Bestand Schallenberg
HHStA, Rosenau,
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28 Briefe der Eva Maria von Schallenberg geb.Tschernembl, 1622 mit Karl Christoph von Schallenberg verheiratet, an ihren Mann und dessen Bruder Georg Christoph.
Brief der Eva Maria an ihren Mann Karl Christoph von Schallenberg, dieser war Sprecher der Delegation der Stände Anfang 1628 an den Kaiser in Wien, die einen Aufschub des Auswanderungstermin zu erreichen versuchte, vom 10.1627 ? aus Luftenberg.Eva bringt ihre Freude über die gute Ankunft [in Prag ? Am 16. Oktober wird dort Ferdinand III zum böhmischen König gekrönt.] Karls zum Ausdruck und teilt ihm mit ... in seim haus stehts gott lob woll ... Der Mutter [Rosina] geht es nicht gut, sie hat große Schmerzen im Fuß, Eva befürchtet, daß es botigra [Gicht] ist, man sieht nichts außer einem Geschwulst. Ihr Husten wird immer schlimmer. Gestern war sie in Steyregg und hat den Pfleger bezahlt. Die Frau Hoffmann wird das Geld aus dem Amt in Linz bringen. Wegen der Schiffmühle hat der Herr Helmhart [Jörger, Onkel der Eva] lang nichts geantwortet, weswegen sie seiner Frau [Anna Maria Khevenhüller] geschrieben hat. Darauf hat Helmhart geschrieben, daß man die Mühle zu ihnen herab bringen möge, aber alle 14 Tage solle jeder Fischer einen Pfennig dem Pfleger zahlen. [Die folgenden Ausführungen sind wohl im Zusammenhang mit der bayrischen Pfandschaft des Landes ob der Enns, der Münzverschlechterung und der Konfiskation der Güter der Protestanten zu sehen. Es geht um eine von dem bayrischen Statthalter Herbersdorf angeordnete Getreidevisitation] ... es ist dieser dag ein bodent dagewöst wögen des dreit das man nicht soll auf den kästen behalten, auch ihr zween mit die sollen auf die kästen gehen unt beschreibn wan was fir dreit vorhanten, sie sint aber nur auf ein kasten gewöst wo der fertige weiz liegt, ich her man schlag unterhalb Walsee den bauern die stätl auf unt verkauf inen das dreit, man sagt die goltiner werten obschlagen, zu Ens nimbt man kein mer, man nimbt nix als zwölfer unt fierzwanziger, der Jortan zu Ens wolt der f.m. haus und garten kaufen, heut legt man soldaten auf Steirek unt morgen komen auf Sant Jörgen [bei Luftenberg], got weis wies uns hie gen wirt, denn wöter fleisch noch brot bekomens, sie kinen nicht anters als auslaufen ... Eva schickt Karl wie erbeten das Geld [nach Wien ?] mit dem Mannagl [Donauschiffer ?], dazu auch Fleisch, Schmalz und Brot, aber kein Bier, da man in Steyregg nicht braut weil man keine Gerste bekommen hat. Der Mannagl kann die Frau Rueber nicht mitnehmen. Dem Herrn von Schrattenbach [in Eferding, Gatte det Tugendlieb von Schallenberg ?] hat man das Holz schon herabgeflößt. Sie hat aus Eferding Kraut bestellt, die Frau Ännl wird mit herunter kommen. Ihre Mutter läßt ihn grüßen, sie kann nicht mehr gehen, man muß sie ins Bett tragen.
Brief der Eva Maria an ihren Mann Karl Christoph von Schallenberg, dieser war Sprecher der Delegation der Stände Anfang 1628 an den Kaiser in Wien, die einen Aufschub des Auswanderungstermin zu erreichen versuchte, vom 11.2.1628 ? aus Luftenberg.Eva läßt das auständige Korn einfordern, aber der Amtmann ist etwas nachlässig dabei. Der aus Estreich [NÖ] gebrachte Wein ist schlecht geraten, der im Keller ist aber in Ordnung. Viele Schafe sind gestorben vor allem Lämmer. Der Brauer hat um 200 fl Gerste gekauft, ihrer Meinung nach aber unnötiger weise.... das bier geht ser, ober den wein woln die leit gar nit drinken ... Sie erzählt von einer Geburt: ... heint ist der Pärtl ein witiber worten, sie unt das kint sint beysamben bliben, er hatts aufschneiten lassen, h. WC unt ich sint untten gewöst, hat nöbns kint den brantt dragen, das armb weib hatt wol unmiglich geliten, hat die freiss so stark gehobt das ichs mein löbtag nie schröcklicher gesehen ... Vgl. Brief 15 an Georg Christoph.
Brief der Eva Maria an ihren Mann Karl Christoph von Schallenberg, dieser war Sprecher der Delegation der Stände Anfang 1628 an den Kaiser in Wien, die einen Aufschub des Auswanderungstermin zu erreichen versuchte, vom 4.3.1628 ? aus Luftenberg.[Emigrationsvorbereitungen] Eva Maria berichtet Karl [der am wiener Hof seine Ausweisung zu verhindern sucht ? Ständische Gesandschaft, vgl. Brief Helena ] über die Vorgänge bei der Übergabe des Luftenberger Haushaltes. [Im Mai 1628 ist sie dann selbst in Wien vgl. Brief ] Eva stellt fest, daß sie für die Wirtschaft nicht mehr verantwortlich ist, da Wolf Christof jetzt die Führung des Haushaltes übernommen hat. Aber es ist ihrer Meinung nach im Haus und am Maierhof alles in Ordnung. Vom Gesinde sind nur noch zwei Mägte vorhanden, die sie mitnehmen will, und zwei die da bleiben. Der Helmhart Jörger hat Karls Brief geöffnet, was der Bote der Beck Michel mit eigenen Augen gesehen hat, und dann mit seinem Siegel wieder versiegelt. Sie bittet ihren Mann seinem Bruder Georg zu bevollmächtigen die Abrechnungen vorzunehmen, da sie einen geordneten Haushalt hinterlassen möchte. Sie wird Georg alle Verzichtbriefe und Zessionen überantworten. Sie wird sich der Schuldbriefe des Helmhart Jörger annehmen [Mitgift ?] und versuchen die 6000 fl ohne Hlmharts Wiederspruch zu erhalten. Sie schickt ihm alle seine Rechnungen und die ihrer verstorbenen Mutter zur Durchsicht.
Brief der Eva Maria an ihren Mann Karl Christoph von Schallenberg, dieser war Sprecher der Delegation der Stände Anfang 1628 an den Kaiser in Wien, die einen Aufschub des Auswanderungstermin zu erreichen versuchte, vom 3.1628 ? aus Luftenberg.[Emigrationsvorbereitungen] Eva bittet Karl ihr mitzuteilen was er in Bezug auf den Helmhart [Jörger] vor hat zu unternehmen, und im besonderen was mit der Frau von Schrattenbach [Tugendlieb?] zu tun ist, denn ... unsser hergott behiett nur ein jen vor ihr unt dergleichen leit so ihrn humor haben, sie hat gewiss das lossest maul so ich glaub ihn der weltt zu fintten ich weis alle wort so sie von mir gerött mein liebster her ich bitt ihnaufs schenest er due mier doch nur die einig gnad unt helff mir gar von der von Schrattenbach ... [Auswirkung der Rückgabe des verpfändeten Landes ob der Enns im Mai 1628 an Ferdinand II. Restitutionsedikt] ... ihn fall mirs mein her erlaubtt bin ich wilens mich auf Bresspurg zu ziehen, denn hie sorg ich wol wertt man unss nicht lang leitten untt katdolisch wier ich nicht, hinauf auf Rögenspurg ists mir zu weitt ...
Brief der Eva Maria von Schallenberg an Karl Christoph von Schallenberg, dieser war Sprecher der Delegation der Stände Anfang 1628 an den Kaiser in Wien, die einen Aufschub des Auswanderungstermin zu erreichen versuchte, vom 3.1628 ? aus Luftenberg.[Emigrationsvorbereitungen] Eva Maria schildert Karl die Übergabe des Haushaltes an ihren [kranken] Schwager Wolf :
Brief der Eva Maria an ihren Mann Karl Christoph von Schallenberg, dieser war Sprecher der Delegation der Stände Anfang 1628 an den Kaiser in Wien, die einen Aufschub des Auswanderungstermin zu erreichen versuchte, vom 16.3.1628 aus Luftenberg.[Emigrationsvorbereitungen] Eva Maria versichert Karl ... ich gib gewiss fleissig achtung auf den sundag judika [Der 4.April 1628 war der endgültig letzt Termin für die Protestanten des Landes ob der Enns das Land zu verlassen], der her ist versichert, das ich uber den dermin nit bleib ... Eva fragt wem sie den Kasten übergeben soll und berichtet, daß der Wein nicht gut gerät, da der Beck ihn nicht richtig behandelt hat. Der Doktor Ensmillner weigert sich, obwohl sie unaufhörlich solizitiert hat, das Getreide zu bezahlen, bis Karl ihnen das capidäl sambt dem interesse [Ausständige Landsteuern ?] bezahlt hat, und die zur Kapelle gehörigen Einkünfte zurückgiebt. Der Pater Rektor [Leiter der Jesuitenschule in Linz] ist totkrank. ... Bätter prokerätter hatt zum Dobiessen gesagtt man hab ihm bauern krieg biecher herauff, er miess sehen das ers witter bekomb, eh ein anderer H. her komb, ich sorg nur sie wern gern uber des hern biecher suchen, duen ein ausred, wan ich ohn des h. statt wer schicket ichs f. Dugentlieb oder frau von Griendall auf Walsse, wern allezeit witter herauf zu bringen ... Sie weis zur Zeit nicht wo sie hin soll, sie meint sie werde nach Winpassing gehen und dort warten bis er [von Prag] kommt, und mit ihm nach Wien gehen. Daß er ihr den Wunsch eine Magt von Luftenberg mitzunehmen abgeschlagen hat, bereitet ihr Ungelegenheiten, da sie jetzt keine neue bekommen kann. Sie weigert sich sich mit der Tugendlieb zu vergleichen, denn dieser kann man es nicht recht machen. Wollte sie vorher um jeden Preis die Schuldbriefe des Herrn Helmhart einwechseln, so weigert sie sich jetzt. Sie wir den Verzichtbrief unterschreiben wenn die Tugendlieb ihr die Zession ausfertigt. Der Brauer trinkt viel, er hat Gesinde aufgenommen und bekommt das siebente Kind.
Brief der Eva Maria an ihren Mann Karl Christoph von Schallenberg, dieser war Sprecher der Delegation der Stände Anfang 1628 an den Kaiser in Wien, die einen Aufschub des Auswanderungstermin zu erreichen versuchte, vom 25.3.1628 ? aus Luftenberg.[Emigrationsvorbereitungen] Eva verspricht allen seinen Wünschen nachzukommen. Sie kann nicht über Wallsee nach Wien reisen, wenn es jetzt ungelegen ist, bleibt sie eine Weile in Wimpassing. Der Amtman ist sehr krank, er hat ein inneres Geschwür, wie viele Leute zur Zeit. Dadurch wird der Ausszug [ins Exil ?] erschwert. „... der altt h.v. Ent ist bäpstisch f. Hätlspergerin auch, sunst sagt mans fier gewis, von 2 alten fiernemben hern, ich glaubs aber nicht ... [Georg und Karl, nicht aber Wolf, sind im Laufe des Jahres 1628 katholisch geworden vgl. Helena Brief 39]
Brief der Eva Maria an ihren Schwager Georg Christoph von Schallenberg in Linz ? vom 17.8.1626 aus Luftenberg.Eva Maria freut sich über die Ankunft Georgs im Land ob der Enns, er soll unbedingt bald zu ihr kommen. Da sie ihn nicht mit Klagen begrüßen will, wird sie ihm näheres erst wenn er bei ihr ist berichten, der Herr von Grünthal kann ihm darüber Auskunft geben. Daß Karl nicht schreibt freut sie, da das bedeutet, daß er nach Hause kommt.
Eva Maria beklagt die Abwesenheit ihres Mannes Karl, und vermutet, daß er nich so schnell Heim kommen wird. Sie berichtet von der Abreise der Komissare [Komission für die Beschwerden der Bauern ?] nach Wien. Mit den täglichen Angelegenheiten muß man [Bauernkrieg ?] improvisieren. ... die frau Luxin mein einige freindin auf disser weltt last sich dem hern gar dienstlich befelchen unt auf hegst bitten um den Hans Saxen, weis gott sagtt sie, es sey ein schens buech, sie weltt der frau biss wie vor lössen, sey ihr doch die weil so gar lang ... Sie hätte unheimlich gerne Quitten, da sie schwanger ist, kann aber keine bekommen, Georg soll die Ändl [Susanna Katharina geb. Eck] mit welchen schicken. Eva beschließt den Brief mit einer Anspeilung auf das erbetene Buch von Hans Sax: ... mein lieber her brutter noch ein gnad bitt ich ihn umb wenig diere zwöspen zumb krottdirn, brauchts die junfrau judenkinigin, auf das nix bess darauss erwax, winschtt von Niernberg Hans Shax ...Brief der Eva Maria an ihren Schwager Georg Christoph von Schallenberg in Linz ? vom 17.10.1626 aus Luftenberg.
Eva Maria berichtet Georg über das [kaiserliche] Kriegsvolk und was sie vom Lukas und Kapfinger [Gesinde ?] erfahren hat: ... jeztt dissen augenblick hatts ein zeichen amb firmament gleich über Galnkirchen, o wie schröcklich ich habs gesehen, unsser hergott steh uns haltt bey, das volk ist alles herauff uber Gmunden, dortt das grosse haubttlöger ohnzugreiffen, haussen erschröcklich das ja nit zu beschreiben ist, hauen weiber und kinder nieder, unt her wieder wie örgerlich die wälschen mit den weibern haussen, zu Efferting soln 400 baurn blieben sein,untt vill weiber und kinder auch vil soldatten, haben wie ich her, öttlich geschlösser blindert, unt nemben fir noch mer zu blindern, ich fircht mir unmieglich ... Sie bittet Georg die bei ihm vergessenen Hausschuhe ihr zu schicken, sonst muß sie barfuß gehen. Sie bittet ihn ihr einen Traum auszulegen, sie hat geträumt, daß in einem Kreis drei Personen getanzt hätten und diesen gegenüber zwei.Brief der Eva Maria an ihren Schwager Georg Christoph von Schallenberg in Wien vom 20.10.1626 aus Luftenberg.
Brief der Eva Maria an ihren Schwager Georg Christoph von Schallenberg von 1627 aus Luftenberg.Eva bedankt sich für den übersannten Heiligenstrizel. Sie läd ihn zum kindl mal am Sonntag ein. Sie ist heute das erste mal [nach der Geburt ihrer Tochter ?] ohne Hilfe durchs Zimmer gegangen. Sie hätte gerne, daß Georg sie besucht, da ihr so langweilig ist. Sie hat vom Großkopf [Pfleger ?] gehört, daß er, Georg, morgen zu Besuch kommt, und meint, daß sie bei der Ändl [Susanna Katharina geb. Eck] im Zimmer liegen wird um sein Zimmer frei zu machen. Der Amtmann von Steyregg hat ihr berichtet, daß der Wein noch nicht im Sturm ist. Da keine Fische vorhanden sind, hat sie den Fischern befohlen welche zu fangen.
Brief der Eva Maria an ihren Schwager Georg Christoph von Schallenberg von 1627 aus Steyregg.Eva Maria klagt über die Abwesenheit Karls [ab Herbst 1627 Ständeausschuß in Wien und Prag], sie habe so viel Arbeit und sie weis nicht wie sie den Amtmann und das Gesinde zurückbekommt.[Folge der Beschlagnahme von Steyregg ?]. Die Stände haben ihr versprochen wenn ihrem Mann etwas geschieht werden sie ihr helfen. Eva berichtet Georg scheinbar über so etwas wie einen Erpressungsversuch eines Müller namens Moriz Kolmeyer, der offenbar damit droht, über die Taten des Karl im Bauernkrieg etwas auszusagen, und verlangt von ihr 300 Taler. [Karl und Georg wurden tatsächlich nach dem Krieg inhaftiert und einige Monate Januar, Februar und März 1627 in Luftenberg von 60 Soldaten bewacht]
Brief der Eva Maria an ihren Schwager Georg Christoph von Schallenberg vom 1.1.1628 aus Luftenberg.Eva Maria klagt über der Tugendlieb "verlogens maul.
Brief der Eva Maria an ihren Schwager Georg Christoph von Schallenberg vom 24.1.1628 aus Luftenberg.Eva Maria bittet Georg der Tugendlieb zu schreiben, sie wird es sicher nicht tun, denn ... es sol eins lieber mit dem deifl als mit dissem weib zu duen haben ..., ... die f. Dugenttlieb hat mich bis ihn sell offendiert, nicht mit der verschreibung sunttern mit schlechten bossen ..." Sie scheint gerade mit Vorbereitungen für den Auszug ins Exil beschäftigt zu sein. Sie legt ein Verzeichnis der farnus an. Georg soll den Wolf Christoph grüßen. Zwei Herren von Starhemberg wollten den Wolf besuchen und waren enttäuscht diesen nicht vorzufinden. Sie berichtet Georg, daß das Holz verkauft wurde. Der Pater Minister [Jesuit aus Pulgarn ?] war bei ihr.
Brief der Eva Maria an ihren Schwager Georg Christoph von Schallenberg vom 10.2.1628 aus Luftenberg.Eva beklagt sich über die Lügen der Tugendlieb. Sie glaubt das was diese über Herren Heinrich Wilhelm [von Starhemberg, einer ihrer Gerhaben ?] sagt nicht. Mit Herrn Helmhart [Jörger, ihr Vormund] ihrem Onkel will sie wegen ihres Eides nicht reden, denn der ist unberechenbar. Eva erzählt von einer tötlich verlaufenen Geburt:
[Emigrationsvorbereitungen] Eva rät Georg wertvolles aus Leombach wegbringen zu lassen, da man mit ihnen [den Protestanten] nicht zimperlich umgehen wird. Sie fürchtet sich vor dem Wohnen in [Nieder-]Wallsee, sie hofft dort eine helle Stube zu bekommen. Eva erzählt von einer tötlich verlaufenen Geburt:Brief der Eva Maria an ihren Schwager Georg Christoph von Schallenberg vom 12.2.1628 aus Luftenberg.
Brief der Eva Maria an ihren Schwager Georg Christoph von Schallenberg in Wien vom 2.1628 aus Luftenberg.Eva schickt ihm den luxespinkl und drei Mezen Korn. Die Helmartin [Anna Maria geb. Khevenhüller] und die Erasmin warten der Tugendlieb vergebens auf, diese denkt sowiso schon zu viel an sie. ... die zwo möchts sie umbbringen so feintt bin ich ihnen ..." Sie hofft, daß er zu ihr kommt um alles zu bereden, sie wird ihn mit ... guetten most und dardufln ... bewirten. Der Wolf Christoph hat auf seiner Heimreise die fräss gehabt, es geht ihm schlecht. Sie hat das Eis immer wieder aufbrechen lassen, aber es wurden keine Fische gefangen.
Brief der Eva Maria an ihren Schwager Georg Christoph von Schallenberg in Wien vom 2.1628 aus Luftenberg.Eva schickt dem Georg Wein und Bier. Sie kündigt ihren Besuch an und wird der Ändl [Susanna Katharina geb. Eck] Kalbsfleisch mitbringen, sie soll keines kaufen. Sie wird 12 Schüsseln und Teller mitnehmen, und das Wasserglas für Georg. Fisch hat sie keinen.
Brief der Eva Maria an ihren Schwager Georg Christoph von Schallenberg in Wien vom 7.3.1628 aus Luftenberg.[Emigrationsvorbereitungen] Eva schickt Georg Faschingskrapfen nach Wien, aber sie meint ... es gibt wol schlechtten fasching bey uns wies unss alle not halben geht kann der Schwab mintlich refferiern ... Nach Möglichkeit wird sie Morgen Wein und Getreide nach Linz schicken, seine Kleidertruhe ist schon zurück. Wolf Christoph ist es noch nie so schlecht gegangen. Hopfen ist vorhanden. Gestern hat sie gabessamb anbauen lassen. Sie wird den Vertrag [Ehevertrag ?] abschreiben, da sie befürchtet, daß Karl seinen verloren hat. Aber die Ändl [Susanna Katharina geb. Eck] kommt in die Tischlade hinein, was sie beunruhigt. Wäsche ist keine da, die Fahrnis steht in der hohen Kammer beisammen, Wolf hat den Schlüssel. Sie hofft, daß man nicht alle unvollendete Arbeiten im Haushalt ihr anrechnet. Sie wartet auf einen Boten aus Prag.
Brief der Eva Maria an ihren Schwager Georg Christoph von Schallenberg in Wien vom 10.3.1628 aus Luftenberg.[Emigrationsvorbereitungen] Eva freut sich daß ihm die Krapfen geschmekt haben und schickt ihm mehr davon. Sie wartet auf die Abreise:
Brief der Eva Maria an ihren Schwager Georg Christoph von Schallenberg in Wien vom 28.3.1628 aus Luftenberg.[Emigrationsvorbereitungen] Eva beklagt die viele Arbeit die sie nun hat. Den Keller hat sie schon dem Förawiz übergeben, den Kasten wird sie ihm morgen übergantworten. Sie bittet Georg ihr den Schuldbrief zu geben, da er ihr vertrauen kann.
Brief der Eva Maria an ihren Schwager Georg Christoph von Schallenberg vom 3.1628 aus Luftenberg.Eva bezweifelt, daß der Herr Heinrich [Wilhelm von Starhemberg ? als ihr Gerhabe] die 4000 fl bezahlen wird, sie bittet Georg mit ihm zu reden.
Brief der Eva Maria an ihren Schwager Georg Christoph von Schallenberg vom 3.1628 aus Luftenberg.Eva bittet Georg eindringlich ihren Mann Karl davon abzubringen, daß er von Helmhart [Jörger, ihr Gerhab] die 10.000 fl [Mitgift und Mütterliches Erbe ?] fordert, da sie es sich nicht leisten kann es sich mit ihrer Freundschaft zu verscherzen. Sie wird auf die ihr geschuldeten 4000 fl [Wiederlage ?] verzichten und selbst mit Helmhart über den Rest reden. Sie bittrt Georg Karl zu bewegen ... das er mit glimpff mit hern Helmhart brozidir, das rechten macht nur feintselikeit, man kann mit bescheittenheitt offt eh zu seiner ihndenzion komben, ich verdenk wol f. Dugentlieb verhöz mein hern ...
Brief der Eva Maria an ihren Schwager Georg Christoph von Schallenberg vom 4.1628 ? aus Winpassing ?Eva Maria berichtet Georg, daß Wolf Christoph eine Zeit lang vor hatte den Haushalt zu übernehmen, dann wieder davon abgekommen sei. Eva berichtet dem Georg, daß der Vertrag [Ehevertrag ?] in Windberg [Sitz des Heinrich Wilhelm von Starhemberg, ihr Gerhab ?] liegt, ihr Gerhab sich aber in Enns befindet, und bittet ihn, sich um ihre Angelegenheiten zu kümmern.
Brief der Eva Maria an ihren Schwager Georg Christoph von Schallenberg vom 5.1628 aus Wien.Eva klagt Georg, nachdem sie Luftenberg verlassen hat müssen, aus Wien:
Brief der Eva Maria an ihren Schwager Georg Christoph von Schallenberg vom 4.1628? aus Wien.Eva rechtfertigt sich gegenüber Georg, daß sie so hartnäckig ihre Angelegenheit verfolgt [Ehevertragsauflösung?]. Der deutliche Brief ihres Mannes an ihren Gerhab Heinrich Wilhelm war ihr sehr unangenehm. Sie ist froh, daß Georg ihre Grobheit in dieser Angelegenheit gegenüber der Tugendlieb hinter seiner Höflichkeit versteckt hat.
Brief der Eva Maria an ihren Schwager Georg Christoph von Schallenberg vom 5.5.1628 ? aus Wien.Eva möchte wissen wie es mit der Tugendlieb steht, und wo ihr Mann sich aufhält [Karl ist im Auftrag der Stände unterwegs]. Eva klagt : ... ich bitt ihn von herzen er schick mir haltt ein schmalz, ich hob ja nicht zu össen wan ers nicht duett ... Sie berichtet, daß sie an flöcken so krank war, daß sie beinahe gestorben wäre.
Brief der Eva Maria an ihren Schwager Georg Christoph von Schallenberg vom 16.6.1628 aus Wien ?"Mein lieber her bruetter ich klag ihm das mir der erbbar fogl sein häzman zu spott druz untt bosskeitt fier mein hauss stehtt wo ich nicht anderst als auss untt ein gehen kann, bitt den hern umb daussentt gotts wiln er straff den, der druz ist mir zu grob, untt wirtt ihn der her nicht straffen, so lass mich gott nicht ihns himblreich komben ob ich mich nicht also will rechen, das mich sein löbdag kein leichtförtiger vogl mer duezen soll, ich will sehen ob der her mein freintt, den er weis wol wie hoch ich ihn bötten, er soll miern nicht untter meine augen lassen, befilch mich dem her untt der frau unt verbleib 16.Juni 628