Kirsten Lee Bierbaum, Professur für Kunstgeschichte der Frühen Neuzeit mit einem Schwerpunkt in Italien

Portrait von Kirsten Lee Bierbaum

Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät

Kontaktdaten Kirsten Lee Bierbaum

 

Forschungsschwerpunkte:

* Italienische Kunstgeschichte (16.-17. Jahrhundert), insbes. römische Renaissance und Barock
* Liturgie und päpstliches Zeremoniell im Lateran vom Frühchristentum bis ins 17. Jahrhundert
* Bilder für Gemeinschaften (13.-17. Jahrhundert); Bedeutung von Bauten und Artefakten für die Entstehung und Sicherung von Gemeinschaftsidentität
* Städtische Frömmigkeit und Identität, Rathausbauten und ihre Ausstattung, Rituale in der städtischen Topographie
* Praxistheorie, Ritualforschung, Performativität
* Materialität, 'agency of things', Monochromie
* Visuelle Rhetorik und Affektsteuerung, Betrachteradressierung, Rezeptionsästhetik 

Curriculum Vitae:

1996-2002 Studium der Kunstgeschichte, der Deutschen Philologie und der Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften an der Universität zu Köln
2000 Juni -April Studiensemester mit Erasmusstipendium an der Università degli Studi di Genova 
2005 DAAD-Stipendium für Recherchen zur Dissertation in Rom
2007-2009 Doktorandenstipendium an der Bibliotheca Hertziana, Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte, Rom
2010 4. Februar Abschluss der Promotionsverfahrens an der Universität Bonn
2011 Auszeichnung der Dissertation mit dem Lempertz-Preis der Universität Bonn
2011/12 Förderung durch das 3. Professorinnenprogramm der Universität zu Köln
2016 Förderung des Habiliationsprojekts durch eine Anschubfinanzierung der Universität zu Köln
2016/17 Förderung durch das Mentoringprogramm des Cornelia Harte Mentoring PR
2011-2021 Wissenschaftliche Assistentin am Kunsthistorischen Institut, Universität Köln
2021-2023 Verwaltungsprofessur für "Mittelalterliche Kunstgeschichte" am Kunsthistorischen Institut der Universität Osnabrück im SoSe
seit April 2023 Professur am Institut für Kunstgeschichte, Universität Wien

"In der Pandemiezeit ist sehr deutlich geworden, welchen enormen Unterschied es macht, ob Menschen als körperliche Wesen aufeinandertreffen oder als virtuelle Kacheln. Auch auf die aktuelle Debatte um Einsamkeit in der Gesellschaft, kann ich mit Ergebnissen aus meinen Forschungen zu vormodernen sozialen Praktiken reagieren. Denn mich interessieren die Rahmungen und Projektionen, die Räume und Artefakte für die darin oder damit leiblich ko-präsent handelnden Menschen schaffen – umso mehr, wenn sie künstlerisch aufwendig gestaltet sind, also ein hoher Aufwand für sie betrieben wurde. Wozu dienen etwa kostspielige Raumausstattungen? Welche Rolle spielen Gegenstände, z.B. Insignien, Sammlungsobjekte, Tischgerät etc. für die Gemeinschaftsidentität? Inwiefern wird die soziale Interaktion durch die in sie involvierten Gegenstände und Bilder beeinflusst? Meine Forschungen betreffen Fallbeispiele des 15. Jahrhunderts, eine Zeit, in der v.a. städtische Gemeinschaften besonders innovative künstlerische Lösungen für ihre Versammlungsorte fanden. Ich denke, dass die Beobachtung solcher vormodernen Akteur-Artefakt-Netzwerke, die gegenüber den heutigen medial vielfach komplexeren leichter zu analysieren sind, uns Aufschluss geben kann über grundlegende Bedingungen von Gemeinschaftlichkeit und darüber, woran sie scheitert oder wie sie sich positiv beeinflussen ließe." (Kirsten Lee Bierbaum)