Jim Rheingans, Professur für Tibetologie
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Kontaktdaten Jim Rheingans
"Wer auf den tibetischen Kulturraum schaut, bekommt teils immer noch Mythen oder Einseitiges präsentiert, mich interessieren vor allem die religiösen Praktiken, Sichtweisen und Persönlichkeiten in ihrer Ganzheit. Um den reichen Schatz an wenig erforschten tibetischen Quellen zugänglich zu machen und Wissen über die Vergangenheit zu erarbeiten, verwende ich meist Texte – diese sind in Kontexte eingebettet, die wir nur aus begrenzter Perspektive verstehen, die aber unseren Horizont enorm erweitern. Das kritische Verstehen von Sprache, Text und Kontext ist zudem etwas, das Disziplinen verbindet und wir alle anwenden (können), von der buddhistischen Abhandlung über Lebensdarstellungen bis zu sozialen Medien. Weiterhin möchte ich durch Erforschung der in Tibet äußerst umfangreichen psycho-physischen Meditationstechniken im interdisziplinären Dialog mit den kognitiven Neurowissenschaften einen fundierten Beitrag zu aktuellen Themen leisten." (Jim Rheingans)
Forschungsschwerpunkte:
* Religions-, Kultur- und Geistesgeschichte des tibetischen Kulturraumes (Fokus auf Meditationstraditionen des 12.–17. Jh.)
* Tibetische und indo-tibetische Literatur, v.a. narrative und poetische Texte
* Transkulturelle Dimension von Erzähltexten
* Rezeption tibetischer Literatur/des Buddhismus in Europa
* Beiträge zur interdisziplinären Meditationsforschung
Curriculum Vitae:
2004 Magister Artium an der Universität Hamburg, nach Studium der Tibetologie, klassischen Indologie und Ethnologie an der Universität Heidelberg und Universität Hamburg; dazu Studium eines traditionelles Curriculums der tibetisch-buddhistischen Lehren und Sprachen in Südasien
Seit 2002 ehrenamtliche Dolmetscher-Tätigkeiten für tibetische Gelehrte
2005–2008 Promotionsstipendium an der Bath Spa University, UK
2008 Promotion an der University of the West of England, Bristol/Bath Spa University
2008–2009 Postdoctoral Researcher am Numata Zentrum für Buddhismuskunde der Universität Hamburg (Stipendiat der Tārā-Stiftung)
2010–2011 Wissenschaftlicher Mitarbeiter Tibetologie, Institut für Orient- und Asienwissenschaften, Universität Bonn
2011–2015 Wissenschaftlicher Mitarbeiter (DFG Projekt mit eigener Stelle), Asien-Afrika-Institut, Universität Hamburg
2015 Gastprofessur Tibetan Studies, Department for Cross-cultural and Regional Studies, Universität Kopenhagen
2015–2016 Wissenschaftlicher Mitarbeiter (ITAS-Numata Research Fellow) am Numata Zentrum für Buddhismuskunde, Asien-Afrika-Institut, Universität Hamburg
2016–2017 Professurvertretung Tibetologie (W3), Institut für Orient- und Asienwissenschaften, Universität Bonn
2017–2023 Lecturer/Senior Lecturer (2020) for Tibetan Buddhism, School of Languages and Cultures, The University of Sydney. Durch Ausbau des Programms ab 2022 als Khyentse-Macready Senior Lecturer for Tibetan Buddhism
Seit August 2023 Professor für Tibetologie am Institut für Südasien-, Tibet- und Buddhismuskunde an der Philologisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien