Bauten/Tempel/Stupa: Unterschied zwischen den Versionen

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==Die Grabstupas von Sanchi==
 
  
Die buddhistischen Monumente von Sanchi, nahe der Stadt Vidisha in Südindien, gehen auf den legendären Förderer des Buddhismus, König Ashoka (273–236 v.u.Z.) zurück. Dieser soll sieben der acht ersten Stupas errichtet haben, darunter auch den Hauptstupa von Sanchi. Die heutige Form der großen Grabstupas, in denen auch Reliquien der Buddha-Schüler Shariputra and Maha Moggalana beigesetzt worden sein sollen, stammt wahrscheinlich aus dem zweiten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung. Während der folgenden tausend Jahre befand sich hier ein großes Zentrum des buddhistischen Glaubens mit zahlreichen Tempeln. Im dreizehnten und vierzehnten Jahrhundert erfasste der allgemeine Niedergang des indischen Buddhismus aber auch die Tempelanlagen von Sanchi, die verlassen und dem natürlichen Verfall preigegeben wurden. Außerdem erfuhren die Stupas im Zuge ihrer Wiederentdeckung im frühen neunzehnten Jahrhundert zahlreiche Schäden durch Plünderungen und unsachgemäße archäologische Behandlung. Erst in den Jahren 1912–1919 wurden sie in den heute sichtbaren Zustand gebracht.
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{{fl|W}}as man in Japan als „Pagode“ ({{g|tou}}) bezeichnet, leitet sich von einem indischen Grabmonument ab, das ursprünglich  {{skt:stupa}} genannt wurde. Der Stupa hat in den verschiedenen buddhistischen Kulturen höchst unterschiedliche architektonische Ausformungen erhalten und wird aus diesem Grund im ostasiatischen Kontext Pagode genannt.<!--
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--><ref>Der Ausdruck leitet sich möglicherweise von chinesisch ''pako ta'' 八角塔 ab, was „Achteck-Stupa“ bedeutet.
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Die Funktion, Reliquien buddhistischer Heiliger zu bewahren blieb allerdings (zumindest in der Theorie) erhalten. Im Folgenden einige berühmte Beispiele.  
  
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==Die Grabstupas von Sanchi==
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Sanchi repräsentiert wahrscheinlich die älteste Form der Stupas, bestehend aus einer halbkugelförmigen Kammer und einer dünnen Spitze, die einen oder mehrere Schirme als Zeichen königlicher Macht darstellt. Aus diesen Schirmen entwickeln sich mit der Zeit eine Anzahl von Ringen (in Japan meist neun plus zusätzliche Elemente), die man auch auf der Spitze japanischer Pagoden erkennen kann. Die konkrete Ausgestaltung ist starken regionalen Unterschieden ausgesetzt, aber immer ist die Spitze eines Stupas Gegenstand eines ausgefeilten Symbolismus. Zu den klassischen Stupas gehört außerdem ein Rundgang, denn das rituelle Umschreiten des Stupa (im Uhrzeigersinn) ist ein essentielles Mittel, um gutes Karma zu erlangen. Diese Rundgänge sind oft, wie z.B. in Sanchi, von einer Mauer eingefasst und durch Eingangstore zu betreten. Im Fall von Sanchi gab es ursprünglich bei jedem Stupa vier Tore, die in alle vier Himmelsrichtungen wiesen. Viele sind noch erhalten und gestatten dank ihrer reichen Ausgestaltung mit Mosaiken einen guten Einblick in die frühe buddhistische Kunst. Frühere europäische Beobachter  waren außerdem der Meinung, dass die Tore bauliche Ähnlichkeiten mit japanischen {{Glossar:torii}} aufweisen und möglicherweise ihre Urform darstellen. Heutige Religionshistoriker sind diesbezüglich allerdings eher skeptisch. (S. dazu die Sidepage ''[[Bauten:Schreine/Torii|Torii]]''.)
 
  
==Dharmek Stupa==
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Die buddhistischen Monumente von {{skt:Sanchi}}, nahe der Stadt {{skt:Vidisha}} in Indien, gehen auf den legendären Förderer des Bud·dhis·mus, König {{skt:Ashoka}} (273–236 v.u.Z.) zurück. Dieser soll sieben der acht ersten Stupas errichtet haben, darunter auch den Haupt·stupa von Sanchi. Die heutige Form der großen Grab·stupas, in denen auch Reliquien der {{skt:Buddha}}-Schüler {{skt:Shariputra}} und {{skt:Maudgalyayana}} bei·gesetzt worden sein sollen, stammt wahr·scheinlich aus dem zweiten Jahr·hundert vor unserer Zeit·rechnung. Während der folgenden tausend Jahre befand sich hier ein großes Zentrum des bud·dhis·tischen Glaubens mit zahl·reichen Tempeln. Im drei·zehnten und vier·zehnten Jahr·hundert erfasste der allgemeine Nieder·gang des indischen Bud·dhis·mus aber auch die Tempel·anlagen von Sanchi, die verlassen und dem natürlichen Verfall prei·gegeben wurden. Außerdem erfuhren die Stupas im Zuge ihrer Wieder·ent·deckung im frühen neun·zehnten Jahr·hundert zahlreiche Schäden durch Plün·derungen und unsach·gemäße archä·olo·gische Behandlung. Erst in den Jahren 1912–1919 wurden sie in den heute sichtbaren Zustand gebracht.
  
<div class="bildbox">[[Image:dharmekh_stupa_sarnath.jpg|link=|Dharmek Stupa]]<div class='bildtext'> Dharmek Stupa, Gupta Zeit, Höhe 31,3m </div></div>
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Dieser Stupa befindet sich unweit von Benares in Sarnath, dem „Hirschpark“, wo Buddha [[Shakyamuni]] angeblich seine erste Predigt hielt. Der Stupa gilt ebenfalls als eine Gründung Ashokas, doch schon vor Ashoka scheint sich hier ein buddhistisches Kloster befunden zu haben. Heute existiert nur noch die Basis des Bauwerks, auf der sich früher noch eine turmartige Spitze befunden haben muss.
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Sanchi repräsentiert wahrscheinlich die älteste Form der Stupas, bestehend aus einer halb·kugel·förmigen Kammer und einer dünnen Spitze, die einen oder mehrere Schirme als Zeichen königlicher Macht darstellt. Aus diesen Schirmen entwickeln sich mit der Zeit eine Anzahl von Ringen (in Japan meist neun plus zusätzliche Elemente), die man auch auf der Spitze japa·nischer Pagoden erkennen kann. Die konkrete Aus·gestaltung ist starken regionalen Unter·schieden aus·gesetzt, aber immer ist die Spitze eines Stupas Gegen·stand eines ausgefeilten Symbolismus. Zu den klassischen Stupas gehört außerdem ein Rundgang, denn das rituelle Um·schreiten des Stupa (im Uhr·zeiger·sinn) ist ein essentielles Mittel, um gutes {{skt:Karma}} zu erlangen. Diese Rund·gänge sind oft, wie z.B. in Sanchi, von einer Mauer eingefasst und durch Ein·gangs·tore zu betreten. Im Fall von Sanchi gab es ursprünglich bei jedem Stupa vier Tore, die in alle vier Himmels·richtungen wiesen. Viele sind noch erhalten und gestatten dank ihrer reichen Aus·gestaltung mit Mosaiken einen guten Ein·blick in die frühe bud·dhis·tische Kunst. Frühere europäische Beobachter  waren außerdem der Meinung, dass die Tore bauliche Ähnlich·keiten mit japanischen {{Glossar:torii}} aufweisen und möglicher·weise ihre Urform darstellen. Heutige Religions·historiker sind dies·bezüglich allerdings eher skeptisch (s. dazu die Sidepage ''[[Bauten/Schreine/Torii|torii]]'').
  
==Der Swayambunatha Stupa in Kathmandu, Nepal==
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== Dhamek Stupa ==
  
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Der {{s|Dhamek}} Stupa befindet sich unweit von Benares in {{skt:Sarnath}}. Er markiert die Stelle im „Hirschpark“, wo Buddha {{s|Shakyamuni|Shakyamuni}} angeblich seine erste Predigt hielt. Der Stupa gilt ebenfalls als eine Gründung Ashokas, doch schon vor Ashoka scheint sich hier ein bud·dhis·tisches Kloster befunden zu haben. Heute existiert nur noch die Basis des Bau·werks, auf der sich ·früher noch eine turmartige Spitze befunden haben muss.
  
Ältester und bekanntester Stupa Nepals, angeblich ebenfalls eine Gründung König Ashokas. Die heutige Form stammt aus dem vierzehnten Jahrhundert und wurde im siebzehnten Jahrhundert weiter ausgebaut. Besonders auffallend die nach allen Richtungen blickenden Augenpaare, Symbol für die allumfassende Wahrnehmungs·fähigkeit des Buddha.
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==Der Swayambhunatha Stupa in Kathmandu, Nepal==
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Der {{s|Swayambhunatha}} Stupa  ist der älteste und bekannteste Stupa Nepals, angeblich ebenfalls eine Gründung König Ashokas. Die heu·tige Form stammt aus dem vier·zehn·ten Jahr·hun·dert und wurde im sieb·zehn·ten Jahr·hun·dert weiter aus·gebaut. Be·sonders auf·fallend sind die nach allen Rich·tungen blicken·den Augen·paare, Symbol für die all·um·fas·sende Wahr·neh·mungs·fähig·keit des Buddha.
  
 
==Der Stupa-Berg von Borobudur, Java==
 
==Der Stupa-Berg von Borobudur, Java==
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{{s|Borobudur}} ist das größte bud·dhis·tische Monument weltweit. Es ist eigentlich eine Kombi·nation von Stupa und [[Ikonographie/Mandala | Mandala]], also eine symbolische Reprä·sen·tation des Kosmos in geometrischer, hier drei·dimen·sionaler Form. Während die einzelnen Stationen eines {{skt:Mandala}} üblicher·weise von einer Buddha·figur einge·nommen werden, sind es hier, zumindest im zentralen Bereich einzelne Stupas. Gleich·zeitig ist die gesamte Anlage von zahlreichen Stein·reliefs geschmückt, die das [[Leben des historischen Buddha]] oder Episoden einzelner {{skt:Bodhisattva|Bodhisattvas}} darstellen. Die zentrale Position, ebenfalls durch einen Stupa repräsentiert, nimmt aber der „kosmische Buddha“ {{skt:Vairocana}} (in Japan {{Glossar:Dainichi}}) ein.
  
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Borobudur wurde unter der buddhistischen Sailendra Dynastie zwischen 750 und 850 errichtet. Etwa zur selben Zeit goss man in Japan den [[Ikonographie/Dainichi/Daibutsu#Der_Gro.C3.9Fe_Buddha_von_Nara|Großen Buddha von Nara]]. Im zwölften Jahr·hundert verfiel die Anlage und geriet vollkommen in Ver·gessen·heit, bis sie im neun·zehnten Jahrhundert wieder entdeckt wurde. Erst 1971–1984 wurde die Anlage unter der Patronanz der UNESCO original·getreu restauriert.
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| colspan='2' class ='bildtext'|  Bilder und Dokumentation:<br />[http://www.bergerfoundation.ch/Borobudur/E/ A Visit to the Stupa Borobudur] (Jacques Edouard Berger, 1988) [2010/8]
 
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Borobudur ist das größte buddhistische Monument weltweit. Es ist eigentlich eine Kombination von Stupa und [[Ikonographie:Mandala | Mandala]], also eine symbolische Repräsentation des Kosmos in geometrischer, hier dreidimensionaler Form. Während die einzelnen Stationen eines Mandala üblicherweise von einer Buddhafigur eingenommen werden, sind es hier es hier, zumindest im zentralen Bereich einzelne Stupas. Gleichzeitig ist die gesamte Anlage von zahlreichen Steinreliefs geschmückt, die das [[Leben des historischen Buddha]] oder Episoden einzelner Bodhisattvas darstellen. Die zentrale Position, ebenfalls durch einen Stupa repräsentiert, nimmt aber der „kosmische Buddha“ Vairocana (in Japan {{Glossar:Dainichi}}) ein.
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==Wildgans Pagode==
  
Borobudur wurde unter der buddhistischen Sailendra Dynastie zwischen 750 und 850 errichtet. Etwa zur selben Zeit goss man in Japan den [[Ikonographie:Dainichi/Daibutsu#Der_Gro.C3.9Fe_Buddha_von_Nara|Großen Buddha von Nara]]. Im 12. Jh. verfiel die Anlage und geriet vollkommen in Vergessenheit, bis sie im 19. Jh. wieder entdeckt wurde. Erst 1971–1984 wurde die Anlage unter der Patronanz der UNESCO originalgetreu restauriert.
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==Wildgans Pagode==
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| Große Wildgans Pagode
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{{glossar:Dayanta}}, die „Große Wild·gans Pa·go·de“ der al·ten chi·ne·si·schen Haupt·stadt Chang·an (heute Xian), ist eine der be·kann·te·sten Pa·go·den Chi·nas. Sie be·steht aus sie·ben Stock·wer·ken und ist 64m hoch. Sie wurde im Jahr 652 als fünf·stöckige Pa·gode er·rich·tet, und spä·ter wei·ter aus·ge·baut. Wie deut·lich zu er·ken·nen ist, voll·zog sich im Über·gang des in·di·schen Stupa zur chi·nesi·schen Pa·go·de ein Stil·wech·sel, der auch mit den sich wan·deln·den Funk·tio·nen die·ses Bau·werks zu tun hat. Ob·wohl auch chi·ne·si·sche und ja·pa·ni·sche Pa·go·den be·haup·ten, im Be·sitz von Re·li·quien zu sein, die·nen sie eher als all·ge·mei·ner Schatz·spei·cher, wäh·rend ihre Funk·tion als Grab·mo·nu·ment in den Hin·ter·grund tritt. Die Große Wild·gans Pa·go·de bei·spiels·wei·se wur·de er·rich·tet, um die zahl·rei·chen Sutren und Wert·ge·gen·stände auf·zu·be·wah·ren, die der be·rühmte Pilger {{glossar:Xuanzang}} auf sei·ner sieb·zehn·jähri·gen Reise (629–645) durch In·dien und Zen·tral·asien mit·ge·bracht hatte.
  
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* [http://www.bergerfoundation.ch/Borobudur/E/ A Visit to the Stupa Borobudur] Jacques Edouard Berger, 1988
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* [http://www.orientalarchitecture.com/indonesia/yogyakarta/borobudur.php Borobudur Temple, Yogyakarta, Indonesia] Asian Historical Architecture.  
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|update= Sept. 2016
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Dayanta, die „Große Wildgans Pagode“ der alten chinesischen Hauptstadt Changan (heute Xian), ist eine der bekanntesten Pagoden Chinas. Sie besteht aus sieben Stockwerken und ist 64m hoch. Sie wurde im Jahr 652 als fünfstöckige Pagode errichtet, und später weiter ausgebaut. Wie deutlich zu erkennen ist, vollzog sich im Übergang des indischen Stupa zur chinesischen Pagode ein Stilwechsel, der auch mit den sich wandelnden Funktionen dieses Bauwerks zu tun hat. Obwohl auch chinesische und japanische Pagoden behaupten, im Besitz von Reliquien zu sein, dienen sie eher als allgemeiner Schatzspeicher, während ihre Funktion als Grabmonument in den Hintergrund tritt. Die Große Wildgans Pagode beispielsweise wurde errichtet, um die zahlreichen Sutren und Wertgegenstände aufzubewahren, die die berühmte Pilger {{glossar:Xuanzang}} auf seiner siebzehnjährigen Reise (629–645) durch Indien und Zentralsien mitgebracht hatte.
 
 
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Version vom 28. August 2018, 11:52 Uhr

Bekannte Pagoden und Stupas außerhalb Japans

Vorlage:Flas man in Japan als „Pagode“ ( [ (jap.) Pagode; Turm; abgeleitet von skt. stupa; auch sotoba]) bezeichnet, leitet sich von einem indischen Grabmonument ab, das ursprünglich

stūpa स्तूप (skt., m.)

„Hügel“, Grabmonument (jap. 塔 oder sotoba 卒塔婆)

Tempel

Der Begriff „stupa“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Borobudur.jpg
  • Dhamek.jpg
  • Borobudur stupas2.jpg
  • Swayambhunatha kathmandu nepal.jpg
  • Borobudur buddha.jpg
  • Hyakumanto.jpg
  • Osorezan flickr11.jpg
  • Sotoba.jpg
  • Torana detail.jpg
  • Borobudur10.jpg
  • Stupa sanchi.jpg
genannt wurde. Der Stupa hat in den verschiedenen buddhistischen Kulturen höchst unterschiedliche architektonische Ausformungen erhalten und wird aus diesem Grund im ostasiatischen Kontext Pagode genannt.1 

Die Funktion, Reliquien buddhistischer Heiliger zu bewahren blieb allerdings (zumindest in der Theorie) erhalten. Im Folgenden einige berühmte Beispiele.

Die Grabstupas von Sanchi

Stupa sanchi.jpg
1 Stupas von Sanchi
Die stupa-Anlage von Sanchi nahe der Stadt Vidisha in Zentralindien gilt als UNESCO Welterbe. Der größte Stupa soll Reliquien des Buddha bergen und auf Befehl König Ashokas (ca. 273–236 v.u.Z.) errichtet worden sein. Ein kleinerer Stupa enthält angeblich Reliquien von Schülern des Buddha. Die Anlage wurde bis ins 12. Jh. immer weiter ausgebaut.
Indien, 3. Jh. v.u.Z. Bildquelle: unbekannt.

Die buddhistischen Monumente von

Sāñcī सांची (skt., m.)

Ortschaft im indischen Bundesstaat Madhya Pradesh, bekannt für ihre buddhistischen Grabmonumente (stupa)

Ort

Der Begriff „Sanchi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Torii sanchi.jpg
  • Stupa sanchi.jpg
  • Torana detail.jpg

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Sanchi; s.a. Geo-Glossar

, nahe der Stadt

Vidiśā विदिशा (skt., f.)

Stadt im Herzen Indiens, 10 km von Sanchi entfernt

Ort

Der Begriff „Vidisha“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

in Indien, gehen auf den legendären Förderer des Bud·dhis·mus, König

Aśoka अशोक (skt., m.)

„Der Unbesorgte“, 304?–232 v.u.Z., König von Nord-Indien (jap. Muu 無憂 oder Aikuō 阿育王)

Der Begriff „Ashoka“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • AshokaLions.jpg
  • Dhamek.jpg
  • Swayambhunatha kathmandu nepal.jpg
  • Stupa sanchi.jpg

(273–236 v.u.Z.) zurück. Dieser soll sieben der acht ersten Stupas errichtet haben, darunter auch den Haupt·stupa von Sanchi. Die heutige Form der großen Grab·stupas, in denen auch Reliquien der

Buddha बुद्ध (skt., m.)

„Der Erleuchtete“ (jap. butsu, hotoke 仏 oder Budda 仏陀)

Buddha

Der Begriff „Buddha“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Leshan.jpg
  • Buddha predigt ingakyo.jpg
  • Borobudur buddha.jpg
  • Parinirvana gandhara.jpg
  • Rakanji morioka.jpg
  • Buddha geburt.jpg
  • Buddha geburt dunhuang.jpg
  • Buddha palast.jpg
  • Devadatta hokusai.jpg
  • Daihannyakyo.jpg
  • Nehanzu.jpg
  • Birth buddha gandhara.jpg
  • Ausfahrt ingakyo.jpg
  • Hoshi mandara boston.jpg
  • Asket ingakyo.jpg
  • Borobudur verfuehrung.jpg
  • Alchi buddha birth.jpg

-Schüler

Śāriputra शारिपुत्र (skt., m.)

Hauptschüler des Buddha (jap. Sharihotsu 舎利佛)

Der Begriff „Shariputra“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

und

Maudgalyāyana मौद्गल्यायन (skt., m.)

Schüler des Buddha; mit übersinnlichen Fähigkeiten begabt, war es ihm möglich, die Unterwelt zu besuchen; in ostasiatischen Versionen seiner Legende errettet er dort seine Mutter (jap. Mokuren 目連)

Der Begriff „Maudgalyayana“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

bei·gesetzt worden sein sollen, stammt wahr·scheinlich aus dem zweiten Jahr·hundert vor unserer Zeit·rechnung. Während der folgenden tausend Jahre befand sich hier ein großes Zentrum des bud·dhis·tischen Glaubens mit zahl·reichen Tempeln. Im drei·zehnten und vier·zehnten Jahr·hundert erfasste der allgemeine Nieder·gang des indischen Bud·dhis·mus aber auch die Tempel·anlagen von Sanchi, die verlassen und dem natürlichen Verfall prei·gegeben wurden. Außerdem erfuhren die Stupas im Zuge ihrer Wieder·ent·deckung im frühen neun·zehnten Jahr·hundert zahlreiche Schäden durch Plün·derungen und unsach·gemäße archä·olo·gische Behandlung. Erst in den Jahren 1912–1919 wurden sie in den heute sichtbaren Zustand gebracht.
Torii sanchi.jpg
2
An den vier Seiten des ältesten buddhistischen Grabstupas (gorintō) in Sanchi befinden sich markante Eingänge, die wie ein reich verziertes torii mit einem dritten Querbalken aussehen. Man nennt diese Tore auf Sanskrit torana. Aufgrund ihrer Ähnlichkeiten in Form und Namen wurden sie von frühen Japanologen als Vorläufer der torii angesehen.
Scott Weatherson, flickr 2009.
Torana detail.jpg
3
Die detailreichen Skulpturen auf diesem torana-Tor vor einem stupa in Sanchi stammen wahrscheinlich aus dem 1. Jh. u.Z.; dieser Dekor spricht dagegen, dass die indischen torana als Vorläufer der japanischen torii anzusehen sind.
Scott Weatherson, flickr 2009.
Die „torii“ von Sanchi

Sanchi repräsentiert wahrscheinlich die älteste Form der Stupas, bestehend aus einer halb·kugel·förmigen Kammer und einer dünnen Spitze, die einen oder mehrere Schirme als Zeichen königlicher Macht darstellt. Aus diesen Schirmen entwickeln sich mit der Zeit eine Anzahl von Ringen (in Japan meist neun plus zusätzliche Elemente), die man auch auf der Spitze japa·nischer Pagoden erkennen kann. Die konkrete Aus·gestaltung ist starken regionalen Unter·schieden aus·gesetzt, aber immer ist die Spitze eines Stupas Gegen·stand eines ausgefeilten Symbolismus. Zu den klassischen Stupas gehört außerdem ein Rundgang, denn das rituelle Um·schreiten des Stupa (im Uhr·zeiger·sinn) ist ein essentielles Mittel, um gutes

Karma कर्म (skt., n.)

„Tat“, auch „konsequente Folge“; moralische Bilanz der gesetzten Handlungen (jap. 業)

Konzept

Der Begriff „Karma“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

zu erlangen. Diese Rund·gänge sind oft, wie z.B. in Sanchi, von einer Mauer eingefasst und durch Ein·gangs·tore zu betreten. Im Fall von Sanchi gab es ursprünglich bei jedem Stupa vier Tore, die in alle vier Himmels·richtungen wiesen. Viele sind noch erhalten und gestatten dank ihrer reichen Aus·gestaltung mit Mosaiken einen guten Ein·blick in die frühe bud·dhis·tische Kunst. Frühere europäische Beobachter waren außerdem der Meinung, dass die Tore bauliche Ähnlich·keiten mit japanischen

torii 鳥居 (jap.)

Torii, Schreintor; wtl. „Vogelsitz“; s. dazu Torii: Markenzeichen der kami

Schrein

Der Begriff „torii“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Hibara torii.jpg
  • Usa torii wm.jpg
  • Ukiha inari.jpg
  • Shinobazu hiroshige.jpg
  • Yukisono torii.jpg
  • Itsukushima torii meiji.jpg
  • Kanameishi.jpg
  • Schrein bruecke.jpg
  • Torii zeniarai.jpg
  • Hibara mitsutorii.jpg
  • Torii uji bridge ise.jpg
  • Mikuji kamakura.jpg
  • Koya4.jpg
  • Omura 1945.jpg
  • Miyajima torii.jpg
  • Nikko torii stillfried.jpg
  • Torii miyajima hiroshige.jpg
  • Nikko torii meiji.jpg
  • Yasukuni mode.jpg
  • Itsukushima torii sand.jpg
  • Ippen miyajima.jpg
  • Schrein torii komainu.jpg
  • Kakumei gyoja ontake.jpg
  • Itsukushima torii ebbe.jpg
  • Fushimi 2.jpg
  • Bangkok swing.jpg
  • Hachiman ishi torii.jpg
  • Torii Fushimi.jpg
  • Ad duerer.jpg
  • Fushimi friedl2.jpg
  • Fushimi12.jpg
  • Ninomine.jpg
  • Fushimi nacht.jpg
  • Mitsutorii.jpg
  • Ise sangu.jpg
  • Rikimatsusha.jpg
  • Onsen.jpg
  • Torii meiji.jpg
  • Kenko jinja.jpg
  • Shobenyoke torii.jpg
  • Kumano nachi mandara.jpg
  • Yasukuni torii.jpg
  • Ise2013.jpg
  • Sankei torii.jpg
  • Midono.jpg
  • Miyajima torii2.jpg
  • Sansai torii hokusai.jpg
  • Miniatur torii.jpg
  • Benten chikubushima1.jpg
  • Kasuga torii.jpg
Weitere Bilder...
aufweisen und möglicher·weise ihre Urform darstellen. Heutige Religions·historiker sind dies·bezüglich allerdings eher skeptisch (s. dazu die Sidepage torii).

Dhamek Stupa

Dhamek.jpg
4 Dhamek Stupa, Gupta Zeit, Höhe 42,6m
Dhamek Stupa in Sarnath, Indien, Tempelgründung unter König Ashoka.
Gupta-Zeit, 4.Jh. u.Z. Sarnath M., flickr, 2014.

Der Dhamek [Dhāmek (skt.) धामेक् Stupa in Sarnath bei Benares, wo Buddha seine erste Rede hielt; Fundamente stammen aus der Zeit König Ashokas (3. Jh. v.u.Z.)] Stupa befindet sich unweit von Benares in

Sārnāth सार्नाथ् (skt., n.)

Stadt im indischen Bundesstaat Uttar Pradesh, 10 km nördlich von Benares (Varanasi), bekannt für den Dhamek Stupa, eines der ältesten buddhistischen Grabmonumente

Ort

Der Begriff „Sarnath“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Sarnath; s.a. Geo-Glossar

. Er markiert die Stelle im „Hirschpark“, wo Buddha Shakyamuni [Śākyamuni (skt.) शाक्यमुनि „Der Weise des Shakya-Klans“, buddhistischer Name des historischen Buddha (Gautama Siddhartha) (jap. Shaka 釈迦 oder Shakamuni 釈迦牟尼)] angeblich seine erste Predigt hielt. Der Stupa gilt ebenfalls als eine Gründung Ashokas, doch schon vor Ashoka scheint sich hier ein bud·dhis·tisches Kloster befunden zu haben. Heute existiert nur noch die Basis des Bau·werks, auf der sich ·früher noch eine turmartige Spitze befunden haben muss.

Der Swayambhunatha Stupa in Kathmandu, Nepal

Swayambhunatha kathmandu nepal.jpg
5 Swayambunatha Stupa
Der Swayambhunatha Stupa ist das bekannteste buddhistische Bauwerk Nepals. Die Anlage ist angeblich eine Gründung König Ashokas. Die heutige Form stammt aus dem 14. Jahrhundert und wurde im 17. Jahrhundert weiter ausgebaut.
14. Jh., im 17. Jh. ausgebaut. Qinglin Zhang, flickr, 2012 (mit freundlicher Genehmigung).

Der Swayambhunatha [Svayambhūnātha (skt.) स्वयम्भूनाथ Tempel in Kathmandu, Nepal, mit einem der ältesten buddhistischen stupas; auch als „Affentempel“ bekannt] Stupa ist der älteste und bekannteste Stupa Nepals, angeblich ebenfalls eine Gründung König Ashokas. Die heu·tige Form stammt aus dem vier·zehn·ten Jahr·hun·dert und wurde im sieb·zehn·ten Jahr·hun·dert weiter aus·gebaut. Be·sonders auf·fallend sind die nach allen Rich·tungen blicken·den Augen·paare, Symbol für die all·um·fas·sende Wahr·neh·mungs·fähig·keit des Buddha.

Der Stupa-Berg von Borobudur, Java

Vorlage:W504

Borobudur [Borobudur (skt.) größtes buddhistisches Monument in Java, Indonesien, in Gestalt eines dreidimensionalen Mandala] ist das größte bud·dhis·tische Monument weltweit. Es ist eigentlich eine Kombi·nation von Stupa und Mandala, also eine symbolische Reprä·sen·tation des Kosmos in geometrischer, hier drei·dimen·sionaler Form. Während die einzelnen Stationen eines

maṇḍala मण्डल (skt., n.)

„Kreis“, schematische Darstellung der kosmischen Ordnung (jap. mandara 曼荼羅)

Bild, Konzept

Der Begriff „mandala“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Pagoden mandala.jpg
  • Pagoden mandala detail.jpg
  • Kongokai.jpg
  • Aizen mandara 1107.jpg
  • Borobudur10.jpg
  • Gosanze myoo toji.jpg
  • Dakini taizokai.jpg
  • Nichiren mandala.jpg
  • Taizokai kamakura.jpg

üblicher·weise von einer Buddha·figur einge·nommen werden, sind es hier, zumindest im zentralen Bereich einzelne Stupas. Gleich·zeitig ist die gesamte Anlage von zahlreichen Stein·reliefs geschmückt, die das Leben des historischen Buddha oder Episoden einzelner

Bodhisattva बोधिसत्त्व (skt., m.)

„Erleuchtetes Wesen“, Vorstufe zur vollkommenen Buddhaschaft (jap. bosatsu 菩薩)

Buddha

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darstellen. Die zentrale Position, ebenfalls durch einen Stupa repräsentiert, nimmt aber der „kosmische Buddha“

Vairocana वैरोचन (skt., m.)

„Sonne, sonnenhaft“, Buddha-Name (jap. Birushana/Rushana 毘盧舎那/盧舎那 oder Dainichi 大日)

Buddha

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(in Japan

Dainichi 大日 (jap.)

Buddha Vairocana, der „kosmische Buddha“; wtl. „Großes Licht“ oder „Große Sonne“

Buddha

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) ein.

Borobudur wurde unter der buddhistischen Sailendra Dynastie zwischen 750 und 850 errichtet. Etwa zur selben Zeit goss man in Japan den Großen Buddha von Nara. Im zwölften Jahr·hundert verfiel die Anlage und geriet vollkommen in Ver·gessen·heit, bis sie im neun·zehnten Jahrhundert wieder entdeckt wurde. Erst 1971–1984 wurde die Anlage unter der Patronanz der UNESCO original·getreu restauriert.

Wildgans Pagode

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6 Große Wildgans Pagode
Dayanta, die “Große Wildgans-Pagode” der alten Hauptstadt Changan (Xian).
652 als fünfgeschossige Pagode errichtet, heutige Form aus dem 16. Jh. travel.dahangzhou.com.
Dayanta 大雁塔 (chin.)

„Große Wildgans Pagode“ in Xian, China, err. 652

Architektur

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Geographische Lage

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Geographische Lage von Dayanta; s.a. Geo-Glossar

, die „Große Wild·gans Pa·go·de“ der al·ten chi·ne·si·schen Haupt·stadt Chang·an (heute Xian), ist eine der be·kann·te·sten Pa·go·den Chi·nas. Sie be·steht aus sie·ben Stock·wer·ken und ist 64m hoch. Sie wurde im Jahr 652 als fünf·stöckige Pa·gode er·rich·tet, und spä·ter wei·ter aus·ge·baut. Wie deut·lich zu er·ken·nen ist, voll·zog sich im Über·gang des in·di·schen Stupa zur chi·nesi·schen Pa·go·de ein Stil·wech·sel, der auch mit den sich wan·deln·den Funk·tio·nen die·ses Bau·werks zu tun hat. Ob·wohl auch chi·ne·si·sche und ja·pa·ni·sche Pa·go·den be·haup·ten, im Be·sitz von Re·li·quien zu sein, die·nen sie eher als all·ge·mei·ner Schatz·spei·cher, wäh·rend ihre Funk·tion als Grab·mo·nu·ment in den Hin·ter·grund tritt. Die Große Wild·gans Pa·go·de bei·spiels·wei·se wur·de er·rich·tet, um die zahl·rei·chen Sutren und Wert·ge·gen·stände auf·zu·be·wah·ren, die der be·rühmte Pilger

Xuanzang 玄奘 (chin.)

602–664; berühmter chin. Pilgermönch und buddh. Gelehrter; Autor eines einflussreichen Reiseberichts über das buddhistische Indien, der später als „Reise nach dem Westen“ in einen Roman gefasst wurde

Der Begriff „Xuanzang“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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auf sei·ner sieb·zehn·jähri·gen Reise (629–645) durch In·dien und Zen·tral·asien mit·ge·bracht hatte.

Verweise

Fußnoten

  1. Der Ausdruck leitet sich möglicherweise von chinesisch pako ta 八角塔 ab, was „Achteck-Stupa“ bedeutet.

Internetquellen

Siehe auch Internetquellen


Letzte Überprüfung der Linkadressen: Sept. 2016

Bilder

Quellen und Erläuterungen zu den Bildern auf dieser Seite

  1. ^ 
    Stupa sanchi.jpg
    Die stupa-Anlage von Sanchi nahe der Stadt Vidisha in Zentralindien gilt als UNESCO Welterbe. Der größte Stupa soll Reliquien des Buddha bergen und auf Befehl König Ashokas (ca. 273–236 v.u.Z.) errichtet worden sein. Ein kleinerer Stupa enthält angeblich Reliquien von Schülern des Buddha. Die Anlage wurde bis ins 12. Jh. immer weiter ausgebaut.
    Indien, 3. Jh. v.u.Z. Bildquelle: unbekannt.
  2. ^ 
    Torii sanchi.jpg
    An den vier Seiten des ältesten buddhistischen Grabstupas (gorintō) in Sanchi befinden sich markante Eingänge, die wie ein reich verziertes torii mit einem dritten Querbalken aussehen. Man nennt diese Tore auf Sanskrit torana. Aufgrund ihrer Ähnlichkeiten in Form und Namen wurden sie von frühen Japanologen als Vorläufer der torii angesehen.
    Scott Weatherson, flickr 2009.
  3. ^ 
    Torana detail.jpg
    Die detailreichen Skulpturen auf diesem torana-Tor vor einem stupa in Sanchi stammen wahrscheinlich aus dem 1. Jh. u.Z.; dieser Dekor spricht dagegen, dass die indischen torana als Vorläufer der japanischen torii anzusehen sind.
    Scott Weatherson, flickr 2009.
  1. ^ 
    Dhamek.jpg
    Dhamek Stupa in Sarnath, Indien, Tempelgründung unter König Ashoka.
    Gupta-Zeit, 4.Jh. u.Z. Sarnath M., flickr, 2014.
  2. ^ 
    Swayambhunatha kathmandu nepal.jpg
    Der Swayambhunatha Stupa ist das bekannteste buddhistische Bauwerk Nepals. Die Anlage ist angeblich eine Gründung König Ashokas. Die heutige Form stammt aus dem 14. Jahrhundert und wurde im 17. Jahrhundert weiter ausgebaut.
    14. Jh., im 17. Jh. ausgebaut. Qinglin Zhang, flickr, 2012 (mit freundlicher Genehmigung).
  3. ^ 
    Dayanta.jpg
    Dayanta, die “Große Wildgans-Pagode” der alten Hauptstadt Changan (Xian).
    652 als fünfgeschossige Pagode errichtet, heutige Form aus dem 16. Jh. travel.dahangzhou.com.

Glossar

Namen und Fachbegriffe auf dieser Seite

  • Aśoka (skt.) अशोक ^ „Der Unbesorgte“, 304?–232 v.u.Z., König von Nord-Indien (jap. Muu 無憂 oder Aikuō 阿育王)
  • Bodhisattva (skt.) बोधिसत्त्व ^ „Erleuchtetes Wesen“, Vorstufe zur vollkommenen Buddhaschaft (jap. bosatsu 菩薩)
  • Borobudur (skt.) ^ größtes buddhistisches Monument in Java, Indonesien, in Gestalt eines dreidimensionalen Mandala
  • Buddha (skt.) बुद्ध ^ „Der Erleuchtete“ (jap. butsu, hotoke 仏 oder Budda 仏陀)
  • Changan (chin.) 長安 ^ chin. Hauptstadt, u.a. in der Tang-Dynastie; wtl. „Langer Friede“; heute Xian
  • Dainichi 大日 ^ Buddha Vairocana, der „kosmische Buddha“; wtl. „Großes Licht“ oder „Große Sonne“
  • Dayanta (chin.) 大雁塔 ^ „Große Wildgans Pagode“ in Xian, China, err. 652
  • Dhāmek (skt.) धामेक् ^ Stupa in Sarnath bei Benares, wo Buddha seine erste Rede hielt; Fundamente stammen aus der Zeit König Ashokas (3. Jh. v.u.Z.)
  • Karma (skt.) कर्म ^ „Tat“, auch „konsequente Folge“; moralische Bilanz der gesetzten Handlungen (jap. 業)
  • maṇḍala (skt.) मण्डल ^ „Kreis“, schematische Darstellung der kosmischen Ordnung (jap. mandara 曼荼羅)
  • Maudgalyāyana (skt.) मौद्गल्यायन ^ Schüler des Buddha; mit übersinnlichen Fähigkeiten begabt, war es ihm möglich, die Unterwelt zu besuchen; in ostasiatischen Versionen seiner Legende errettet er dort seine Mutter (jap. Mokuren 目連)
  • pakota (chin.) 八角塔 ^ wtl. Achteck-stupa; möglicherweise der Ausdruck, von dem sich „Pagode“ herleitet
  • Sāñcī (skt.) सांची ^ Ortschaft im indischen Bundesstaat Madhya Pradesh, bekannt für ihre buddhistischen Grabmonumente (stupa)
  • Sārnāth (skt.) सार्नाथ् ^ Stadt im indischen Bundesstaat Uttar Pradesh, 10 km nördlich von Benares (Varanasi), bekannt für den Dhamek Stupa, eines der ältesten buddhistischen Grabmonumente
  • Śākyamuni (skt.) शाक्यमुनि ^ „Der Weise des Shakya-Klans“, buddhistischer Name des historischen Buddha (Gautama Siddhartha) (jap. Shaka 釈迦 oder Shakamuni 釈迦牟尼)
  • Śāriputra (skt.) शारिपुत्र ^ Hauptschüler des Buddha (jap. Sharihotsu 舎利佛)
  • stūpa (skt.) स्तूप ^ „Hügel“, Grabmonument (jap. 塔 oder sotoba 卒塔婆)
  • Svayambhūnātha (skt.) स्वयम्भूनाथ ^ Tempel in Kathmandu, Nepal, mit einem der ältesten buddhistischen stupas; auch als „Affentempel“ bekannt
  • torii 鳥居 ^ Torii, Schreintor; wtl. „Vogelsitz“; s. dazu Torii: Markenzeichen der kami
  • ^ Pagode; Turm; abgeleitet von skt. stupa; auch sotoba
  • Vairocana (skt.) वैरोचन ^ „Sonne, sonnenhaft“, Buddha-Name (jap. Birushana/Rushana 毘盧舎那/盧舎那 oder Dainichi 大日)
  • Vidiśā (skt.) विदिशा ^ Stadt im Herzen Indiens, 10 km von Sanchi entfernt
  • Xuanzang (chin.) 玄奘 ^ 602–664; berühmter chin. Pilgermönch und buddh. Gelehrter; Autor eines einflussreichen Reiseberichts über das buddhistische Indien, der später als „Reise nach dem Westen“ in einen Roman gefasst wurde

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