Praxisorientierte Erweiterung der Curricula im Fach Deutsche Philologie

Neuere deutsche Literatur

Projektleitung: Roland Innerhofer Stefan Krammer

Projektteam: Desiree Hebenstreit

Projektlaufzeit: 1. 9. 2019 – 31. 12. 2022

Fördergeber:
Strategische Partnerschaften im Rahmen von Erasmus+ der Europäischen Union

Link zur Plattform

Projektteam Comenius-Universität Bratislava: Jozef Tancer (Leitung), Miloslav Szabó, Iva Zolcerová

Projektteam Universität Szeged: Endre Hárs (Leitung), Judit Szabó, Christiana Gules

Das Projekt „Praxisorientierte Erweiterung der Curricula im Fach Deutsche Philologie“ ist über das EU-Programm Erasmus-Plus (Strategische Partnerschaften) finanziert und wird am Institut für Germanistik der Universität Wien in Kooperation mit dem Institut für Germanistik der Comenius-Universität Bratislava und dem Institut für Germanistik der Universität Szeged durchgeführt. Ziel des Projektes ist es, die bestehenden Curricula im Fach Deutsche Philologie an den drei Partneruniversitäten inhaltlich und methodisch im Bereich der Literatur- und Pressegeschichte zu erweitern. Im Rahmen des Projekts werden Materialien entwickelt, die auf eine inhaltliche Erweiterung und Internationalisierung der Studieninhalte abzielen und bei den Studierenden Medienkompetenz sowie praxisorientierte philologische Kompetenzen fördern (Umgang mit Quellmaterial, edieren, digitales edieren, übersetzen). Nach einer Vorauswahl durch das Projektteam werden Teile der Materialien mit den Studierenden direkt in Lehrveranstaltungen an den beteiligten Universitäten (Wintersemester 2020/21 und Wintersemester 2021/22) sowie einem Intensivprogramm in Wien (Februar 2021) erarbeitet. Inhaltlich richtet sich das Projekt auf die zentraleuropäischen Kulturen im Zeitraum zwischen 1848 und 1948. Anhand bedeutsamer Wendejahre („1848“, „1867“, „1873“, „1918/19“, „1945) werden über nationale-kulturelle Grenzen hinweg Presse- und Archivmaterialien zur medialen Verarbeitung von kulturellen und politischen Krisen aufgearbeitet. Im Rahmen des Projektes wird eine an der Universität Wien angesiedelte digitale Materialplattform mit vier Themenmodulen entwickelt.

Webplattform und Themenmodule

Die geplante digitale Plattform macht historische und literaturgeschichtliche Originalquellen zu zentraleuropäischen Kulturen im Zeitraum zwischen 1848 und 1948 digitalisiert zugänglich und bereitet diese in vier inhaltlichen Themenmodulen auf. Die allgemein gehaltenen Themen Nationale Konflikte / Krieg und Pazifismus / politische Emanzipation (Wahlrecht, Frauenbewegung) / Pressegeschichte werden anhand konkreter Ereignisse, AkteurInnen und Medien vermittelt. Im Gegensatz zu groß angelegten europäischen Digitalisierungsprojekten (wie z.B. Archives Portal Europe oder Europeana) wird dabei ein klar thematisch ausgerichteter Fokus gesetzt, um die mit dem Material verbundenen Inhalte und mögliche Fragestellungen für Studierende zu vermitteln. Die vier Module stellen unterschiedliche thematische oder methodische Zugänge zu den Materialien in den Mittelpunkt und geben sowohl didaktische Anregungen als auch methodische Vorschläge zur Auseinandersetzung mit den literatur- und kulturgeschichtlichen Quellen. Die Webplattform soll einerseits auf bereits digitalisierte Materialbestände zurückgreifen, die über verschiedene Institutionen zur Verfügung stehen (z.B. über die Österreichische Nationalbibliothek Wien, Universität Wien bzw. Materialien aus den Partnerländern Ungarn und Slowakei). Andererseits sollen kleinere, relevante Archivbestände digitalisiert werden. Die Materialien werden inhaltlich im Hinblick auf die im Projekt fokussierten Themen verschiedenen Modulen zugeordnet und sowohl von den Lehrenden didaktisch aufbereitet als auch mit den Studierenden bearbeitet. Teilbestände der erfassten Materialien sollen digital ediert und mit der Auszeichnungssprache XML/TEI codiert werden. Aufbauend auf der Codierung kann das Material mit verschiedenen digitalen Methoden und technischen Tools analytisch ausgewertet werden – denkbar sind dabei netzwerkanalytische, linguistische oder gattungsspezifische Analysen.

Eine nachhaltige Nutzung der im Projekt entwickelten Webplattform wird gesichert, indem die Materialien an der Universität Wien in die bestehende Infrastruktur Phaidra eingebettet werden und für neu digitalisierte Objekte eine international standardisierte Handle-Nummer vergeben wird. Über Phaidra ist eine Langzeitarchivierung der Materialien gesichert sowie eine weitere Wartung der Plattform über die Universität Wien. Die technische Entwicklung und Umsetzung der Plattform berücksichtigt nicht nur die Aufbereitung der Inhalte, sondern auch die Auffindbarkeit der digitalisierten Materialien in Suchmaschinen und die Verlinkung zu den unterschiedlichen Bestandsgebern. Durch eine Anbindung an Bibliothekskataloge verschiedener Institutionen erfolgt eine nachhaltige Vernetzung.

„Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.“