Denkbar ist also, dass Amaterasu vor dieser Kaiserin und dem Festschreiben der Mythen eine männliche Gottheit war, wie es in vielen anderen Mythologien der Fall ist. Erwähnt werden muss allerdings, dass Frauen ebenfalls wichtige Positionen einnehmen konnten, nämlich als Priesterinnen. Dies zeigt das Beispiel der Priesterkönigin Himiko, welches in einer chinesischen Chronik aus dem dritten Jahr­hundert erwähnt wurde.
 
  
  

Version vom 30. Mai 2012, 21:00 Uhr

Amaterasu ist die japanische Sonnengöttin (große erlauchte Gottheit, die den Himmel beleuchtet). Sie ist die Tochter von Izanagi und dessen Nachfolgerin und stellt daher, neben ihrem Bruder Susanoo, eine zentrale Gottheit Japans dar. Sie repräsentiert die Sonne und ist demnach eine der wenigen Sonnengottheiten aus der Weltmythologie die weiblich ist.


In einem bekannten und zentralen Mythos um Amaterasu wird davon berichtet, wie sich durch ihr Verschwinden das gesamte Universum verdunkelte:

Aufgrund eines Streites mit Susanoo, dieser führte im Himmel einige Untaten durch unter denen vor allem Amaterasu zu leiden hatte, zog sich die Göttin in eine Felsenhöhle zurück, wodurch sich der Kosmos verdunkelte. Erst durch das Tanzen und Feiern der anderen Gottheiten, vor allem aber durch das Gelächter, welches die Gottheit Amen no Uzume mit ihrem ‚erotischen‘ Tanz verursacht, wird Amaterasus Neugier geweckt und sie kommt aus der Höhle hervor. Die anderen Götter machen ihr den Rückweg unmöglich, wodurch ein erneutes Entschwinden ihrer Seite vereitelt wurde. Somit wurde die Finsternis beseitigt.


Der Aspekt des Geschlechts ist jedoch umstritten. Möglicherweise spielen hier politische Einflüsse eine Rolle. Denn zu der Zeit als die Mythen in Kojiki und Nihonji gesammelt wurden, hatte eine Kaiserin namens Jitō die Macht im Reich inne. Denkbar ist also, dass Amaterasu vor dieser Kaiserin und dem Festschreiben der Mythen eine männliche Gottheit war, wie es in vielen anderen Mythologien der Fall ist. Erwähnt werden muss allerdings, dass Frauen ebenfalls wichtige Positionen einnehmen konnten, nämlich als Priesterinnen. Dies zeigt das Beispiel der Priesterkönigin Himiko, welches in einer chinesischen Chronik aus dem dritten Jahr­hundert erwähnt wurde. Es ist also bereits an dieser Stelle zu sehen, dass mythologische und gesellschaftliche Aspekte ineinandergreifen können.


Des Weiteren gilt Amaterasu als Urahnin der japanischen kaiserlichen Familie. Da ihr der Iseschrein gewidmet ist, hat sie eine große Bedeutung für den kaiserlichen Kult. Ihr >>shinitai<< (symbolische Verkörperung) ist der Spiegel, welcher neben dem Krummjuwel und dem Kusanagi-Schwert zu den Throninsignien der kaiserlichen Familie gehört.

Insgesamt kann demnach festgehalten werden, dass die Sonne eine wichtige Positon in der Japanischen Mythologie einnimt. Dies gilt für die rein mythologischen Aspekte, wie auch auf gesellschaftlicher Ebene.


Literatur und Links