Bauten/Schreine/Torii: Unterschied zwischen den Versionen

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Die wahrscheinlich nächsten Verwandten der ''torii'' findet man auf der koreanischen Halbinsel. Hier gibt es genau genommen zwei unter·schiedliche Arte·fakte, die gewisse Ge·mein·sam·keiten mit den ''torii'' aufweisen, nämlich das soge·nannte Rote Pfeiltor (kor. ''hongsalmun'') und das ''sotdae'', ein hölzerner Mast, der häufig mit einer einfachen Vogel·skulptur versehen ist.
 
Die wahrscheinlich nächsten Verwandten der ''torii'' findet man auf der koreanischen Halbinsel. Hier gibt es genau genommen zwei unter·schiedliche Arte·fakte, die gewisse Ge·mein·sam·keiten mit den ''torii'' aufweisen, nämlich das soge·nannte Rote Pfeiltor (kor. ''hongsalmun'') und das ''sotdae'', ein hölzerner Mast, der häufig mit einer einfachen Vogel·skulptur versehen ist.
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Das Pfeiltor {{glossar:hongsalmun}} besitzt bautechnisch große Ähnlich·keiten mit einem ''torii''. Es besteht ebenso aus zwei einfachen Pfosten und zwei Quer·balken. Der vielleicht markanteste strukturelle Unter·schied liegt darin, dass der obere Quer·balken eines Pfeil·tores von den tragenden Pfosten überragt wird, während er im Fall des ''torii'' auf den Pfosten lagert. Außer·dem sind die Quer·balken der Pfeil·tore mit zahl·reichen vertikalen Ver·strebungen oder „Pfeilen“ versehen, die ver·ant·wort·lich für den Namen dieses Tores sind. Die berühmtesten Pfeil·tore finden sich vor den Königs·gräbern der Joseon Dynastie (1392–1910) rund um die koreanische Haupt·stadt Seoul. Ähnlich wie die ''torii'' stehen die Pfeil·tore hier frei am Rande einer sakralen baulichen Anlage. Dem entsprechend fungieren sie als symbolischer Durch·gang zwischen Profanem und Sakralem, nicht als ver·schließ·bares Tor. Allerdings gibt es in Korea auch Pfeiltore, die in Zäune oder Mauern integriert sind, was bei ''torii'' nur in wenigen Aus·nahmen der Fall ist. Eine gewisse Ver·wandt·schaft ist dennoch nicht un·wahr·schein·lich, doch ist unklar, ob es sich um „Cousins“ handelt, oder ob eines der beiden Tore tatsächlich zur Her·aus·bildung des anderen beigetragen hat.
 
Das Pfeiltor {{glossar:hongsalmun}} besitzt bautechnisch große Ähnlich·keiten mit einem ''torii''. Es besteht ebenso aus zwei einfachen Pfosten und zwei Quer·balken. Der vielleicht markanteste strukturelle Unter·schied liegt darin, dass der obere Quer·balken eines Pfeil·tores von den tragenden Pfosten überragt wird, während er im Fall des ''torii'' auf den Pfosten lagert. Außer·dem sind die Quer·balken der Pfeil·tore mit zahl·reichen vertikalen Ver·strebungen oder „Pfeilen“ versehen, die ver·ant·wort·lich für den Namen dieses Tores sind. Die berühmtesten Pfeil·tore finden sich vor den Königs·gräbern der Joseon Dynastie (1392–1910) rund um die koreanische Haupt·stadt Seoul. Ähnlich wie die ''torii'' stehen die Pfeil·tore hier frei am Rande einer sakralen baulichen Anlage. Dem entsprechend fungieren sie als symbolischer Durch·gang zwischen Profanem und Sakralem, nicht als ver·schließ·bares Tor. Allerdings gibt es in Korea auch Pfeiltore, die in Zäune oder Mauern integriert sind, was bei ''torii'' nur in wenigen Aus·nahmen der Fall ist. Eine gewisse Ver·wandt·schaft ist dennoch nicht un·wahr·schein·lich, doch ist unklar, ob es sich um „Cousins“ handelt, oder ob eines der beiden Tore tatsächlich zur Her·aus·bildung des anderen beigetragen hat.
  
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Version vom 15. März 2014, 15:31 Uhr

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Torii Markenzeichen der Kami

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torii 鳥居 (jap.)

Torii, Schreintor; wtl. „Vogelsitz“; s. dazu Torii: Markenzeichen der kami

Schrein

Der Begriff „torii“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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sind das markanteste Kennzeichen eines Shinto Schreins. Trifft man in Japan auf ein Gebäude mit der schlichten sym·bo·lischen Balken·kon·struk·tion davor, so handelt es sich fast immer um ein shin·to·is·tisches Heilig·tum. Dank ihrer simplen, einprägsamen Form sind torii nicht nur zu einem Emblem des Shinto, sondern sogar zu einem Er·kennungs·zeichen der traditionellen japanischen Kultur schlechthin geworden. Den·noch liegen die ursprüngliche Funktion und Be·deutung der torii im Dunklen. Zu ihrem rätselhaften Charakter trägt auch die Be·zeichnung „torii“ selbst bei. Das Wort wird mit den Schrift·zeichen für „Vogel“ (tori 鳥) und „sich befinden“ (i[ru] 居) geschrieben und würde demnach soviel wie „Vogel·sitz“ bedeuten. Von Vögeln ist aber auf keinem bekannten torii auch nur die geringste Spur zu erkennen.

Grundform und Stilvarianten

Trotz dieser einfachen Grundform kennt die japanische Architektur·geschichte eine stattliche Anzahl von Stil·formen, je nach dem, ob die Pfosten lotrecht stehen oder leicht geneigt sind, ob der Ober·balken gerade oder ge·schwungen ist, und ob der Unter·balken über die Pfosten hin·aus·ragt oder nicht. Dazu kommen noch einige Spezial·konstruk·tionen oder Hybrid·formen. Diese werden zumeist nach den re·prä·sen·ta·tivsten Schreinen benannt, in denen sie zu finden sind.

Myōjin torii

Myojintorii.gif

Der bei weitem häufigste Stiltyp ist das sogenannte

myōjin torii 明神鳥居 (jap.)

Stilvariante der torii (Schreintore) : geschwungene Balken, schräge Pfosten

Schrein

Der Begriff „myōjin torii“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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. Es besitzt zwei leicht nach innen geneigte Pfosten, einen sanft ge·schwungenen Ober·balken (

kasagi 笠木 (jap.)

Oberer Querbalken eines torii (Schreintors)

Schrein

Der Begriff „kasagi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

, wtl. „Schirmholz“), der aus mehreren Kanthölzern zusammen·gesetzt ist, und einen Unter·balken (

nuki(jap.)

Unterer Querbalken eines torii (Schreintors)

Schrein

Der Begriff „nuki“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

, wtl. „Durch·stecher“), der an beiden Enden über die ihn tragen·den Pfosten hinausragt. Bei myōjin torii aus Holz ist der Oberbalken zumeist mit einem kleinen Dach ausgestattet. Zwischen Ober- und Unter·balken befindet sich ein vertikales Brett (

gakuzuka 額束 (jap.)

Schrifttafel eines torii (Schreintors)

Schrein, Architektur

Der Begriff „gakuzuka“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

), an dem Tafeln mit Inschriften ange·bracht werden können. Vorlage:Galerie2

Shinmei und andere Torii

Shinmeitorii.gif

Die simpelste Form ist das

shinmei torii 神明鳥居 (jap.)

Stilvariante des torii (Schreintors) im sogenanten shinmei-Stil: gerade Balken, lotrechte Pfosten: auch ise torii

Schrein

Der Begriff „shinmei torii“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

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oder ise-torii, bestehend aus lotrechten, runden Pfosten (

hashira(jap.)

Pfeiler, Pfosten; auch: Zählwort für Gottheiten (kami)

Der Begriff „hashira“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

) und geraden Quer·balken ohne gakuzuka. Es findet sich in der antiken Schrein·anlage von

Ise 伊勢 (jap.)

vormoderne Provinz Ise (heute Präfektur Mie); Stadt Ise; Kurzbezeichnung für die Schreinanlage von Ise Ise Jingū

Ort, Schrein

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Geographische Lage von Ise; s.a. Geo-Glossar

, wurde aber auch Anfang des 20. Jahr·hunderts, zur Zeit des Staatsshinto, als ver·meint·lich archaische Form gerne verwendet (etwa im

Yasukuni Jinja 靖国神社 (jap.)

Yasukuni Schrein, Tōkyō; Schrein zum Gedenken an Kriegsgefallene

Schrein

Der Begriff „Yasukuni Jinja“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Geographische Lage von Yasukuni Jinja; s.a. Geo-Glossar

).

Unter den „hybriden“ Formen ist das sogenannte ryōbu-torii das bekannteste. Es ent·spricht im wesent·lichen dem myōjin-Typ, besitzt aber zur Unter·stützung der beiden Haupt·pfosten vier kleinere Zusatz·pfosten. Das berühmte, vom Meer umspülte torii von

Miyajima 宮島 (jap.)

Schreininsel nahe Hiroshima; s.a. Itsukushima Schrein

Ort

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Geographische Lage von Miyajima; s.a. Geo-Glossar
ist so konstruiert. Ein weiterer Hybrid·typ ist das sannō-torii mit einem Drei·eck auf dem „Kopf“ oder das miwa-torii, das links und rechts von kleineren Seiten-torii flankiert wird. 

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Der

Ōmiwa Jinja 大神神社 (jap.)

Ōmiwa Schrein, auch Miwa Schrein, nahe Nara; einer der ältesten Schreine Japans

Schrein

Der Begriff „Ōmiwa Jinja“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Geographische Lage

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Geographische Lage von Ōmiwa Jinja; s.a. Geo-Glossar

, der dem letzteren Typ seinen Namen verleiht, besitzt noch eine weitere torii-Sonder·form: das soge·nannten

shimetorii 注連鳥居 (jap.)

Torii (Schreintor) bestehend aus zwei Pfosten und einem Seil; auch chūren torii gelesen

Schrein

Der Begriff „shimetorii“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Omiwa.jpg

oder chūren-torii. In diesem Fall sind die zwei tragenden Pfosten lediglich durch ein mächtiges Seil (

shimenawa 注連縄 (jap.)

shintōistisches „Götter-Seil“; geschlagene Taue aus Reisstroh.

Gegenstand

Der Begriff „shimenawa“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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) verbunden. Ob man diese Form, die es nur in ein paar wenigen alten Schreinen gibt, überhaupt als torii bezeichnen soll oder nicht, ist unklar. Es könnte sich um eine Früh·form der torii handeln, einen sicheren Beweis dafür gibt es jedoch nicht.

Omiwa.jpg
Shime-torii vor der Zeremonienhalle des Ōmiwa Schreins (Präfektur Nara)
Bild: Horohoro 2004 [2010/8]

Funktion

Torii dienen im allgemeinen dazu, eine symbolische Grenze zwischen Heiligem und Profanem zu markieren. Die pro·minentesten torii befinden sich daher zumeist am Zugangs·weg zu einem Schrein, doch auch innerhalb eines Schrein·areals können torii auf·gestellt sein, z.B. um die wichtigsten Schrein·gebäude zu kennzeichnen. Auch werden torii häufig hinter einander auf·gestellt und können sogar zu tunnelartigen Gebilden zusammen·wachsen. Das extremste Beispiel ist der

Fushimi Inari Taisha 伏見稲荷大社 (jap.)

Großschrein der Gottheit Inari in Fushimi, im Süden Kyōtos

Schrein

Der Begriff „Fushimi Inari Taisha“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Geographische Lage

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Geographische Lage von Fushimi Inari Taisha; s.a. Geo-Glossar
in Kyoto, wo ein ganzer Berg von torii-Tunneln überzogen ist.

Torii scheinen bereits im japanischen Altertum als Erkennungs·zeichen von Kult·stätten der ein·heim·ischen Kami fungiert zu haben. Man könnte sie daher auch als ein Zeichen einer bewussten Unter·scheidung von Shinto und Bud·dhis·mus interpretieren. Allerdings gibt es einige Aus·nahmen, in denen torii auch vom Buddhismus in den Dienst genommen werden.

Torii außerhalb des Shinto

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  • Vor dem buddhistischen Tempel
Shitennō-ji 四天王寺 (jap.)

buddh. Tempel im heutigen Ōsaka; zählt zusammen mit dem Asuka-dera zu den beiden ältesten Tempeln Japans (Gründung 593)

Tempel

Der Begriff „Shitennō-ji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Geographische Lage

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Geographische Lage von Shitennō-ji; s.a. Geo-Glossar

in Osaka gibt es ein torii aus Stein, das den Haupt·zugang zur Tempel·anlage markiert. Der Shitennō-ji ist nicht etwa irgendein Tempel, sondern das älteste staatlich errichtete bud·dhis·tische Kloster Japans. Es wurde im Jahr 593 von Prinzregent

Shōtoku Taishi 聖徳太子 (jap.)

574–622; Prinz Shōtoku; kaiserlicher Regent

Der Begriff „Shōtoku Taishi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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gegründet. Wann das torii gebaut wurde, ist nicht bekannt, es soll jedoch ursprünglich aus Holz gewesen sein und wurde nach einem Brand im Jahr 1294 durch ein steinernes ersetzt.
  • Obwohl der Totenkult in Japan traditionellerweise fest in buddhistischer Hand ist, findet man auf alten Fried·höfen torii vor den Grab·anlagen bedeutender Familien aus der Edo-Zeit. (S. dazu auch Friedhof auf Berg Kōya.)
  • Buddhistische Höllendarstellungen aus der Edo-Zeit bedienen sich der torii, um ver·schiedene Bereiche der Hölle von einander abzugrenzen.
  • Die indische Gottheit
Sarasvatī सरस्वती (skt., f.)

indischer Fluss; Flussgöttin der Beredsamkeit, der Musik und der Gelehrsamkeit (jap. Benzaiten 弁才天)

Der Begriff „Sarasvati“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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kam als Beschützerin des Buddhismus mit diesem nach Japan und wird hier als

Benzaiten 弁才天/弁財天 (jap.)

Glücksgöttin im Ensemble der Sieben Glücksgötter (Shichi Fukujin); Gottheit des Wassers, der Musik und der Beredsamkeit; skt. Sarasvati; auch: Benten

Der Begriff „Benzaiten“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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verehrt. Auf vielen Dar·stellungen trägt Benzaiten auf dem Haupt ein torii, hinter dem eine Schlange mit mensch·lichem Kopf zu erkennen ist.
  • Die synkretistischen Bergasketen (
yamabushi 山伏 (jap.)

Bergasket, wtl. der in den Bergen schläft; Praktikant des Shugendō

Der Begriff „yamabushi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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) bedienen sich zur Kenn·zeichnung ihrer Heilig·tümer sowohl des torii als auch buddhistischer Embleme.

Die frühesten Erwähnungen von torii stammen aus japanischen Quellen des zehnten Jahr·hunderts Ob Kami-Schreine davor schon durch „Vogel·sitze“ gekenn·zeichnet waren und wie diese aus·gesehen haben könnten, ist un·bekannt. Es wird daher immer wieder die Frage gestellt, ob nicht selbst die torii, diese zutiefst shinto·istischen Identitäts·merkmale, ein Produkt des Bud·dhis·mus sind, oder zumindest einen nicht-japanischen Ursprung besitzen. Für derartige An·nahmen gibt es verschiedene Anhalts·punkte, da torii-ähnliche Konstruktionen in vielen asiatischen Kulturen zu finden sind. Im folgenden werden die wichtigsten „Ver·wandten“ der torii, die immer wieder als Pro·to·typen in Betracht gezogen werden, kurz vorgestellt.

Verwandte der torii außerhalb Japans

Indien

Torii sanchi.jpg

An den vier Seiten des ältesten buddhistischen Grabstupas in

Sāñcī सांची (skt., m.)

Ortschaft im indischen Bundesstaat Madhya Pradesh, bekannt für ihre buddhistischen Grabmonumente (stupa)

Ort

Der Begriff „Sanchi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

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  • Torii sanchi.jpg

Geographische Lage

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Geographische Lage von Sanchi; s.a. Geo-Glossar

, Indien, befinden sich markante Ein·gänge, die wie ein reich verziertes torii mit einem dritten Quer·balken aus·sehen. Man nennt diese Tore auf Sanskrit

toraṇa तोरण (skt., n.)

„Bogen“, Torbogen, Tor

Tempel

Der Begriff „torana“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

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  • Torii sanchi.jpg

. Die Ähn·lich·keiten in Wort·klang und Aus·sehen bewogen frühe Japanologen (u.a. Aston und Chamberlain) zu der Annahme, torii stammten von torana ab. Inzwischen sind sowohl von linguistischer als auch von kunst·historischer Seite Bedenken gegen diese Theorie geäußert worden, voll·kommen aus·zu·schließen ist sie jedoch nicht.

Thailand

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Sao Ching Cha, die Große Schaukel (30m) vor dem Tempel Wat Suthat in Bangkok

In Bangkok gibt es die sogenannte Große Schaukel (Sao Ching Cha), ein rituelles Gerät, das auf den ersten Blick (wenn man die Verzierungen einmal beiseite lässt) verblüffende Ähn·lich·keiten mit einem shinmei-torii aufweist. Funktionell ist es jedoch grund·verschieden, denn es handelt sich nicht um einen Durch·gang, sondern wurde ehemals tatsächlich für eine brahmanische Schaukel·zeremonie eingesetzt. Obwohl von frühen Japanologen als Prototyp eines torii in Erwägung gezogen, kommt die Große Schaukel dafür kaum in Betracht, denn zum vol·lständigen Gerät gehört eben auch ein Schaukel·brett (auch wenn es in Bangkok heute fehlt). Das Beispiel zeigt jedoch, dass sich Ähn·lich·keiten auch aus rein kon·struktions·technischen Gründen ergeben können, ohne dass daraus gleich auf eine verwandt·schaft·liche Beziehung geschlossen werden muss.

China

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Eingang zum Tempel des Himmels, Beijing, wo ehemals die chinesischen Kaiser jährliche Opferzeremonien vollzogen

In China begegnet man häufig einem Palast·tor namens

paifang 牌坊 (chin.)

Chinesisches Zeremonialtor, Zeremonialbogen; auch pailou; jap. haibō bzw. hairō

Architektur

Der Begriff „paifang“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Kenko jinja.jpg
  • Himmelstempel.jpg

oder

pailou 牌楼 (chin.)

Chinesisches Zeremonialtor, Zeremonialbogen; auch paifang; jap. hairō

Architektur

Der Begriff „pailou“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

, das — ähnlich wie ein torii — meist keine Türen hat und daher eine rein sym·bo·lische Funk·tion besitzt. An·derer·seits sind pailuo archi·tek·to·nisch sehr auf·wen·dig und vari·an·ten·reich aus·ge·staltet. Häufig findet man drei·tei·lige Kon·struk·tionen, die äußerst bom·bastisch deko·riert sind. Einige Bei·spiele erin·nern aller·dings tat·sächlich an torii, etwa die Tore im Pekinger Tempel des Him·mels (Abb. links), doch stam·men diese archi·tek·to·nischen Varian·ten aus relativ später Zeit.

Es gibt in China außerdem zere·monielle Stelen mit der Be·zeich·nung

huabiao 華表 (chin.)

Chinesische Zeremonialstele; jap. kahyō

Architektur

Der Begriff „huabiao“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

, die ähnlich wie torii zur Kenn·zeich·nung des Zu·gangs·wegs zu einem zere·moniel·len Gebäude (Palast oder Grabmal) dienen. Sie sind zumeist reich dekoriert und tragen an ihrer Spitze ein drachen·artiges mytho·lo·gisches Tier. Äußer·lich haben sie also kaum etwas mit den torii gemein, doch werden sie in einem der ältes·ten Lexika Japans, dem

Wamyō ruijushō 和名類聚抄 (jap.)

Heian-zeitliches Lexikon; zwischen 931 und 938 kompliert von Minamoto no Shitagō

Text

Der Begriff „Wamyō ruijushō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

aus dem frühen zehnten Jahr·hundert, mit torii gleich·gesetzt. Dies mag ein Miss·ver·ständ·nis der dama·ligen Autoren gewesen sein, hat jedoch schon unter vor·moder·nen japa·nischen Gelehr·ten zu zahl·reichen Speku·lationen über eine chine·sische Herkunft der torii geführt.1

In Taiwan kam es schließlich in der Zeit der japanischen Besatzung (1895–1945) zu Misch·formen, in denen torii und paifang-Elemente kombi·niert wurden. Das unten stehende Beispiel zeigt den Kenkō Schrein, ein japa·nisches Kriegs·helden·monu·ment in Taipei aus jener Zeit.

Kenko jinja.jpg
Kenkō Jinja, ein Beispiel der japanischen Kolonialarchitektur
Die Errichtung des Kenkō Jinja in Taipei wurde 1925, zur Feier der 30jährigen japanischen Herrschaft über die Insel Taiwan, begonnen und 1928 vollendet. Die Pläne stammen von Ide Kaoru (1879–1944), ein japanischer Architekt, der hauptsächlich in Taiwan tätig war und sich um die Verbindung von traditionell chinesischer und japanischer Architektur bemühte. Der Schrein diente, ähnlich wie der Yasukuni Schrein in Tōkyō, der Kriegshelden-Verehrung. Nach dem Krieg wurde das Gebäude in eine Bibliothek umgewandelt.

Die Inschrift auf der Postkarte besagt: „Die Heldenseelen der Opfer, die für die Herrschaft über Taiwan gekämpft haben, werden hier verehrt. Über zehntausend Heldenseelen wachen hier in Ewigkeit über diese Insel.“

Die torii im Eingangsbereich kombinieren die Struktur eines dreiteiligen miwa torii mit Elementen des chinesischen paifang-Palasttors.
Taiwan, 1940. East Asia Image Collection, Digital Image Collections at Lafayette (educational use permitted).

Korea

Die wahrscheinlich nächsten Verwandten der torii findet man auf der koreanischen Halbinsel. Hier gibt es genau genommen zwei unter·schiedliche Arte·fakte, die gewisse Ge·mein·sam·keiten mit den torii aufweisen, nämlich das soge·nannte Rote Pfeiltor (kor. hongsalmun) und das sotdae, ein hölzerner Mast, der häufig mit einer einfachen Vogel·skulptur versehen ist.

Pfeiltor

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Rotes Pfeiltor (hongsalmun) bei den Altären der Erde und Ernte in Seoul
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Pfeiltor (hongsalmun) vor einem Königsgrab der Joseon Dynastie

Das Pfeiltor

hongsalmun 紅箭門/홍살문 (kor.)

Koreanisches Zeremonialtor, wtl. „Rotes Pfeiltor“; jap. kōzenmon

Architektur

Der Begriff „hongsalmun“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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besitzt bautechnisch große Ähnlich·keiten mit einem torii. Es besteht ebenso aus zwei einfachen Pfosten und zwei Quer·balken. Der vielleicht markanteste strukturelle Unter·schied liegt darin, dass der obere Quer·balken eines Pfeil·tores von den tragenden Pfosten überragt wird, während er im Fall des torii auf den Pfosten lagert. Außer·dem sind die Quer·balken der Pfeil·tore mit zahl·reichen vertikalen Ver·strebungen oder „Pfeilen“ versehen, die ver·ant·wort·lich für den Namen dieses Tores sind. Die berühmtesten Pfeil·tore finden sich vor den Königs·gräbern der Joseon Dynastie (1392–1910) rund um die koreanische Haupt·stadt Seoul. Ähnlich wie die torii stehen die Pfeil·tore hier frei am Rande einer sakralen baulichen Anlage. Dem entsprechend fungieren sie als symbolischer Durch·gang zwischen Profanem und Sakralem, nicht als ver·schließ·bares Tor. Allerdings gibt es in Korea auch Pfeiltore, die in Zäune oder Mauern integriert sind, was bei torii nur in wenigen Aus·nahmen der Fall ist. Eine gewisse Ver·wandt·schaft ist dennoch nicht un·wahr·schein·lich, doch ist unklar, ob es sich um „Cousins“ handelt, oder ob eines der beiden Tore tatsächlich zur Her·aus·bildung des anderen beigetragen hat.

Sotdae

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Koreanischer „Vogelsitz“ (sotdae) mit stilisierten Enten
Korea. Bildquelle: unbekannt.
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Koreanische sotdae mit Vögeln

Die

sotdae 솟대 (kor.)

Zeremonielle Stäbe der koreanischen Volksreligion, meist mit Vogelskulptur

Der Begriff „sotdae“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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wiederum sind Glücksbringer oder schützende Talismane. Tradi·tioneller·weise finden sie sich am Eingang von Dörfern, wo sie in großen Gruppen zusammen mit einer Art Totem·pfahl, dem jangseung, spirituellen Schutz oder reiche Ernte gewähren sollen, ähnlich wie in Japan die Wege·götter (

dōsojin 道祖神 (jap.)

Wegegott, auch sae no kami; volksrel. Figuren, manchmal in phallischer Form

Der Begriff „dōsojin“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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). Sotdae können auch eigen·händig angefertigt und temporär (z.B. zu Neujahr) aufgestellt werden. Typischer·weise handelt es sich um lange Stäbe, an deren oberem Ende ein oder mehrere Vogel·figuren angebracht sind. Es können aber auch andere Tiere oder Seile daran befestigt sein.

Sotdae sehen also ganz anders aus als torii und besitzen andere Funktionen, aber sie enthalten einen Hinweis, dass Vögel auf Stäben in Korea eine magisch-religiöse Bedeutung besitzen und bieten damit einen Schlüssel zur rätsel·haften Wort·bedeutung von

torii 鳥居 (jap.)

Torii, Schreintor; wtl. „Vogelsitz“; s. dazu Torii: Markenzeichen der kami

Schrein

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(„Vogelsitz“). Das Wort „sotdae“ selbst enthält jedoch keinen Hinweis auf einen Vogel.

Ähnliche „Vogelsitze“ gibt es im übrigen auch in shamanistischen Stammes·kulturen Chinas, der Mongolei und in Sibirien.

Theorien zum Ursprung der torii

Vorlage:Sidebox Eine eindeutige Lehrmeinung, ob torii eine rein japanische Erfindung sind oder unter dem Einfluss von anderen Kulturen ent·standen, hat sich derzeit weder in Japan noch außer·halb etabliert. Während man das Thema vor dem Zweiten Welt·krieg lebhaft diskutierte, wurde es danach kaum mehr erörtert und ist erst in jüngster Zeit durch die Archäologie wieder aufgegriffen worden. Einer der umfang·reichsten westlich·sprachigen Aufsätze, „Der Ursprung des Torii“ des Linguisten Otto Karow und des Kunst·historikers Dietrich Seckel aus dem Jahr 1942, enthält zu dieser Frage eine gewagte These: Karow und Seckel zufolge leitet sich der Begriff torii nicht von „Vogel“, sondern von einem Balken ab. Davon aus·gehend folgern die Autoren, dass man im torii das abstrakte Skelett eines Wohn·hauses erblicken muss. Das wichtigste Element des torii sei der Ober·balken, der den First·balken des Hauses symbolisiere. Obwohl diese Theorie sehr weitläufig und gelehrt begründet wird, erscheint mir die darin enthaltene Hypothese, dass torii letztlich aus verlassenen Häusern entstanden, die zu den Grab·stätten der darin Ver·storbenen wurden, nicht wirklich plausibel.

Karow und Seckel machen aber auch darauf aufmerksam, dass sich in den frühesten schriftlichen Quellen Japans zahlreiche Hinweise auf Vögel im Zu·sammen·hang mit Be·stattungs·riten finden. U.a. erzählen sowohl das

Kojiki 古事記 (jap.)

„Aufzeichnung alter Begebenheiten“; älteste jap. Chronik (712)

Text

Der Begriff „Kojiki“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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als auch das

Nihon shoki 日本書紀 (jap.)

Zweitältestes Schriftwerk und erste offizielle Reichschronik Japans (720)

Text

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, dass sich der er·oberungs·lustige Prinz

Yamato Takeru 倭建/日本武 (jap.)

Mythologischer Prinz, Sohn des Keikō Tennō; wtl. der Held/der Tapfere von Yamato

Fiktive Person

Der Begriff „Yamato Takeru“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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nach seinem Tod in einen weißen Vogel verwandelte und in dieser Gestalt den Platz für sein Grab·monument auswählte. Dieses erhielt aus diesem Grunde auch den Namen „Weiß·vogel-Grab“ (

Shiratori Misasagi 白鳥陵 (jap.)

Hügelgrab des mythol. Helden Yamato Takeru

Architektur

Der Begriff „Shiratori Misasagi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

). Dem Kojiki zufolge wurden Lieder, die auf diese Episode Bezug nehmen, auch bei späteren kaiserlichen Be·gräb·nissen gesungen.2 Zahl·reiche weitere Textstellen der klassischen Literatur untermauern die auch vom japanischen Volks·kundler

Origuchi Shinobu 折口信夫 (jap.)

1887–1953, jap. Volkskundler und Religionswissenschaftler

Gelehrte Person

Der Begriff „Origuchi Shinobu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

postulierte enge Beziehung zwischen weißen Vögeln und Totenseelen.3

Japan steht jedoch in dieser Hinsicht nicht isoliert da. Der Zusammen·hang zwischen Vogel und Toten·seele ist, wie schon erwähnt, für zahl·reiche, ins·besondere shamanistisch geprägte Kulturen belegt. Die im Zu·sammen·hang mit dem frühen Japan vielleicht über·zeugendste Parallele findet sich in der Kultur der alt·koreanischen Proto-Drei-Reiche Zeit, die ja mit dem damaligen Japan (bzw. mit der Kultur der Wa) in enger Beziehung stand. Das

Weizhi 魏志 (chin.)

Chin. Chronik der Wei Dynastie (220–266) aus dem 3. Jh. u.Z.; enthält die frühesten Berichte über Japan (Wa) (vgl. wo)

Text

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, jene chinesische Quelle aus dem dritten Jahrhundert, die die frühesten systematischen Angaben zur Geschichte Japans und Koreas enthält, berichtet über die Be·stattungs·ritten der Pyeon Jin im Süden der koreanischen Halb·insel: „Sie geben ihren Toten Federn von großen Vögeln mit. Sie wünschen, dass diese von den Toten zum Fliegen benutzt werden.“ 4 Für den gleichen Raum enthält das Weizhi im übrigen auch Hinweise auf Vor·läufer der oben genannten sotdae. Schließlich hat auch die Archäologie in diesem Raum zahlreiche Grab·beigaben mit Vogel·motiven zutage gebracht.5

Aus Japan sind archäologische Funde von Vogelmotiven aus der Yayoi- und Kofun-Zeit ebenso bekannt. Andere Funde deuten wiederum darauf hin, dass es hier am Über·gang von der Yayoi- zur Kofun-Zeit (3. Jh. n.u.Z.) Grab·stätten von hoch·gestellten Per·sönlich·keiten gab, an deren Eingang zwei Pfosten standen.6 Ob diese Pfosten aber durch Balken verbunden waren, ob Vögel auf ihnen angebracht waren oder ob sie sonst in irgend einer Hinsicht als Vor·läufer der heutigen torii anzusehen sind, konnte bislang nicht geklärt werden. Dennoch ver·dichtet sich aus diesen Indizien ein möglicher Zu·sammen·hang zwischen Toten·kult und Vögeln, der am Beginn der Ent·wicklung von torii gestanden haben mag. Damit wäre auch eine implizite Er·klärung vorhanden, warum an den heutigen torii über·haupt keine Spuren von Vögeln zu finden sind: als Zeichen des Todes könnten sie dem Tabu zum Opfer gefallen sein, das in historischer Zeit die Kulte für die

kami(jap.)

Gottheit; im engeren Sinne einheimische oder lokale japanische Gottheit, Schreingottheit (s. jinja), Gottheit des Shintō

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strikt von jeder Assoziation mit dem Tod fern hielt (s. dazu Kap. Grundbegriffe: Shinto.)

Anmerkungen

  1. 華表 (kahyō), Wikipedia(ja) [15.1.2012].
  2. Chamberlain 1981, S. 268–69
  3. Karow und Seckel 1942, S. 35–42
  4. Seyock 2004, S. 49; Karow und Seckel 1942, S. 42.
  5. Seyock 2004, S. 96–97.
  6. Seyock 2003.