Vorlesungs­verzeichnis

SpraWi: Alles neu durch Gender Gap und Gendersternchen?

Sprachverwendung im Spannungsfeld ihrer sprachlichen Voraussetzungen im Wortschatz

100242 PS 2020S

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Moodle

Vortragende:

Bis einschl. 3.4.2020 entfallen alle Lehrveranstaltungen und Sprechstunden.

 

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Alle Formen der mündlichen Interaktion sowie physischen Anwesenheit sind für die Zeit des Home-learning in den virtuellen Raum verlagert.

Die Verwendung des Gendersternchens in ganz bestimmten Kontexten wie Universitäten und punktuell in bestimmten Stadtregierungen wie beispielsweise in der Amtssprache von Hannover machen eine genderinklusive Sprachverwendung vor. Sie können ganz einfach im Plural angewendet werden und alle Geschlechter, Geschlechtsidentitäten und sexuellen Praxen werden auf diese Weise gut repräsentiert.
Wie sieht es aber mit den morpho-semantischen Grundlagen des Wortschatzes und seiner innersemantischen Relationen aus? Wer zählt tatsächlich zum Hyperonym "Mensch*in" und wer nicht? Sind es alle oder sind es nach wie vor in der Regel nur Cisfrauen und -männer? Was ist weiter unter dem Überbegriff "Geschlecht" zu verstehen?
Aus diesem Spannungsfeld ergeben sich folgende Ziele dieses Proseminars: Die genderkritische Analyse und Dekonstruktion des heteromännlich Menschlichen innerhalb aller Geschlechter/Sexualitäten bzw. Geschlechtsidentitäten - sei es nun hetero-, homo-, bi-, trans- oder intersexuell/-geschlechtlich - auf konzeptioneller Ebene (Katgeorien, Hierarchien inkl. heteromaskuliner Hegemonie wie belebt : unbelebt, menschlich : tierisch, männlich : weiblich) und ganz konkret die Analyse präfeministischer Personenreferenzen unter Einbezug des Plurizentrismus (Nomen, Pronomen und Adjektiva), die auf einer heteromaskulin bestimmten Binarität beruhen, die sich auch in grammatischen Regularitäten manifestiert.
Das Resultat können/sollen Dekonstruktionen dieser Referenzen und Ergänzungen durch Eigenbezeichnungen der Unbenannten oder konkrete Vorschläge bzw. Neudefinitionen der untersuchten hetero-androzentrischen Lemmata sein. Dies alles unter dem Gesichtspunkt eines inklusiven Mensch*innenkonzeptes.

 

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

- regelmäßige Anwesenheit (max. 3 unentschuldigte Absenzen)
- Mitarbeit/aktive Beteiligung an den Diskussionen
- Referat (freier Vortrag, Power-Point-Präsentation und/oder Handout)
- Proseminar-Arbeit (Umfang: 15 Seiten Fließtext mit 1,5 Zeilenabstand)

 

Literatur

wird noch bekannt gegeben

 

Prüfungsstoff

- Feministische/MaskulinistischeTheorie, Gendertheorie, Diversity und Queer Studies
- Feministische Linguistik und Genderlinguistik
- Lexikologie/-graphie, Semantik/Wortbildung
- Plurizentrismus
- sprachwissenschaftliche Argumentation auf Basis oben genannter Theorien und Bewegungen

 

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die PS-Note setzt sich aus regelmäßiger Anwesenheit sowie schriftlichen und mündlichen Teilleistungen zusammen, wobei ein Referat gehalten werden und die PS-Arbeit positiv sein muss.