Tropen des Staates. Denkfiguren des politischen Gemeinwesens in Literatur, Film und Staatstheorie der Zwischenkriegszeit

Neuere deutsche Literatur

Projektleitung: Roland Innerhofer

Projektteam: Stefan Krammer Wolfgang Straub Sabine Zelger

Projektlaufzeit: 33 Monate (01.09.2008-01.06.2011)

Fördergeber:
FWF Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (P 20717)

KooperationspartnerInnen: 
Dr. Evelyn Annuß (Institut für Theaterwissenschaft, Ruhr-Universität Bochum)
Dr. Christian Dewald (Filmarchiv Austria, Wien)
Ass. Prof. Elisabeth Holzleithner (Institut für Rechtsphilosophie, Universität Wien)
Univ. Prof. Eva Kreisky (Institut für Politikwissenschaft, Universität Wien)
Univ. Prof. Birgit Sauer (Institut für Politikwissenschaft, Universität Wien)
Univ. Prof. Frank Stern (Institut für Zeitgeschichte, Universität Wien)
Univ. Prof. Joseph Vogl (Institut für Germanistik, Humboldt-Universität zu Berlin)
Univ. Prof. Dr. Rüdiger Voigt (Emeritus Inst. f. Staatswiss., Univ. der Bundeswehr München)

Im Zentrum des Forschungsvorhabens stehen Denkfiguren des Staates in Filmen, literarischen und staatstheoretischen Texten, wobei der Frage nachgegangen wird, welcher Tropen sich diese bedienen, um das politische Gemeinwesen zu beschreiben. Forschungszeitraum bildet die Zwischenkriegszeit, in der die Auseinandersetzungen mit Formen der Staatlichkeit in Österreich und Deutschland sowohl in ideologischer als auch in ästhetischer Hinsicht eine große Vielfalt aufweisen.
Ziel des Projektes ist es einen interdisziplinären Forschungsansatz zu entwickeln, mit dem die unterschiedlichen Textformen des Staatsdiskurses analysierbar gemacht werden und der sowohl literatur-, film- als auch politikwissenschaftlichem Erkenntnisinteresse genügt: Die dargestellten Formen des politischen Gemeinwesens werden als Beiträge zur diskursiven, vor allem auch geschlechtlichen Konstruktion des Staates untersucht. Das Forschungsinteresse richtet sich dabei auf die rhetorische Verfasstheit dominanter Topoi, wie Massengesellschaft, Revolution, Parlamentarismus, Demokratisierungsprozesse und Kapitalismus, die auch im Kontext aktueller Auseinandersetzungen mit Staat und Staatlichkeit diskutiert werden sollen.

Mit dem neu erarbeiteten Forschungsansatz wird der Fokus um komparative Dimensionen erweitert: Poetologien und Ideologien der Staatskonzepte werden in österreichischen und deutschen Texten verglichen. Dabei geht es zum einen darum die Bandbreite zeitgenössischer Denk- und Darstellungsmöglichkeiten des Staates aufzuzeigen, die sich zu einem konstitutiven Staatsdiskurs verdichten. Zum anderen werden auch die genrespezifischen und ideologiebedingten Denk- und Darstellungsgrenzen ausgelotet.