Posthumanistische Materialitäten in der Literaturwissenschaft : die Identität des Cyborgs* aus queer-feministischer Sicht in Literatur und Film

/ Nina Heidorn

Wien : 2016

Masterarbeit

Betreut von: Anna Babka

Die Materialität von Körpern ist ein viel diskutierter Themenkomplex im queer-feministischen Diskurs. Vor allem die Gegensätze Natur und Kultur sind seit Jahren zentraler Bestandteil feministischer und queerer Diskussionen. Die Einschreibung des Geschlechts in die Natur ist insofern problematisch, als die Natur als unveränderlich gilt. Das heißt, die klischeehaften Eigenschaften von Männern und Frauen seien biologisch determiniert und beruhten auf biologischen Faktoren. Eine wichtige Frage hierzu ist, was passiert, wenn diese Naturzuschreibungen an den Körper wegfallen? Donna Haraway untersucht diese Frage anhand von Cyborgs*. Die Betrachtung der Identität des Cyborgs* kann, wenn es um die Auflösung von der Dichotomie Natur und Kultur geht, eine wichtige Aufgabe einnehmen. In diesem Zusammenhang spielen die Science-Fiction-Literatur, aber auch Filme eine wichtige Rolle. Vor allem wenn es um technische Entwicklungen geht, war diese Genre schon immer richtungsweisend. Technische Neuerungen wie Internet, Tablets, Maschinen, die Menschen ersetzen (Roboter, Androiden, Cyborgs*), waren schon in Filmen und Büchern präsent, bevor diese in die Realität umgesetzt werden konnten In dieser Arbeit möchte ich an die Ansätze Donna Haraways anknüpfen und eine literaturwissenschaftliche bzw. filmwissenschaftliche Analyse der Identität des Cyborgs* anstreben, denn seit Donna Haraways Cyborg* Manifest sind 20 Jahre vergangen. In dieser Zeit gab es nicht nur technologische, sondern auch gesellschaftliche (vor allem in Hinblick auf Genderkonstruktionen) Veränderungen. Daher stelle ich in dieser Arbeit die Forschungsfragen: Kann man aus der fiktionalen Identität eines Cyborgs* Rückschlüsse auf unsere Gesellschaft ziehen und kann man zukünftige Schlussfolgerungen oder Ziele für die Dekonstruktion von Geschlecht herstellen?